Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Spannende Zeitreise ins Jahr 1899

Leipziger Zeitenwende
0

Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert ...

Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert wieder neue Hoffnung. Tatsächlich findet er einen neuen Anhaltspunkt. Doch bevor er wieder zurück auf der Wache ist, stößt er zufällig auf den Selbstmord einer Prostituierten. Da Kreiser nicht daran glaubt, beginnt er eigene Recherchen. Sehr zum Leidwesen seines Chefs......

Leseeindruck:

"Leipziger Zeitenwende" ist der 2. Band mit Kriminalcommissar Joseph Kreiser. Die Kapitel sind in Tage eingeteilt. Denn jeden Abend erzählt Kreiser seiner blinden Vermieterin Hannah seine Erlebnisse rund um die Ermittlungen. Nicht nur für Hannah interessant. Auch für mich. Konnte ich doch so alles hautnah miterleben. Schön finde ich auch, dass in Kreisers Erzählungen viel Wissenswertes über Leipzig enthalten ist. So lernt man wie nebenbei einiges über die Stadt. Wenn ich historische Krimis lese, muss ich immer wieder darüber schmunzeln, wie sehr sich die Ermittlungsarbeit zu heute verändert hat. Wie die Beamten mit einfachsten Mitteln ihre Fälle lösen müssen. Die Zeitreise zurück genieße ich immer sehr. Bietet sie mir doch viel Informatives. Einen gewissen Unterhaltungswert bieten zudem die 3 Hauptfiguren. Kreiser, der sich gegen Widerstände hinwegsetzt und seinen Weg geht. Über den man dieses Mal auch ein privates Geheimnis erfährt, das Stoff für eine eventuelle Fortsetzung bereit hält. Hannah ist zwar blind, aber dennoch voller Tatendrang. Gerne mischt sie sich schon Mal in die Ermittlungen ein und gibt somit oft den entscheidenden Hinweis. Staatsanwalt Möbius gefällt mir von den Dreien fast am besten. Seine Art ist einfach klasse und trägt zur Auflockerung bei.

Fazit:

Obwohl ich den Vorgänger von "Leipziger Zeitenwende" kenne, musste ich mich anfangs etwas einlesen. Hier werden die Figuren noch einmal kurz umrissen, was für Neueinsteiger perfekt ist, und einiges kam mir erst zusammenhanglos vor. Doch dann konnte mich der historische Krimi packen. Ein bisschen schade fand ich, dass es mir schwer gemacht wurde mit zuraten wer denn nun für die Taten verantwortlich war. Mehr kann ich aus Spoilergründen nicht schreiben. Ansonsten habe ich kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden gehabt und würde mich auf eine Fortsetzung freuen. Wer historische Krimis mag und vor allem einmal etwas lesen möchte was sich von anderen abhebt, sei "Leipziger Zeitenwende" empfohlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2022

Packender Fall in eisiger Kälte

Eisflut 1784
0

Inhalt:

Mitten in der eisigsten Kälte seit Menschengedenken wird in Mühlheim am Rhein ein Pater tot aufgefunden. Amtmann Venray, der gerade dort aus anderem Anlass weilt, nimmt die Ermittlungen auf. An ...

Inhalt:

Mitten in der eisigsten Kälte seit Menschengedenken wird in Mühlheim am Rhein ein Pater tot aufgefunden. Amtmann Venray, der gerade dort aus anderem Anlass weilt, nimmt die Ermittlungen auf. An seiner Seite ist die Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt. Die Spuren führen die beiden bald auf die andere Rheinseite nach Cöln. Hier scheint jemand etwas gegen ihr Erscheinen zu haben und es wird schnell gefährlich. Nicht nur wegen des Falls. Denn es droht eine Flut wie es die beiden Städte noch nie erlebt haben sobald die Temperaturen steigen.....

Leseeindruck:

Beim Lesen von "Eisflut 1784" ist es mir eiskalt den Rücken herunter gelaufen. Alleine schon das Setting ist unheimlich. Man ist mitten in einer der schlimmsten Naturkatastrophen der frühen Neuzeit. Von Anfang an geht es nicht zimperlich zu. So merkt man sofort in welcher Zeit man sich befindet. Bekommt ein Gespür für die Menschen und ihre Nöte. Der historische Krimi ist in 4 Teile geschrieben. Teil 1 dient zur Einstimmung. Man lernt Amtmann Venray kennen und erlebt ihn bei der Ausführung seiner Arbeit. Ich muss zugeben, hier hatte ich erst ein paar Anlaufschwierigkeiten. Was nicht unbedingt an der minimal angepassten Sprache an die damalige Zeit gelegen hat. Vielmehr kamen mir die Szenen anfangs zusammenhanglos vor. Aber nach 60 Seiten war das vergessen. Das Buch konnte mich packen und mir ist es immer schwerer gefallen, es überhaupt aus der Hand zu legen. Das Setting hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist historisch belegt. Hier hinein hat der Autor einen spannenden Fall geschrieben. Wie eingangs schon geschrieben, geht es der Zeit entsprechend relativ brutal zu. Zum Ausgleich dazu hatten die Figuren einen hohen Unterhaltungswert und haben sehr zum Gelingen der Geschichte beigetragen. Venray war mir von Anfang an symphytisch und hatte für mich das Herz auf dem richtigen Fleck. Die Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt ist eine starke Frau. Beide zusammen sind ihrer Zeit weit voraus und modern eingestellt. Der Showdown hat es in sich. Er war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Es passiert hier so viel. Kaum ist die eine Situation überstanden, kommt es noch schlimmer. Perfekt hierzu beginnt es zu tauen und jeder kann sich vorstellen was passiert, wenn diese Mengen an Eis und Schnee schmelzen.

Fazit:

"Eisflut 1784" konnte mich nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten packen. Das besondere Setting hat zusammen mit den zwei Hauptfiguren viel dazu beigetragen. Ich hatte unterhaltsame und vor allem spannende Lesestunden. Dabei bin ich tief eingetaucht in das Jahr 1784. Fast so als wäre ich selbst dabei gewesen. Wer auch gerne einmal in die eiskalten Fluten und eine der schlimmsten historisch belegten Naturkatastrophen der Neuzeit abtauchen möchte, sei dieser Krimi empfohlen. Aber bitte warm anziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2022

Tolle Mischung aus Krimi und Roman

Inselduell
0

Inhalt:

Auf Norderney stehen die Bürgermeisterwahlen an. Unter den drei Kandidaten ist auch eine Frau: Die Alleinerziehende Petra Mertens. Sie steht vor allem für den Umweltschutz. Doch bevor es in die ...

Inhalt:

Auf Norderney stehen die Bürgermeisterwahlen an. Unter den drei Kandidaten ist auch eine Frau: Die Alleinerziehende Petra Mertens. Sie steht vor allem für den Umweltschutz. Doch bevor es in die heiße Phase des Wahlkampfes geht, wird Petra ermordet. Alles deutet darauf hin, dass der Täter eine politische Motivation hatte. Doch je weiter die Ermittlungen voran schreiten, umso mehr scheint sich ein Abgrund in der Vergangenheit des Mordopfers aufzutun.....

Leseeindruck:

"Inselduell" ist der 4. Band mit Inselpolizist Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser. Während Martin auf der Insel Norderney ermittelt, gerät Ruth in Bonn, wo sie ihren Freund besucht, eher zufällig in die Ermittlungen. Sehr gut hat mir gefallen, dass man sofort mitten im Geschehen ist und die Autorin auf eine Einführung verzichtet. Nach und nach erfährt man nebenbei etwas über die Figuren, weshalb man den Krimi auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Anja Eichbaum schafft den Spagat zwischen einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren und viel Privatleben der Figuren in Romanform einfließen zu lassen. Dabei merkt man, dass die Autorin als gebürtige Rheinländerin und Norderneyliebhaberin, viel von sich einfließen lässt. Das hat mir im Prinzip gefallen. Jedoch gab es im Laufe des Plots immer wieder Anspielungen zum Rheinländer im allgemeinen und den Ostfriesen im besonderen. Irgendwann war mir das einfach zu viel des Guten. Auch die wiederholten Erwähnungen zu Ruths gestörtem Verhältnis zu Beziehungen hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Den Fall an sich habe ich als spannend empfunden, wozu auch kleinere Cliffhanger am Kapitelende beigetragen haben. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein könnte. Die Figuren sind liebenswert dargestellt und tragen zusätzlich für ein ganz kleines bisschen Urlaubsfeeling bei. Unerwähnt möchte ich auch das Personenregister am Anfang nicht lassen. Ich liebe so etwas einfach.

Fazit:

"Inselduell" ist eine tolle Mischung zwischen Krimi und Roman. Die Figuren sind mir im Laufe der Reihe sehr ans Herz gewachsen. Ich mag die Bücher von Anja Eichbaum, die auch immer ein wenig Urlaubsfeeling versprühen. Wer sich nicht daran stört auch viel Privates zu den Figuren zu erfahren, dem sei die Reihe empfohlen. Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut mit einfließen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2022

In Bochum geht ein Mörder um

Ihr letztes Stück
0

Inhalt:

Aufruhr am Bochumer Theater. In ihren Reihen wird ein Mörder gesucht. Eigentlich logisch, dass die Polizei um Kriminalkommissarin Lisa Bertram und ihrem Partner Henning Schmitt genau dort Befragungen ...

Inhalt:

Aufruhr am Bochumer Theater. In ihren Reihen wird ein Mörder gesucht. Eigentlich logisch, dass die Polizei um Kriminalkommissarin Lisa Bertram und ihrem Partner Henning Schmitt genau dort Befragungen vornimmt. Schließlich ist die Kulturredakteurin der Ruhrzeitung Leonie Graz bestialisch ermordet worden, nachdem sie eine Aufführung des Theaters zerrissen hat. Gleichzeitig wird Privatdetektiv Mike Müller beauftragt den Vater des Intendanten Leo Kaufmann zu finden, der spurlos verschwunden ist. Zudem soll er auch noch den Starschauspieler Veit Grosser observieren, der die Nächte meistens nicht zu Hause verbringt. Hängen die Fälle etwa zusammen?

Leseeindruck:

Nach 5 Bänden um Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan verlagert Arne Dessaul seine Krimis nun nach Bochum und führt eine neue Figur ein: Privatdetektiv Mike Müller. Aber auch auf Helmut muss man nicht verzichten. Er hat sich unfreiwillig zur Ruhe gesetzt und führt nun mit seiner Lebensgefährtin Jutta ein Lokal. Zudem trifft man andere liebgewonnene Figuren wieder. So ist Lisa jetzt in Bochum tätig und ermittelt dort mit Ihrem Partner Henning. So war es für mich wie ein Neuanfang, gleichzeitig auch ein nach Hause kommen. Als Thema hat Arne Dessaul die Theaterwelt gewählt und Drumherum einen spannenden Fall gesponnen. Bei diesem geht es zuweilen bunt, im wahrsten Sinne des Wortes, zu. Hier muss ich zugeben, dass mir diese Szenen nicht ganz so gut gefallen haben. Genau wie die Ausflüge ins Politische. Das war es dann aber auch schon mit meiner Kritik. Die neue Figur Mike Müller z.B. konnte mich überzeugen. Die Kapitel mit ihm sind in Ich-Form geschrieben. So habe ich wie nebenbei seinen Charakter kennengelernt und musste über seine Art manches Mal schmunzeln. Positiv fand ich die Einführung zu dem Shakespeare Stück "Der Kaufmann von Venedig". So konnte auch ich, die mit Theater nicht viel am Hut hat, einiges lernen. Was auch hilfreich für die Szenen im Theater war. Zudem gibt es am Anfang ein Personenregister, in dem die Figuren kurz vorgestellt werden. Für mich ein "Must have" in Büchern. Leider noch nicht weit verbreitet. Und last but not least haben mir die Zusammenkünfte in Juttas und Helmuts Lokal gut gefallen, bei denen man anfangs sogar die Namensfindung live miterleben konnte. Den Fall selbst fand ich spannend, habe fleißig gerätselt, wurde am Ende überrascht. So soll es ja auch sein.

Fazit:

Ich mag Arne Dessauls besonderen Schreibstil und seinen trockenen Humor. Mit Mike Müller hat er eine Figur geschaffen, die für Fortsetzungen noch ordentlich potenzial hat. Für mich war "Ihr letztes Stück" ein sanfter und fließender Übergang von der Helmut Jordan zur neuen Reihe. Ich empfehle den Krimi gerne weiter und freue mich hoffentlich bald Mike, Helmut, Lisa und Co. wieder zu begegnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2022

Besticht durch seine Hauptfiguren

Der tote Rittmeister
0

Inhalt:

1913. Viktoria Berg begibt sich auf die Insel Norderney zur Erholung und um ihre Schülerin Elli zu besuchen, die dort im Kinderkrankenhaus liegt. Was sie nicht weiß: auch Christian Hinrichs verweilt ...

Inhalt:

1913. Viktoria Berg begibt sich auf die Insel Norderney zur Erholung und um ihre Schülerin Elli zu besuchen, die dort im Kinderkrankenhaus liegt. Was sie nicht weiß: auch Christian Hinrichs verweilt auf der Insel. Er schreibt gerade an einer Reportage für eine Illustrierte über die Sommerfrische des Adels. Während er noch die letzten Fotos dafür macht, gibt es während eines Pferderennens einen Toten. Natürlich zieht das Ereignis auch Viktoria an. Das Wiedersehen der beiden läuft alles andere als gut. Und trotzdem. Plötzlich ermitteln Viktoria und Christian gemeinsam auf eigene Faust. Sehr zum Leidwesen von Badekommissar Treptow, der Christian aus Personalmangel zum Hilfspolizisten ernannt hat......

Leseeindruck:

"Der tote Rittmeister" ist Band 2 mit Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Der historische Krimi entführt den Leser nach Norderney ins Jahr 1913 und ist auch gut unabhängig vom Vorgänger zu lesen. In einem lockeren Schreibstil führt Elsa Dix durch ihren Roman. Führt am Anfang noch einmal ihre Figuren ein und ruft wichtige Details in Erinnerung. Genau dieser Umstand hat es mir jedoch nicht einfach gemacht in die Geschichte zu finden und ich habe mich etwas schwer getan. Doch nach etwas mehr als 50 Seiten kommt plötzlich Schwung in das Ganze als es einen Toten gibt. Christian hat mir hier in seiner Rolle als Hilfspolizist gut gefallen. Vor allem weil er nicht unbedingt den nötigen Respekt bei Befragungen gegenüber den Adligen hervor gebracht hat. Das hat mich breit Grinsen lassen. Noch besser war Viktoria. Eine für die damalige Zeit moderne Frau, die sich nicht viel sagen lässt und ihren eigenen Weg geht. Manches Mal war mir schon im Voraus klar was sie wieder unternehmen würde und ich musste laut lachen. Und genau durch diese beiden Hauptfiguren besticht der historische Krimi. Da war es fast schon Nebensache, dass ich den Täter irgendwie geahnt habe, wenn auch nicht die Gründe. Dennoch war das Ende richtig spannend.

Fazit:

"Der tote Rittmeister" konnte mich gut unterhalten und ich habe kurzweilige Lesestunden verbracht. Wie nebenbei lernt man auch noch einiges über diese Zeitepoche. Gerne empfehle ich diesen historischen Krimi weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere