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Veröffentlicht am 25.12.2021

Crime Blockbuster über die Entstehung der Mafia in NY

Black Hand
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Black Hand - Jagd auf die erste Mafia New Yorks" von Stephan Talty ist ein in romanform verpacktes Sachbuch. Geschildert werden die Anfänge der Mafia Black Hand in NY zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit ...

Black Hand - Jagd auf die erste Mafia New Yorks" von Stephan Talty ist ein in romanform verpacktes Sachbuch. Geschildert werden die Anfänge der Mafia Black Hand in NY zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit den unzähligen italienischen Einwanderern kommen auch viele Kriminelle in das Land, die u.a. mit Erpressungen, Entführungen und Bomben dem organisierten Verbrechen ein ganz neues Gesicht mit bisher unbekannter Dimension verleihen. Von der Polizei, die zu dieser Zeit von irischen Einwanderern dominiert wurde, sowie den Politikern, wird das Problem lange Zeit verharmlost. Die gemeinsame Sprache erleichtert der Mafia das Wachstum im italienischen Viertel und dieser Umstand stellt gleichzeitig ein Hindernis für die Polizei dar, die auf englisch agiert. Der italienische Detektive Joseph Petrosino nimmt mit wenigen Kollegen den Kampf auf. Obwohl die Gruppe sehr klein ist, gelingen erste Erfolge.
Das Buch ist ein Sachbuch, das in weiten Teilen wie ein Roman erzählt, was das Lesen erleichtert. Der Leser erhält eine guten Eindruck von den damaligen Zuständen.
Die geplante Verfilmung kann ich mir in der Umsetzung bereits gut vorstellen.

Leider muss man Vergleiche zu heute ziehen, wegsehen funktioniert immer noch gut und die Politik reagiert noch immer zu langsam.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Safier mal anders

Die Ballade von Max und Amelie
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David Safier begegnete mir in dem Buch "Die Ballade von Max und Amelie" ganz anders, als ich ihn bisher kannte. Nicht so lustig wie bisher in seinen Vorgängerwerken, sondern ernsthaft und tiefgründig. ...

David Safier begegnete mir in dem Buch "Die Ballade von Max und Amelie" ganz anders, als ich ihn bisher kannte. Nicht so lustig wie bisher in seinen Vorgängerwerken, sondern ernsthaft und tiefgründig. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat, nachdem ich mich darauf eingestellt hatte, dass die Geschichte aus der Sicht der Hunde erzählt wird. Die Liebesgeschichte von Narbe, die auf der Müllkippe lebt und dort Max kennenlernt ist wunderschön erzählt. Max erzählt Narbe von seinem zuhause und gemeinsam begeben sie sich auf die Heimreise. Beide sehen in dem Anderen etwas, was er selber nicht an sich wahrnehmen kann. Daran wachsen die beiden Charaktere und es ist ein schönes Beispiel für jeden es ihnen gleichzutun, genau hinzuschauen, das Schöne und Starke zu sehen und offen zu sein für das, was einem begegnet.

Veröffentlicht am 25.12.2021

Winterhaus - auch optisch ein Highlight

Winterhaus
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Ben Gutersons "Winterhaus" ist auf den ersten Blick ein Highlight. Das Cover ist wunderschön gezeichnet und bildet ein Winterhaus ab. Die einzelnen Fenster sind ausgestanzt, so dass der Eindruck entsteht ...

Ben Gutersons "Winterhaus" ist auf den ersten Blick ein Highlight. Das Cover ist wunderschön gezeichnet und bildet ein Winterhaus ab. Die einzelnen Fenster sind ausgestanzt, so dass der Eindruck entsteht man könnte tatsächlich hineinsehen. Ohne den Einband sieht man auf dem Buchdeckel einen Schnitt durch das Haus, als ob eine offene Puppenstube vor einem läge. Die 38 Kapitel werden jeweils von einem Bild und einem Buchstabenspiel eingeläutet. Diverse Schwarzweißbilder über eine Doppelseite oder auch kleinere sind zur Untermalung der Geschichte vorhanden. Die Zeichnungen sind zauberhaft und ein Grund das Buch immer mal wieder zur Hand zu nehmen. Auf 405 Seiten können Kinder ab 10 Jahren das Waisenmädchen Elisabeth begleiten, die von Onkel und Tante über Weihnachten in das Winterhaus geschickt wird. Sie findet dort endlich einen guten Freund. Mit Freddy erlebt sie Abenteuer und löst Rätsel, findet Bücher und erlebt Magisches. Das Buch ist durch die Protagonisten sowohl für Jungen als auch Mädchen geeignet. Aufgrund des Settings ist es besonders als Winter- oder Weihnachtsgeschichte geeignet. Als Erwachsene fand ich einiges gegen Ende vorhersehbar, aber bei einem Kinderbuch ist das in Ordnung.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Tage mit Fanny

Fanny und die Liebe
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Eine sehr schöne Geschichte für Erstleser, in der die kleine Fanny aus ihrem Alltag erzählt. Sie geht seit kurzem zur Schule und ihre Freundin Ester sitzt neben ihr und möchte, dass Fanny in sie verliebt ...

Eine sehr schöne Geschichte für Erstleser, in der die kleine Fanny aus ihrem Alltag erzählt. Sie geht seit kurzem zur Schule und ihre Freundin Ester sitzt neben ihr und möchte, dass Fanny in sie verliebt ist. Ester ist enttäuscht, weil Fanny lieber Spaß haben möchte. Sie fragt ihre Mutter und die Oma nach der Liebe und es kommen herzerfrischende Momente dabei heraus, weil Fanny die Erklärungen ganz anders deutet als die Erwachsenen. Durch die Illustration von Jutta Bauer wird dies ganz wunderbar unterstützt. Neben den Fragen zu den großen Gefühlen geht es auch um Alltagsthemen, die Kinder dieses Alters beschäftigen, wie z.B. Aufräumen, Geschenke, Basteln, Lebensumstände in der Familie, Eifersucht etc.

Fanny überlegt, was sie tun soll, damit Ester nicht traurig ist und hat dazu eine schöne Idee. Das wüstes Zimmer der Oma, das bei der Umsetzung hilft, ist toll beschrieben, so eines gibt es sicher in vielen Haushalten.

Der Erzählstil ist sehr einfach gehalten und teilweise humorvoll, damit kommen Erstleser gut zurecht. Durch die kurzen Kapitel kann immer an einer sinnvollen Stelle unterbrochen werden, wenn Pausenbedarf besteht.

Das Buch ist sehr mädchenlästig erzählt, für Jungen ist es nach meiner Meinung nicht so gut geeignet.

Die Auflösung von Fannys Problem hat mir gut gefallen, sehr kinderecht gemacht.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Adi und Ida, gemeinsam stark

Forever, Ida - Wir oder ihr
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Alex Pohl hat mit "Wir oder Ihr" die Jugendthrillerreihe um Adi erfolgreich weitergeführt. Im zweiten Teil geht es wieder um aktuelle Probleme von Jugendlichen, die durch Erwachsene häufig gar nicht so ...

Alex Pohl hat mit "Wir oder Ihr" die Jugendthrillerreihe um Adi erfolgreich weitergeführt. Im zweiten Teil geht es wieder um aktuelle Probleme von Jugendlichen, die durch Erwachsene häufig gar nicht so wahr genommen werden.

Adi hat in Sonderberg gut Fuß gefasst, sich eingelebt und Freunde gefunden. Ihr altes Leben mit den schlimmen Erlebnissen, ausgelöst durch einen Stalker, liegt hinter ihr. Vermeintlich, denn plötzlich sind da wieder Whats App Nachrichten von ihm auf ihrem Handy, nur mit Mühe kann sie Ruhe bewahren. Doch vorrangig geht es in diesem Teil um Kris, einen ihrer neuen Freunde. Er soll angeblich Straftaten begangen zu haben, doch statt der Unschuldsvermutung wird hier eine Lawine losgetreten, Gerüchte und Hetze spalten die Schüler- und Elternschaft.

Die Freunde müssen auf sich selbst vertrauen.

Wie im Vorgänger überzeugt Alex Pohl hier mit einem erfrischenden Erzählstil aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, Polizeiberichten, Interviewmitschnitten, Zeitungsartikeln u.a. So entsteht ein hohes Lesetempo, das einen zügig durch die Geschichte führt und dabei für Spannung sorgt. Die Geschehnisse sind nicht so eindeutig, immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen.

Die Hauptfiguren sind gut angelegt und machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Auch die Nebenfiguren wirken glaubwürdig und bieten mit ihren Problemen und deren Lösung Vielschichtigkeit im Nebenstrang. Liz und ihre Tante sind da ein schönes Beispiel.

Der Druck durch die sozialen Medien, die Auswirkungen von Mobbing und Agitation werden realistisch dargestellt und auch das Thema Stalking ist wieder mit dabei. Als Gegengewicht kommen Freundschaft und Vertrauen zum Tragen. Auch die Kraft, die man aus seinen Erfahrungen schöpfen kann ist nicht unwesentlich.

Ein paar Punkte kamen mir etwas zu kurz, u.a. über die Eltern von Kris und deren Einstellung und Verhalten hätte ich gerne mehr erfahren, um das Bild abzurunden. Aber das ist gelitten auf hohem Niveau.

Eine sehr gelungene Fortsetzung, ich freue mich schon auf Teil 3 "Endspiel", das im Mai erscheinen soll.

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