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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2023

Schöne Vielfalt mit einigen Makeln

Sweet Cooking
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; viele tolle Rezepte, die teilweise aber auch nicht ganz ohne Abwandlung schmackhaft sind.


Klappentext (gekürzt):
Foodbloggerin Julia Morat lädt ihre Leserinnen mit ihrem drittem ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; viele tolle Rezepte, die teilweise aber auch nicht ganz ohne Abwandlung schmackhaft sind.


Klappentext (gekürzt):
Foodbloggerin Julia Morat lädt ihre Leserinnen mit ihrem drittem Kochbuch „Sweet Cooking“ zu einer süßen kulinarischen Reise ein. „Sweet Cooking“ ist ein Fest für die Sinne und bietet verlockende Süßspeisen-Rezepte für jeden Geschmack und jede Lebenslage.

Von einfachen Kuchen für das gemütliche Frühstück bis hin zu festlichen Desserts, von köstlichen Rezepten im Glas bis hin zu verführerischen Weihnachtskeksen – dieses Buch hat alles zu bieten! Das Beste daran: Alle Rezepte wurden von Julia Morats strengen Jurorinnen – ihren zwei jungen Töchtern – geprüft und für absolut lecker befunden.

Autorin:
Julia Morat bloggt auf Italienisch für ihren Foodblog „PassioneCooking“. Mit ihren Rezepten und Fotos begeistert sie täglich 47.000 Follower. Ihr Blog „PassioneCooking“ gehört zum größten italienischen Kochportal „Giallo Zafferano“.


Bewertung:
Der Titel wie das Cover täuschen, es handelt sich nicht bloß um Gebackens. Der Inhalt sieht wie folgt aus:

Einleitung
Einfach und Schnell
Aufwendigere Rezepte
Dessert aus dem Glas
Für besondere Anlässe
Danke
Die Autorin und Bloggerin
Register
Abkürzungen und Glossar


Ich habe mir sofort eine Liste mit Rezepten und den dazugehörigen Zutaten gemacht, die ich nacherstellen will. In der Kürze der Zeit ging das natürlich nicht, dafür war die Leserunde viel zu kurz. Hier hätte ich mir zwei Wochen mehr Zeit gewünscht, wenn man bedenkt, dass für Romane viel mehr Zeit bleibt als für solche ein Backbuch, wo man auch Rezepte nacherstellen möchte. Denn in dieser Runde war die Autorin dabei, um Fragen zu beantworten und unsere Nachmachkünste zu sehen.

Das Papier finde ich furchtbar und ich verstehe nicht, wieso die Verlage ständig auf dieses unangenehm riechende Papier zurückgreifen, wo es viele besser Sorten für Backbücher gibt. Die Aufmachung ist für mich gewöhnungsbedüftig, ih setze gerne alles übersichtlich in neue Zeilen. Hier wurden die Zubereitungsschritte durchgeschrieben, nur schwarze Punkte trennen sie voneinander. Die Aufmachung ist schlicht, aber die Rezeptfotos sind groß und gut gelungen. Das Inhaltsverzeichnis finde ich super gemacht! Und toll ist, dass das Buch ein Lesezeichen hat.

Der Mehlcode war bis zu den Durchlesen der Rezepte verständlich. Ich habe ihn mir als erstes in Ruhe durchgelesen, um ihn bei der Aufführung der Rezepte zu verstehen. Leider wurde dieser jedoch verwirrend wiedergegeben. Beispiel: Als Legende steht die italienische Mehlform (Tipo 00), daneben die deutsche (Type 405). Statt in den Rezepten dann einfach Mehl Type 405 hinzuschreiben, steht eine Kombination aus italienisch und deutsch da: Mehl 00. Ich verstehe nicht, was das bedeutet. Bedeutet es Type 405, wieso schreibt man das dann nicht so hin? Ich gehe davon aus, dass die Sprachlegende da ist, weil das Buch in diesen Sprachen erscheint. Aber dann sollte auch der gleiche Code in den Rezepten stehen und keine Mischung. Natürlich habe ich nachgefragt, habe aber eine unzufriedene Antwort erhalten, die mich nicht nur weiter verwirrt zurückgelassen, sondern auch verärgert hat, weil ich das Gefühl hatte, nicht ernst genommen und einfach abgespeist zu werden. Daher habe ich die Rezepte mit Dinkelmehl gebacken, wie ich das gerne mache und Weizenmehl ersetzen kann.

Manche Rezepte sind meiner Meinung nach falsch eingeordnet. Zum Beispiel ist ein selbstgemachter Kirschstrudel (Seite 31) nicht auf die schnelle zu machen. Ich habe schon Strudel selber hergestellt, das braucht Zeit. Auch der Zitronenkuchen (Seite 45) braucht ein paar Stunden Zeit, wenn er gut durchziehen und stocken soll, wie im Rezept beschrieben.

Ich habe drei Rezepte geschafft: Die Gebrannten Mandeln, den Gugelhupf und den Zitronenkuchen, wobei mir die Mandeln misslungen sind. Hier habe ich den Zucker reduziert, da die Rezepte leider wie bei den meisten Backbüchern zu viel Zucker enthalten. Diese Rückmeldung kam auch in der Leserunde. Beim Gugelhupf fiel mir der übertriebene Geschmack von Butter auf, was für diese Art Kuchen ungewöhnlich ist. Für mich habe ich die Notiz vermerkt, weniger Butter beim nächsten Mal reinzugeben. Beim Zitronenkuchen fiel mir auf, dass die Butter besser geschmolzen statt zimmerwarm sein sollte, da man sie so nicht schaumig schlagen kann. Das sind so Kleinigkeiten, die ich für mich abändere. Beide Kuchen waren lecker und haben meine Bekannten begeistert.

Fazit*:
Ich werde auf jeden Fall meine Liste abarbeiten und sogar eine Kombination aus Gugelhupf und Zitronenkuchen versuchen - meine Bekannten waren einfach zu begeistert vom Ergebnis! Vieles missfällt mir aber auch und ich bin unzufrieden, wie die Leserunde für mich verlaufen ist. Alles in allem vergebe ich 3,5 Sterne.


COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

BERICHTESTIL ⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐



Gelsen am 26. Oktober 2023

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.08.2022

Noch etwas unausgereiftes Konzept, aber für Küchenanfänger sicher ein Leitbuch

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das ...

Kurzmeinung:
Das Papier riecht furchtbar, einige tolle Rezepte dabei, allerdings vorletztes Kapitel etwas chaotisch. Luft nach oben.


Klappentext:
Kochen können ist keine Kunst, sondern ganz easy. Das zeigt die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis zusammen mit ihrer Freundin Eli in diesem griechisch inspirierten Kochbuch. Aus ihrer Heimat bringt sie die besten Rezepte mit, zeigt außerdem, was am Hamburger Hafen köstlich schmeckt und lädt sich Freunde ein, um gemeinsam zu kochen. Dabei kann sie das eigentlich gar nicht.

Autorin:
Linda Zervakis, bekannt als langjährige Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin, Bestsellerautorin und Podcast-Host hat ihre Lust am Kochen ganz neu entdeckt.

Fotografin:
Elissavet "Eli" Patrikiou ist Wahl-Hamburgerin mit griechischen Wurzeln und seit über 25 Jahren freie Fotografin und Autorin. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Kochbuch und Reportage, zu ihren Kunden zählen unter anderem Lufthansa, Beef, Stern, Effilee, GU, Hölker, Matthaes und der Südwest Verlag. Als Autorin hat sie bereits sechs eigene Kochbücher veröffentlicht, die besonders durch die einzigartige Bildsprache bestechen.



Bewertung:
Das Cover ist nicht mein Fall, muss ich zugeben. Auch der Titel spricht mich nicht richtig an, es wirkt beides etwas orientierung- und ideenlos. Mir fallen Titel ein, die passen nach Überlegung aussehen, wie "Greek Mix" oder "Süd-Ost-Kochen" ...

Die Rezepte sind in vier Gliederung unterteilt:


GREEK STYLE MEETS HH

GRIECHENLAND TRIFFT ORIENT

REZEPTE FÜR JEDEN TAG

ALLES MIT TEIG



Für mich ist die Gliederung "Rezepte für jeden Tag" unpassend nichtssagend, denn in allen Gliederungen sind Rezepte, die du jeden Tag kochen kannst. Hier geht für mich das gedankenlose Zusammenstellen der Rezepte weiter. Am Ende kommt sogar extra ein einzelnes Rezept als Widmung. Das passt überhaupt nicht und hat mich irritiert. Es finden sich ein paar tolle Rezepte, die ich als Halbgriechin direkt wiedererkenne. Auch der naheliegende Mix von Griechenland und dem Orient ist schön gemacht. Die Küchen sind sich nicht so fern, wie viele meinen, sie haben sogar vieles gemeinsam.

Es ist ein persönliches Kochbuch der Autorin, und so wirkt die Umsetzung auch. Ich persönlich mag das sehr, gerade bei internationalen Küchen oder Küchenmixe gehören auch persönliche Angaben zu den Ländern, der Familie sowie Fotos außerhalb der Rezepte dazu. Aber das Konzept hier wirkt auf mich an manchen Stellen unausgereift und chaotisch.



Fazit:
Das Gesamtkonzept ist nicht so gut durchdacht, finde ich. Mir gefallen die ersten beiden Gliederungen, bei denen die Rezepte auch passen und zum Nachmachen anregen. Unerlässlich sind natürlich ein paar persönliche Fotos und Angaben bei solch einem persönlichen Kochbuch, wie bereits beschrieben. Ebenso die Unausgereiftheit hier. Ein weiterer Minuspunkt ist das stark grässlich riechende Papier. Wirklich sehr schade, wenn Verlage solch eines nutzen. Total unnötig, da es andere neutralriechende Papiersorten gibt, die strukturell stark sind, sodass die Ausrede hierzu wegfällt, die gerne in Bezug auf Back- und Kochbüchern abgegeben werden.

Für mich ist noch viel Luft nach oben, sowohl beim Konzept als auch bei der Umsetzung, daher 3,5 Sterne von mir. Ich habe mir hier ein stärkeres Konzept erhofft. Für mich ist das Buch mit 19,99 € etwas zu teuer, zwei Euro weniger würden hier auch reichen.



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐,🌠

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.01.2022

Nicht meine Welt!

Noras Welten
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; zwei Grundfehler des Verlaufs vermiesen das Lesen, ebenso weitere Fehler und ein abruptes & unerklärliches Ende. Enttäuschend!


Inhaltserzählung und Leseprobe:
"Haben Sie Bücher ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; zwei Grundfehler des Verlaufs vermiesen das Lesen, ebenso weitere Fehler und ein abruptes & unerklärliches Ende. Enttäuschend!


Inhaltserzählung und Leseprobe:
"Haben Sie Bücher in Ihrem Behandlungsraum?", fragte sie. "Oder Magazine?"
"Nein, nur im Wartezimmer.
"Und wie nennen Sie das?" Anklagend wies sie auf das Regal mit Fachliteratur (...)
"Die sind nicht zum Lesen gedacht."
"Bücher sind immer zum Lesen gedacht", belehrte sie ihn.

(Seite 6/7)


"Ich bin eine Gefangene der Geschichte. Etwas, das dort nicht hingehört. Ich habe versucht, Büchern aus dem Weg zu gehen, aber das hilft nichts. Schrift ist überall. Es gibt keine Möglichkeit, zu entkommen."

(Seite 11)


Autorin:
Die 1986 geborene österreichische Autorin Madeleine Puljic hat vor ihrer Karriere als Schriftstellerin eine Kunstschule in Wien besucht und als Grafikerin gearbeitet. Bereits in jungen Jahren entdeckte die Österreicherin ihre Vorliebe für das Verfassen von fantastischen, seltsamen und nachdenklichen Kurzgeschichten. 2013 erschien ihr Debütroman „Herz des Winters“. Der im Jahr 2017 erschienene Roman „Noras Welten“ wurde mit dem Deutschen Selfpublishing-Preis ausgezeichnet. Zwar hat sich die Selfpublishing-Autorin auf das Fantasy/Science-Ficiton-Genre spezialisiert, jedoch publiziert die Wahl-Hamburgerin auch Kurzgeschichten im Bereich Horror.


Bewertung:
Ich habe das Taschenbuch mit dem alten Cover und das passt nicht so gut wie das neue Cover der Neuauflage. Es gefällt mir gar nicht, zu künstlich aufgesetzt. Und eine Nora brauche ich auch nicht auf dem Cover in Übergröße. Die Kapitel sind recht lang, mal mehr, mal weniger. Und sie haben jeweils eine Zeichnung passend zum Inhalt. Originell. Ebenfalls schön finde ich die Angangsbuchstaben jeden Kapitelbeginns, das mit einem kleinen Drachen geschmückt ist. Man versteht es erst ein paar Kapitel später.

Das Grundthema ist sehr originell, auch wenn es mittlerweile einige Geschichten zu dieser Idee gibt, aber diese ist anders erzählt. Der Schreibstil liest sich flüssig, das Buch ist schnell ausgelesen. Allerdings gehören die Verlaufsfehler dazu und das schwächt den Erzählstil.

Der Anfang ist sehr fesselnd aufgebaut. Nora geht zu Ben, einem Psychologen, um sich von ihrer Gabe, in Bücher einzutauchen, zu befreien. Ich wollte einfach mehr davon lesen, die Szene ist der Autorin hervorragend gelungen.

Zwischen den ganzen Kapiteln hat die Autorin kleine Fehler eingebaut, wie Ben trägt eine Brille, die er in der Welt des 14. Jahrhunderts abnimmt, damit die beiden nicht als Hexen verurteilt werden. Brillen gab es ja zu dieser Zeit nicht. Irgendwann setzt er die Brille einfach wieder auf und trägt sie bis zum Ende der Geschichte weiter. Und keiner stört sich daran und fragt mal nach. Als ob es damals Alltag wäre, Brillen zu tragen.

Leider baut sich der gesamte Verlauf auf zwei Grundfehlern auf: Ben hat das Buch, in dem Nora und er landen nur wenige Kapitel gelesen und kann die Geschichte in nur vier Sätzen wiedergeben, und das oberflächlich; wer wer ist, das wars. Aber beide sehen von da an, den Prinzen der Geschichte als Helden und den Onkel als Bösewicht an - ohne jeglichen Grund! Ben hat keine Ahnung, wer der Bösewicht und wer der Held in der Geschichte ist, soweit ist er beim Lesen nicht gekommen. Und das wird durch den ganzen Verlauf immer und immer wieder gesagt. Wenn es nur das wäre, das wäre nur ein sprachlicher Fehler der Geschichte. Aber die beiden beziehen aufgrund dessen alles darauf. Ihre Pläne, ihre Streitereien, ihre Gedanken, einfach alles. Die beiden krallen sich an einen bei den Haaren herbeigezogenen Verlauf, wie die Geschichte endet, obwohl sie das gar nicht wissen! Und setzen darauf ihre ganzen Entscheidungen. Ich musste also knapp 300 Seiten durchweg diesen Irrtum durchlesen, obwohl das total unlogisch und falsch ist!! Und mich hat das derart genervt, weil das auch im Laufe der Geschichte nicht korrigiert wird. Erst ganz am Ende kommen Nora Zweifel auf - ernsthaft?? Sowas ist wie ein Stachel, der einfach nicht von der Haut will ... Was nützt eine tolle Grundidee, wenn sie falsch umgesetzt wird?!

Zusätzlich werden die letzten zwei Kapitel zu unausgeschrieben abgehandelt. Es bleibt einiges offen, und damit meine ich nicht Fragen für einen weiteren Band. Ich meine Szenen, die in diesem Band eine Rolle spielen und direkt gelöst werden müssen, weil die Szenen sonst unlogisch sind. Auf einmal weiß der Onkel, dass sie eine Weltenwanderin ist, angeblich nur durch ihre Sprache. Ist klar! Es gibt kein "Showdown" deswegen zwischen ihr und dem Onkel, das nötig wäre, da sich dieses Geheimnis durch den Ganzen verlauf stetig aufgebäumt hat. Und plötzlich heißt es: Ach ja, das wusste ich schon immer. Alles ok.

Auch Ben, der mir bisher sympathisch war, verwandelt sich in ein Arschloch, aber so richtig! Was er zu Nora sagt und dann tut - ich möchte das nicht weiterführen, aber das ist wie Jakyll und Hyde. Völlig überzogen, trotz des Stresses, den er hat. Völlig unreif als Psychologe. Jetzt im Nachhinein habe ich das Gefühl, er sollte als Psychologe dienen, damit der Anfang fesselnd zum Einstieg wird.

Noras Gabe ist nicht ganz aufgeklärt, wahrscheinlich folgt das im zweiten Band. wenn nicht, ist das wieder fehlerhaft. Das Ende ist auch unzureichend. Der Sprung zurück in die eigene Welt wird auch nicht erklärt. Davor hat Ben sie erwischt, wie sie weiß, wie sie zurückkommen, aber als Leserin tappe ich im Dunkeln. Es wird auch am Schluss gar nicht erklärt und ich frage mich: wie ist sie also zurückgekommen? Die ursprüngliche Lösung schied ja die ganze Zeit aus und beide suchten nach einem anderen weg. Dieser wird aber nicht erklärt, ich bleibe dumm zurück. Dann folgt noch ein verwirrender Epilog, den ich gar nicht kapiere. Da taucht plötzlich ein ganz neuer Spieler auf, der aber so tut, als ob er Nora kennt und die ganze Zeit dabei war, quasi der Onkel des Prinzen ist. Hä? Auch das drumherum des Kapitels habe ich nicht verstanden.


Fazit:
Es ärgert mich, dass die Autorin so fahrlässig und unlogisch gehandelt hat. Die Geschichte könnte 4,5 Sterne sein, so muss ich aber einen Stern abziehen (3,5 Sterne). Ich war am Ende nur noch froh, das Buch beenden zu können. Das Ende hat mir dann den Rest gegeben. Band 2 muss ich mir also nicht antun. Enttäuschend! Das Buch hätte die Autorin auch einfach als Einzelband veröffentlichen können, die jeweiligen Szenen sind ja sowieso an einigen Stellen fehlerhaft geblieben.

Und ein ganz normales Taschenbuch für 12,99 € finde ich wie immer bei solchen Fällen unverschämt.


"Es gibt etwas, das ich vergessen muss", lautete ihre wenig hilfreiche Antwort.
"Und was müssen Sie vergessen?"
"Das Lesen."

(Seite 7/8)

Passt hier auf jeden Fall!



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Veröffentlicht am 09.01.2022

Keine Romanze vorhanden, Settings nicht ganz greifbar & nerviges Zeitgespringe

Die Highlanderin
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; wirklich schwer zu bewerten, ob auf 3 oder 4 Sterne gerundet. Romanze ist nicht vorhanden & Verlauf mit Ungereimtheiten ...


Klappentext:
Island 1289: Bei einem Schiffsunglück ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; wirklich schwer zu bewerten, ob auf 3 oder 4 Sterne gerundet. Romanze ist nicht vorhanden & Verlauf mit Ungereimtheiten ...


Klappentext:
Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König.


Autorin:
Eva Fellner, mit vollem Namen Eva Fellner von Feldegg, wurde 1968 im oberbayerischen Murnau geboren und arbeitete zunächst als Chefredakteurin einer Fachhandelszeitschrift. Sie gründete eine Agentur für digitales Marketing und unternahm zahlreiche Reisen. China und Südafrika wurden ihr dabei zu einer zweiten Heimat. Neben asiatischer Kampfkunst interessiert sie sich schon immer für Geschichte, für starke Frauen und die Welt des Mittelalters. Sie ist davon überzeugt, dass die schönsten Geschichten das Leben selbst erzählt.


Bewertung:
Das Cover ist typisch in diesem Genre und es passt auch hervorragend zur Geschichte und zum Setting. Die Kapitel bzw. der Verlauf in den Kapiteln ist chaotisch angeordnet, es geht also nicht chronologisch zu. Autoren machen das gewöhnlich, um Spannung zu erzeugen, durch das hin- und herspringen der Zeiten und Situationen. Manchen gelingt das auch, manche verwirren eher nur. Hier ist es eher nervig, denn die Kapitel verweilen recht lang in den jeweiligen Zeiten, in denen man sich befindet, sodass sich natürlich der Gewöhnungseffekt ausbreitet. Und hatte ich mich erst einmal auf die Zeit eingestellt und wollte mehr davon lesen, musste ich zu einer anderen Zeit springen. Das riss mich aus meinem Lesefluss. Nicht, dass es nicht dann auch lesenswert ist, nur die Atmosphäre und Situation ist plötzlich weg und man muss von vorne beginnen mit einer neuen Atmosphäre und Situation. Das hat sehr genervt. Am Ende war ich froh, es beendet zu haben.

Vor allem dachte ich, wie das bei Zeitenspring-Büchern so ist, dass alles sich am Ende zusammenfügt. Tut sich zum größten Teil auch, aber die Zeiten passen nicht immer. Der Beginn ist 1307, sehr spannend. Man springt hin und her. Das Ende ist aber 1306 und wie abgeschlossen. Da gibt es keine Anhaltspunkte, dass Enja ein Jahr später tut, was sie tut. Man kann die beiden Kapitel gar nicht miteinander verbinden, wie die anderen, die eine getrennte Geschichte in Puzzlestücken erzählen. Das lässt mich irritiert zurück. Oder es geht bei Band 2 weiter mit dem Hin und Her und erst zusammen ergibt es einen sinn. Das wäre aber unbefriedigend durchdacht von der Autorin.

Vorstellungen entsprechen ja nie den Gegebenheiten, deshalb sind es ja Vorstellungen, aber wenn mir ein Klappentext vorgibt, es gibt eine Romanze in all dem Gewirr, dann erwarte ich das auch. Im inneren Klappentext steht sogar, Enja habe sich in James verliebt, davon habe ich nichts bemerkt. Das sie ihm nicht abgeneigt ist, ja, und es gibt eine Szene, da macht sie eindeutige Andeutungen. Aber das verläuft total im Sande. Es entsteht zu keiner Zeit eine romantische oder gar prickelnde Atmosphäre. Romantisch muss es ja nicht sein. Die Beziehung von Enja und James ist übergangen worden bzw. gar nicht in romantischer Ebene vorhanden. Sie haben sich kennengelernt, helfen sich gegenseitig und das wars. Ich würde gerne behaupten, es war nicht genug, dafür müsste etwas da sein. Ist es aber nicht.

Jetzt kann man argumentieren, dass bei all den Geschehnissen in dieser turbulenten Zeit keine platte und große Romanze vorrangig ist. Muss ja auch nicht, aber sie sollte, wie vom Klappentext versprochen, irgendwie vorhanden sein. Auch das Argument, jeder nimmt das anders war, widerlege ich. Ja, jeder nimmt das anders war, aber wo nichts ist, kann auch nichts wahrgenommen werden. Nicht mal Enjas Gedanken zeigen Verliebtheit und/oder große Sehnsüchte nach James. Die Begegnungen der Beiden sind hölzern und tollpatschig, durchweg. Ich dachte, das entwickelt sich noch, aber nichts. Die Autorin versucht Enjas Handlungen aus Liebe entspringen zu lassen, wenn es um James geht, es kommt aber eher gezwungen und nicht spürbar herzlich rüber.

Auch hat der Verlauf hin und wieder ein paar Ungereimtheiten, die nicht geklärt werden. Ein wichtiger Charakter wird nicht mehr im Bezug auf Enja aufgegriffen, obwohl das nötig wäre. Näheres dazu möchte ich nicht schreiben. Vielleicht kommt das in Band 2. Für mich ist es unvollständig. es ist auch schwer zu beurteilen, wenn es zwei Bände gibt und der erste Band eine unchronologische Geschichte erzählt. Ich kann nicht beurteilen, ob alles zusammenpasst, wenn ich Band 2 auch gelesen habe. Wie ein ganzes Puzzle. In so einem Fall ist es nicht ratsam, diese Art der Erzählung zu nutzen, da sich das als Leserin einfach nicht richtig beurteilen lässt.

Das Setting ist vielfältig, von Island über Orient zu Schottland. Aber irgendwie konnte ich die Länger nicht hundertprozentig greifen. Eigenheiten werden beschrieben, daran liegt es nicht. Aber die Settings werden für meinen Geschmack zu wenig in die Geschehnisse eingebunden. Man hört oft nur Schottland, England und die beiden Könige. Da besteht keinen Zweifel, um welche Zeit es sich handelt. Aber richtig greifen lassen sich die Settings nicht. Vielleicht tut diese stetige Springerei von einem Setting zum anderen auch nicht gut dafür.

Der Verlauf teilt sich in die Vergangenheit und Gegenwart auf. Einmal wird Enjas Vergangenheit in Island und im Orient erzählt, einmal geht es um die Gegenwart in Schottland. Spannungsreiche Kapitel wechseln sich mit nicht so spannenden Kapiteln ab.


Fazit:
Durchwachsen gut und nicht so gut zu lesen, insgesamt liest sich das Buch aber schnell. Das Hin- und Herspringen ist sehr nervig für mich gewesen, da ich immer aus einer spannungsreichen Situation herausgerissen wurde und mich an eine neue gewöhnen musste. Neugierig auf Band 2 bin ich nicht. Mir reicht dieser Band hier aus. Schade.



Gelesen am 3. Januar 2022





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Veröffentlicht am 25.12.2021

Finsternis in der Menschenwelt

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Kurzmeinung:
Sehr gute 3,5 Sterne; der Beginn ist schwer verständlich ohne Vorkenntnisse, ab der Hälfte temporeich - anders als der Titel vermittelt


Klappentext:
Seit zehn Jahren ist Alice in einem ...

Kurzmeinung:
Sehr gute 3,5 Sterne; der Beginn ist schwer verständlich ohne Vorkenntnisse, ab der Hälfte temporeich - anders als der Titel vermittelt


Klappentext:
Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …

Autorin:
Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.

Übersetzerin:
Sigrun Zühlke


Bewertung:
Ich finde den Titel nicht richtig passend. Weder gibt es hier eine Chronik von Alice noch ist das Finsterland im Wunderland. Der Untertitel hat mich nach dem Lesen noch viel mehr beschäftigt und irritiert. Er vermittelt doch, dass Finsternis im Wunderland ist, steht schwarz auf weiß so dar. Aber dieses Wunderland, wie man das aus Klassiker-Alice kennt, gibt es gar nicht. Also man kommt nicht - wie der Titel suggestiert - in dieses Wunderland voller Finsternis. Das Wunderland ist nicht hinter einem Kaninchenloch oder einer anderen Welt, es ist die normale Welt, gehört dazu. Es wird immer wieder vom Kaninchenloch gesprochen, was zusätzlich in die Irre führt, dabei gibt es das gar nicht. Dieses Wunderland ist keine versteckte Welt, sondern in der gängigen Welt mit allen anderen Menschen, nur eben etwas unauffälliger. Das kann man so machen, mich hat diese Version enttäuscht. Ich hatte mich gefreut in eine andere Welt zu kommen. Sie ist im Grunde auch anders, aber eben nicht so eigen. Also ist dieses finstere Wunderland laut Titel die normale Welt. Irreführend.

Den Titel und Untertitel an sich ist sehr gut, das lockt eben mitsamt Cover. An den Seitenrändern sind Laufabdrücke eines Kaninchen (?).

Mich nervt es, wenn Zitate beim Klappentext nicht mit den eigentlichen Zitaten aus der Geschichte übereinstimmen. Hier gibt es so einen Fall. Auf den Innenklappen steht "Folge nicht dem Kaninchen ... es sei denn, du wünscht dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn." Das Zitat lautet nämlich richtig so:

"Suche nicht nach dem Kaninchen, es sei denn, du wünschst dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn."

Vor allem ist in dem Fake-Zitat auch noch ein Rechtschreibfehler drin. Mit Zitaten für eine Geschichte werben, ist ja völlig in Ordnung, ich nutze auch gerne Zitate dafür, aber dann bitte auch richtig abdrucken. Wenn ich das als Rezensentin nicht mache, gibt es Ärger vom Verlag. Doppelmoral lässt grüßen. (Wer das Zitat nachlesen möchte: Seite 46)

Der Anfang und die anfänglichen Dialoge kommen nicht verständlich rüber, weil die Vorkenntnisse fehlen. Alice ist sofort im Hospital und sie und Hatcher sprechen stetig von Dingen, die in der Vergangenheit liegen, nur abrissartig. Ein schwieriger Start.

Die Protagonisten sind etwas rätselhaft gestellt, was aber auch gewollt ist und sicher auf die drei Bände verteilt worden. Daher halte ich es auch für völlig okay. Mich kam jedoch manchmal geistig mit den Gedankengängen von Alice nicht ganz mit bzw. habe sie immer ganz verstanden. Ich hätte mir gewünscht, Hatchers Sichtweise abwechselnd mit Alice's zu lesen. Es ist zwar keine Ich-Erzählung, aber der Schwerpunkt liegt dennoch auf Alice. Es mischt sich auch bei mir eine Art Ich-Erzählung mit ihren Gedanken und Erinnerungen.

Ab der Hälfte nimmt der Verlauf an Fahrt auf und die beiden müssen viele Abenteuer und Kämpfe überstehen.

Das Endspiel mit dem Kaninchen ist sehr enttäuschend, mehr verrate ich dazu aber nicht. Jedenfalls wurde der Verlauf zum Kaninchen so aufgebauscht, dass die Erwartung eines blutigen oder wenigstens spannenden Endspiel groß ist. Fehlanzeige.

Auch die anderen wissenden und einige unerwartete Kämpfe sind eher lasch. Es wird mehr aufgebauscht, als dann die Auflösungen daran gemessen passend sind.

Es bleibt offen, wieso Hatcher eine Verbindung zu dem Jabberwack hat ...


Fazit:
Schwerer Beginn, fesselnder Mittelteil, enttäuschendes Ende ... Die Autorin hat wirklich alles spannungsgeladen aufgebaut, schreibt immer wieder darüber, aber dann enttäuschen die Auflösungen mit eher kampflosen Geschehnissen. Wie ein Ballon, der stetig aufgeblasen wird, und am Ende alle Luft entweicht, sodass es leerlos bleibt. Das Bild passt gut. Die Enden der kleinen Abenteuer enden wirklich lasch, im Gegensatz zum Weg dorthin.

Titel wie auch der Verlauf führen in die Irre auf verschiedene Weise. Die Wege zu den Endspielen sind spannungsreicher und explosiver als die Endspiele selbst. Auch die Welt finden in der gängigen Wirklichkeit statt, nicht in der eigenen Welt wie man das vom Klassiker kennt.

Was wichtig zu erwähnen ist, dass die Geschichte triggern kann, aber keine Triggerwarnung hat. Es geht um sexuellen und psychischen Missbrauch, Prostitution und Abschlachtungen. Ich finde es hier wirklich fahrlässig vom Verlag, keine Warnung anzugeben, denn das Buch ist zum Teil brutal und düster.

Das Buch ist in Taschenbuchgröße und dennoch als Hardcover erhältlich. Es kostet 18 €, was ich unverschämt finde. Das Buch hätte sehr gut ein Taschenbuch oder wenigstens eine Broschüre sein können. Es ist eines der deutlichen Beispiele, wie Bücher extra zum Hardcover gestaltet werden, um sie teurer verkaufen zu können. Mit der Seitenzahl von 335 wäre das schlecht gegangen. Manchmal wirken die Verlag wirklich gierig, leider. Bei Ebooks ja fast nur. Die kosten entweder genauso oder fast so viel, obwohl die Verlage viel weniger Kosten haben als bei Prints. Nur wenige kosten angemessen. Und natürlich beschwert sich wieder niemand laut darüber. Das ist in Deutschland normal.

Der Verlag stellt die Reihe als Moderne & zeitgenössische Belletristik vor. Das signalisiert auch wieder, dass sie nicht gruselig ist.


Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin (Band 2)

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland (Band 3)


"Ich kann nicht zurück, Alice. Ich kann nicht den Rest meines Lebens als Motte verbringen, die mit den Flügeln gegen ein Glas schlägt."

(Seite 28)



Gelesen am 3. 0ktober 2021

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