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Veröffentlicht am 26.02.2022

Ein perfektes Staffelfinale

Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht: Das spannende Staffelfinale! (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4)
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Darum geht’s:
Lukas und seine Freunde Ella, die Elfe Felicitas und der Menok Rani haben schon einige turbulente Abenteuer miteinander erlebt und so manches Mal ihre Tapferkeit bewiesen. Doch nun scheint ...

Darum geht’s:
Lukas und seine Freunde Ella, die Elfe Felicitas und der Menok Rani haben schon einige turbulente Abenteuer miteinander erlebt und so manches Mal ihre Tapferkeit bewiesen. Doch nun scheint die Gefahr immer größer zu werden und der gesamte Flüsterwald ist bedroht. Die vier Freunde müssen nochmals alle ihre Kräfte mobilisieren, wenn sie dem dunklen Magier, der das Herz des Waldes im Visier hat, das Handwerk legen wollen.


So fand ich’s:
Nach dem rasant erzählten dritten Teil der Flüsterwald-Reihe mit dem noch neugieriger machenden Cliffhanger am Schluss des Buches, wartete ich schon richtig hibbelig auf diesen vierten Band, sprich auf das angekündigte Staffelfinale. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht.

Andreas Suchanek hat Lukas und seine Freunde wiederum auf ein temporeiches Abenteuer geschickt, bei dem so manches Hindernis überwunden werden musste. Und auch wenn für mich der dritte Band („Durch das Portal der Zeit“) der stärkste der Reihe war, hat der Autor mit seiner gweohnt originellen Erzählweise einen würdigen Abschluss für diese fesselnde Buchreihe geschaffen, die mich begeistert und ohne offene Fragen zurücklässt.

Um das Abenteuer vollumfänglich genießen und um mit Lukas und Co. mitfiebern zu können, empfehle ich auf jeden Fall die komplette Serie in der entsprechenden Reihenfolge zu lesen.

Die liebevoll beschriebenen Figuren sind mir während den vier Abenteuern immer mehr ans Herz gewachsen. Wie schon in einem meiner Bewertungen zu den vorherigen Bänden erwähnt, finde ich vor allem die Entwicklung jedes einzelnen sehr gut gelungen. Und keiner sticht als Superheld hervor. Im Gegenteil: Die Abenteuer sind nur als Gruppe zu meistern und so trägt jeder seinen Teil zur Gemeinschaft bei, was ich als Botschaft in Kinder- und Jugendbüchern sehr wichtig finde.

Im Moment bin ich ein klein wenig traurig, dass ich Lukas und seine Freunde vorerst zwischen den Buchdeckeln zurücklassen muss. Da jedoch dieser vierte Teil als „Staffelfinale“ bezeichnet wird, hoffe ich sehr, dass damit das Versprechen des Autors verbunden ist, uns weitere Abenteuer im Flüsterwald zu schenken. Ich wäre jedenfalls mit großem Vergnügen wieder sehr gerne dabei.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

So schön ist Lesen!

Animant Crumbs Staubchronik
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Darum geht‘s:
England im Jahr 1890. Animant versinkt am liebsten in der Welt der Bücher, um das reale Leben auszublenden – vor allem auch, um ihrer Mutter aus dem Weg zu gehen, die nichts anderes im Sinn ...

Darum geht‘s:
England im Jahr 1890. Animant versinkt am liebsten in der Welt der Bücher, um das reale Leben auszublenden – vor allem auch, um ihrer Mutter aus dem Weg zu gehen, die nichts anderes im Sinn hat, als ihre Tochter unter die Haube zu bekommen. Da kommt Animant das Angebot ihres Onkels gerade recht. Er bietet ihr für einen Monat die Stelle als Bibliothekarsassistentin an der Universitätsbibliothek in London an. Um aus den Hochzeitsplänen ihrer Mutter auszubrechen, nimmt die junge Frau sogar den als mürrisch und verschroben bekannten Mr. Reed als Chef in Kauf. Nicht ahnend, dass ihre Gefühlswelt komplett auf den Kopf gestellt wird, reist Animant voller Tatendrang nach London.

So fand ich‘s:
Während ich versuche einen passenden Einstieg für meinen Leseeindruck zu finden, schweife ich gedanklich immer wieder ab und lasse so manche goldige und amüsante Szene aus Animants Geschichte Revue passieren und komme aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus. Ich bin auch jetzt noch hin und weg von diesem Buch und vor allem von der Protagonistin.

Animant ist so herrlich offen, intelligent und scharfsinnig und wünscht sich vom Leben viel mehr als nur eine brave Ehefrau zu sein, was am Ende des 19. Jahrhunderts noch sehr schwierig ist. Doch sie geht unbeirrt ihren Weg, auch wenn er alles andere als leicht ist. Besonders gut gefällt mir, wie sich Animant in London weiterentwickelt. Das Leben in der Stadt ist so ganz anders als ihr bisheriges wohlbehütetes Leben auf dem Land. Und der Autorin ist es trotz aller Romantik sehr gut gelungen, diesen Reifeprozess ihrer Protagonistin lebendig und realistisch darzustellen. Nur in Liebesdingen stellt sie Animant ab und an etwas übertrieben schwärmerisch dar, was nicht immer ganz zu ihrem sonst schlitzohrigen Wesen passt. Ich will der Autorin aber zugutehalten, dass Animant diese „Dinge“ bis dahin ja nur aus den Büchern kannte und wohl etwas von den eigenen Gefühlen überfordert war. 😉

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Animants Sicht erzählt, was dem Leser erlaubt, ihre geheimsten Gedanken und Gefühle mitzuerleben. Gerade durch diese Nähe zur Protagonistin, fühlt es sich an, als ob einem eine sehr gute Freundin ihre Geschichte erzählt.

Der Schreibstil ist lebendig, locker und dennoch der damaligen Zeit angepasst. Das Buch liest sich sehr flüssig und die Mischung zwischen Romantik und Humor ist für meinen Geschmack perfekt ausgewogen.

Auf der Verlagsseite wird das Buch auch in die Kategorie „Steampunk“ eingereiht, was unter Umständen falsche Erwartungen wecken könnte. Die Geschichte spielt zwar in der viktorianischen Zeit und eine mechanische Suchmaschine in der Bibliothek spielt eine kleine Rolle, was für dieses Genre sprechen würde. Allerdings liegt meiner Meinung nach der Fokus hier auf Animants Familien- und Liebesgeschichte.

Ich habe mich durchwegs köstlich amüsiert und alles richtiggehend vor mir gesehen. Zudem hat die Autorin mich direkt in mein romantisches Herz getroffen und mich mit Animants Geschichte begeistert und von ihrem Erzähltalent überzeugt.

Das Buch hat mir also genau das geschenkt, was mir das wunderschöne Cover versprochen hatte: Als Bücherwurm fühlte ich mich der Protagonistin sehr nah, wurde von ihr an die Hand genommen und ich konnte in eine wunderschöne Geschichte eintauchen und während dieser Zeit um mich herum alles ein bisschen vergessen. So schön ist Lesen!

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Band 2: noch mehr Spaß und Spannung

Akademie Fortuna - Eine Vision zur richtigen Zeit
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Darum geht‘s:
Das neue Schuljahr kündigte sich so vielversprechend an. Sorry Fortune hatte die große Prüfung der Akademie Fortuna mit Bravour bestanden und zwei neue Freunde gewonnen: Missy Hap, die tolpatschige ...

Darum geht‘s:
Das neue Schuljahr kündigte sich so vielversprechend an. Sorry Fortune hatte die große Prüfung der Akademie Fortuna mit Bravour bestanden und zwei neue Freunde gewonnen: Missy Hap, die tolpatschige Tochter des Hausmeisters, und Ben Chievious, der Nekromant. Aber nun ist Ben verschwunden – entführt vom eigenen Vater. Sorry und ihre Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um Ben zu finden. Dabei kommen sie einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur, das auch eng mit Sorrys eigenem Schicksal verbunden ist.

So fand ich‘s
Wer bereits Band 1 dieser Wahrsager-Serie mochte, wird diesen zweiten Teil bestimmt lieben! Mir geht es jedenfalls so. 😊

Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Sorry Fortune. Bei „Wenn Wahrsagen so einfach wäre“ war sie noch ein unsicheres, kleines Mädchen, das nicht so richtig selbst an sich glauben konnte. Durch die Vorkommnisse im ersten Teil hat sie sehr viel gelernt und die Autorin hat das in dieser zweiten Geschichte sehr gut umgesetzt.

Es sind auch diesmal wieder vor allem die liebevoll beschriebenen Figuren und die Liebe der Autorin zu originellen Details, die die Stärke des Buches ausmachen. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei Missy Hap, die aus keiner Wahrsager-Familie stammt. Auch wenn sie das Unglück magisch anzuziehen scheint und immer wieder in Fettnäpfchen gerät, macht sie alles mit viel Grips, Mut und einem großen Herz wieder wett.

Die pfiffigen Illustrationen von Alicia Räth bereichern die Geschichte noch zusätzlich. Sie passen meiner Meinung nach wie die berühmte Faust aufs Auge, beflügeln aber gleichzeitig auch die eigene Fantasie der Leser.

Die Geschichte selbst nimmt in diesem zweiten Teil so richtig an Fahrt auf. Während man im ersten Band vor allem die Figuren und die verschiedenen Wahrsager-Methoden kennenlernt, wird es hier immer spannender. Das bleibt auch bis zum Schluss hin so, der den Leser bereits auf den nächsten Teil vorbereitet.

Ich bin jedenfalls bereits sehr neugierig, wie die Geschichte weitergeht und ob… Ah, nein! Das darf ich hier auf keinen Fall verraten. Welche Geheimnisse noch aufgedeckt werden müssen, soll schon jeder selbst lesen. Es lohnt sich und macht Spaß!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Eine wichtige Geschichte über Freundschaft, Toleranz, Menschlichkeit -nicht nur an Weihnachten

Tru & Nelle. Eine Weihnachtsgeschichte
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Darum geht‘s:
Die bekannten Schriftsteller Truman Capote (geb. 1924) und Harper Lee (geb. 1926) waren bereits als Kinder befreundet. So basiert Greg Neris Weihnachtsgeschichte „Tru und Nelle“ auf realen ...

Darum geht‘s:
Die bekannten Schriftsteller Truman Capote (geb. 1924) und Harper Lee (geb. 1926) waren bereits als Kinder befreundet. So basiert Greg Neris Weihnachtsgeschichte „Tru und Nelle“ auf realen Begebenheiten aus der gemeinsamen Kindheit in Harper Lees Geburtsort Monroeville im tiefsten Süden der USA und in der Zeit, in der die Rassentrennung den Alltag regierte.

Als Tru 11 Jahre alt war, begleitete er auf eigenen Wunsch seine Mutter und ihren neuen Lebensgefährten nach New York City. Doch seine Hoffnung auf ein harmonisches Familienleben wird zerschlagen und als er gezwungen wird, auf eine Kadettenschule zu gehen, büxt er aus und flieht zurück nach Monroeville. Aber auch dort scheint er vom Unglück verfolgt zu sein, so dass er glaubt, dass ein Fluch auf ihm liegt. Seine Freunde Nelle (Harper Lee) und Big Boy setzen alles daran, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Und zum Glück steht Weihnachten vor der Tür. Und geschehen nicht gerade an Weihnachten auch immer wieder Wunder?

So fand ich‘s:
„Wer die Nachtigall stört…“ gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Da konnte ich an diesem Buch auf keinen Fall einfach so vorbeigehen, ohne es mir genauer anzuschauen. Und schon auf den ersten Seiten fühlte ich mich in die Geschichte rund um Scout und Atticus zurückversetzt. Es wird schnell klar, wie ähnlich sich Scout und Harper sind und wer als Vorbild für Atticus gedient hat. 😊

Greg Neri ist es meiner Meinung nach vortrefflich gelungen, die Atmosphäre aus der damaligen Zeit aufleben zu lassen. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren – passend dazu alles in schwarz-weiß. Allerdings war die Geschichte selbst alles andere als schwarz-weiß oder gar farblos. Im Gegenteil! Der Autor erzählt auf sehr einfühlsame und lebendige Weise die Geschichte von Kindern, die so gut wie täglich mit der Rassentrennung konfrontiert werden und nicht verstehen, wie die Erwachsenen denken und ticken.

Neben der Menschlichkeit und Toleranz als zentrale Themen bietet das Buch auch spannende Momente als Tru, Nelle und Big Boy sich als Detektive betätigen. Diese vom Autor wohldosierte Mischung hat mich dann auch komplett überzeugt. Und auch wenn die Geschichte in den 1930er Jahren spielt, hat die Grundbotschaft bis heute nichts an Aktualität verloren.

Mit dem Epilog schließt der Autor den Bogen zu „Wer die Nachtigall stört…“. Man kann dieses Buch aber auch problemlos genießen, ohne den Klassiker gelesen zu haben. Tru und Nelles Geschichte hat jedenfalls meiner Meinung nach ganz viele Leser verdient – und das nicht nur an Weihnachten.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Spannende Zeitreise in die Welt der Amish

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung
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Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 enthalten.

Darum geht‘s:
Pennsylvania, 1861: Rund 40 Jahre sind vergangen, seitdem Rebekka und Daniel nach dem schicksalhaften „Sommer, der keiner war“ Deutschland ...

Achtung: Hier sind Spoiler zu Band 1 enthalten.

Darum geht‘s:
Pennsylvania, 1861: Rund 40 Jahre sind vergangen, seitdem Rebekka und Daniel nach dem schicksalhaften „Sommer, der keiner war“ Deutschland verlassen haben. Ihre Familie ist gewachsen und es leben mittlerweile vier Generationen in Jacobstown, wo die beiden eine neue Heimat gefunden haben. Obwohl auch ihr Enkel Ben in tiefem Glauben aufwächst, beginnt er angesichts der Umstände, die zum Sezessionskrieg zwischen den Nord- und Südstaaten geführt haben, mit einigen Amish-Regeln zu hadern. Er sieht sich auch als gesetzestreuer Amish, der jegliche Gewalt ablehnt, in der Pflicht, sich gegen die Ungerechtigkeiten den Sklaven gegenüber zu stellen.

Auch seine Schwester Esther wird mit dem Krieg konfrontiert, als sie einen schwerverletzten Soldaten findet. Obwohl er dem Feindeslager angehört, kümmert sie sich um ihn und wird dabei von ihren Großeltern unterstützt. Esther und der fremde Soldat kommen sich immer näher und verlieben sich ineinander, wohlwissend, dass es kaum eine Chance für ihre Liebe gibt.

So fand ich‘s:
Ich hatte mich sehr auf das Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren aus dem ersten Band gefreut und wurde keineswegs enttäuscht – im Gegenteil! Es war schön zu sehen, wie sich Rebekkas und Daniels Familie entwickelt hatte und wie die Liebe der beiden allen Widrigkeiten zum Trotz standgehalten hat. Es ist gerade auch diese Liebe und die Menschlichkeit, die die beiden den nachfolgenden Generationen weitergegeben haben. Da wundert es nicht, dass ihre Enkel Ben und Esther so viel von den Großeltern haben.

Auch im zweiten Teil dieser Saga beschreibt Karin Seemayer eindrücklich und einfühlsam, die doch sehr besondere Glaubenswelt der Amish-Leute. Gerade der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft innerhalb der Dorfgemeinschaft hat mich auch diesmal wieder sehr beeindruckt.

Der Autorin ist es zudem sehr gut gelungen, realistisch aufzuzeigen, wie es gerade für jüngere Generatioenn sein muss, wenn sie mit der Außenwelt konfrontiert werden. Der Glaube und das Verständnis für die Amish-Regeln werden in Frage gestellt und geraten ins Wanken. Für mich als Leser war es spannend mitzuerleben, wie sich Ben und Esther aufmachen, ihren eigenen, persönlichen Weg zu finden, den Glauben zu leben, ohne sich selber und die eigene Überzeugung zu verraten.

Ich habe auch diesen zweiten Band sehr gerne gelesen und habe mich trotz schwierigeren Themen in der Geschichte, die in einem angenehmen, ruhigen und doch spannenden Schreibstil erzählt wird, wohlgefühlt. Umso mehr hat mich dann die Information gefreut, dass es einen weiteren Band geben wird. „Leahs Traum“ soll im Juni 2022 erscheinen. Es ist also noch eine ganze Weile hin. Aber ich bin gespannt, was uns Karin Seemayer noch für Geschichten aus der Amish-Welt erzählen wird. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude… 😊

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