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Veröffentlicht am 08.01.2022

Verwirrspiel

Perfect Day
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"Perfect Day" ist ein Song von Lou Reed und der erste Thriller von Romy Hausmann, den ich gelesen habe.
Schon seit vielen Jahren verschwinden in und um Berlin kleine Mädchen, zu deren toten Körpern eine ...

"Perfect Day" ist ein Song von Lou Reed und der erste Thriller von Romy Hausmann, den ich gelesen habe.
Schon seit vielen Jahren verschwinden in und um Berlin kleine Mädchen, zu deren toten Körpern eine Spur aus roten Schleifen führt. Ann ist dabei, als ihr geliebter Vater, Professor der Philosophie und Anthropologie, als einziger Verdächtiger verhaftet wird. Er sitzt in Haft und legt weder ein Geständnis ab, noch verteidigt er sich. Ann glaub ganz fest an seine Unschuld und will diese auch beweisen.
Die Geschichte breitet sich hier in verschiedenen Erzählebenen, die aber deutlich unterscheidbar gekennzeichnet sind, ganz langsam vor unseren Augen aus. Einmal haben wir hier Ann bei ihrer Suche nach dem wahren "Schleifenmörder", um ihren Vater zu entlasten. Dabei gibt es auch so einige Rückblicke in ihre Kindheit nd ihre innersten Gedanken und Gefühle. Besonders gefallen mir hier die Stellen, wo Gefühle mit kindlichen Worten aufsatzmäßig beschrieben werden.
Dann gibt es Passagen mit einer Person und einem Kind, das Prinzessin genannt wird und man ist hier wohl beim Täter, der aber ungenannt und unerkannt bleibt. Und auch sehr interessant sind Passagen aus einem Interview eines Reporters mit dem Mörder, dass zu einer späteren Zeit stattfindet und die immer wieder eingestreut werden.
Dadurch, dass bei Ann Träume und Wirklichkeit ineinander übergehen, muss man sehr aufmerksam lesen, um das unterscheiden zu können. Der Schreibstil ist durchaus spannend, verlangt dem Leser aber auch eine gewisse Aufmerksamkeit ab.
Die Protagonisten blieben mir fremd und auch nicht unbedingt sympathisch, was bei einem Thriller nicht unbedingt schadet. Es ist ein psychologisches Verwirrspiel, dass mir etwas sehr viel mit dem Zufall spielt, aber ein überraschendes Finale bietet.

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Finale der Trilogie

Abgetrennt
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"Abgetrennt" von Michael Tsokos ist ein True-Crime:Thriller und der Abschluß der Paul-Herzfeld-Trilogie. Meine Empfehlung wäre es auch, die Teile über den sympathischen Rechtsmediziner in der richtigen ...

"Abgetrennt" von Michael Tsokos ist ein True-Crime:Thriller und der Abschluß der Paul-Herzfeld-Trilogie. Meine Empfehlung wäre es auch, die Teile über den sympathischen Rechtsmediziner in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da einem sonst einige Entwicklungen und Zusammenhänge entgehen.
Herzfeld ist nach den Anschlägen von Schneider so langsam wieder etwas zur Ruhe gekommen, seine Hochzeit ist in Planung und alles läuft sehr positiv. Die Meldung, dass in einem Institut mit Leichenteilen gearbeitet wird, klingt auch noch nicht allzu bedrohlich. Als er an einem dort beschlagnahmten Arm dann die Tätowierung wiedererkennt, wird die Lage schon angespannter.
Das Buch geht ganz gemächlich los und wer schon andere Bücher des Autors gelesen hat, kennt auch die Beschreibung echter Fälle und auch Obduktionen. Die Spannungskurve steigt in diesem Buch ganz allmählich an, bis sich wirklich alles zuspitzt und in einem fast filmreifen Showdown endet.
Der Schreibstil ist flüssig und gut, die vorgestellten Fälle interessant und spannend, mir war diese Geschichte ein wenig zu vorhersehbar und auch etwas zu kurz.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Düster und beklemmend

Der Sucher
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"Der Sucher" von Tana French ist ein spannender Roman mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop aus Chicago, der nach etwas mehr Ruhe und Natur sucht und deshalb auswandert, ...

"Der Sucher" von Tana French ist ein spannender Roman mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop aus Chicago, der nach etwas mehr Ruhe und Natur sucht und deshalb auswandert, nach Irland. Dort will er seinen zeitigen Ruhestand genießen. So ganz kann er seinen ehemaligen Beruf aber nicht abschütteln und wird deshalb alarmiert, als um ihn herum Grausamkeiten an Tieren geschehen. Und dann sieht er immer öfter ein Kind, welches ihn beobachtet. Ganz schnell ist er wieder in Ermittlungen verstrickt, die er nicht wollte.
Die Geschichte baut sich hier sehr, sehr langsam auf, man bekommt viel Zeit, um die Beschreibungen der Natur und vor allem auch des Protagonisten zu verinnerlichen. Die Charakterbeschreibungen sind auch die große Stärke dieses Buches, Cal fühlt sich an, als würde ich ihn persönlich kennen und auch die Dorfbewohner haben alle ihre Eigenheiten.
Es ist eine langsame, eine düstere Geschichte, wer lieber mehr Action und Spannung hat, für den ist dieses Buch nicht so ganz das richtige. Mir hat es in großen Teilen gefallen, aber in seiner Gesamtheit nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Schwächerer Nachfolger

Stadt des Zorns
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"Stadt des Zorns" von Marc Meller ist ein Escape-Room-Thriller. Einige der Protagonisten kannte ich schon aus dem Vorgänger "Raum der Angst", der mir auch schon sehr gut gefallen hat. Lesbar ist dieser ...

"Stadt des Zorns" von Marc Meller ist ein Escape-Room-Thriller. Einige der Protagonisten kannte ich schon aus dem Vorgänger "Raum der Angst", der mir auch schon sehr gut gefallen hat. Lesbar ist dieser Teil aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band.
Janus hat wieder ein Spiel vorbereitet, noch größer und ausgefeilter als das letzte und seine wichtigste Spielerin ist Hannah, die einzige Überlebende der letzten Runde. Hauptkommissar Kappler, mit dem Hannah in Verbindung geblieben ist, versucht sie mit allen Mitteln zu retten. Es sieht so aus, als würde ein Anschlag auf eine ganze Stadt verübt werden.
Der "Spielplatz" ist diesmal die Stadt Köln und von den acht Spielern scheint Hannah die Einzige, die weiß, worum es geht. Die Idee hinter dem Thriller gefällt mir sehr gut, an der Umsetzung habe ich hier so einige Kritikpunkte. Es fühlte sich hier nur an ganz wenigen Stellen wie ein echtes Escape-Spiel an, vieles wirkte von Beginn an unglaubwürdig. Was mir hier aber am meisten fehlte, war die Spannung, da immer schon sehr schnell klar war, wie sich eine Situation auflösen würde.
Wenn man die Thriller unter dem Gesichtspunkt der Rätsel eines solchen Spiels betrachtet, war das erste Buch um Längen besser und spannender aufgebaut. Trotz der Kritikpunkte ist es ein solider Thriller, der etwas zuviel wollte.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Sicherster Ort

Böse
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"Böse" von Jonas Wagner ist ein Thriller mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Katharina ist geschieden und möchte mit ihrer Tochter Fenja einen kompletten Neuanfang, neue Wohnung, Arbeit, Schule, Umfeld. ...

"Böse" von Jonas Wagner ist ein Thriller mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Katharina ist geschieden und möchte mit ihrer Tochter Fenja einen kompletten Neuanfang, neue Wohnung, Arbeit, Schule, Umfeld. Dafür wählt sie die kleine Gemeinde Hussfeld, einer der sichersten Ort Deutschlands. Sehr schnell kriegt man aber mit, dass hier so einiges ganz und gar nicht stimmt. Der Klatsch und Tratsch und das Beobachtetwerden erreicht hier neue Dimensionen. Die beiden sind schon unten durch, weil Sekt und Kondome gekauft werden. Alles in allem ein sehr beklemmender Ort.
So richtig spannend wird es, als Fenja verschwindet. Alles wird von den Behörden irgendwie schöngeredet und als Katharina sich selbst auf die Suche macht, entdeckt sie, dass Fenja nicht die erste ist. In einer anderen Perspektive erfährt man die Leiden von Opfern, weiß aber nicht wo und wann.
Das Buch war nicht durchgehend spannend, hat sich aber sehr schnell lesen lassen und einige Fragen blieben für mich noch ungeklärt.

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