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Veröffentlicht am 14.08.2022

Dark Night Glow

DARK Night GLOW
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Muriels Leben ist seit einiger Zeit aus den Fugen geraten, denn sie wird von einem irren Stalker verfolgt. Dummerweise glaubt ihr die Polizei nicht. Als der Stalker ihren Freund ermordet, nutzt sie den ...

Muriels Leben ist seit einiger Zeit aus den Fugen geraten, denn sie wird von einem irren Stalker verfolgt. Dummerweise glaubt ihr die Polizei nicht. Als der Stalker ihren Freund ermordet, nutzt sie den gemeinsamen Fluchplan und flieht von Madrid in das kleine Örtchen Punta Umbria.
Eigentlich will sie sich bedeckt halten, erweckt aber schon bald das Interesse von Alvaro, Eladen, Darko und Yeal. Die vier Männer faszinieren sie auf ihre ganz eigene Weise, wobei es bei Darko eher Abneigung ist.
Als dann der Stalker sie findet und die Bedrohung groß ist, geht sie auf das unmoralische Angebot der vier Männer ein, sich auf eine Art Beziehung mit ihnen einzulassen - ohne sie über die drohende Gefahr zu informieren. Wird wieder jemand wegen der Nähe zu Muriel sterben? Und welche dunklen Geheimnisse verbergen die vier Männer?



Es dauert eine ganze Weile, bis man in die Geschichte hineinfindet, was auch daran liegt, dass zu Beginn zu vieles von Muriel erzählt werden muss, um die Zusammenhänge verstehen zu können. Darunter leidet das Erzähltempo, weswegen man Muriel überstürzte Flucht auch nicht wirklich mitfühlen kann.
Auch die Ankunft in Punta Umbra kann den Leser nicht wirklich mitnehmen, sodass eine gewisse Distanz gewahrt bleibt. Gerade bei einem Buch mit Thrillerelementen ist jedwede Distanz hinderlich, weil dadurch die Spannung weniger spürbar ist.
Störend sind aber auch die Fehler, die sich eingeschlichen haben. Leider sind es vor allem Rechtschreib- und Grammatikfehler, die den Lesefluss stören und zu dieser Distanz zusätzlich beitragen.
Gelungen ist der Perspektivwechsel in einigen Kapiteln, sodass man auch mehr über die anderen Figuren und deren Beweggründe erfährt. Vor allem Alvaro ist ein sehr faszinierender Charakter, weil er eine sehr dunkle Seite hat, die man nur ansatzweise erleben kann. Er allein ist schon Grund genug, um die Reihe fortzusetzen, weil man wissen möchte, was es mit ihm auf sich hat.
Die Geschichte mit dem Stalker hat ein paar Schwächen, weswegen es an Glaubwürdigkeit verliert. Nichtsdestotrotz ist es enorm spannend, wenn es zu brenzligen Situationen kommt. Wobei hier teilweise die Spannung künstlich nach oben getrieben wird, was es ein wenig zu konstruiert wirken lässt.
Auch scheint es, als habe die Autorin sich viel zu wenig Zeit gelassen, um die männlichen Protagonisten einzuführen. Man erfährt nur sehr wenig über sie, was zwar zu einigen Überraschungen führt, aber die Beziehung zwischen Muriel und ihnen viel zu überstürzt wirken lässt. Viel zu schnell scheint die Autorin von den teilweise sehr handlungsarmen und langatmigen Kapiteln durch erotische Momente ablenken zu wollen, was nur begrenzt gelingt. Es entwickelt sich keine realistische Beziehung zwischen Muriel und den Männern, da sie sich kaum kennen und ihnen dafür auch nur wenig Zeit vergönnt ist. Und das scheint nicht mal an Muriels Trauer um ihren verstorbenen Freund zu liegen, denn die wird nur sporadisch thematisiert, wenn sie wieder mal über längere Zeit in ihrem Haus vor sich hinvegetiert. Das Tempo scheint einfach nicht zur Geschichte zu passen, was die Qualität des Romans mindert, gerade auch, weil es in den falschen Momenten zu schnell oder zu langsam ist.
Das Ende soll ein Cliffhanger sein, schafft es aber nicht wirklich, da die Figuren dahingehend dann doch zu leicht zu durchschauen sind. Es ist ziemlich klar, dass man hier auf eine falsche Fährte gelockt werden soll, wenn man bedenkt, wie die Figuren zueinander stehen. Hier wurde das Potenzial nicht wirklich ausgeschöpft.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Mein ist die Strafe

Mein ist die Strafe
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Zwei Jahre lang ist es Lisa, deren wirklicher Name Sandra ist, gelungen, verborgen vor ihrem Vater zu leben. Als er sie aufspürt, beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, bei der es um nichts weniger als ...

Zwei Jahre lang ist es Lisa, deren wirklicher Name Sandra ist, gelungen, verborgen vor ihrem Vater zu leben. Als er sie aufspürt, beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, bei der es um nichts weniger als um Lisas Freiheit und Leben geht. Denn ihr skrupelloser Vater ist das Monster aus ihrer Kindheit und in seinen Händen wird sie sterben.
Aber kann sie einem skrupellosen Ex-Polizisten entkommen, der genauestens kontrolliert hat, was sie über die Außenwelt erfährt?



Die Geschichte beginnt gleich mit dem Moment, wo Sebastian, Lisas Vater, sie findet. Zu Beginn ist es schwierig, ihre Beziehung zueinander zu begreifen, da es lange nicht erwähnt wird, wer er wirklich ist. Dadurch versteht man auch ihre Reaktion nicht und kommt erst nicht so richtig in die Geschichte hinein.
Dem Autor gelingt es, gerade den Teil mit der Verfolgungsjagd spannend zu beschreiben, sodass man kaum aufhören kann zu lesen. Viel zu sehr fiebert man mit Lisa mit, auch wenn man früh ahnt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Das liegt auch daran, dass die Erzählperspektive nicht nur auf Lisa begrenzt ist, sodass man immer wieder erfährt, was ihr Vater gerade tut oder denkt. Dadurch wirkt die Situation nur umso bedrohlicher und man erfährt, wie er seine Jagd auf seine Tochter bewerkstelligt. Gleichzeitig nimmt es oftmals den Überraschungseffekt, was zu einem Abflauen der Spannung führt.
Ein wenig verwirrend sind vor allem die vielen Namen, die Lisa verwendet und man kommt hin und wieder durcheinander. Zu diesem Chaos tragen auch ihre Erinnerungen bei, die nicht immer förderlich sind - vor allem, da zu vieles in ihrer Vergangenheit kaum oder erst spät erwähnt wird - und daher zeitweise den Erzählfluss mehr stören.
Ebenso störend sind einige Logik- und Grammatikfehler für den Lesefluss sowie die teilweise recht unrealistischen Ereignisse und Gegebenheiten. Seien es Verletzungen, die kaum Auswirkungen zeigen oder Handlungen einzelner Figuren. Das alles führt dazu, dass man die Geschichte immer weniger ernst nimmt und daher dann auch weniger mitfiebert. Wobei der Spannungsbogen ab einem entscheidenden Moment rapide abflaut.
Trotz der relativen Kürze dieses Romans hat man ein Deja-vu-Gefühl, da sich Handlungen wiederholen, was ein wenig ermüden kann.
Die meisten Figuren bleiben recht blass und man merkt schnell, welche Intention der Autor mit der jeweiligen Figur verfolgte. Dies führt dazu, dass man keine der Figuren wirklich ins Herz schließt. Diese Distanz nimmt der Geschichte einiges an Emotionen. Trotzdem ist man gerade von der Verfolgungsjagd gefesselt und fiebert mit Lisa mit, sodass man das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingt.
Das Ende ist dann leider wieder vorhersehbar und hinterlässt einige offene Fragen, ebenso wie so manche Figur, deren Entwicklung zu überhastet und überflüssig zu sein scheint.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Berties Weihnachtsfest

Berties Weihnachtsfest
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Nach dem Tod seines Frauchens landen Bertie, seine Schwester Molly und die übrigen Hunde des Rudels im Tierheim. Entgegen seiner Hoffnung werden Molly und er getrennt und für ihn bricht eine Welt zusammen. ...

Nach dem Tod seines Frauchens landen Bertie, seine Schwester Molly und die übrigen Hunde des Rudels im Tierheim. Entgegen seiner Hoffnung werden Molly und er getrennt und für ihn bricht eine Welt zusammen. Doch schon bald braucht Sam, sein neues Herrchen, seine volle Aufmerksamkeit und Bertie muss allerhand Probleme regeln.
Kann er seine Familie retten? Und wer gehört jetzt eigentlich zu seiner Familie?



Genretypisch ahnt man natürlich bereits, wie sich die Geschichte entwickeln und wie sie enden wird. Aber darum geht es bei Weihnachtsbüchern auch nicht. Viel mehr geht es darum, das richtige Gefühl und die passende Atmosphäre zu erschaffen, damit man die Lesezeit genießt und sich richtig auf Weihnachten freut.
Zu Beginn gelingt es dem Buch kaum eine entsprechende Stimmung aufkommen zu lassen. Das liegt leider nicht nur daran, das der Leser in die Geschichte eingeführt werden muss und zieht sich relativ lange hin. Nicht allzu hilfreich ist dann der Ausflug in Richtung Thriller, der zwar das Leseerlebnis deutlich aufbessert, damit aber zu einem unrunden Gefühl führt. Aber gerade auch die Trennung der beiden Geschwister deprimiert eher und sorgt beinahe dafür, das man das Buch unbeendet beiseite legt.
Es dauert eine ganze Weile bis man sich zurechtfindet. Vielleicht liegt es daran, das die Geschichte aus der Sicht des Hundes erzählt wird. Vielleicht liegt es auch am Schreibstil, aber erst wenn es zu den spannungsgeladenen Szenen kommt, hat man wirklich Lust auf den Roman, was sehr schade ist. Genauso schade ist es, das viele Figuren eher Randerscheinungen sind. Gerade die Beziehung zwischen Bertie und den beiden Hauskatzen Kitty und Rico ist sehr interessant, wird aber nicht allzu stark thematisiert, stattdessen verliert sich Bertie schnell mal in scheinbar unwichtigen Erzählungen, was nicht unbedingt interessant ist.
Schon sehr früh lässt sich die Autorin in die Karten schauen, sodass man recht bald eine genaue Vorstellung vom Ende hat. Da hilft das Thrillerelement auch nicht weiter. Zu allem Überfluss hat man das Gefühl, das sich Bertie stellenweise ziemlich dämlich anstellt, weil er nicht auf die naheliegendsten Lösungen kommt und dadurch Zeit verschwendet. Was wiederum zum eigentlichen Ende führt, das dann doch kitschiger ist, als erwartet und gleichzeitig zu den erwarteten Lösungen führt.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

365 Tage mehr

365 Tage mehr
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Das Leben als Ehefrau eines der mächtigsten Mafiabosse ist schwer genug, was Laura am eigenen Leib erfahren musste. Die Ereignisse haben Laura und Massimo verändert und sie immer weiter voneinander entfern.
Können ...

Das Leben als Ehefrau eines der mächtigsten Mafiabosse ist schwer genug, was Laura am eigenen Leib erfahren musste. Die Ereignisse haben Laura und Massimo verändert und sie immer weiter voneinander entfern.
Können sie zueinander zurückfinden oder haben sie sich längst verloren?



Voller Erwartungen und Vorfreude habe ich auf das Finale hingefiebert und konnte es gar nicht mehr erwarten, endlich mit dem Lesen loszulegen.
Doch schon das erste Kapitel hat die Vorfreude in eine schreckliche Vorahnung verwandelt und es dem Leser erschwert, dabei zu bleiben.
Statt dort anzuknüpfen, wo der Vorgänger endet, hat sich die Autorin dazu entschieden, dem Leser einen Vorgeschmack vom Ende zu geben. Dadurch verpufft ein großer Teil der Spannung und all jene, die ein bestimmtes Ende herbeisehnen, werden schon auf den ersten Seiten enttäuscht. Auch wenn die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt.
Gleichzeitig sorgt das erste Kapitel dafür, das man das Gefühl bekommt, Laura erzähle die Geschichte im Nachhinein als eine Art Erinnerung. Dadurch wirken die Szenen ganz anders, da man, wenn man sich erinnert, die Geschehnisse durch eine andere Perspektive sieht. Oftmals ist man sich nicht sicher, ob Laura das ein oder andere nicht im Nachhinein romantisiert oder anders bewertet. Dadurch wird eine Distanz zur Geschichte und zu Laura erzeugt, die bis zum Ende nicht wirklich überbrückt werden kann.
Umso schlimmer ist es dann, das man auch den Bezug zu Laura verliert. Wie auch schon im vorigen Band trifft Laura oftmals Entscheidungen, die für den Leser nicht nachvollziehbar sind und unglaublich naiv wirken. Sie misst Dinge mit zweierlei Maß und bewertet Menschen, wie es ihr gerade passt, um ihre Entscheidungen oder ihr Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen. Sehr schnell ist man davon genervt und da man die ganze Geschichte aus Lauras Sicht erzählt bekommt, fördert das nicht gerade den Lesefluss.
Laura macht stellenweise einen ziemlich krassen Wandel durch, der wenig begründet wird und dadurch umso unglaubwürdiger ist. Man versteht die Intention der Autorin dahinter und warum sie diese Seiten von Laura mit verschiedenen Figuren verknüpft, aber es wirkt sehr unrealistisch und stört das Lesevergnügen.
Leider machen die folgenden Kapitel den katastrophalen Einstieg nicht wett. Statt sich auf das wirklich interessante und relevante zu konzentrieren, scheint die Autorin für vollendete Tatsachen sorgen und einiges einfach nur hinter sich bringen zu wollen. Man fliegt durch die ersten Wochen und Monate und es scheint, als würde von Moment zu Moment gesprungen werden. Was alles genau nach der Tragödie geschehen ist, wie sich die einzelnen Figuren verhalten oder verändert haben, wird kaum thematisiert und meist eher kurz von Laura als Erzählung angerissen. Im Rückblick wirkt es dadurch umso verfälschter, weil man nicht das Gefühl hat, mit Laura in diesen Momenten gewesen zu sein, sondern sich von ihr alles aus einer späteren Perspektive erzählen zu lassen. Nur ist der Leser noch nicht so weit und versteht gewisse Stimmungsumschwünge nicht.
Vielleicht kommt es auch daher, das man lange auf eine Pointe wartet und skeptisch bleibt. Gewisse Dinge werden zu sehr romantisiert, wirken unrealistisch und Laura umso naiver. Vielleicht liegt es, wie eben erwähnt, an den unterschiedlichen Punkten, an denen Laura und der Leser steht. Vielleicht liegt es daran, welche Figuren man ins Herz geschlossen hat, aber es behindert einen beim Lesen.
Noch weniger hilfreich ist die kurze Erklärung der Autorin am Ende, die eher für Frust sorgt. Mit Rückblick wird einem umso bewusster, das, fast schon verzweifelt, eine Moral eingebaut werden sollte. Vielleicht wirkt die ganze Geschichte deswegen so abstrakt oder Laura so unrealistisch und naiv. Vielleicht kann man deswegen den ein oder anderen Charakter nicht loslassen, weil dieser sich komplett merkwürdig und eher untypisch verhalten hat. Für die Moral, die sich die Autorin überlegt hat, musste es wohl so sein, aber die Moral sollte zur Geschichte passen und nicht umgekehrt. Man merkt, das alles am Ende auf diese Moral ausgerichtet wurde und es deswegen an Qualität mangelt. Und die Auslegung dieser Moral scheint teilweise ein wenig scheinheilig und zu leichtgläubig gewählt. Denn jede Situation kann man unterschiedlich wahrnehmen und deuten und als Leser fühlt man sich vor den Kopf gestoßen.
Schon im zweiten Teil hatte man das Gefühl, das die Reihe ihren Kern und ihre Message verliert und bei diesem Finale scheint es plötzlich eine völlig andere Geschichte mit teils komplett anderen Figuren zu sein. Es ist schade, denn das macht eine sehr gute Reihe unglaubwürdig und kaputt. Was auch daran liegt, das Laura gefühlt ständig dieselben Fehler macht und Gefühle und Beziehung kaum die nötige Zeit oder den Raum bekommen, sich aufzubauen und realistisch zu entwickeln. Viel mehr scheint es, als würde Laura von einer Situation in die nächste stolpern.
Der Schreibstil hingegen ist wieder sehr flüssig und leicht zu lesen. Und da man gewisse Hoffnungen und Erwartungen hat, fliegt man nur so durch die Seiten. Auch wenn sich vieles nicht bewahrheitet und man nur allzu oft den Kopf über diese Figuren und die teils übertriebenen Reaktionen und Verhaltensweisen schütteln muss.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

House of Gods

House of Gods
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Kommilitonen verbringt. Doch schon bald muss Keira erkennen, dass Aeternitas keine normale Universität ist und nur jene ein Stipendium erhalten, in deren Körper die Seele einer antiken Mythengestalt lebt. ...

Kommilitonen verbringt. Doch schon bald muss Keira erkennen, dass Aeternitas keine normale Universität ist und nur jene ein Stipendium erhalten, in deren Körper die Seele einer antiken Mythengestalt lebt. Eine Seele, die ihren Wirt tötet, wenn dieser nicht innerhalb weniger Monate die Identität errät...


Die Grundidee klingt vielversprechend, auch wenn man sich daran gewöhnen muss, dass griechische und römische Mythologie übereinander gelegt werden. Aufgrund des Klappentextes geht man nur von der griechischen Mythologie aus, weswegen es, gerade zu Beginn, verwirrend ist, wenn die römischen Namen oder Sagen verwendet werden. Und auch die ständigen lateinischen Sätze nerven auf Dauer, da diese oftmals nicht übersetzt werden, man aber auch nicht nachschlagen möchte. Dadurch bleibt eine Distanz zu den Figuren, weswegen man weniger mit ihnen mitfiebert.
Keira ist als Protagonistin bedingt geeignet. Von ihren Charakterzügen her kann man sie schnell mögen, aber man erfährt erst sehr spät von ihrer Vergangenheit. Da man lange nur einen Bruchteil ihrerselbst kennt, bleibt man auf Distanz und darunter leidet die Spannung. Man hat nicht das Bedürfnis, unbedingt wissen zu müssen, was vor sicht geht oder ob Keira überleben wird.
Keira agiert oft überstürzt und obwohl die Geschichte aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kommt man oftmals nicht hinterher. Viel zu oft werden Andeutungen gemacht, um die Spannung aufrechtzuerhalten, aber dadurch bleibt besagte Distanz zu Keira bestehen, weswegen man nicht mir ihr mitfiebert.
Auch die übrigen Charaktere sind wenig besser. Die meisten bleiben eher flach, das einzig tiefsinnigere scheinen die antiken Seelen zu sein. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren sind wenig emotional und wirken eher konstruiert, was es weniger glaubwürdig macht. Das es keine krasse Liebesgeschichte gibt, ist eigentlich eine nette Abwechslung, aber das wenige, was es gibt, wirkt so verkrampft und merkwürdig, dass man froh ist, wenn die Szenen vorbei sind.
Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge und man hat stellenweise das Gefühl, gar nicht voranzukommen. Die Wendungen in der Handlung wirken willkürlich und können die Spannung nicht aufrechterhalten. Man hat beinahe das Gefühl, als irre man die ersten ca. zweihundert Seiten durch ein Labyrinth, ehe man die richtige Richtung gefunden hat, was auf Dauer anstrengend ist. Dadurch legt man das Buch oft zur Seite und hat wenig Lust, es wieder in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig bleibt die Geschichte mit ihren vielen kleinen Handlungen nicht im Kopf, weswegen man zum Ende hin nicht mehr allzu viel vom Anfang weiß. Das liegt vor allem an den vielen, fast schon nebensächlichen Handlungssträngen, die in Vergessenheit geraten.
Das Ende des Buchs ist sehr unglaubwürdig und scheint wenig durchdacht. Es ist wie ein roter Faden im Charakter von Keira, dass sie wenig durchdacht handelt, aber ihre Lösung scheint alles mögliche zu sein nur keine Lösung. Umso weniger verständlich ist die Entwicklung danach, die leider nur wenig erklärt wird und weswegen man keinen wirklich versöhnlichen Abschluss mit diesem Buch macht.

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