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Veröffentlicht am 20.02.2022

Für immer weg

Ausgestorbene Tiere
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Der Dodo dürfte (neben den Dinosauriern die ihn dem vorliegenden Buch keine Rolle spielen, und dem Wollhaarmammut) das bekannteste ausgestorbene Tier sein. Bernhard Kegel stellt ihn in seinem neuesten ...

Der Dodo dürfte (neben den Dinosauriern die ihn dem vorliegenden Buch keine Rolle spielen, und dem Wollhaarmammut) das bekannteste ausgestorbene Tier sein. Bernhard Kegel stellt ihn in seinem neuesten Buch mit 49 weiteren Arten(komplexen) vor und zeigt, dabei, dass Tiere auch in neuerer Zeit aussterben können, wie beispielsweise die Baumschnecke Partula turgida, deren letzter Vertreter, Thurgi, 1996 im Londoner Zoo verstarb.
Kegel gibt Aussterbegründe an, die meistens auf den Menschen zurückzuführen und allseits bekannt sind, aber gerne ignoriert werden. Er zeigt auch, wie wenig wir über unsere Mitbewohner wissen und wieviel Wissen verloren gegangen sind, weil der Mensch sich sehr rücksichtslos verhält (sowohl in Vergangenheit als auch in Gegenwart).
50 Arten werden vorgestellt, aber im Vergleich zu den Arten, die in den letzten 500 Jahren ausgestorben sind, ist das ein geringer Bruchteil. Aber … trotz mahnender Worte und erschreckender Tatsachen, es gibt auch Hoffnung, denn tatsächlich sind nicht alle der vorgestellten Tiere ausgestorben: Für Waldrapp und Spixara trifft das noch nicht zu und beide Arten sind aufgrund von Schutzprogrammen auf dem Weg der Erholung.
Dazwischen erklärt Kegel biologische und historische Zusammenhänge, wie etwa Inselverzwergung und -gigantismus, Koextinktion (wen eine Art ausstirbt und dadurch andere mit ins Verderben zieht) oder Deextinktion (die „Auferstehung“ von ausgestorbenen Tierarten, wie es kurzfristig unter anderem bei Magenbrüterfröschen gelungen ist).
Ausgestorbene Tiere ist ein schön illustriertes Buch mit ernstem Hintergrund, leicht verständlich und empfehlenswert für jeden Tierfreund.

Veröffentlicht am 15.02.2022

Überraschend gut

Helles Land
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Mit ihrer Trilogie DAS BUCH DER GELÖSCHTEN WÖRTER konnte mich Mary E. Garner überzeugen. Trotzdem war ich anfangs skeptisch was HELLES LAND anbelangte. Es war so anders (und ein Einzelband) und ich konnte ...

Mit ihrer Trilogie DAS BUCH DER GELÖSCHTEN WÖRTER konnte mich Mary E. Garner überzeugen. Trotzdem war ich anfangs skeptisch was HELLES LAND anbelangte. Es war so anders (und ein Einzelband) und ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, was mich erwarten würde. Irgendwie habe ich Kuschelfantasie erwartet, seichte Unterhaltung mit Langeweilegarantie. Keine Ahnung warum ich mir das so vorstellte und ich habe das Buch auch nur gelesen, weil ich doch neugierig war. Und manchmal ist es sehr schön, wenn sich Vorurteile nicht bestätigen. Und in diesem Fall lag ich vollkommen falsch. Mary E. Garner kann nicht nur über Buchgestalten schreiben, sie geht auch vollkommen im Fantasygenre auf. Soviel kann man sagen: HELLES LAND hat mich überzeugt, auch wenn ich auf den ersten Seiten noch nicht wusste was mich erwarten würde. Aber je mehr ich las, desto schneller wurde ich von der Geschichte in Beschlag genommen.
Nachdem der Erzählstil anfangs eher ruhig und gemächlich ist wird man bald in ein rasantes Abenteuer hineingeworfen, mit spannenden und ruhigen Szenen, mit Überraschungen und einem unerwarteten Ende. Langeweile taucht nie auf, denn Mary E. Garner schafft es ihren Charakteren so viel Leben einzuhauchen, dass selbst einfache Gespräche oder "Einkaufsbummel" interessant bleiben.
Aber nicht nur in Bezug auf die Handlung und die Charaktere überzeugt die Autorin. Die Welt ist interessant und eine innovative Kreation, die ohne klassische Fantasykreaturen oder Magie auskommt (wobei man bei einigen Dingen durchaus das Wort magisch benutzen könnte, wenn es zum Beispiel um die Kommunikation mit Pflanzen geht) und dadurch schon fast realistische Züge mit einem leichten Hang zur Science Fiction aufweist.
Ich bereue es nicht, dass Buch gelesen zu haben, denn neben guter Unterhaltung wird auch zum Nachdenken angeregt, was unsere eigene Situation in Bezug auf die Natur und ihre Ausbeutung anbelangt.
Lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

einfach nur unterhaltsam

Doktor Maxwells spektakuläre Zeitrettung
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Die Abenteuer von Doktor Maxwell und den Chaoten vom St. Mary's gehen bereits in die 5. Runde. Und es bleibt wie gewohnt. Chaotisch. Ein Wunder, dass es die Historiker noch nicht geschafft haben die Erde ...

Die Abenteuer von Doktor Maxwell und den Chaoten vom St. Mary's gehen bereits in die 5. Runde. Und es bleibt wie gewohnt. Chaotisch. Ein Wunder, dass es die Historiker noch nicht geschafft haben die Erde zu zerstören. Ich habe auch den Eindruck, dass der Humor, trotz einiger sehr ernster und dramatischer (ich will nicht unbedingt blutiger) Szenen nicht zu kurz kommt und die sprachlichen Seitenhiebe stark zunehmen. Was allerdings dem Lesevergnügen sehr zu gute kommt.
Wer die vorangegangenen Bände um Doktor Maxwell kennt wird bekommen, was er erwartet: Zeitreisen mit dem passenden Mix aus Spannung, Humor und Chaos, erlebt und beschrieben von sympathischen (und chaotischen) Charakteren. Und wer diese Serie noch nicht kennt, aber Spaß an Zeitreisen hat, der sollte baldmöglichst mit dem ersten Teil beginnen.
Ich hoffe es wird noch viele amüsante Zeitreisenromane mit Max geben. Aber es gibt auch noch viele Ereignisse die sie besuchen kann.
Ich habe den Eindruck, dass die Bände immer besser werden, jedenfalls kann ich an diesem keine Schwachstelle finden. Das Niveau und das Lesevergnügen bleibt stabil. Nur wer herzzerreißende Liebesgeschichten erwartet wird enttäuscht werden. Ich finde es sehr angenehm, dass diese eher beiläufig sind und so der chaotischen Truppe mehr Raum zur Entfaltung (sprich Pläne schmieden, die dann anders ablaufen) bieten.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Rasante Fortsetzung

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Mehr und mehr nimmt die Geschichte an Fahrt zu und ich weiß nicht wie sich das Tempo bis zum abschließenden neunten Band steigern sollte. Das dürfte dann ziemlich nervenaufreibend für den Leser (und die ...

Mehr und mehr nimmt die Geschichte an Fahrt zu und ich weiß nicht wie sich das Tempo bis zum abschließenden neunten Band steigern sollte. Das dürfte dann ziemlich nervenaufreibend für den Leser (und die Leserin) sein, vorausgesetzt es geht so weiter wie bisher. Das Feuer, der dritte Teil der unterhaltsamen Keeper of the Lost Cities-Reihe ist noch einmal um einiges spannender und ereignisreicher als die beiden Vorgänger. Fans der Reihe bekommen das, was sie erwarten können: Gut gezeichnete, sympathische und nachvollziehbare Charaktere, interessante Wendungen und mit jeder Seite wirklich gute Unterhaltung. Allerdings ist es hilfreich die ersten Bände zu kennen. Es wird zwar viel erklärt, aber das eine oder andere wird unterschlagen oder kommt zu kurz, vor allem was diverse Nebencharaktere betrifft.
Neben diversen Elfengruppierungen scheinen nun auch die Oger mitzumischen. Es bröckelt schon lange im scheinbaren Paradies und die Risse werden (mit jedem Roman) größer.
Der Schreibstil ist flüssig und der Zielgruppe angemessen (obwohl sich auch erwachsene Leser gut unterhalten können). Die Protagonisten sind sympathisch und ihre Beweggründe nachvollziehbar.
Im Grunde trifft alles auf die bisher erschienen Teile zu. Das bisherige Niveau wird gehalten, bzw. was die Spannung anbelangt noch übertroffen. Keeper of the Lost Cities ist eine actionreiche Fantasy-Serie, die aber auch genügend Platz für diverse zwischenmenschliche Irrungen hat (allerdings darf man noch nicht mit der großen Romanze rechnen ... aber ich bin gespannt wie lange diese auf sich warten lässt und wie diese aussehen wird).
Wer kurzweilige Unterhaltung sucht ist bei dieser Serie gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Besser als der Vorgänger

Tales of Fear and Darkness
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Tales of Fear and Darkness ist die Fortsetzung von Tales of Beast and Magic. Und obwohl es sich um englische Titel handelt, ist es eine deutsche Autorin, welche die Bücher geschrieben hat. Mir ist nicht ...

Tales of Fear and Darkness ist die Fortsetzung von Tales of Beast and Magic. Und obwohl es sich um englische Titel handelt, ist es eine deutsche Autorin, welche die Bücher geschrieben hat. Mir ist nicht klar, warum man unbedingt einen englischen Titel nehmen musste, ein deutscher Titel hätte sich auch gefunden. Aber, der Titel sagt nicht immer etwas über den Inhalt aus (ebenso wenig das Cover oder der Autor, denn auch Bestsellerautoren können bei ihren Veröffentlichungen ins Klo greifen). Ich schweife ab und sollte zum eigentlichen Thema zurück: Tales of Fear and Darkness.
Das Buch kann man allen empfehlen, die Dystopien mögen, oder auch nicht, denn ich gehöre zu letzteren, habe mich aber trotzdem von der Geschichte fesseln können. Wer eine kitschige Liebesgeschichte erwartet (wie ich, wenn Romantasy draufsteht) wird wohl enttäuscht werden, denn auch wenn die Liebe durchaus eine Rolle spielt, so bleibt sie doch sehr dezent im Hintergrund (und erfreut das Herze eines jeden, der sonst um Romantasy einen hohen Bogen machen würde, wie ich). Wer TALES OF BEAST AND MAGIC geliebt hat, der wird feststellen, dass TALES OF DEAR AND DARKNESS noch um einiges besser ist. Wer TALES OF BEAST AND MAGIC nicht kennt, sollte es lesen, bevor er mit TALES OF FEAR AND DARKNESS weitermacht, denn beide Romane bauen aufeinander auf.
Wie gesagt, TALES OF FEAR AND DARKNESS ist besser. Einige Charaktere werden besser ausgearbeitet und bekommen so mehr Farbe, der Hintergrund (bzw. die Geschichte) des Settings wird klarer (aber noch immer bleibt Luft nach oben und es gibt genug Geheimnisse, die es noch zu lüften gibt) und die Handlung hat es in sich. Gut gegen Böse, mit etwas Kollateralschaden in der Mitte, mit genug Zweifel um sich als Leser wirklich festlegen zu können. Wie gut ist die gute Magie wirklich, und welche Ziele verfolgt sie wirklich? Und wer sind die Magien (oder wie auch immer die Mehrzahl von Magie lauten mag) wirklich?

TALES OF FEAR AND DARKNESS ist spannend und actionreich, überraschend und … mit einem fiesen Cliffhanger (das muss man mögen).
Es fällt nicht schwer wieder in die Handlung hineinzufinden und die Protagonisten sind durchaus sympathisch. Der Romance-Teil hält sich in Grenzen, was mir persönlich sehr an dieser Reihe gefällt und ich hoffe, dass der nächste Teil nicht allzu lange auf sich warten lässt.

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