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Veröffentlicht am 21.01.2022

Blutiger geht es kaum

Höllenkind
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Ich kann meine Rezension einfach nicht anders beginnen: Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch nicht lesen, denn es bringt auch hartgesottene Thriller-Fans an ihre Grenzen. Wer aber auf viel Blut ...

Ich kann meine Rezension einfach nicht anders beginnen: Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch nicht lesen, denn es bringt auch hartgesottene Thriller-Fans an ihre Grenzen. Wer aber auf viel Blut und Brutalität steht, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.

Sehr gut gefallen hat mir, dass man ohne viel Geplänkel in den Fall einsteigt. Ein mysteriöser Tod, ein blutiges Brautkleid - schlimmer kann eine Hochzeit ja nicht beginnen.

Diesmal ist der Fall vor allem in Italien bzw. im Vatikan angesiedelt. Das Setting von Berlin dort hin zu verlegen bringt auf jeden Fall Abwechslung und trotzdem muss man nicht auf Clara Vidalis verzichten. Das hat mir gut gefallen und schafft auch ein bisschen Distanz zum "Blutgott", der ja auch noch nicht wirklich abgeschlossen ist. Ich hoffe hier auf eine Fortsetzung.

Aber zurück zum Vatikan-Mord: Super ist, dass die Perspektiven immer wieder wechseln. Auf der einen Seite aktuelle Ereignisse und Ermittlungen, auf der anderen Seite Einschübe von anderen Handlungen und Personen, die man zuerst gar nicht richtig einordnen kann. Dadurch gibt es immer wieder kleine Cliffhanger und auch die Spannung wird kontinuierlich hochgehalten.

Dadurch wird man mehr oder weniger zum Weiterlesen gezwungen, aber auch, weil man manche Stellen einfach schnell weglesen will. Veit Etzold zeigt in seinen Thrillern menschliche Abgründe auf, von denen man befürchtet, dass es sie auch in der Realität gibt, aber von denen man hofft, dass man ihnen nie begegnet. Ich habe mehr als einmal tief durchgeatmet, weil die Schilderungen von Misshandlungen und Co. so anschaulich sind, dass man Gänsehaut bekommt. Dabei hatte ich auch mehrfach das Bedürfnis, das Buch einfach zuzuschlagen und auf andere Gedanken zu kommen. Ich habe dazu eine gewisse Hass-Liebe. Einerseits ist das genau der Thrill, den ich suche und der mir gefällt. Andererseits müsste es dann aber doch nicht so ausführlich sein, denn die eigene Fantasie regelt das schon.

Nichts zu meckern habe ich am Aufbau des Buches. Die erwähnten wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge fügen sich nach und nach für den Leser sehr nachvollziehbar zusammen und geben ein rundes Bild ab, dass dann in der finalen Auflösung mündet, die man ab einem gewissen Zeitpunkt schon erahnen kann.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist auf jeden Fall eins, das länger im Gedächtnis bleibt und über das man auch nach dem Beenden noch nachdenkt. Von mir gibt es 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Emanzipation in Niederkaltenkirchen

Rehragout-Rendezvous
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Ich mag die Familie Eberhofer sehr - vor allem die Oma - deshalb habe ich diesen Band noch mehr genossen, denn es geht rund im Haus. Sehr zum Ärger der männlichen Familienmitglieder nehmen sowohl die Oma ...

Ich mag die Familie Eberhofer sehr - vor allem die Oma - deshalb habe ich diesen Band noch mehr genossen, denn es geht rund im Haus. Sehr zum Ärger der männlichen Familienmitglieder nehmen sowohl die Oma als auch Susi eine ganz neue Rolle ein. Da sind witzige Situationen vorprogrammiert und man hat beim Lesen seinen Spaß.

Besonders gefällt mir, dass man durch die einzelnen Bände das Gefühl hat, die Eberhofers zu kennen, da man jede Veränderung miterlebt, mitfiebert und sich mit freut - oder auch ärgert. Deshalb empfehle ich - auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind - die Reihenfolge beim Lesen einzuhalten. Denn dann kann man auch kleine Zusammenhänge besser verstehen und fühlt sich wie ein Familienmitglied.

Aber natürlich geht es in diesem Buch nicht nur darum, dass die Eberhofer-Frauen jetzt auf einmal nicht mehr nur für die Männer da sind, sondern es gibt auch einen Vermisstenfall, den Franz in seiner gewohnten Manier lösen muss.

Für meinen Geschmack hätte das auch ein bisschen mehr im Vordergrund stehen können. Es ging schon überwiegend um das Privatleben des Protagonisten, sodass ich manchmal etwas ungeduldig darauf gewartet habe, dass endlich mal wieder ein bisschen "Polizeiarbeit" passiert.

Nichtsdestotrotz: Der Schreibstil von Rita Falk ist einfach wunderbar! Kurzweilig, authentisch, witzig, aus dem Leben gegriffen. Deshalb fliegt man auch nur so über die Seiten und fühlt sich wohl. Für mich ist auch dieser Eberhofer nicht nur ein Provinz-, sondern auch ein Wohlfühlkrimi.

Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Zorn und Schröder ermitteln wieder

Zorn – Opferlamm
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Mittlerweile ist es schon der 11. Fall, in dem die zwei Kommissare Schröder und Zorn gemeinsam Bösewichte jagen. Die Beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber weil sie zusammen ein unschlagbares ...

Mittlerweile ist es schon der 11. Fall, in dem die zwei Kommissare Schröder und Zorn gemeinsam Bösewichte jagen. Die Beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber weil sie zusammen ein unschlagbares Team abgeben, sind die Bücher auch so toll.

Der Anfang des Buches ist ziemlich schockierend und nichts für schwache Nerven. Denn man steigt gleich mal mit einem brutal Mord ein, den man nicht richtig zuordnen kann. Auch Zorn und Schröder nicht, auch wenn kurz darauf eine zweite Leiche auftaucht.

Der Plot spielt rund um die Kunst-Szene und ich muss gestehen, dass das nicht ganz mein Metier ist. Genau wie Zorn auch kann ich Kunst nicht viel abgewinnen. Deshalb fand ich seine Bemerkungen sehr amüsant.

Das steht natürlich im Gegensatz zu den brutalen Morden und man muss die flapsige Art des Kommissars mögen. Auch die Beziehung zwischen den Männern ist von einer besonderen Art. Sie mögen und schätzen sich, aber es wird auch viel gestichelt. Wenn man die anderen Bücher kennt, kann man das besser einordnen. Trotzdem fand ich es an der ein oder anderen Stelle etwas störend, weil es doch ziemlich viel Raum eingenommen hat.

Deshalb ging es auch mit der Spannung immer wieder rauf und runter. Mal war ich total gefesselt, es war spannend, ich habe mitgefiebert. Dann gab es wiederum Längen, des Privatleben der Ermittler rückte in den Fokus und es ist lange nichts passiert. Das war etwas schade. Gegen Ende dann wurde es aber nochmal rasant und ich versöhnt: Hier habe ich das Buch gar nicht mehr weggelegt und sogar ein bisschen gelitten.

Das Ende ist in sich schlüssig, es bleiben keine Fragen offen und ich bin bereit für den nächsten Fall, denn sicher werden die Mörder in der fiktiven Stadt von Zorn und Schröder nicht lange die Füße stillhalten.

Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Wildnis mal anders

LOST
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Es ist zwar ein Jugendbuch, aber trotzdem nichts für schwache Nerven. Wenn man einmal anfängt, legt man das Buch auch nicht mehr aus der Hand.

Im Mittelpunkt steht Ashley, die sehr erfahren ist, wenn ...

Es ist zwar ein Jugendbuch, aber trotzdem nichts für schwache Nerven. Wenn man einmal anfängt, legt man das Buch auch nicht mehr aus der Hand.

Im Mittelpunkt steht Ashley, die sehr erfahren ist, wenn es darum geht, in der Wildnis zu überleben. Aber vorher war sie nicht alleine unterwegs - und nicht ohne Ausrüstung.

Mir hat gefallen, dass es ohne langes Geplänkel losging. Ashley verläuft sich und keiner wird sie vermissen, sie muss sich also selbst aus ihrer Lage befreien und überleben.

Es war wirklich unheimlich spannend, ihren Weg mitzuverfolgen. Immer wieder gibt es neue Hürden, die überwunden werden müssen. Und so schön wie die Natur auch ist, so tödlich kann sie sein, weil wir einfach nicht mehr darauf ausgelegt sind, ohne fließendes Wasser zu überleben.

Die Autorin schildert die Tage der Protagonistin wirklich schonungslos - und das ist eben nichts für schwache Nerven. Zwischendrin musste ich das Buch auch einmal zuklappen. An welcher Stelle kann ich allerdings nicht verraten, ohne zu spoilern.

Während der Suche nach der Zivilisation erfährt der Leser immer mehr über Ashleys Vergangenheit. Das war geschickt mit dem Hauptplot verbunden, sodass man nicht das Gefühl hatte, zwei unterschiedliche Geschichten zu lesen.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich aber dennoch. Zum einen ist mir die Sprache an einigen Stellen zu derb. Klar, es geht um Jugendliche und ist auch für diese Zielgruppe geschrieben, aber meiner Meinung nach muss das nicht sein, denn die Story funktioniert auch so.
Zum anderen hätte ich mir am Ende noch einen etwas längeren Ausblick gewünscht. Gerade wie es mit Ashley weitergeht hätte mich noch mehr interessiert, als es der kurze Epilog hergibt.
Und dann, aber das ist keine wirkliche Kritik, sondern einfach durch die Augen eines Erwachsenen: Hätte sie überhaupt verloren gehen müssen?

Insgesamt konnte mich das Buch aber überzeugen! 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Ein bisschen Weihnachtsstimmung mit Mord

Still und starr ruht der Tod
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Ich lese in der Vorweihnachtszeit gerne Bücher, die das Thema aufgreifen. Ein richtiger Weihnachtskrimi ist das Buch aber meiner Meinung nach nicht. Denn im Vordergrund steht die verschwundene Freundin ...

Ich lese in der Vorweihnachtszeit gerne Bücher, die das Thema aufgreifen. Ein richtiger Weihnachtskrimi ist das Buch aber meiner Meinung nach nicht. Denn im Vordergrund steht die verschwundene Freundin der Protagonistin.
Ich fand ihn schön zu lesen, habe einige Orte in und um Bamberg wiedererkannt und wurde gut unterhalten.

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