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Veröffentlicht am 29.01.2022

Bedrohlich

Der Gräber
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Lektorin Annika Granlund findet vor der Tür ihres Verlages ein Manuskript vor, das brisant ist - und den Verlag vor dem Ruin retten könnte. Es handelt von dem "Gräber", der sich seit Jahren stets am 6. ...

Lektorin Annika Granlund findet vor der Tür ihres Verlages ein Manuskript vor, das brisant ist - und den Verlag vor dem Ruin retten könnte. Es handelt von dem "Gräber", der sich seit Jahren stets am 6. November durch die Erde in die Keller seines nächsten Opfers gräbt und dieses mit sich hinab in die Tiefe zieht. Geschrieben wurde das Manuskript als Autobiographie. Hat es der Täter selbst geschrieben? Annika entscheidet sich dazu, den Text zu veröffentlichen - sie ahnt nicht, welch Geheimnisse dadurch ans Tageslicht kommen und in welche Gefahr sie sich damit bringt. Denn alles in dem Manuskript entspricht der Wahrheit - und der Gräber hat sie nun ins Visier genommen.

"Der Gräber" von Fredrik P. Winter macht atemlos. Der Autor schreibt so bildhaft, daß der Atem stockt, man das Scharren an der Wand fast selbst hört und der Handlung gebannt folgt. Dieses Buch spielt mit den Ängsten und hinterlässt eine Gänsehaut. Der Gräber selbst ist durch seine Taten absoluter Horror, gleichzeitig wird der Aberglaube der Bauarbeiter vor in der Erde lebenden Lebewesen thematisiert. Gleichzeitig nimmt man intensiv am Verlagsgeschehen und dem Privatleben von Annika und ihrem Mann Martin teil. Beide sind sympathisch ,auch wenn mir Annika sehr übereifrig erscheint. Allerdings hat sie dadurch den Verlag gerettet, was diesen Charakterzug wettmacht. Ihre Ängste sind jedoch sehr gut durch ihr Erlebnis in der Kindheit zu verstehen und nachvollziehbar dargelegt. Die Kapitel sind in angenehmer Länge geschrieben und beginnen jeweils mit einem Auszug aus dem Manuskript um den Gräber. Dies erhöht die Spannung, die sehr hoch angesetzt ist - obwohl mir sehr schnell klar war, um wen es sich bei dem "Gräber" handelt. Für mich wird der Leser hier zu deutlich mit der Nase auf die Identität gestoßen. Dies ist jedoch der einzige Kritikpunkt an diesem sehr gut zu lesenden Buch!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Wohlfühlroman

Der Zauber von Somerset
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Amber will in Somerset ihre schwere Zeit in London vergessen und die Ruhe genießen. Doch es kommt anders - das angemietete Cottage wurde doppelt vermietet und so steht schon am nächsten Tag der Schriftsteller ...

Amber will in Somerset ihre schwere Zeit in London vergessen und die Ruhe genießen. Doch es kommt anders - das angemietete Cottage wurde doppelt vermietet und so steht schon am nächsten Tag der Schriftsteller Finian vor der Tür. Aus Mitleid willigt Amber einer Wohngemeinschaft zu. Eigentlich wollen beide den Kontakt zum jeweils anderen vermeiden, doch bei der Pflege des alten Pferdes am Hof kommen sie sich näher. Als auch noch die ängstliche Hündin Faye ihrem Besitzer davonläuft und bei ihnen Hilfe sucht, kommen sie sich noch näher...

Pippa Watson hat mich mit "Der Zauber von Somerset" wahrhaftig verzaubert. Sie schreibt einfach wundervoll einfühlsam, dabei nicht kitschig und bringt sogar bei einem gefühlvollen Roman Spannung hinein. Ihre Charaktere Amber und Finian werden zu Vertrauten, man lernt sie durch den Perspektivwechsel sehr gut kennen und kann ihre Handlungen nachvollziehen. Man steigt richtig in ihre Gefühlswelt ein und bekommt Einblick in ihr Innerstes, leidet und freut sich mit ihnen. Beide hatten von Beginn an bei mir sämtliche Sympathiepunkte gewonnen und ich hätte sie echt gern angestubst, damit sie sich schneller näher kommen. Denn von Anfang an ist klar, daß sie sich prima ergänzen. Aber dieses Buch ist viel mehr als eine schöne romantische Geschichte. Denn es geht auch um weniger schöne Dinge wie die Rettung misshandelter Tiere. Amber und Finian tun alles für diese Tiere und dies ist einfach herzerwärmend. Pippa Watson beschreibt die Pflege der Tiere so intensiv, daß man das Gefühl hat, helfend eingreifen zu können. Aber ihr Talent alles genau zu beschreiben, beschränkt sich nicht nur darauf. Das Cottage und die Landschaft werden so lebendig, daß man richtig darin versinkt und selbst vor Ort ist.
"Der Zauber von Somerset" beinhaltet einfach alles, was das Herz sich wünscht - eine tolle romantische Geschichte mit sympathischen Charakteren und Tieren vor einer traumhaften Kulisse. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Undercover auf Sylt

Sylter Schuld
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Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder ...

Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder unterstützen wollen und in der Oase einen Achtsamkeitskurs belegen. Kurz darauf wird eine männliche Leiche am Strand angespült - sehr zum Entsetzen von Kari hat er kurz zuvor an einem Achtsamkeitskurs teilgenommen. Dies kann doch kein Zufall sein!

"Sylter Schuld" von Ben Kryst Tomasson ist bereits der 6. Fall für Kari Blom. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man aber sehr gut auch mit diesem Fall beginnen. Der Autor schafft es perfekt, alles Wissenswerte über seine Charaktere so zu vermitteln, daß man keine Probleme hat, ihren Handlungen zu folgen. Er schreibt wunderbar flüssig und leicht verständlich, man kann der Handlung sehr gut folgen und auch wenn manches doch etwas konstruiert wirkt (da gibt es halt zu große Zufälle), glaubt man ihm einfach und möchte, daß es genau so ist, wie es ist. Denn dafür sind die Charaktere einfach zu sympathisch. Hier muß einfach alles gut verlaufen, denn genau das wünscht man sich für sie. Die Handlung verfügt durchaus über Spannung - auch wenn man hier vergeblich auf actionreiche Szenen und brutales Blutvergießen wartet. Ich mag diese Art von Spannung, die man hier bekommt, viel mehr. Für mich lebt dieser Krimi einfach durch seine Charaktere und die wunderschöne Umgebung. Sylt wird hier so bildhaft beschrieben, man meint wirklich mit vor Ort zu sein und hat das Gefühl von windzersaustem Haar und Sand zwischen den Zehen. Dieser Krimi macht schlichtweg Spaß und läßt träumen!

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Veröffentlicht am 10.01.2022

So schön wie das Cover ist auch der Inhalt

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Clarice liebt Tiere und setzt sich mit allen Mitteln für sie ein. Als der dreibeinige Kater Walter von Lady Vita Fayrepoynt vom heimischen Anwesen Weatherby Hall verschwindet, sucht Clarice nach ihm. Sie ...

Clarice liebt Tiere und setzt sich mit allen Mitteln für sie ein. Als der dreibeinige Kater Walter von Lady Vita Fayrepoynt vom heimischen Anwesen Weatherby Hall verschwindet, sucht Clarice nach ihm. Sie findet ihn auf dem Heuboden der "Galgenscheune". Als sie ihn einfangen will, stürzt sie ab und landet mitten auf der Leiche von Rose Miller. Zusammen mit Rick Beech, ihrem Ehemann, von dem sie getrennt lebt, macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder - und stößt auf ein altes Geheimnis, das Weatherby Hall erschüttern kann und Clarice in Gefahr bringt!

"Die Katze und die Leiche in der Scheune" von Kate High besticht schon auf den ersten Blick durch sein verzauberndes Cover. Die Gestaltung ist einfach toll - sowohl vom Bild als auch von der Griffigkeit. Mit Clarice bekommt man hier eine Person, die bei mir schon durch ihre Tierliebe punktet und sie mir absolut sympathisch macht. Ich mag es einfach, wenn man sein Herz für Tiere weit öffnet. Die Handlung ist zunächst etwas sehr ruhig, steigert sich aber im Laufe der Zeit immens, so daß man nicht zu früh aufgeben darf. Es lohnt sich wirklich! Die Handlungsweisen von Clarice sind logisch aufgebaut und ergeben Sinn, so daß man hier gut folgen kann. Was man von den vielen Namen zu Beginn nicht gerade behaupten kann - hier war ich doch manchmal verwirrt und hätte mir ein Namensregister gewünscht. Aber mit der Zeit durchschaut man auch das Namenswirrwarr. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, man könnte sagen unaufgeregt und beruhigend. Man kann hier wunderbar entspannen, auch wenn es sich um einen Krimi handelt. Dieser Krimi ist typisch britisch. Eher ruhig, mit dem ganz gewissen Flair und Charakteren, die halt einfach typisch für das Land sind. Ein Krimi in bester Tradition für Liebhaber dieser Art. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Wie ein Urlaub auf Island

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Die alleinerziehende Merle glaubt nicht mehr an die große Liebe. Eine Reise mit ihrer besten Freundin Steffi nach Island scheint für sie genau richtig zu sein! Doch bereits auf der Fähre holt die Freundinnen ...

Die alleinerziehende Merle glaubt nicht mehr an die große Liebe. Eine Reise mit ihrer besten Freundin Steffi nach Island scheint für sie genau richtig zu sein! Doch bereits auf der Fähre holt die Freundinnen das Chaos ein - und Merle merkt entsetzt, daß Steffi versucht, sie zu verkuppeln. Doch leider kommt sie nicht vom Schiff weg...

Karin Müller begeistert auch mit "Kein Isländer ist auch keine Lösung". In ihren Romanen fühlt man sich einfach wohl. Ihre Charaktere sind immer wieder liebenswert und absolut sympathisch. So auch Steffi und Merle, die hier Teil einer herzerwärmenden und humorvollen Geschichte sind. Es sorgt immer wieder für Lachtränen, wie sie sich in ihren Ausflüchten verstricken und die Situation dabei selbst immer komplizierter machen. Karin Müller entführt den Leser diesmal nach Island. Vortrefflich gelingt es ihr, die Schönheit der Insel in Worte zu fassen. Hier wird alles so wunderbar lebendig, daß man sich wünscht, selbst dort zu sein. Am liebsten mit Steffi und Merle! Denn eines hat man mit ihnen garantiert: Ganz viel Spaß und Erlebnisse für das Herz!

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