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Veröffentlicht am 27.05.2017

Depression abzugeben

Depression abzugeben
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Die Ausschreibung zu einer Leserunde hat mich auf das Buch „Depression abzugeben“ von Uwe Hauck aufmerksam gemacht und schon nach dem ersten Blick in die Leseprobe war mir klar, dass ich das Buch lesen ...

Die Ausschreibung zu einer Leserunde hat mich auf das Buch „Depression abzugeben“ von Uwe Hauck aufmerksam gemacht und schon nach dem ersten Blick in die Leseprobe war mir klar, dass ich das Buch lesen möchte.

Beruflich durfte ich in den letzten Jahren viele psychisch kranke Menschen kennenlernen und kenne aus dem Arbeitsumfeld auch jemanden, der selbst an Depressionen erkrankt ist. Psychische Erkrankungen sind eine Last für jeden, der daran erkrankt ist und stellen nicht nur den Betroffenen selbst sondern auch seine Umgebung vor unglaubliche Herausforderungen. Klischees und Vorurteile bestimmen bei vielen Leuten immer noch das Bild von psychischen Erkrankungen und viele Betroffene fürchten sich vor einer Stigmatisierung.

Es hat mich beeindruckt wie offen Uwe Hauck in seinem Buch mit seiner Erkrankung umgeht. Das ist alles andere als selbstverständlich, wobei der Autor selbst schreibt, wie sehr es ihm geholfen hat über seine Gedanken, Gefühle und seinen Weg zu schreiben.

Man ist hautnah dabei, wenn es zum großen nervlichen Zusammenbruch und einem Selbstmordversuch kommt. Der Autor nimmt den Leser an die Hand und so begleite ich jeden Schritt von Uwe Hauck durch die stationäre Behandlung, erlebe den Aufenthalt in der Tagesklinik ebenso wie die Reha. Bin dabei, wenn er versucht wieder Fuß in seinem Alltag zu fassen.

Berührt hat mich, wie sehr der Autor von seiner Frau und seinen Kindern auf seinem Weg, der nicht nur einen Rückschlag für ihn bereit hält, unterstützt wird.

Durch den ganzen Erfahrungsbericht von Uwe Hauck zieht sich ein feinsinniger, schwarzer Humor, der mich trotz aller Ernsthaftigkeit des Themas mehr als ein Mal zum Schmunzeln gebracht hat.

Von mir gibt es 4 Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung!

Herrn Hauck danke ich für diesen intimen Einblick in eine nicht einfache Zeit seines Lebens und wünsche ihm für seinen weiteren Weg alles Gute!

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  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Psychologie
  • Originalität
  • Cover
Veröffentlicht am 04.04.2019

True North

True North - Wo auch immer du bist
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Mit „True North – Wo auch immer du bist“ startet die Vermont-Reihe von Sarina Bowen. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Audrey Kidder hat bisher in ihrem Leben noch nicht wirklich viele ...

Mit „True North – Wo auch immer du bist“ startet die Vermont-Reihe von Sarina Bowen. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Audrey Kidder hat bisher in ihrem Leben noch nicht wirklich viele Erfolge vorzuweisen. Ihr großer Traum Köchin zu werden und ein eigenes Restaurant zu eröffnen scheint unerreichbar und doch hält sie verbissen daran fest. Nach ihrem letzten Missgeschick ist ihr Arbeitgeber mehr als gewilligt sie endgültig los zu werden, aber eine letzte Chance soll Audrey noch kriegen: In Vermont soll sie bei Bio-Farmern Waren für die exklusiven Restaurants beschaffen.

Nach dem viel zu frühen Tod des Vater hat Griffin Shipley die Farm der Familie übernommen und versucht damit den Lebensunterhalt für seine Mutter und die jüngeren Geschwister zu sichern. Das Dasein als Bio-Farmer ist ein hartes Brot und so bleibt Griffin nicht wirklich viel Zeit für ein Privatleben.

Als eines Tages Audrey mit ihrem Auto gerade in seiner Auffahrt stecken bleibt und er in der jungen Frau seinen Schwarm aus der Collegezeit erkennt, flirrt die Luft und Erinnerungen werden wach.

Unter den Apfelbäumen von Vermont erwachen lang unterdrückte Gefühle und zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichen Zukunftsträumen müssen Audrey und Griffin entscheiden, ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann.

Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil sofort in den Bann der Geschichte gezogen. Mit Audrey und Griffin hat die Handlung sympathische Charaktere, denen man gerne durch die Buchseiten folgt. Beide Protagonisten stehen fest zu ihrer jeweiligen Zukunftsplanung und sehen anfangs trotz aller Sympathie füreinander keine gemeinsame Zukunft ohne das einer von ihnen komplett auf seine Zukunftsträume verzichten müsste. Die Schritte hin zu einem gemeinsamen Weg sind gefühlvoll und zugleich realistisch beschrieben, was mir gut gefallen hat.
Die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet und besonders Griffins Familie ist hier hervor zu heben. Die Szenen in der Familienküche, wo Audrey ihre Liebe zum Kochen auslebt, sind so lebhaft beschrieben, dass man die Töpfe direkt brodeln hört und die unterschiedlichen Aromen fast zu riechen glaubt.

Ein wirklich schöner Einstieg in eine neue Reihe, von der ich mir den 2. Band schon vorgemerkt habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 14.04.2017

The Rough - Dunkle Symphonie

The Rough - Dunkle Symphonie
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Mit „The Rough – Dunkle Symphonie“ startet die „Secrets of a Rockstar“-Reihe von Cecilia Tan.

Ricki Hamilton und ihre Schwester Gwen sind die Erbinen eines riesigen Vermögens und gehören zum Hollywood-Adel. ...

Mit „The Rough – Dunkle Symphonie“ startet die „Secrets of a Rockstar“-Reihe von Cecilia Tan.

Ricki Hamilton und ihre Schwester Gwen sind die Erbinen eines riesigen Vermögens und gehören zum Hollywood-Adel. An das Erbe ihres Großvaters sind Bedingungen geknüpft und zum Erbe gehört nicht nur materieller Reichtum sondern auch die Führung eines exklusivem Privatklubs, der seinen Mitgliedern einen Platz bietet, wo keine prickelnde Fantasie unerfüllt bleibt.

Ricki steht seit sie mehr über den Tod ihrer Mutter erfahren hat, dem Thema SM skeptisch gegenüber und überhaupt hat sie bei allen beruflichen und privaten Verpflichtungen gegenüber dem Familienimperium keine Zeit für amouröse Verwicklungen. Als sie im Rahmen der Grammy-Verleihung auf den Rockstar Axel trifft, kann sie sich dessen Ausstrahlung nicht entziehen und aus einer spaßig gemeinten Entführung wird ein prickelndes Intermezzo, dass weder Ricki noch Axel vergessen können.

Mir hat der Einstieg in die Reihe gut gefallen. „The Rough – Dunkle Symphonie“ verbindet angesagte Romance-Themen wie Rockstars und BDSM mit einer unterhaltsamen Lovestory. Die Charaktere tragen das ihre zum Unterhaltungswert der Geschichte bei und lassen keine Langeweile ankommen. Das erotische Prickeln nimmt seinen Platz in der Handlung ein, dominiert diese aber nicht zu sehr und lässt den Protagonisten damit Platz für eine gewisse emotionale Entwicklung, die ich gerne verfolgt habe.

Nun bin ich gespannt auf den 2. Teil der Reihe, der im Juni an den Start geht und in der Rickis kleine Schwester Gwen ihre Geschichte bekommt.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Schwarze Flaggen

Schwarze Flaggen
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwarze Flaggen: Der Aufstieg des IS und die USA“ lesen.

Durch unzählige Gräueltaten und grausame Attentate im arabischen Raum und auch im restlichen Europa hat ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Schwarze Flaggen: Der Aufstieg des IS und die USA“ lesen.

Durch unzählige Gräueltaten und grausame Attentate im arabischen Raum und auch im restlichen Europa hat sich die terroristische Vereinigung „IS“ (Islamischer Staat) weltweit einen Namen gemacht. Und bei allem Entsetzen geht für manche Menschen von den terroristischen Schlächtern eine Faszination aus, der sie sich nicht entziehen können. Wie lässt es sich sonst wohl erklären, dass sich weltweit immer wieder Menschen finden, die sich und andere bereitwillig im Namen des IS in den Tod reißen?

Der Autor Joby Warrick ist als Journalist bei der Washington Post tätig und spürt in „Schwarze Flaggen“ den Wurzeln des IS nach und versucht aufzuzeigen, wie es so kommen konnte, wie es gekommen ist und auch welche nicht unerhebliche Rolle die Vereinigten Staaten von Amerika dabei gespielt haben.

Das zugegeben sehr komplexe Thema bereitet der Autor mit seinem Schreibstil verständlich auf und so kommt man beim Lesen gut voran.

Das ganze Buch gliedert sich in 3 Abschnitte. Buch I erzählt vom Aufstieg Abu Mus’ab az-Zarqawi, einem jordanischen Terroristen, der Al-Qaida im Irak gründet. Mit Buch II verschiebt sich der Blickwinkel auf den Irak, die Rolle der USA dort, das Bemühen Zarqawis das Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen und Buch III rückt die Ereignisse in Syrien, die das Land in einen grausamen Bürgerkrieg stürzen werden und die Erben Zarqawis, die sich neu im IS formieren und eine bislang ungekannte Terrorwelle los treten, die die Welt bis heute in Atem hält, in den Fokus.

Ich habe ein wenig gebraucht bis ich mit der Erzählweise des Buches zurecht gekommen bin. Der Autor beschreibt seine Erkenntnisse auf den ersten Blick nicht klar strukturiert bzw. anhand einer eindeutigen Zeitlinie und damit linear, wie man das von anderen Sachbüchern kennt. Der Schreibstil erinnert eher an einen Thriller oder einen Roman. Es finden sich gerade zu Beginn recht viele Zeitsprünge, die auf den ersten Blick etwas willkürlich anmuten und immer wieder verschiedene Personen und ihre Geschichte bzw. Hintergründe ins Scheinwerferlicht rücken. Hat man sich erstmal daran gewöhnt ist der rote Faden im Aufbau trotz mancher Schlenker und Zeitsprünge gut zu erkennen und es zeichnet sich ein hochgradig komplexes Gesamtbild ab.

Ein kleiner Minuspunkt ist für mich, dass ich mir angesichts der Fülle der Informationen und diversen Details nicht alles auf Anhieb merken konnte und ab und an zurückblättern musste, wobei die romanhafte Erzählweise das Auffinden von gesuchten Informationen nicht wirklich einfach machte. Und obwohl es umfangreiche Anmerkungen zum Buchinhalt gibt, waren diese nicht wirklich hilfreich, da sich die betreffenden Textstellen nicht auf den ersten Blick erschlossen haben. Neben der Angabe des Kapitels und der Buchseite hätte ich mir hier eine klare Kennzeichnung im Text gewünscht.

„Schwarze Flaggen“ bekommt von mir 4 Bewertungssterne, da mich das Buch für ein Sachbuch gut unterhalten hat, ich viel gelernt und erfahren habe.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Ich bin n - verfolgt um Christi willen

ich bin n - verfolgt um Christi willen
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch „Ich bin n – verfolgt um Christi willen“ lesen.

Das Buch wurde von der Hilfsaktion Märtyrerkirche veröffentlicht.

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche ist eine ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch „Ich bin n – verfolgt um Christi willen“ lesen.

Das Buch wurde von der Hilfsaktion Märtyrerkirche veröffentlicht.

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche ist eine überkonfessionelle Non-Profit-Organisation, die sich weltweit um die Nöte und Belange von verfolgten Christen kümmert. Außerdem möchte der Verein Gläubige in ihrem Vertrauen auf Gott ermutigen und stärken (Klappentext).

Laut den Informationen der Organisation gibt es weltweit mindestens 64 Länder ohne oder nur mit eingeschränkter Religionsfreiheit.

Ich muss zugeben, dass mir vor dem Buch nicht so wirklich viele Gedanken über das Thema verfolgte Christen gemacht habe. Natürlich hört man in den Nachrichten immer mal wieder etwas zu dem Thema, aber so richtig war mir das Ganze nicht gegenwärtig. Vielleicht auch deshalb weil ich in einem Umfeld lebe, wo sich die Frage nach meiner religiösen Gesinnung nicht wirklich stellt oder keine Auswirkungen auf mein tägliches Leben hat.

Die wahren Geschichten in „Ich bin n – verfolgt um Christi willen“ gliedern sich in die Kapitel Opfer, Mut, Freude, Durchhaltevermögen, Vergebung und Treue und erzählen von den Erlebnissen verfolgter Christen.

In ihren Heimatländern sind diese Menschen, die sich zu Jesus bekennen Schikanen, Foltern, Misshandlungen vielfältigster Art und sogar dem Tod ausgesetzt. Ihr Glaube wird jeden Tag und während jedes Schritts, den sie gehen auf die Probe gestellt und ist nur allzu oft mit der realen Gefahr für Leib und Leben verknüpft. Da verstoßen Eltern ihre eigenen Kinder, misshandeln oder bedrohen sie sogar. Die Dorfgemeinschaft wendet sich gegen ihre eigenen Mitglieder, ganze Dörfer werden niedergemetzelt. Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, ihr Heim, werden entführt, misshandelt, gefoltert, bedroht und bewahren sich trotz allem ihren Glauben und vergeben sogar den Tätern, die ihnen ihre körperliche Unversehrtheit oder ihre Familie genommen haben.

Beim Lesen schwankte ich zwischen Staunen, Schaudern, Unglauben und Faszination. Ich musste mir mehrfach bewusst machen, dass solche Dinge heute geschehen und man keine Geschichten aus einer schon lang zurückliegenden Vergangenheit liest.

Es ist eigentlich unvorstellbar, was diese Menschen alles erleiden, durchmachen und sich dabei nicht nur ihren Glauben sondern auch ein mitfühlendes Wesen bewahren.

Manche Geschichten habe ich auch mit einem Kopfschütteln gelesen, wenn z. B. ein Mann absichtlich die Sperrstunde ignoriert und sich bewusst dem Risiko der Entdeckung durch die „Religionspolizei“ aussetzt.

Als Mensch, der man in der „Sicherheit der westlichen Welt“ aufgewachsen ist, kann man sich in diese Menschen und ihre Erlebnisse wohl nur ganz rudimentär einfühlen.

Die Geschichten haben mich berührt, nachdenklich gestimmt und lassen mich vieles hinterfragen.