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Veröffentlicht am 30.12.2021

Omas Geheimnis

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Die Geschichte beginnt im Kriegsjahr 1943, als Anna unglücklich über ihre bevorstehende Hochzeit ist.

2007 reist Rebecka nach einem beruflichen Misserfolg und einer unglücklichen Liebe von Stockholm in ...

Die Geschichte beginnt im Kriegsjahr 1943, als Anna unglücklich über ihre bevorstehende Hochzeit ist.

2007 reist Rebecka nach einem beruflichen Misserfolg und einer unglücklichen Liebe von Stockholm in ihre südschwedische Heimat auf dem Land. Ihre kranke Oma Anna braucht dringend ihre Unterstützung. Während die Oma im Krankenhaus liegen muss, bringt Rebecka ihr altes Haus in Schuss. In einem Bücherschrank findet sie eine Kiste mit Fotos, Briefen und einem Tagebuch der 19-jährigen Anna aus dem Jahr 1943. Viele Ungereimtheiten tun sich vor Rebecka auf. Wer ist Luca, dem ihre Oma damals sehr zugetan war? Was ist geschehen in dieser Zeit? Was hatte Oma mit den Nazis zu tun.

Nach und nach erzählt Anna ihr aus ihrer Jugendzeit und über ihre große Liebe, die sie bis heute nicht vergessen kann. Doch auch Rebecka findet Hilfe und Freundschaft beim jungen Nachbarn Arvid. Gibt es ein Happy End für alle?

Das ansprechende Cover mit dem skandinavischen Bücherschrank und der kleinen schwarzen Katze lädt zum gemütlichen Schmökern ein. Die herzergreifenden Geschichten der Protagonistinnen Anna und Rebecka werden abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. Durch den gefühlvollen, leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin wird man schnell mit den handelnden Charakteren warm und fühlt mit diesen mit. Der Roman bietet Spannung, Geheimnisse, Emotionen, Verliebtsein und auch einen Blick auf die Kriegszeiten in Schweden. Für mich eine sehr gelungene Mischung. Eine lohnende Reise in die Vergangenheit!

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Schwieriges und berührendes Thema in Comicform vermittelt

nICHt genug (nICHt genug-Reihe - Band 1)
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Natalie ist nicht sehr überzeugt von sich. Sie kann nichts gut genug, um besonders zu sein. Als nach einem Umzug und dem Wechsel in die weiterführende Schule auch noch ihre Freundin Lily sich von ihr abwendet, ...

Natalie ist nicht sehr überzeugt von sich. Sie kann nichts gut genug, um besonders zu sein. Als nach einem Umzug und dem Wechsel in die weiterführende Schule auch noch ihre Freundin Lily sich von ihr abwendet, versucht Natalie alles, um sie zurückzugewinnen. Sie muss nur cool genug werden. Dabei verbiegt sie sich dermaßen, dass sie zunächst gar nicht merkt, dass einige neue Mitschülerinnen viel bessere Freundinnen sind, weil sie Natalie so akzeptieren wie sie ist. Und in ihr schlummert etwas, das sie besonders gut kann.

Das pinke Cover mit der dicken weißen Schrift fällt einem sofort ins Auge und der Titel zusammen mit dem Bild von Natalie mit gebrochenem Herzen weckt Neugier auf die Geschichte dahinter. Zunächst habe ich ein weiteres Buch á la Gregs Tagebuch erwartet, doch "Nicht genug" ist wirklich komplett in Comicform verfasst und kommt ganz ohne lange Texte aus. Eine tolle Idee sind die Seiten, auf denen, die einzelnen Personen von Natalie charakterisiert werden. Da gibt es die Supercoolen, die Normalen, den Schwarm und auch einen "Bösen".

Obwohl das Thema nicht gerade einfach ist, behandelt die Autorin es doch mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Witz. Trotzdem berühren vor allem die Gesichtsausdrücke von Natalie, wenn sie traurig, enttäuscht oder ratlos ist. Es ist schön zu sehen, wie sich diese im Laufe der Geschichte verändern. Ich glaube jeder kennt das Gefühl, einfach nicht zu genügen, einfach nicht gut genug in manchen Dingen zu sein, nicht dazuzugehören und daher wird das Buch viele Kinder und Jugendliche ansprechen.

Meiner Enkelin gefielen beim gemeinsamen Lesen die lustigen Szenen zwischen Natalies Hund und Katze besonders. Sie sorgen dafür, dass man nicht allzu sehr von der Problematik runtergezogen wird. Ein sehr aufwendiges und einfühlsames Comic-Buch für jedes Alter

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Kinderalltag für Leseanfänger

Fanny und die Liebe
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Fanny lernt in der Schule gerade die Buchstaben und Kunst. Ihre Freundin Ester widmet ihr ein Kunstwerk. Sie möchte, dass Fanny in sie verliebt ist. Fanny weiß darauf erstmal nichts zu sagen, so dass Ester ...

Fanny lernt in der Schule gerade die Buchstaben und Kunst. Ihre Freundin Ester widmet ihr ein Kunstwerk. Sie möchte, dass Fanny in sie verliebt ist. Fanny weiß darauf erstmal nichts zu sagen, so dass Ester sich zurückzieht. Doch das macht Fanny traurig. Gespräche mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrer Oma bringen sie auf eine gute Idee, wie sie sich mit der Freundin wieder versöhnen kann.

Das Cover zeigt Fanny und Ester wie sie zusammen spielen, bevor Ester den Wunsch hegt, Fanny möge in sie verliebt sein. Hier geht es aber nicht um eine erste gleichgeschlechtliche Liebe, mit der Fanny nicht umgehen kann. Die Inhaltsbeschreibung ist da etwas irreführend. Es ist viel mehr überhaupt ein ausloten der Gefühle gegenüber nahestehenden Personen. Im Großen und Ganzen handelt die Geschichte von Fannys Alltag mit ihrer Oma, ihrer alleinerziehenden Mutter und eben ihrer Schulfreundin Ester, aber auch viele andere Themen werden kurz angerissen: Aufräumen, Schule, Kunst, was, wenn Oma wegziehen würde, leben mit einer alleinerziehenden, berufstätigen Mutter etc.

Fanny erzählt ihren Alltag in einer sehr einfachen, kindlichen Sprache, bleibt - wie Kinder eben sind - nicht immer beim Thema, sondern kommt von einem zum anderen, bis sie eine Idee hat, wie sie Ester zurückgewinnen kann. Auch wenn die Sprache sehr einfach ist, ist es doch schon ordentlich viel Text, der sich eher für gut geübte Leseanfänger eignet. Kurze Kapitel sorgen dafür, dass die Kinder beim Lesen Pausen einlegen können.

Meiner siebenjährigen Enkelin hat vor allem Fanny mit ihren guten Ideen gefallen, so dass wir uns noch den ersten Band der Reihe besorgt haben.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Historie und Kriminalistik in einem

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Dieser (Kriminal-) Roman spielt im Jahr 1910 im Hamburg der Kaiserzeit. Anne Fitzpatrick, eine der ersten studierten Medizinerinnen Deutschlands, kehrt aus England nach Hamburg zurück. Die ist Mitglied ...

Dieser (Kriminal-) Roman spielt im Jahr 1910 im Hamburg der Kaiserzeit. Anne Fitzpatrick, eine der ersten studierten Medizinerinnen Deutschlands, kehrt aus England nach Hamburg zurück. Die ist Mitglied der Frauenbewegung und kämpft für ein freies Leben ohne Unterdrückung und Armut. Sie eröffnet nach wenigen Monaten im Hafen "das grüne Haus", eine Anlaufstelle für geschundene, bedürftige Frauen, die Hilfe suchen.

Helene Curtius, eine wohlbehütete Pastorentochter, möchte nicht als Heimchen am Herd enden, sondern ein selbst bestimmtes Leben führen, sich engagieren. Ihr Weg führt sie in den Hafen, um ein Bild von der Arbeit der Frauenrechtlerinnen zu bekommen. Dabei entdeckt sie im Hafenbecken eine grausam zugerichtete Frauenleiche.

Der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt, der selbst eine Tragödie in seiner Familie verarbeiten muss, bekommt den Fall übertragen. Zusammen mit Anne und Helene trägt er Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Damit begeben sich die drei selbst in große Gefahr.

Die Autorin erzählt in flüssigem Schreibstil bildhaft und sehr detailliert über die Frauenrechtlerin Anne, ihre Bekannte Helene und Kommissar Rheydt und ihre Zeit. Frauen waren damals minderwertige Lebewesen, es herrschte Armut, Mangel, Not. Die Oberschicht hatte kein Interesse an diesen Menschen, solange sie sie ausbeuten konnte. Vor dieser Kulisse lief die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich fühlte mich sofort mitten im Geschehen dabei. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr gut zu tage getreten. Bis zum Schluss hält die Spannung an. Obwohl ich sonst kein Krimi-Fan bin, habe ich das Buch vollkommen gefesselt und fast in einem Rutsch gelesen. Jetzt freue ich mich auf Band 2 der Hafenärztin, der im Juni 2022 erscheinen wird. Das Cover mit dem Golddruck ist übrigens sehr edel. Ganz dicke Empfehlung!

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Spannend und unterhaltsam

Die Teehändlerin
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Wir befinden uns in Frankfurt am Main während der Biedermeierzeit. Tobias Ronnefeldt hat einen Handel mit Tee und anderen Kolonialwaren aufgebaut. Seine Frau Friederike erwartet das 5. Kind. Trotzdem bricht ...

Wir befinden uns in Frankfurt am Main während der Biedermeierzeit. Tobias Ronnefeldt hat einen Handel mit Tee und anderen Kolonialwaren aufgebaut. Seine Frau Friederike erwartet das 5. Kind. Trotzdem bricht Tobias zu einer monatelangen Expedition nach China auf und stellt deswegen einen neuen Prokuristen für die Geschäftsführung ein. Doch kann man ihm trauen?

Die Geschichte der Familie Ronnefeldt kommt sehr authentisch rüber, man fühlt sich mitgenommen in die damalige Zeit und ihre Orte. Friederike wird durch die Chinareise ihres Mannes vom "Hausmütterchen" zu einer ernst zu nehmenden Geschäftsfrau, obwohl sie gegen manchen Widerstand ankämpfen muss. Alle Handlungen können gut nachvollzogen werden. Die Geschichte liest sich flott, ist spannend und unterhaltsam. Das Cover, eine junge Frau, die nachdenklich auf die Gassen Frankfurts blickt, passt gut zum Inhalt. Der Roman war genau meins. Daumen hoch!

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