Profilbild von UlrikeZ

UlrikeZ

Lesejury Profi
offline

UlrikeZ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit UlrikeZ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Informativer Permakultur-Ratgeber für Anfänger

Permakultur auf Balkon & Terrasse. Gemüse nachhaltig und giftfrei anbauen
0

Philippe Chavanne hat in dem wunderbaren Ratgeber „ Permakultur auf Balkon & Terrasse – Gemüse nachhaltig anbauen“ wunderbar für Menschen, die wie ich wenig bis gar keine Ahnung haben, wie man Gemüse auf ...

Philippe Chavanne hat in dem wunderbaren Ratgeber „ Permakultur auf Balkon & Terrasse – Gemüse nachhaltig anbauen“ wunderbar für Menschen, die wie ich wenig bis gar keine Ahnung haben, wie man Gemüse auf der Terrasse anbaut, die Basics für angehende Hobbygärtner zusammengestellt.
Zunächst wird erklärt, was Permakultur überhaupt ist und welche Grundausstattung dazu notwendig ist. Dieser Teil war mir, abgesehen von der wirklich nützlichen Liste der Dinge, die man sich besorgen sollte, teilweise etwas zu vage und im Allgemeinen gehalten. Ob ich jetzt dringend in einem Gartenratgeber darauf hingewiesen werden muss, dass ich Fehler und Misserfolge akzeptieren muss?
Sehr hilfreich fand ich dagegen, dass verschiedenen Gemüsearten jeweils vorgestellt und deren Anbau und Pflege erklärt werden. Vor allem aber den letzten Abschnitt, in dem für jeden Monat aufgelistet wird, was auf dem Terrassengarten erledigt werden muss und kann, werde ich bei meinem ersten Gemüsegarten-Projekt dieses Jahr bestimmt sehr haufig zu Rate ziehen.
Für Menschen wie mich mit mäßig grünem Garten, die den Wunsch haben, auf der eigenen Dachterrasse auch einmal Biogemüse ernten zu können, ist dieser Ratgeber eine wahre Bereicherung.
Gartenprofis und solche, die schon eine gewisse Ahnung vom Gärtnern haben, werden allerdings eher nichts Neues erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2022

Vom Druck in allen Bereichen perfekt zu sein

Butter
0

Eine in Japan angesiedelte Geschichte, in der Butter die Hauptrolle spielen sollte? Das klingt doch erst einmal sehr ungewöhnlich. Mit meiner Vorliebe für japanisches Essen befinde ich mich sicherlich ...

Eine in Japan angesiedelte Geschichte, in der Butter die Hauptrolle spielen sollte? Das klingt doch erst einmal sehr ungewöhnlich. Mit meiner Vorliebe für japanisches Essen befinde ich mich sicherlich in guter Gesellschaft. Japanisches Essen ruft bei mir Assoziationen wie Miso-Suppe, Udon-Nudeln, Sashimi und Sushi hervor. An Butter denke ich erst mal nicht. Allein deswegen musste ich den Roman unbedingt lesen.
Butter und gutes Essen sind tatsächlich ein zentrales Thema des gleichnamigen Romans von Asako Yuzuki. Die für japanische Verhältnisse etwas rundliche Manako Kajii soll durch ihre herausragenden Kochkünste ihre Liebhaber in den Tod getrieben haben und sitzt deswegen im Gefängnis ein. Die junge Reporterin Rika will mehr über die Hintergründe zu diesen Todesfällen erfahren und erarbeitet sich langsam das Vertrauen von Manako, die zunächst nur über das Zubereiten hervorragender Speisen mit der Journalistin sprechen möchte.
Mehr als einmal läuft einem bei der Lektüre des Romans das Wasser im Mund zusammen und man hat das dringende Bedürfnis, sofort zum nächsten japanischen Restaurant zu gehen. Doch der Roman ist nicht nur eine Ansammlung interessanter Rezepte und eine Spurensuche in der Vergangenheit einer mutmaßlichen Serienmörderin. Während Rika versucht, mehr über die Beweggründe herauszufinden, weshalb Manako ihr Leben in einer bestimmten Weise gelebt hat, erkennt man den Druck, dem junge Japanerinnen ausgesetzt sind, alles zur Perfektion zu machen. Privatleben, Berufsleben, Aussehen. Das ist vielleicht für uns westliche Leser*innen nur in Ansätzen wirklich zu begreifen. Sicher sind auch Frauen in Deutschland unter Druck, alles gleichzeitig zu wuppen. In Japan scheint mir das aber noch stärker der Fall zu sein, wo ein etwas höheres Körpergewicht, und zwar eines, bei dem man in Deutschland noch als schlank gilt, Anzeichen dafür ist, dass man sich gehen lässt. Ich denke, dass in Japan selbst die Rezeption des Buchs noch einmal eine ganz andere ist als hier. Doch auch hier in Deutschland eine absolut empfehlenswerte Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Der zweite Streich der entzückenden Rentnergang

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
0

Im zweiten Teil der Mordclub-Serie von Richard Osman hat unser entzückendes Rentnerquartett gleich zwei Fälle zu lösen. Wobei die rüstigen Senioren in ersterem Fall den jugendlichen Delinquenten, der Clubmitglied ...

Im zweiten Teil der Mordclub-Serie von Richard Osman hat unser entzückendes Rentnerquartett gleich zwei Fälle zu lösen. Wobei die rüstigen Senioren in ersterem Fall den jugendlichen Delinquenten, der Clubmitglied Ibrahim seines Handys beraubt und ihn mit einem Fußtritt etliche Verletzungen zugefügt hat, schnell gefunden haben. Doch muss hier noch ein Plan ausgeheckt werden, wie er die ihm angemessene Strafe bekommen soll.
Im anderen Fall müssen sich unsere charmanten Rentnerdetektive mit allerlei Morden auseinandersetzen. Und das beginn alles damit, dass sich ein längst Verflossener Elizabeths, der eigentlich gar nicht mehr unter den Lebenden weilen soll, bei der ehemaligen MI5-Mitarbeiterin.
Die ganzen Verstrickungen und Wendungen sind vielleicht nicht immer ganz logisch, aber um das geht es beim Donnerstags-Mordclub doch nicht wirklich. Oder hat jemand schon mal mitten in einem James Bond Film gerufen, das ist doch total unlogisch. Ok, ich gebe zu: ich. Und dennoch haben die Filme mich jedes Mal aufs Neue amüsiert. Genauso geht es mir bei „Der Mann, der zweimal starb“: durchaus spannend, nicht immer ganz logisch und schlüssig, aber extrem unterhaltsam geschrieben und mindestens genauso amüsant vorgetragen von Beate Himmelstoß und Johannes Steck.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Mit Mona Ameziane auf der Dachterrasse ihres Großvaters (Basidi)

Auf Basidis Dach
0

Ins geheimnisvolle Marokko soll es also heute gehen. Da hat man doch gleich Bilder von farbenprächtigen Märkten und Basaren und betörenden Landschaften vor Augen. Dort nennt man Tante-Emma-Läden übrigens ...

Ins geheimnisvolle Marokko soll es also heute gehen. Da hat man doch gleich Bilder von farbenprächtigen Märkten und Basaren und betörenden Landschaften vor Augen. Dort nennt man Tante-Emma-Läden übrigens Hanout. Und wie einen kleinen Gemischtwarenladen im positivsten aller Sinne empfand ich „Auf Basidis Dach, Über Herkunft, Marokko und meine halbe Familie“, mit dem uns die Autorin und Journalistin Mona Ameziane ihre zweite Heimat etwas näher bringen möchte. Basidi ist im marokkanischen die Bezeichnung für Großvater und über ihn und ihre Lalla (Großmutter) geht es in diesem wunderbaren Buch. Aber nicht nur. Ein bisschen erfahren wir natürlich auch von Mona Amezianes Familie in Deutschland und ihr Leben hier. Im Mittelpunkt steht jedoch Marokko, schon allein, weil die Autorin uns mit auf die Suche nach ihrer marokkanischen Seite mitnimmt. Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen und gleich große Lust auf einen Besuch in Marokko bekommen, obwohl es ganz und gar kein Reiseführer ist. Mona Ameziane berichtet von Erlebnissen, die sie bei Besuchen in Marokko hatte und bringt uns ein wenig die marokkanische Kultur näher. In Deutschland sozialisiert betrachtet sie vieles zwar eher von außen, ist aber doch näher dran, als wir es wären. Was mir besonders gut gefallen hat, ist wie ausgeglichen sie über ihre beiden Welten versucht zu berichten. Da wird auf beiden Seiten nichts geschönt, aber auch nicht anklagend der Finger erhoben. (Alltags)-Rassismus in Deutschland wird genauso thematisiert, wie das Leben der sehr privilegierten marokkanischen Oberschicht, in das sie in ihrem Auslandsjahr in Marokko hineinschnuppern konnte. Ein Buch, das sich leicht liest und das wirklich Lust auf Marokko macht, um auf einer Terrasse wie der Basidis noch mehr das über die Kultur dieses ebenso spannenden wie märchenhaften Landes zu erfahren und Einblicke zu gewinnen, wie es sich mit zwei Kulturen lebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2021

Wunderbare Feelgood-Lektüre mit ausgesprochen liebenswerten Charakteren

Geld oder Lebkuchen
0

Sylt in der Vorweihnachtszeit. Ernst Mannsen langweilt sich, denn ohne Tourismus ist nicht viel los auf der Insel. Könnte man meinen.
Doch dann brennt der Filialleiter der hiesigen Bank scheinbar mit den ...

Sylt in der Vorweihnachtszeit. Ernst Mannsen langweilt sich, denn ohne Tourismus ist nicht viel los auf der Insel. Könnte man meinen.
Doch dann brennt der Filialleiter der hiesigen Bank scheinbar mit den Spenden für bedürftige Kinder durch, der Gemeinderat beschließt die kostenfreie Mittagstafel für eben diese zu streichen und die Spendenbereitschaft der Gemeinde ist bei einem erneuten Spendenaufruf eher mau.
Wenn das mal nicht ein Zeichen ist. Ernst, seine Frau Gudrun und deren Freundinnen Hella und Minna müssen da doch etwas tun. Zum Beispiel eine Bank überfallen, meint Ernst. Da trifft es sich doch gut, dass im Fernsehen ein Krimi zu den Gentleman-Räubern die eine oder andere Anregung für das geplante Vorhaben bietet. Zusammen will das charmante Rentnerquartett als moderne Robin Hoods für Gerechtigkeit sorgen.
Gut, dass Hella aus ihren glamourösen Tagen - sie war nämlich einst Schauspielerin - Ernst mit dem notwendigen Outfit als Gentleman-Weihnachtsmann ausstatten kann und ihm gleich noch den notwendigen Schauspielunterricht für seinen großen Auftritt in der kleinen Bankfiliale geben kann.
Und wer hätte gedacht, dass die vier in der wortkargen Bankangestellten Martina eine Partnerin in Crime finden.
Ein unbedingt empfehlenswerter, warmherziger Nicht-Krimi für die Vorweihnachtszeit. Besonders die süffisante Art, mit der die großartige Sprecherin Katja Danowski den Figuren Leben einhaucht, hat mir eine lange Autofahrt auf amüsante Weise verkürzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere