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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2022

anspruchsvoll

Athos 2643
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ch lese ziemlich viel SF und Fantasy und mag es gerne auch etwas anspruchsvoller. Aber Athos hat mich an die Grenzen meiner Aufmerksamkeit gebracht. Das Buch wirft einen ansatzlos in seine Welt und es ...

ch lese ziemlich viel SF und Fantasy und mag es gerne auch etwas anspruchsvoller. Aber Athos hat mich an die Grenzen meiner Aufmerksamkeit gebracht. Das Buch wirft einen ansatzlos in seine Welt und es ist so komplex und teilweise kompliziert erzählt, dass ich sehr lange gebraucht habe, um in der Geschichte halbwegs anzukommen. Dabei haben mich vor allem die zwei Grundideen einer Mordermittlung und eines ungewöhnlichen Ermittlergespannes bei der Stange gehalten. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Buch nicht für jederman tauglich ist und mehr als einmal habe ich erwogen es abzubrechen.

Der Autor erzählt auf eine epische und philosophische Weise und fordert vom Leser ein hohes Maß an Konzentration. Etwa ab der Hälfte wurde es etwas besser und ich fand vor allem die Interaktionen zwischen dem Ermittlerduo hochinteressant und spannend zu lesen. Neben der Vielzahl an Gesellschaftsfragen, die der Plot so ganz nebenbei aufwirft, schreitet auch die Krimihandlung stringent voran. Für mich war es eine Mischung aus "Der Name der Rose" und dem Film "Outland".

Hervorheben möchte ich auch noch das wunderbare Cover. Ein Augenschmaus.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Sittengemälde

Im Schatten der Wende
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Ich bin ein Fan der Krimireihe über Max Heller und schätze Goldammer deshalb als Autor. Sehr gespannt habe ich mich also an "Im Schatten der Wende" gemacht. Meiner Meinung nach ist es kein Krimi im eigentlichen ...

Ich bin ein Fan der Krimireihe über Max Heller und schätze Goldammer deshalb als Autor. Sehr gespannt habe ich mich also an "Im Schatten der Wende" gemacht. Meiner Meinung nach ist es kein Krimi im eigentlichen Sinne, auch wenn der Hauptdarsteller Polizist in der DDR ist und einige Verbrechen in diesem Roman zu klären sind. Es geht im eigentlichen Sinne um die letzten Monate vor und die ersten Monate nach der Wende, in der die DDR in sich zusammenbrach. Um die Stimmungen der Menschen, die Entwicklung hin zum Aufstand der Leute. Um Tobias Falck, der versucht, mit den großen Veränderungen Schritt zu halten.

Polizisten hatten es damals nicht leicht. Sie wurden als Beamte immer mit dem DDR-Regime gleichgesetzt und oft als dessen Gehilfen und ausführende Organe angesehen. Falck versucht integer zu sein und einfach nur seinen Job zu machen. Aber immer wieder stößt er dabei an Grenzen.

Ein interssantes Sittengemälde. Nicht ganz so spannend wie erhofft.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Held wider Willen

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Als ebook-Leser bin ich etwas traurig, denn das Cover des Print-Buches ist wirklich wunderschön und liebevoll gestaltet. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Jahre nach der Widervereinigung glaubt die Presse ...

Als ebook-Leser bin ich etwas traurig, denn das Cover des Print-Buches ist wirklich wunderschön und liebevoll gestaltet. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Jahre nach der Widervereinigung glaubt die Presse einen ehemaligen Helden der DDR gefunden zu haben. Einen, der sich gegen das damalige Regime aufgelehnt hat und mit einer einfachen aber revolutionären Idee einem ganzen Zug voller Menschen zur Flucht verholfen hatte. Eben jener Mann arbeitet nun als einziger Mitarbeiter in einer Videothek und lässt sich durch Überredung und Geld breitschlagen, seine Erlebnisse mit der Presse zu teilen. Aber ist wirklich alles so gewesen? Oder doch ganz anders?

Ein charmantes Buch über einen kleinen Mann, der plötzlich im Mittelpunkt der Medien landet. Unverhofft und eigentlich auch unverschuldet. Das wirft sein Leben durcheinander.

Mein erstes Buch von Maxim Leo. Ein sehr schöner Erzählstil. Mit Feinsinn und Humor und wunderbar lesbar. Der Plot ist charmant und lässt sich sicherlich auch gut verfilmen. Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen.

Veröffentlicht am 12.02.2022

schöner Reihenstart

Gezeitenmord
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Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt.
Unter den Krimis gibt es verschiedene Hauptrichtungen für mich. Oft sind die Ermittler selbst ...

Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt.
Unter den Krimis gibt es verschiedene Hauptrichtungen für mich. Oft sind die Ermittler selbst durch verschiedene Traumata, wie Scheidung oder Alkoholmissbrauch, gebeutelt. Oft reiben sich Ermittler verschiedener Einheiten heftig aneinander. Aber dann gibt es auch die, bei denen die Kommissare wunderbar harmonieren und das Finetuning zwischen ihnen die Ermittlungsarbeit erleichtert und die sich gegenseitig befeuern. Zwei solche Menschen sind die dänische Lykke Teit und ihr Kolle Rude Lehmann, der auf der deutschen Seite ermittelt. Es geht um einen Mord im Watt, auf der Landesgrenze. Beide Seiten müssen diesen Fall lösen.

Ich mochte, dass die beiden Ermittler sofort gut miteinander können. Die Konstellation erinnert ein wenig an die Nordsee-Reihe von Romy Fölck. Auch das Feeling von Meer und Wind, von Wasser und Küste kommt wunderbar zur Geltung. Für mich als Südliches Gewächs genau mein Geschmack.

Der Plot ist solide, spannend und mit ein paar sehr interessanten Charakteren. Ein schöner Reihenstart. Ich hoffe bald auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 19.01.2022

interessante Geschichte

Ich, Ariadne
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Nach den beiden Büchern von Madeleine MIller habe ich mich mit gespannter Erwartung an Ich, Ariadne gewagt. Schon vor Jahren habe ich die Trilogie um den Trojanischen Krieg von Gemmell mit Begeisterung ...

Nach den beiden Büchern von Madeleine MIller habe ich mich mit gespannter Erwartung an Ich, Ariadne gewagt. Schon vor Jahren habe ich die Trilogie um den Trojanischen Krieg von Gemmell mit Begeisterung verschlungen. Ich mag es, wenn alte Sagen auf neue Weise erzählt werden.

Ich, Ariadne liest sich leicht und ohne große Vorkenntnisse der griechischen Geschichte. Endlich bekamen Namen wie das vom Minotauris oder von Ikarus ein deutlicheres Gesicht. Das wird interessant und ausführlich erzählt und ist durchaus unterhaltsam. Mehr noch geht es aber um eine Familien- und Frauengeschichte. Um die Selbstfindung von Ariadne, die als Tochter und ruhiger Mensch wenig Aufmerksamkeit in der Familie genoss und nicht gefragt wurde, was sie sich vom Leben erhoffte und wünschte. Sie hatte sich zu fügen oder musste sich den Gegebenheiten anpassen. Dennoch findet sie einen Weg für sich und das hat mir gefallen. Das ist ganz unspektakulär und eher leise und gerade im Vergleich mit ihrer Schwester und deren Entwicklung hat mir Ariadnes Geschichte sehr gefallen.