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Veröffentlicht am 16.01.2022

Episches Finale, das im Gedächtnis bleibt

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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Nachdem mir das Cover von Band 1 überhaupt nicht mochte, wurden sie im Laufe der Trilogie doch besser, sodass mir das hier vom 3. Band insgesamt ganz gut gefällt. Aber es geht bei Büchern ja mehr über ...

Nachdem mir das Cover von Band 1 überhaupt nicht mochte, wurden sie im Laufe der Trilogie doch besser, sodass mir das hier vom 3. Band insgesamt ganz gut gefällt. Aber es geht bei Büchern ja mehr über das Innere und das stimmt bei dieser Reihe und dem Buch umso mehr. Das ganze Setting des Totenreiches Cassardim finde ich einfach genial und besonders die außergewöhnlichen Tierwesen haben mein Herz erobert.

Nach dem fiesen Cliffhanger von Band 2 war ich sehr auf das Finale gespannt und hatte gleichzeitig auch Angst. Die Art und Weise, wie die Geschichte dann weiter geht hat mich dann etwas überrascht. Es brauchte für mich am Anfang ein paar Seiten, um wieder komplett in den Leserausch zu kommen, aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es gab immer wieder spannende Szenen, die mich mitfiebern ließen, aber auch ruhige Momente, in denen man eine schöne und intensive Zeit mit den Charakteren verbringen konnte. Doch spätestens im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, sodass man keine Zeit mehr zum Durchatmen hat. Es war nervenaufreibend und spannend bis zum Schluss.

Das Ende war dann noch einmal das größte Highlight des Buches bzw. der ganzen Reihe. Es ist einfach die perfekte Definition von „bitter-süß“ und wird mir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben. Es ist ein würdiges, und passendes Finale, auch wenn sich ein kleiner Teil meines Herzens etwas anderes gewünscht hätte. Man braucht auf jeden Fall ein paar Taschentücher in der Nähe.

Ich wollte mich generell von Amaia, Noár, ihren Verbündeten und Cassardim allgemein nicht verabschieden, weil sich alle im Laufe der drei Teile in mein Herz geschlichen haben. Amaia hat sich auch super weiter entwickelt und wurde zu einer tollen Kämpferin, der Cassardim sehr viel bedeutet. Ich bewundere sie sehr für ihren Mut, ihre Stärke und ihre große Liebe sowohl für das Land als auch für Noár und ihre Freunde und Familie. Ihre Beziehung zu Noár spielt natürlich wieder eine zentrale Rolle und man merkt einfach, wie sich diese im Laufe der Reihe weiterentwickelt und sich gefestigt hat. Ich liebe die beiden und ihre Dynamik zusammen einfach und Seelenverwandtschaft als Begriff passt hier sehr gut. Spätestens in diesem Band kann man Noár einfach nur noch lieben und bewundern und ist deshalb Bookboyfriend-Material. Aber es hat mich auch gefreut, dass im letzten Teil noch einmal alle geliebten Nebenfiguren ihren Auftritt haben. Es hat die ganze Reihe noch einmal abgerundet und man hatte dadurch das Gefühl, dass die Autorin an alles und jeden gedacht hat.

Julia Dippel hat sich im Fantasy-Bereich inzwischen auch zu einen meiner Lieblingsautorinnen entwickelt, was sie mit diesem epischen Finale noch einmal unterstreicht. Sie schafft es immer Spannung und zeitgleich sympathische Charaktere aufzubauen und schreibt fesselnd. Ich ersehne mir noch viele tolle weitere Bücher und hoffe sehr stark auf ein Wiedersehen in Cassardim.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Ein Finale, das mir im Gedächtnis bleiben wird

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2021

Polyamory Romance

Und wir tanzen über den Flüssen
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Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, aber trotzdem spricht es mich sehr an, denn durch das Schwarz kommt der farbige Schriftzug und die farbigen Seifenblasen noch mehr zur Geltung.

Doch noch mehr ...

Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, aber trotzdem spricht es mich sehr an, denn durch das Schwarz kommt der farbige Schriftzug und die farbigen Seifenblasen noch mehr zur Geltung.

Doch noch mehr hat mich der Klappentext neugierig gemacht, weil er schon andeutet, dass es sich um ein Liebesdreieck handelt, wo zwischen allen drei Personen ein romantisches Interesse besteht. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, wo diese Art von Liebesgeschichte im Fokus steht und da es sich um eine Own Voice Geschichte der Autorin handelt, wollte ich diese Romance umso mehr lesen.

Wir lesen abwechselnd aus den Sichten von June, Kian und Ash. Kian ist von ihnen mit Abstand der ruhigste, den nichts so schnell aus der Fassung bringt und der mit sich selbst komplett im Reinen zu sein scheint. Besonders gefällt mir, wie sich jeder in seiner Gegenwart fallen lassen kann. Trotzdem ist er für jeden Spaß zu haben und ist ein sehr geselliger Mensch, weshalb die Bar, die er gemeinsam mit Ash eröffnet hat, sein Lebenstraum ist. Die beiden verbindet eine jahrelange enge Freundschaft und auf den ersten Blick sind sie sehr verschieden.
Ash ist eher laut und sagt jedem seine Meinung, egal ob diese Person es wissen möchte. Mit ihm kann man jeden Blödsinn machen und viele Abenteuer erleben. Doch hinter seiner harten Fassade steckt ein sehr romantischer Mann, auf den man sich stets verlassen kann. Doch am meisten konnte er mich mit seinen tollen Umgang mit Kindern überzeugen. Er ist mein Lieblingscharakter.
Wie Ash ist June auch extrovertiert und trägt ihr Herz auf der Zunge. Mit ihr würde jeder gerne Zeit verbringen, denn ihre quirlige und lebensfrohe Art steckt jeden an. Sie möchte einfach jeden Moment auskosten und ihren Traum als Schauspielerin leben, für den sie ehrgeizig gearbeitet hat. Aber auch generell steht sie für ihre Prinzipien ein und würde für geliebte Menschen immer kämpfen.

Dadurch, dass jeder der drei Gefühle für die jeweils zwei anderen hat bzw. entwickelt, besteht dieser Roman quasi aus vier Liebesgeschichten.
Zunächst haben wir einmal die zwischen June und Kian, die bereits in der Vergangenheit ein Paar gewesen waren. Die beiden haben sich von Anfang an gut miteinander verstanden und schnell kamen Gefühle auf, die sie auch nach dem Ende ihrer Beziehung nicht abstellen konnten und bei ihrem Wiedersehen erneut für Schmetterlinge im Bauch sorgten. Ich habe die Leichtigkeit zwischen ihnen genossen, die sie trotz früherer Probleme beibehalten haben. Die Geschichte zwischen ihnen ist die unkomplizierteste und dadurch für mich auch irgendwie die langweiligste.
Als zweites gibt es die Romance zwischen June und Ash, die sich in ihrer extrovertierten Art ähneln und dadurch immer wieder aneinander geraten. Aber man merkt einfach, wie dabei auch die Funken sprühen und beide Herzklopfen in der Gegenwart des anderen bekommen. Es war eine reine Achterbahn der Gefühle bei ihnen, die immer dann zur Ruhe kam, wenn beide intensiver Zeit miteinander verbringen und ehrliche Gespräche führen.
Des Weiteren geht es um die Freundschaft von Kian und Ash, die doch mehr ist als beide zunächst glauben. Die Männer waren immer auf einer Wellenlänge und ergänzen sich perfekt, weshalb sie auch eine Bar gemeinsam eröffnen. Sie sprechen über Gott und die Welt, außer wenn sie Angst haben, den anderen zu verletzen oder gar zu verlieren. Es war süß, aber auch herzzerreißend, wie sie merken, dass mehr zwischen ihnen ist, aber ihnen ihre jeweiligen Ängste im Weg stehen. Ich habe echt mit ihnen mitgefiebert.

Zu guter Letzt haben wir natürlich noch die Liebesgeschichte zwischen allen dreien, die noch eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Ich habe jeden Moment genossen, in dem June, Kian und Ash zu dritt etwas unternehmen, denn erst dann sind sie rundum glücklich. Bei ihnen gibt es kein fünftes Rad am Wagen, sondern sie sind alle gleichwertig. Für einige Außenstehende wirkt es vielleicht merkwürdig, aber für die drei ist es das natürlichste auf der Welt, zu dritt zu sein. Sie sind ein tolles Team, in dem Kian für die nötige Ruhe sorgt, und kämpfen gemeinsam, auch wenn es sehr schwierige Zeiten gibt. Es gibt auch hin und wieder Rückblenden, die die Gefühle zwischen den dreien noch verständlicher machen. Insgesamt haben wir hier Second Chance Romance, Enemies to Lovers, Friends to Lovers und Liebesdreieck in einem.

In dem Buch klärt Sophie Bichon über unterschiedliche Arten von Polygamie und -amorie auf, über die die meisten Leute, zu denen auch ich selbst zähle, wenig wissen. Es war sehr interessant, aber öffnet auch die Augen und bringt einen zum Nachdenken über sich selbst. Zugleich geht es auch viel über Selbstakzeptanz, die eigene Identität und andere Bereiche der LGTBQ+ Community. Ich fand das Buch alles in allem sehr interessant und besonders. Nicht nur June, Kian und Ash und ihre Liebesgeschichte(n) haben mich in ihren Bann gezogen, sondern auch das ganze Drumherum. Ich habe sowohl die künstlerische Atmosphäre im Theater, wo June arbeitet, als auch die fröhliche Stimmung in Kians und Ashs Bar geliebt, was durch die Charaktere verstärkt wurde. June’s Kollegen mochte ich sehr gerne, aber besonders überzeugen konnte mich der Zusammenhalt in der Clique der beiden Männer. Ich bin nur so durch die Geschichte geflogen, da es stets spannend war und es auch eine Portion Drama enthält, die ich realistisch fand. Sophie Bichon hat einen poetischen Schreibstil, der dabei an die drei Protagonisten angepasst ist. Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung meinerseits.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die einen selbst ins Nachdenken bringt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2021

Berührende Leseempfehlung

Like water in your hands
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Das Cover ist auf jeden Fall eines meiner liebsten aus diesem Jahr und hier haben sich die Grafiker aus dem Lyx-Verlag selbst übertroffen.

Aber noch besser als das Cover gefällt mir der Schreibstil der ...

Das Cover ist auf jeden Fall eines meiner liebsten aus diesem Jahr und hier haben sich die Grafiker aus dem Lyx-Verlag selbst übertroffen.

Aber noch besser als das Cover gefällt mir der Schreibstil der Autorin, der mich ab Seite 1 in seinem Bann gezogen. Mehwish Sohail schreibt sehr eindringlich und gefühlsnah, wodurch ich mich beim Lesen perfekt in Arwa und Tariq einfühlen konnte, obwohl ich vieles nicht selbst erlebt habe. Ich fand es hier auch sehr hilfreich, dass die erste Hälfte des Buches komplett aus Arwas Sicht geschrieben ist und dann lange am Stück Tariq zu Wort gekommen ist, bevor sich erst zum Ende hin ihre Sichtweise abwechseln, denn beide haben eine komplexe Gefühlswelt.

Arwa ist zu Beginn nach Wien zu ihrer Tante gezogen ist, um dort einen kompletten Neuanfang zu wagen, was ihr aber nicht so ganz gelingen mag. Ich konnte ihre Beweggründe für Wien nach sehr gut nachvollziehen und auch ihren Frust, weil nicht alles nach Plan läuft. Man kann nun mal nicht vor sich selbst fliehen und Arwa hat große Probleme mit neuen Menschen und großen Menschengruppen. Ich hatte oft Mitleid mit ihr, wenn sie sich dann überfordert gefühlt hat, und sie dafür bewundert, dass sie sich deshalb nicht komplett zurückzieht. Es war umso schöner, wie sie neue Beziehungen eingeht und nicht mehr einsam ist. Mit ihrer zurückhaltenden Art kann ich mich in gewissen Maße gut identifizieren und im echten Leben würde ich gerne Zeit mit ihr verbringen. Auch in Tariqs Nähe würde ich mich wohl fühlen, denn er möchte auch jedem eine gutes Gefühl geben. Er ist einfühlsam und sehr aufopferungsvoll, insbesondere wenn es um seine Familie geht. Als Ältester fühlt er sich für seine vier Geschwister verantwortlich, vor allem weil er, genauso wie Arwa, aus einer Pakistani-Familie stammt, wo Familie die wichtigste Rolle im Leben spielt. Bei ihm war es sehr wichtig, auch seine Perspektive zu bekommen, denn innerlich geht es ihm erheblich schlechter, da er seine eigenen Wünsche hinten anstellt und im Zwiespalt ist. Doch immer, wenn er mit seinen Geschwister, Freunden oder Arwa interagiert, ist er liebevoll und humorvoll. Jeder wünscht sich jemanden wie Tariq in seiner Nähe und er hat auf jeden Fall Bookboyfriend-Potential.

Aufgrund der eigenen Probleme von Arwa und Tariq habe ich es geliebt, dass die Autorin den Entwicklungen der beiden so viel Platz einräumt. Es geht hier viel um das seelische Ungleichgewicht der Protagonisten, denn beide kämpfen mit gewissen psychischen Probleme, die man nicht einfach so lösen kann. Heutzutage werden solche Krankheiten immer noch belächelt oder ganz ignoriert, sowie es auch viele Leute im Umfeld von Arwa und Tariq tun. Deshalb finde ich es gut, wenn diese auch vermehrt in Bücher behandelt werden. Dabei macht Mehwish Sohail einen tolle Job und stellt es nicht so hin, dass die Liebe alles lösen kann. Natürlich spielt die aufkeimende Beziehung zwischen Arwa und Tariq trotz allem eine sehr wichtige Rolle im Buch und im Leben der beide. Von Anhieb haben die beiden ein tief gehendes Verständnis füreinander und fühlen sich in Gegenwart des anderen wohl und kommen zur Ruhe. Ich habe jeder ihrer gemeinsamen Szenen entgegen gefiebert, weil sie einfach so süß zusammen sind. Sie sind ehrlich zueinander, selbst wenn es um schwierige Themen geht, und unterstützen einander bedingungslos, auch wenn sie sich selbst etwas anderes wünschen. Es war schön, wie die beiden sich langsam annähern: erst über Nachrichten, dann Anrufen und letztendlich über Treffen. Es passte perfekt zu den Charakteren, dass sie nichts überstürzen und zaghaft im Umgang miteinander sind. Man darf hier kein erotisches Abenteuer erwarten. In meinen Augen passen Arwa und Tariq toll zusammen.

Ein weiterer Grund dieses Buch zu lesen war für mich, dass die beiden aus Pakistani-Familien stammen, die in Österreich leben. Dadurch, dass dies auf die Autorin selbst zutrifft, erleben wir hier eine Own-Voice Geschichte, bei der man viel über pakistanische Kultur lernt wie z.B. Traditionen oder Familiengeflechte. Ich fand dies sehr interessant und aufgrund der engeren Familienverhältnissen bekommt man auch viel von Arwas und Tariqs Familie und der übrigen Wiener Pakistani-Gesellschaft mit. Ich liebe es, wenn in Liebesromanen auch das soziale Leben um die Protagonisten drum herum viel beleuchtet wird.

Insgesamt hat mich die Geschichte in meinem Herzen berührt, indem ich mit den Charaktere, die eine tolle Entwicklung machen, durchgehend mitgefühlt habe. Ich bin super durch die Geschichte gekommen, mir war nie langweilig und auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden. Aber es ist nicht unbedingt ein Buch, das man an einem Stück wegsuchtet. Beim Lesen habe ich einiges über die Gemeinschaft, vor allem die Familienverhältnisse der Pakistani gelernt. Ich kann das Buch jedem nur empfehlen, mit Ausnahme von Personen, die sich von Depressionen getriggert gefühlt. Nun freue ich mich sehr auf die beiden Folgebände der Reihen und bin schon sehr neugierig, wer genau die Protagonisten sein werden. Ich habe zumindest alle Nebenfiguren ins Herz geschlossen.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Ruhige Own-Voice-Geschichte, die das Herz berührt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2021

Stark und authentisch

Step into my Heart
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Am Cover gefallen mir die blauen und glitzernden Farbstriche am besten und es passt zu den übrigen Bänden.

Ich habe mich schon sehr auf diese Geschichte gefreut, weil ich Olivia bereits im ersten Teil ...

Am Cover gefallen mir die blauen und glitzernden Farbstriche am besten und es passt zu den übrigen Bänden.

Ich habe mich schon sehr auf diese Geschichte gefreut, weil ich Olivia bereits im ersten Teil ins Herz geschlossen. Man liest ausschließlich aus ihrer Sicht und mit jeder Seite konnte sie mich mehr überzeugen. Sie ist mit Herz und Seele Tänzerin und diese bedingungslose Leidenschaft hat mir imponiert, auch weil ich sie beim Lesen selbst spüren konnte. Von ihrem Berufstraum lässt sie sich von niemanden abhalten, auch nicht von ihrer Familie, die ganz andere Vorstellungen als sie haben. Ich bewundere Olivia dafür, dass sie selbstbewusst genug ist, sich von niemanden runterziehen lässt, auch wenn sie trotz allem Wert auf die Meinungen anderer liegt, vor allem auf die ihrer Freunde, für die sie alles tun würde. Die Freundschaften in diesem Buch waren ein Highlight für mich, denn sie spielen eine zentrale Rolle. Die Szene mit der ganzen Clique haben mir viel Spaß gemacht und ich hatte das Gefühl, mit ihnen unterwegs zu sein. Aber natürlich haben wir auch eine spannende Liebesgeschichte.

Zu Beginn ist das Verhältnis zwischen Olivia und Dax sehr angespannt, nachdem er sich nach einem Unfall, der seinen eigene Tanzkarriere zerstörte, von seinen Freunden aus dem Tanzstudio, einschließlich Olivia, distanzierte. Trotzdem war das Kribbeln und die Anziehung zwischen ihnen von Anfang an spürbar und ich habe ihre Aufeinandertreffen geliebt. Mir gefiel es, wie sie sich auf Augenhöhe begegnen, obwohl Dax Choreograf bei Olivias neuem Job ist und im Trainingsstudio den Ton angibt. Daxs Ton ist dabei immer sehr schroff, aber Olivia kann hinter seine harte Schale schauen und lässt sich nicht von ihm beeindrucken, sondern spricht auch Klartext mit ihm, wenn er ungerecht handelt. Es gibt eine langsame Annäherung, bei der ich mitgefiebert habe, weil ich gespürt habe, wie sich die beiden einander öffnen. Ich habe ihre Gespräche geliebt, bei denen sie ehrlich zueinander sind, auch wenn es schmerzt. Aber es wird nichts überstürzt, sondern es gibt auch kleine Stolpersteine, die ich vor allem aufgrund von Daxs Zurückgezogenheit realistisch fand. Alles in allem konnte mich die Entwicklung der Beziehung zwischen Olivia und Dax begeistern, weil ich stets mitgefiebert habe und die beiden, insbesondere Dax, sich auch persönlich weiter entwickeln. Ich habe Dax im Laufe der Geschichte ebenfalls sehr ins Herz geschlossen, nachdem man ihn besser kennen lernt und er beginnt, mehr in die Zukunft zu schauen und sich mit der Vergangenheit aussöhnt.

Insgesamt konnte mich auch Band 2 komplett überzeugen. Ich mag die Stimmung in der Reihe, die für mich vor allem von der Leidenschaft fürs Tanzen und der Freundschaft zwischen den Charakteren geprägt ist, und das Setting des Tanzstudios, das mir allerdings im ersten Teil noch ein bisschen besser gefiel. Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, dem eine starke Protagonistin gefällt, neben der Liebesgeschichte auch Wert auf gute Freundschaften legt und gerne auf übertriebenes Drama verzichtet. Auf jeden Fall bin ich nun auf den finalen und dritten Band gespannt, wo die Ex-Freundin von Dax und Austin, dem Protagonist aus Band 1, im Mittelpunkt stehen wird.

FAZIT: 4-4,5/5⭐️
Eine Liebesgeschichte mit einer starken Protagonistin und ohne unnötiges Drama

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2021

Romance meets märchenhaftes „Phantom der Oper“

The Love That Lies Within
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Das Cover ist eher dunkel gehalten und unterscheidet sich dadurch von den anderen pastelligen Covern von Liebesromanen unterscheidet, was mir gut gefiel, denn auch die Geschichte unterscheidet sich von ...

Das Cover ist eher dunkel gehalten und unterscheidet sich dadurch von den anderen pastelligen Covern von Liebesromanen unterscheidet, was mir gut gefiel, denn auch die Geschichte unterscheidet sich von den meisten anderen. Deshalb finde ich den Originaltitel „The Wish Collector“ (deutsch: „Der Wünschesammler“) auch passender, weil er bereits einen märchenhaften Schliff gibt, die in meinen Augen das Buch auch hat. Das wird vom bildhaften Schreibstil von Mia Sheridan unterstrichen, der mich gefangen nahm und mich zum Träumen einlud.

Man liest sowohl aus Claras als auch aus Jonah’s Sicht und es ist in dritter Person geschrieben, was nicht meiner Bevorzugung entspricht, aber ich hier genau passend fand. Clara ist mit Herz und Seele Tänzerin, was sie auch zu ihrem Beruf gemacht hat. Mir gefiel ihre Leidenschaft, nicht fürs Tanzen, und ihren ruhigen Ehrgeiz, mit dem sie dieser nachgeht. Mit Mitmenschen geht sie respektvoll und vorurteilsfrei um, was es nur selten gibt, und somit ist sie perfekt für Jonah. Dieser hat in seiner Vergangenheit einen Fehler gemacht, für den er bezahlen hat, sich aber immer noch nicht verziehen hat. Er tat mir sehr Leid, weil man merkt, wie sehr ihn diese Schuld belastet und sich in seinem Herrenhaus komplett von der Umwelt abgeschottet hat. Ich habe mit ihm mitgelitten und wollte, dass er endlich nach vorne blicken kann. Er ist ein gebrochener Mann mit einem guten Herz, der aus seiner Vergangenheit gelernt hat, und im Laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung durchmacht, woran Clara nicht ganz unschuldig ist.

Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich ganz langsam und zart, sodass ich richtig mit ihnen mitfiebern und mitfühlen konnte. Besonders schön fand ich, wie sich die beiden zunächst nur über Gespräche durch die Mauer des Herrenhauses annähern. Diese Unterhaltungen waren von Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit geprägt und sorgten dafür, dass Clara und Jonah Gefühle füreinander entwickelten, ganz unabhängig von optischen Erscheinungsbildern. Die Botschaft, dass sie sich in den Charakter und nicht in das Aussehen des jeweils anderen verliebt haben, kam sofort bei mir an und ist einfach wunderbar. Gleichzeitig gefiel mir, dass die Beziehung nicht durch Geheimnisse oder fehlendes Kommunikation erschwert wird, sondern durch die Unsicherheiten und Umständen der beiden. Das konnte ich komplett nachvollziehen und fand ich realistisch in dieser märchenhaften Geschichte. Ich liebe Clara und Jonah zusammen, den gemeinsam sind sie stärker und gleichzeitig geht es nicht nur darum, einen anderen Menschen zu retten.

Neben der Romanze zwischen den beiden gibt es auch Nebenhandlungsstränge, die ich spannend und faszinierend fand. Wir folgen auch der Sklavin Angelina im Jahre 1860, die mit Jonah verwandt ist, und ihrer unglücklichen Liebesgeschichte, die auch heute noch von Bedeutung ist. Dadurch bekommt die Geschichte noch mehr Facetten und erinnerte mich immer mehr an Märchen. Aber auch in der Gegenwart liest man hin und wieder aus der Sicht einzelner Personen, denen Jonah begegnet. Dabei war ich von den Perspektivwechseln nie verwirrt.

Insgesamt konnte mich die Geschichte echt überzeugen, aber auch überraschen. Ich hätte nicht mit dem Märchenfeeling gerechnet oder mit der Erinnerung an „Das Phantom der Oper“, die dadurch hervorgerufen wird, dass Jonah sein Gesicht hinter einer Maske versteckt. Es werden auch tolle Messages u.a. über (Selbst-)Liebe, Familie und Vergebung vermittelt. Daher kann ich das Buch sehr weiter empfehlen, denn es bleibt einem in Erinnerung.

FAZIT: 4-4,5/5⭐️
Eine märchenhafte Liebesgeschichte mit Erinnerung an „Das Phantom der Oper“

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  • Erzählstil
  • Handlung
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