Eine schöne Geschichte rund um das Thema Homosexualität früher und heute
Das geheime Leben des Albert EntwistleIch mag Einzelgänger, Einzelkämpfer oder skurille Protagonisten, die eine Geschichte zu erzählen haben, warum sie so sind wie sie sind. Und ich mag Albert Entwistle.
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Albert Entwistle ...
Ich mag Einzelgänger, Einzelkämpfer oder skurille Protagonisten, die eine Geschichte zu erzählen haben, warum sie so sind wie sie sind. Und ich mag Albert Entwistle.
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch noch seine Katze stirbt, nimmt er seinen Mut zusammen und beschließt den Menschen nicht länger aus dem Weg gehen. Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George. Ein zartes und einfühlsames Buch über den Mut, sich der Welt zu öffnen.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Throwback in die alten Zeiten... Homosexualität ist nicht normal. Schwule werden verpönt und treffen sich heimlich. Hier zeigt die Geschichte sehr schön, dass Homosexualität früher und heute, eben zwei Paar Schuhe sind.
Ich habe sehr mit dem Charakter Albert gelitten, der in seiner eigenen Bubble lebt, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Aufgrund seiner Pensionierung erlebt er keinen Alltagstrott mehr. Dann stirbt auch noch seine Katze, die sein ein und alles war. In dieser schweren Zeit lernt man Albert kennen und ich auch lieben.
Als er die Zeit Revue passieren lässt, driften seine Gedanken zu George, seiner großen Jugendliebe, die leider nie eine Zukunft hatte. Als Albert sich auf die Suche nach ihm begibt, habe ich so sehr gehofft, dass die Zwei sich noch einmal treffen. Die Menschen, die er dabei auf seinem Weg kennengelernt, lassen ihn erkennen, dass sich in den Köpfen der Menschen etwas getan hat und seine Sorgen, was George angeht, werden von mal zu mal geringer. Ob er es schafft George eines Tages doch nochmal gegenüber zu stehen? Hier habe ich sehr mitgefiebert.
Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in Alberts Jugend. Wie schrecklich muss es gewesen sein, seinen Gefühlen, aufgrund der Gesellschaft, nicht freien Lauf lassen zu können. Dieses Erlebte haben diesen einsamen und verschlossen Menschen aus Albert gemacht, den ich sehr oft gerne in den Arm genommen hätte, um ihm Mut zu machen. Wer jetzt aber denkt, dass dies eine traurige und deprimierende Geschichte ist, dem kann ich sagen, dass auch ein gewisser Humor herrscht. Das empfand ich als ein gutes Gleichgewicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie etwas kürzer hätte sein können, da ich manche Szenen als Lückenfüller empfunden habe. Der Rest war aber sehr schön.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Eine durchaus gefühlvolle, aber nicht bedrückende, eher humorvolle, Geschichte, die zeigt, dass zu oft die Gesellschaft vorgibt, was die Norm ist.