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Veröffentlicht am 13.12.2021

Nimm mein Kind

Nur ein Schritt
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Wie der Klappentext schon verrät, wird dieser Thriller von hinten aufgerollt. Denn eine Fremde übergibt der Hauptperson Morgan ihr Kind, bevor sie sich auf die Gleise stürzt. Der Zusammenhang bzw. die ...

Wie der Klappentext schon verrät, wird dieser Thriller von hinten aufgerollt. Denn eine Fremde übergibt der Hauptperson Morgan ihr Kind, bevor sie sich auf die Gleise stürzt. Der Zusammenhang bzw. die Verbindung zwischen den Frauen ist lange unklar - und das sorgt dann auch für die Spannung in diesem Buch.

Dann macht der Leser einen Schritt in die Vergangenheit und man lernt die Frau vom Bahnsteig näher kennen. Ein bisschen verwirrend können die verschiedenen Zeitebenen anfangs schon sein, aber das gibt sich mit dem Fortschreiten der Handlung. Dann wollte ich einfach endlich an den Punkt kommen, an dem sich alles zusammenfügt - und habe das Buch dementsprechend gar nicht mehr aus der Hand gelegt.

Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um einen klassischen Thriller. Die Spannung ist eher subtil, es gibt keinen Massenmörder, aber das vermeintlich "normale" Leben kann genauso Gänsehaut verursachen. Denn irgendwas scheint nicht zu stimmen. Psychische Probleme scheinen das Leben von Nicole, der Frau vom Bahnhof, zu bestimmen. Ihre Sorgen und Ängste werden sehr anschaulich geschildert. Ich habe richtig mitgelitten und wollte ihr so gerne helfen.

Daneben tritt Morgan als sehr starke Hauptperson auf, obwohl auch ihr Leben nicht in geraden Bahnen verläuft. Dieser Kontrast, und weil die beiden Frauen irgendwie ihre Rollen tauschen, hat mir richtig gut gefallen.

Leider hatte ich aber schon ziemlich schnell eine Ahnung, wo die Reise hingeht. Hier habe ich mich dann fast etwas geärgert, dass Hinweise übersehen wurden, die doch recht eindeutig waren.

Deswegen gibt es von mir auch einen Stern Abzug. Ich will am Ende überrascht werden und zwar so, dass mir der Mund offen stehen bleibt. Aber trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter: 4 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Kurz und gut

Blutkristalle
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Ein Thriller für eine Nacht - diese Idee finde ich richtig gut. Vor allem, wenn man nicht so viel Zeit zu lesen hat, kommt ein kurzes Büchlein gerade richtig. Und da mich Ursula Poznanski noch nie enttäuscht ...

Ein Thriller für eine Nacht - diese Idee finde ich richtig gut. Vor allem, wenn man nicht so viel Zeit zu lesen hat, kommt ein kurzes Büchlein gerade richtig. Und da mich Ursula Poznanski noch nie enttäuscht hat, habe ich mich für „Blutkristalle“ entschieden.
Der Plot entführt den Leser auf eine Winterwanderung von Ella und ihrem Freund. Und Wolfram, der seiner Meinung nach eigentlich Ellas Freund ist. Es geht hier also ein krankhaftes Liebesverhältnis und Stalking, ein nicht gerade seichtes Thema. In einem Buch sorgt es auf jeden Fall für Spannung - auch hier.
Die Geschichte ist kurzweilig, die Handlung beschränkt sich vor allem auf die Wanderung und die kranken Gedanken von Wolfram. Das hat sehr gut gepasst.
Das Ende rundet das Ganze gut ab, allerdings habe ich hier einen Mini-Kritikpunkt: Man konnte es schon erahnen.
Alles in allem: Eine gute Unterhaltung für Zwischendurch und angenehm zu lesen. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Spannend!

Abgetrennt
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Ich mag die Reihe rund um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld, also habe ich mich auch sehr über diesen neuen Teil gefreut. Der Klappentext klang auf jeden Fall vielversprechend und ich wurde nicht enttäuscht.

Der ...

Ich mag die Reihe rund um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld, also habe ich mich auch sehr über diesen neuen Teil gefreut. Der Klappentext klang auf jeden Fall vielversprechend und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Dadurch, dass relativ wenige Personen vorkommen, die man zum Teil schon kennt, gibt es keine Verwirrung und man kann allem sehr gut folgen.

Auch der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Dadurch, dass die Kapitel sehr kurz sind und immer wieder die Perspektive gewechselt wird, hat man kleine Mini-Cliffhanger im Buch, die dafür sorgen, dass man einfach immer weiter lesen muss. Deshalb hatte ich das Buch auch nach zwei Tagen ausgelesen.

Etwas schade war, dass man bei dem ersten Handlungsstrang sehr schnell wusste, wer bzw. was dahintersteckt und so das Miträtseln verloren ging. Auf der anderen Seite war der zweite dafür umso spannender und ging wirklich unter die Haut. Wie die beiden zusammengeführt wurden, war auch absolut gelungen.

Was mich bei den Büchern von Tsokos auch immer wieder fasziniert ist, dass er sich zum Teil auf wahre Begebenheiten beruft. Das kann man dann immer im Nachwort nachlesen, was nochmals für Gänsehaut sorgt.

Wer die Vorgänger nicht gelesen hat, kann das Buch zwar verstehen und wird sicher auch gut unterhalten, allerdings empfehle ich hier dringend, die Reihe von vorne zu beginnen. Dann nur dann ist der zweite Handlungsstrang voll zu verstehen.

Insgesamt war das Buch wieder super! Ich mag die Figuren, ich mag die Sprache und ich wurde gut unterhalten. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass man einiges schon relativ früh wusste.

Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Kurz und knackig

Kaltes Land
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In der Schule waren ja Kurzgeschichten und Novellen Gang und Gebe, in der Freizeit liest man sie ja eher selten. Deswegen fand ich die Idee des Knaur Verlags einfach klasse, Kurzthriller zu veröffentlichen. ...

In der Schule waren ja Kurzgeschichten und Novellen Gang und Gebe, in der Freizeit liest man sie ja eher selten. Deswegen fand ich die Idee des Knaur Verlags einfach klasse, Kurzthriller zu veröffentlichen. Denn warum nicht mal zwischendurch lesen?
Da ich die Bücher von Michael Tsokos mag, habe ich mir natürlich „Kaltes Land“ geschnappt.
Der Schreibstil ist gewohnt anschaulich und locker, sodass man die Geschichte flüssig lesen kann.
Im Mittelpunkt steht diesmal Rechtsmedizinerin Sabine Yao. Man kennt sie schon aus den anderen Büchern des Autors. Ich fand es toll, dass sie diesmal eine Hauptrolle bekommen hat. Aber auch Paul Herzberg ist - am Rande - mit von der Partie.
Der Plot ist schlüssig, spannend, man kann miträtseln und mitfiebern. Die Auflösung ist schlüssig.
Insgesamt ist das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen für Zwischendurch. Mehr davon!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannend, erschreckend, gut!

Probe 12
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Muss man in einer Pandemie einen Thriller lesen, der multiresistente Keime zum Thema hat? Ja, auf jeden Fall! Denn im Gegensatz zu Serienkillern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man einem mal persönlich ...

Muss man in einer Pandemie einen Thriller lesen, der multiresistente Keime zum Thema hat? Ja, auf jeden Fall! Denn im Gegensatz zu Serienkillern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man einem mal persönlich begegnet.
Aber Schluss mit der Flapsigkeit: Das Thema ist sehr ernst, erschreckend und real, dass es bei mir Gänsehaut verursacht hat. Obwohl wir jetzt alle in der Lage sind, unsere Hände richtig zu waschen und in die Armbeuge zu niesen, ist uns die Gefahr, die von Keimen ausgeht, gegen die es kein Mittel gibt, noch nicht bewusst genug. Deshalb hat mich das Buch auch richtig abgeholt.
Mir gefällt außerdem, dass es chronologisch aufgebaut ist und man so die Handlung von Beginn an mitverfolgen kann, ohne das sie durch Rückblenden unterbrochen wird.
Auch der Schreibstil hat mir gefallen. Er ist sehr flüssig und lebendig. Es gibt Passagen, gerade in denen es um die Phagen geht, die sehr medizinisch bzw. fachspezifisch sind, aber auch hier kommt man beim Lesen gut mit. Ich gestehe, dass ich hier manchmal die Absätze etwas überflogen habe, weil es doch etwas kompliziert war, aber das fand ich nicht schlimm. Wie gut recherchiert das Ganze ist, kann ich nicht beurteilen, aber mir wäre das an dieser Stelle auch nicht wichtig. Für mich als Laien klang es überzeugend.
Ein bisschen gestört hat mich allerdings eine Sache, die ich hier leider nicht erwähnen kann, ohne zu viel zu spoilern. Hier hätte man eine andere Lösung finden müssen, um die Geschehnisse komplett ins 21. Jahrhundert zu holen. Zwar hätte es einen Handlungsstrang verändert, aber das wäre nicht schlimm gewesen. So dachte ich beim Lesen dann doch öfter, dass die Figuren ein bisschen hinter dem Mond leben.
Sonst konnte ich mich mit den Personen gut anfreunden. Die Rollenverteilung zwischen Gut und Böse ist relativ klassisch und die Auflösung setzt früh ein, aber das hat ganz gut gepasst.
Insgesamt hat mich das Thema sehr beeindruckt und es war guter Stoff für einen spannenden Thriller. Hier und da hatte ich etwas zu meckern, deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

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