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Veröffentlicht am 19.01.2022

Undercover auf Sylt

Sylter Schuld
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Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder ...

Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder unterstützen wollen und in der Oase einen Achtsamkeitskurs belegen. Kurz darauf wird eine männliche Leiche am Strand angespült - sehr zum Entsetzen von Kari hat er kurz zuvor an einem Achtsamkeitskurs teilgenommen. Dies kann doch kein Zufall sein!

"Sylter Schuld" von Ben Kryst Tomasson ist bereits der 6. Fall für Kari Blom. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man aber sehr gut auch mit diesem Fall beginnen. Der Autor schafft es perfekt, alles Wissenswerte über seine Charaktere so zu vermitteln, daß man keine Probleme hat, ihren Handlungen zu folgen. Er schreibt wunderbar flüssig und leicht verständlich, man kann der Handlung sehr gut folgen und auch wenn manches doch etwas konstruiert wirkt (da gibt es halt zu große Zufälle), glaubt man ihm einfach und möchte, daß es genau so ist, wie es ist. Denn dafür sind die Charaktere einfach zu sympathisch. Hier muß einfach alles gut verlaufen, denn genau das wünscht man sich für sie. Die Handlung verfügt durchaus über Spannung - auch wenn man hier vergeblich auf actionreiche Szenen und brutales Blutvergießen wartet. Ich mag diese Art von Spannung, die man hier bekommt, viel mehr. Für mich lebt dieser Krimi einfach durch seine Charaktere und die wunderschöne Umgebung. Sylt wird hier so bildhaft beschrieben, man meint wirklich mit vor Ort zu sein und hat das Gefühl von windzersaustem Haar und Sand zwischen den Zehen. Dieser Krimi macht schlichtweg Spaß und läßt träumen!

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Veröffentlicht am 10.01.2022

So schön wie das Cover ist auch der Inhalt

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Clarice liebt Tiere und setzt sich mit allen Mitteln für sie ein. Als der dreibeinige Kater Walter von Lady Vita Fayrepoynt vom heimischen Anwesen Weatherby Hall verschwindet, sucht Clarice nach ihm. Sie ...

Clarice liebt Tiere und setzt sich mit allen Mitteln für sie ein. Als der dreibeinige Kater Walter von Lady Vita Fayrepoynt vom heimischen Anwesen Weatherby Hall verschwindet, sucht Clarice nach ihm. Sie findet ihn auf dem Heuboden der "Galgenscheune". Als sie ihn einfangen will, stürzt sie ab und landet mitten auf der Leiche von Rose Miller. Zusammen mit Rick Beech, ihrem Ehemann, von dem sie getrennt lebt, macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder - und stößt auf ein altes Geheimnis, das Weatherby Hall erschüttern kann und Clarice in Gefahr bringt!

"Die Katze und die Leiche in der Scheune" von Kate High besticht schon auf den ersten Blick durch sein verzauberndes Cover. Die Gestaltung ist einfach toll - sowohl vom Bild als auch von der Griffigkeit. Mit Clarice bekommt man hier eine Person, die bei mir schon durch ihre Tierliebe punktet und sie mir absolut sympathisch macht. Ich mag es einfach, wenn man sein Herz für Tiere weit öffnet. Die Handlung ist zunächst etwas sehr ruhig, steigert sich aber im Laufe der Zeit immens, so daß man nicht zu früh aufgeben darf. Es lohnt sich wirklich! Die Handlungsweisen von Clarice sind logisch aufgebaut und ergeben Sinn, so daß man hier gut folgen kann. Was man von den vielen Namen zu Beginn nicht gerade behaupten kann - hier war ich doch manchmal verwirrt und hätte mir ein Namensregister gewünscht. Aber mit der Zeit durchschaut man auch das Namenswirrwarr. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, man könnte sagen unaufgeregt und beruhigend. Man kann hier wunderbar entspannen, auch wenn es sich um einen Krimi handelt. Dieser Krimi ist typisch britisch. Eher ruhig, mit dem ganz gewissen Flair und Charakteren, die halt einfach typisch für das Land sind. Ein Krimi in bester Tradition für Liebhaber dieser Art. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Wie ein Urlaub auf Island

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Die alleinerziehende Merle glaubt nicht mehr an die große Liebe. Eine Reise mit ihrer besten Freundin Steffi nach Island scheint für sie genau richtig zu sein! Doch bereits auf der Fähre holt die Freundinnen ...

Die alleinerziehende Merle glaubt nicht mehr an die große Liebe. Eine Reise mit ihrer besten Freundin Steffi nach Island scheint für sie genau richtig zu sein! Doch bereits auf der Fähre holt die Freundinnen das Chaos ein - und Merle merkt entsetzt, daß Steffi versucht, sie zu verkuppeln. Doch leider kommt sie nicht vom Schiff weg...

Karin Müller begeistert auch mit "Kein Isländer ist auch keine Lösung". In ihren Romanen fühlt man sich einfach wohl. Ihre Charaktere sind immer wieder liebenswert und absolut sympathisch. So auch Steffi und Merle, die hier Teil einer herzerwärmenden und humorvollen Geschichte sind. Es sorgt immer wieder für Lachtränen, wie sie sich in ihren Ausflüchten verstricken und die Situation dabei selbst immer komplizierter machen. Karin Müller entführt den Leser diesmal nach Island. Vortrefflich gelingt es ihr, die Schönheit der Insel in Worte zu fassen. Hier wird alles so wunderbar lebendig, daß man sich wünscht, selbst dort zu sein. Am liebsten mit Steffi und Merle! Denn eines hat man mit ihnen garantiert: Ganz viel Spaß und Erlebnisse für das Herz!

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Veröffentlicht am 21.12.2021

So ist das Leben!

Morgen, Helga, wirdʼs was geben
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Wie jedes Jahr zu Weihnachten gibt Dietmar Bittrich auch in diesem Jahr eine Anthologie voller weihnachtlicher Geschichten heraus. "Morgen, Helga, wird's was geben" beinhaltet 20 Kurzgeschichten verschiedener ...

Wie jedes Jahr zu Weihnachten gibt Dietmar Bittrich auch in diesem Jahr eine Anthologie voller weihnachtlicher Geschichten heraus. "Morgen, Helga, wird's was geben" beinhaltet 20 Kurzgeschichten verschiedener Autoren. Allen ist eines gemein: es geht um die bucklige Verwandtschaft (aber auch um die Geschenke für die Kollegen). Denn auch in diesem Jahr kommen sie - sie sind schließlich geimpft oder unzerstörbar. Und es gibt eine Menge Themen - Geschenke, die nicht gefallen, Spielzeug, was von den Erwachsenen zerstört wird, Lebenmittelunverträglichkeiten und Veganer. Es wird an allem genörgelt - egal ob am Essen, den Geschenken, unpassenden Freunden oder dem Weihnachtsbaum. Dazu kommen alle möglichen Katastrophen. Hier ist Humor garantiert, denn es wird wirklich fast kein Mißgeschick ausgelassen (oder auch Rache für zerstörtes Spielzeug). Jede dieser Kurzgeschichten hat ihren eigenen Charme und so manches Mal kann man Parallelen zum echten Leben ziehen. Denn jedem wird an Weihnachten schon ein Mißgeschick widerfahren sein oder man erkennt einen eigenen Verwandten wieder... Natürlich kann nicht jede Kurzgeschichte jedem gefallen. Jeder hat einen eigenen Geschmack und wird eine Geschichte gut, eine andere vielleicht weniger gut finden. Doch eines sind sie alle: gut lesbar und interessant. Ich konnte hier tatsächlich bei jeder Geschichte lachen.
Für mich ist diese Serie von Weihnachtsgeschichten eine liebgewonnene Tradition in der Adventszeit - ohne die bucklige Verwandtschaft geht's halt nicht!

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ich hatte mehr Spannung erwartet

Der Bewohner
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Thomas Brogan, ein gesuchter Serienkiller, findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Als er entdeckt, daß die Dachböden der Häuser miteinander verbunden sind, beginnt er, die Bewohner der anderen ...

Thomas Brogan, ein gesuchter Serienkiller, findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Als er entdeckt, daß die Dachböden der Häuser miteinander verbunden sind, beginnt er, die Bewohner der anderen Häuser zu besuchen. Er stiehlt ihr Essen, nutzt die Dusche und beobachtet sie heimlich durch die Dachluken. Zwei Personen haben es ihm besonders angetan: Die alte Elsie, die ihn letztlich bei einer Begegnung für ihren verstorbenen Sohn hält und die schöne Colette, die etwas vor ihrem Ehemann verheimlicht. Mit Colette will er seine Psychospiele spielen - und dann töten.

David Jackson hatte eine richtig gute Idee für sein Buch "Der Bewohner". Die Vorstellung, jemand könnte auf dem Dachboden leben und die Bewohner beobachten, macht Gänsehaut. Er schafft Spannung, indem er Brogan oft fast auffliegen läßt und die Frage aufkommt: Ermordet er den Bewohner jetzt? Was für Psychospiele fallen ihm jetzt ein? Leider kann die Spannung hier nicht durchgängig gehalten werden. Sie wurde für mich extrem durch die gedachten Gespräche mit seinem zweiten, noch bösartigeren, Ich gestört. Diese Szenen waren für mich langatmig. Gut, man hat streckenweise etwas über Brogan und seine Vergangenheit erfahren, dies hätte aber sicher auch interessanter in die Handlung integriert werden können. Durch diese Rückblicke soll wohl erklärt werden, warum er so geworden ist, wie er ist und wie seine "Karriere" begann. Verständnis kam für solches Extrem bei mir jedoch nicht auf - auch wenn er es als Kind wirklich nicht leicht hatte. Rührend war seine Beziehung und seine Sorgen um Elsie. Hier kam tatsächlich eine menschliche Seite bei Brogan durch und er bekam dann doch noch ein paar Sympathiepunkte bei mir. David Jackson hat einen leicht zugänglichen Schreibstil, der nicht verwirrt und durch den man der Handlung gut folgen kann.
"Der Bewohner" ist spannend, hat aber noch etwas Luft nach oben.

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