Auftakt der Waldfriede-Saga
SternstundeMit „Sternstunde – Die Schwestern vom Waldfriede“ beginnt eine neue historische Saga aus der Feder von Corina Bomann.
Im Auftaktband dieser Reihe dreht sich alles um die junge Schwester Hanna, die ihren ...
Mit „Sternstunde – Die Schwestern vom Waldfriede“ beginnt eine neue historische Saga aus der Feder von Corina Bomann.
Im Auftaktband dieser Reihe dreht sich alles um die junge Schwester Hanna, die ihren Verlobten aufgrund des 1. Weltkrieges verliert und dadurch ein Trauma erleidet. Sie wird an das neu errichtete Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf versetzt. Dort angekommen, muss sie feststellen, dass noch sehr viel Arbeit vor den Gründern des Krankenhauses liegt, bis dessen Tore für Patienten geöffnet werden können.
Während sie in dem Klinikleiter Dr. Conradi einen engen Vertrauten findet, muss sie sich ihrer Vergangenheit immer wieder stellen und auch die Klinik steht unter keinem guten Stern und muss immer wieder mit Hindernissen kämpfen.
Der Schreibstil von Corina Bomann ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Das Buch ist in 3 Abschnitte eingeteilt, denen immer ein Ausschnitt aus der wahren Chronik des Krankenhauses Waldfriede vorangeht. Dadurch erhält der Leser einen Einblick in die Historie.
Der Autorin ist es gelungen, die damalig tatsächlich handelnden Akteure geschickt mit Fiktion zu verknüpfen; dabei die Entstehung und Entwicklung der Klinik im Zeitraum von 1920-1924 vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte zu erzählen. Man bekommt auch immer wieder Einblick in die damalige Situation nach dem Ende des 1. Weltkrieges, so z.B. die Auswirkungen der massiven Inflation und der darauffolgenden Währungsreform.
In Schwester Hanna findet man eine Protagonistin, mit der man den Alltag im Krankenhaus wunderbar miterleben kann. Man begleitet sie durch Höhen und Tiefen, durch neue Herausforderungen und kann mit ihr mitfühlen.
Durch einen Perspektivwechsel erhält man auch einen Einblick in die Aufgaben und Sorgen des damaligen Klinikleiters Dr. Conradi.
Leider fehlte mir an mancher Stelle eine Vertiefung der Geschehnisse. So entsteht manche Intrige, die dann aber einfach fallen gelassen und nicht weiterverfolgt wird. Ob diese dann in Folgebänden noch einmal eine Rolle spielen, kann ich momentan noch nicht beurteilen.
Auch manch ein Zeitsprung hat mich aus dem Takt gebracht, da für mich Situationen so nicht auserzählt wurden.
Sehr interessant war für mich hingegen der Einblick in die Entwicklung der damaligen Medizin. Was für uns heute selbstverständlich ist, musste sich damals erst erarbeitet werden.
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein gelungener Auftakt über die Geschichte der Klinik Waldfriede. Verbunden mit dem Schicksal der Menschen, die dort arbeiten, habe ich einen interessanten Einblick in Alltag und Weiterentwicklung der Klinik erhalten und ich bin jetzt schon gespannt, ob sich fehlende Puzzleteile in den Folgebänden für mich lösen werden.