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Veröffentlicht am 07.02.2022

Der 1. Fall für Andy Mücke

Andy-Mücke-Reihe / Ende einer Lesereise
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„Ende einer Lesereise“ von Jan Spelunka habe ich als Taschenbuch mit 308 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Es ist der erste Fall für den Privatdetektiv Andy Mücke.
Mona de la Mare ist ...

„Ende einer Lesereise“ von Jan Spelunka habe ich als Taschenbuch mit 308 Seiten gelesen, diese sind in 44 Kapitel eingeteilt. Es ist der erste Fall für den Privatdetektiv Andy Mücke.
Mona de la Mare ist auf Lesereise in Bad Münstereifel, als sie auf dem Weg ins Hotel ermordet wird. Erst nach einigen Wochen beauftragt ihr Vater den Privatermittler Andy Mücke mit der Suche nach dem Mörder und auch, um mehr über ihr Leben herauszufinden. Für Andy ist es sein erster Fall. Dabei stellt er sich gar nicht so dumm an. Relativ unaufgeregt befragt er die Leute in Mona’s Umfeld und kommt dabei ungeahnten Dingen auf die Spur. Auch in der eigenen Familie scheint es Probleme zu geben. Er spürt Personen aus Mona’s Vergangenheit auf und kommt dem Täter immer näher.
In diesem Buch erfährt man sehr viel über Andy’s Privatleben. Er ist zweimal geschieden, hat aus jeder Ehe ein Kind und eine neue Freundin. Er war mir durchaus sympathisch. Allerdings ging er mir in der neuen Beziehung zu schnell voran. Jessica kennt er noch nicht lange und misst schon ihren Ring aus und plant einen Sommerurlaub. Er ist sauer, wenn sie mit ihrer Freundin auf ein Konzert geht oder wegfährt. Außerdem scheint er grundsätzlich kein Kostverächter zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Beziehung lange hält. Aber er hat zu seinen beiden Kindern ein sehr gutes Verhältnis und auch zu seinen Ex-Frauen.
Mona war mir in der kurzen Zeit, die sie lebend mitspielte, nicht sympathisch. Sie erschien mir selbstverliebt, total von sich und ihren Schreibkünsten überzeugt, bauscht ihre Besucherzahlen bei ihren Lesungen auf, um in den sozialen Medien besser dazustehen (ist heutzutage wahrscheinlich normal) und postet auch fiese Kommentare. Dabei sind ihre Bücher eher Ladenhüter. Und was Andy über sie herausfindet, macht sie auch nicht zu einem angenehmeren Menschen.
Den Mord an ihr hat man als Leser nicht miterlebt. Das nächste Kapitel beginnt zwei Wochen nach der Tat. Das war für mich etwas unbefriedigend.
Mir war das Buch zu langatmig und es fehlte mir die Spannung. Ich hatte den Eindruck, mehr über Andy zu erfahren als von den Ermittlungen. Es war zu viel Privates, ich muss nicht wissen, was er im Einzelnen einkauft oder wie er jede Seite in einem Reisekatalog umblättert und sich dazu endlos Gedanken macht. Das nahm dem Buch eindeutig die Spannung. Den Schreibstil fand ich etwas schwierig, ohne genau sagen zu können, warum. Ich konnte jedenfalls nicht zügig lesen, vielleicht lag es einfach an der fehlenden Spannung. Da man nun so viel über Andy weiß, wird das Private hoffentlich im nächsten Buch nicht so sehr im Vordergrund stehen.
Das Cover hat mir gut gefallen, es passt zur Handlung.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Eingeholt von der Vergangenheit

Ufermord
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„Ufermord“ von Katharina Peters, Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, habe ich als ebook, mit 289 Seiten gelesen, die in 26 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 11. Fall für Romy Beccare.
Am Selliner See wird die ...

„Ufermord“ von Katharina Peters, Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, habe ich als ebook, mit 289 Seiten gelesen, die in 26 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 11. Fall für Romy Beccare.
Am Selliner See wird die Leiche des Tierarztes Dr. Bautner gefunden. Er war überall beliebt und schien keine Feinde zu haben. Als ein Tierbesitzer verhaftet wird, der ihm Drohnachrichten geschickt hat, weil angeblich sein Hund falsch behandelt wurde und dann starb, freut sich Romy, dass sie den Fall so schnell gelöst hat. Aber irgendetwas nagt an ihr und sie ist nicht zufrieden. Der Fall wird trotzdem geschlossen und einige Wochen später wird bei Bauarbeiten ein Skelett gefunden. Es stellt sich heraus, dass der Tote den Tierarzt kannte. Nun beginnt Romy zu graben und gerät in die DDR kurz vor der Wende. Um mehr aus dieser Zeit zu erfahren, holt sie ihren pensionierten Kollegen Kasper dazu, ebenfalls Ruth Kranold, die Polizistin, die Romy schon öfter geholfen hat. Mit viel Geduld kommen sie weiteren Taten auf die Spur und begreifen erst sehr spät die Zusammenhänge.
Für mich war es das erste Buch mit Romy Beccare, sodass ich die Hauptpersonen erst hier kennengelernt habe. Romy ist sehr engagiert, ungeduldig, hartnäckig, verbeißt sich in ihre Ideen, wird teilweise aggressiv Verdächtigen gegenüber. Ich weiß nicht, ob ich sie mag. Dagegen fand ich Max sehr sympathisch mit seiner ruhigen Art, der durch seine Recherche noch uralte Sachen ausgraben kann und damit einen großen Anteil an der Aufklärung hat. Ruth hat mir auch gefallen, ihre Vorgeschichte kenne ich nicht, aber sie hat gute Ideen. Auch Finn ist ein pfiffiger Kollege, der es sicher noch weit bringen wird.
Ansonsten habe ich mich an dem Buch ein bisschen festgelesen. Zu Beginn war es noch recht spannend, als die die Toten gefunden wurden. Alles andere war dann nur noch Ermittlungsarbeit und es war teilweise recht verworren. Mit sehr vielen Personen und Namen aus der Vergangenheit und der Gegenwart und deren Beziehungen untereinander oder zu Anderen konnte man schon mal den Überblick verlieren. Die Handlung war sehr ausgeklügelt, mit immer neuen Wendungen und Verdächtigen. Sicher war es alles sehr schlimm, was damals passiert ist. Trotzdem hat mich das Buch nicht besonders gefesselt.
Das Cover dagegen gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Bei Anruf Mord

Rachedurst
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„Rachedurst“ von Michael Giezek, Verlag BoD – Books on Demand, habe ich als Taschenbuch mit 316 Seiten gelesen, die in 31 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für KHK Weber.
In Ostwestfalen-Lippe ...

„Rachedurst“ von Michael Giezek, Verlag BoD – Books on Demand, habe ich als Taschenbuch mit 316 Seiten gelesen, die in 31 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für KHK Weber.
In Ostwestfalen-Lippe werden in kurzen Abständen mehrere Tote gefunden, die regelrecht hingerichtet wurden. Auf KHK Weber kommt eine Menge Arbeit zu. Denn er muss als Zeuge zum vorherigen Fall vor Gericht aussagen, was nicht besonders gut läuft. Außerdem wird er noch von einem alten Bekannten, dessen Tochter verschwunden ist, um Hilfe gebeten. Die aktuellen Ermittlungen kommen nicht voran, es werden sehr viele Personen im Umfeld der Toten befragt, was aber nicht hilfreich ist. Dann tauchen in Wien zwei weitere Leichen auf, deren Spuren nach Bielefeld zu Weber und seiner Familie führen.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Ein Nachteil war, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne, sodass mir anscheinend ziemlich viele Informationen fehlen. Gerade die Gerichtsverhandlung in diesem Teil fand ich überflüssig bzw. viel zu ausführlich. Ich weiß auch nicht, was Weber mit dem Unterweltboss Snow am Laufen hat. Es wäre also eindeutig von Vorteil, mit dem 1. Teil zu beginnen.
Der Schreibstil ist kurz und knackig, sodass die meisten Charaktere für mich eher leblos blieben. Aber die Handlung selbst war spannend bis zum Ende.
Da ich Weber bisher nicht kannte, war er mir anfangs recht sympathisch, was sich aber im Laufe des Buches änderte. Das lag nicht nur an seiner Fremdgeherei mit mehreren Frauen, sondern auch an seinen Machenschaften mit der Unterwelt und seiner Tat oder vielleicht sogar Taten aus der Vergangenheit und Gegenwart. So wünscht man sich keinen Polizisten.
Außerdem gab es in der Handlung für mich einige Ungereimtheiten in Bezug auf unterschiedliche Angaben zu Personen oder Tatsachen, die vorher erwähnt, aber später nicht mehr bekannt waren.
Für Kenner dieser Reihe ist es bestimmt eine tolle Fortsetzung. Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 24.12.2021

Mord in der Frauengruppe

Todesengel im Viertel
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„Todesengel im Viertel“ von Cord Buch, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 4. Fall für Werner Jensen ...

„Todesengel im Viertel“ von Cord Buch, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 4. Fall für Werner Jensen und sein Team.
Vor einer Pfarrei auf St. Pauli wird eine vergiftete Frau gefunden. Sie war eine sehr engagierte Feministin. Die Journalistin Nele wird von ihrer Freundin Birte, die ebenfalls zu der Frauengruppe gehört, über den Mord informiert und die beiden wollen den Fall aufklären. Sie bekommen es mit Zuhältern zu tun, werden beobachtet und bedroht.
Dagegen tappt Jensen mit seinem Team lange im Dunkeln, bis weitere Frauenleichen vor unterschiedlichen Religionshäusern gefunden werden. Bei ihrer Internetrecherche stößt Wiebke Maurer auf frauenfeindliche Gruppen und Zitate aus unterschiedlichen religiösen Schriften, nach welchen die Morde anscheinend begangen wurden.
Birte ist Sozialarbeiterin und hat es mit problembehafteten Jugendlichen zu tun. Timo, einer ihrer Schützlinge, hat eine erschreckende Meinung über Frauen und wie man mit ihnen umgehen muss. Die gesamte Geschichte ist auf Feminismus und Frauenrechte aufgebaut. Nebenbei gibt es auch die Männer, die für ihre Männerrechte eintreten und den Frauen entgegentreten.
Die Charaktere waren sehr gut dargestellt. Jensen und seine Kollegen finde ich sehr sympathisch. Dagegen mochte ich Birte überhaupt nicht. Ich fand sie übergriffig, rücksichtslos, anmaßend, Entscheidungen hat sie allein getroffen und ihren Freund Tjark vor vollendete Tatsachen gestellt, egal, ob es ihre Nachforschungen betraf oder dass sie einfach mal ihre Freunde bei sich einziehen ließ. Nele hat wenigstens ab und an mal Jensen über ihre Ergebnisse informiert.
Der Autor hat sehr ausführlich zu religiösen Schriften recherchiert und daraus zitiert, was er dann gut in die Handlung integriert hat.
Das Buch war bis fast zum Ende relativ unaufregend, erst auf den letzten Seiten wurde es spannender und rasanter. Mir persönlich war die Handlung zu radikal feministisch.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Nicht so gut wie die anderen Bücher

Die falsche Zeugin
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„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit ...

„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit zu kümmern. Ein Mandant, der wegen angeblicher Vergewaltigung angeklagt werden soll, hat ausdrücklich nach ihr verlangt. Als sie ihn sieht und erkennt, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Er kennt auch ihre Schwester Callie und weiß, was damals vorgefallen ist. Will er sie nun erpressen und einen Freispruch für sich erwirken? Die Taten in der Gegenwart weisen Ähnlichkeiten mit damals auf.
Mit aller Macht versucht Leigh das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu wahren. Dafür muss sie aber ihre Schwester Callie suchen, die keinen so erfolgreichen Weg beschritten hat. Sie ist drogenabhängig und schlägt sie mal mehr mal weniger gut durch. Nun wird auch sie wieder in die Geschehnisse hineingezogen.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, sodass der Leser auch die Vorkommnisse von früher verfolgen kann. Die Vergangenheit wird in die aktuellen Ereignisse immer bruchstückhaft eingebaut und bekommt kaum eigene Kapitel. Die beiden Schwestern hatten eine schwere Kindheit und mussten sich schon früh auf sich selbst verlassen. Von ihrer Mutter bekamen sie keine Hilfe.

Das Buch ist von Beginn an brutal, grausam, emotional. Die Sprache ist sehr direkt, oft ordinär, sogar, wenn sich Leigh mit ihrem Mann unterhält. Ihr Denken bewegt sich in Schubladen, die sie versucht, streng getrennt zu halten, was ihr aber in diesem Fall immer weniger gelingt.
Leigh und Callie geraten in der Gegenwart in einen Strudel aus Angst, Wut, Verzweiflung und Gewalt. Sie verwickeln sich selbst immer mehr in kriminelle Machenschaften, um ihre Vergangenheit zu verheimlichen.

Ich muss sagen, dass ich mit diesem Buch nicht so richtig war geworden bin. Wenn schon die Katze einen obszönen Namen bekommt, kann ich nichts daran finden. Sicher war es meistens spannend und die Handlung gut aufgebaut. Leiht hat ‚mehr Persönlichkeiten als eine Katze‘. Sie ist eine gestandene Anwältin und ich verstehe ihr Verhalten oft nicht. Zu Beginn war ich abgeschreckt, weil auch hier Corona thematisiert wurde. Letztendlich wurde es aber fast unauffällig in die Handlung eingebaut, womit ich leben konnte. Die Informationen zu den Drogen waren viel zu ausführlich und lenkten oft von der eigentlichen Handlung ab. Am besten hat mir Dr. Jerry gefallen.
Ich kann leider auch nur 3 Punkte vergeben.

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