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Veröffentlicht am 05.07.2017

Und das Böse überlebt doch.

Ich bin die Nacht
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"Ich bin die Nacht" von Ethan Cross ist ein spannungsgeladener Thriller. Vom Anfang bis zur letzten Zeile ein energiegeladener Spannungsbogen. Das Buch fängt man an und legt es ungern aus der Hand, weil ...

"Ich bin die Nacht" von Ethan Cross ist ein spannungsgeladener Thriller. Vom Anfang bis zur letzten Zeile ein energiegeladener Spannungsbogen. Das Buch fängt man an und legt es ungern aus der Hand, weil man immer wissen möchte wie es weitergeht.
Francis Ackerman Junior ist ein Serienkiller, der seine Opfer ohne Plan aussucht und ein Spiel mit ihnen spielt. Jeder hat Gewinnchancen, aber Ackerman hat noch nie ein Spiel verloren. Marcus, ein ehemaliger Polizist jagt den Serienkiller, kommt ins Visier der Polizei, die ihm die Morde anlasten will. Marcus versteht nicht, warum die Polizei selbst Justiz ausübt; er wird zum Gejagten. Zwischen Ackerman und Marcus gibt es eine Verbindung und Ackerman ist überzeugt, dass Marcus ihn tötet. Nach einem Kampf zwischen beiden lässt Ackerman Marcus ziehen, wobei Marcus in dem Glauben ist Ackerman wäre verbrannt. Marcus kommt in Haft und wird durch die Polizei und die ganzen totgeglaubten Bürger des Städtchens aufgeklärt das es seine "Aufnahmeprüfung" in die Shepard Organisation ist.
Ein sehr guter Thriller, der einem ab und zu Gänsehaut spüren lässt. Das Ende ist recht offen gestaltet - es gibt bestimmt eine Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.06.2017

"Parteiherrschaft statt Volkssouveränität" trifft es auf den Punkt

Die Hebel der Macht
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Alles in allem ein Buch, das der Politik und deren Machenschaften und Macht ins Auge blickt. Viele Fehler werden anhand von Beispielen dargestellt und wir als Gesellschaft/Volk nehmen leider (gerne) viele ...

Alles in allem ein Buch, das der Politik und deren Machenschaften und Macht ins Auge blickt. Viele Fehler werden anhand von Beispielen dargestellt und wir als Gesellschaft/Volk nehmen leider (gerne) viele Missstände in Kauf. Ich finde es sehr gut , dass Herr von Arnim mit "Die Hebel der Macht" viele Sachen anspricht und aufklärt, aber auch aufzeigt wie wir uns alle von der Regierung hinter's Licht führen lassen.
Mich persönlich hat das Lesen sehr aufgeregt und geärgert; vielleicht weil die Wahrheit so hart ist und wir alle nur Marionetten in einem politischen Spiel sind.

Hier nun eine kurze Zusammenfassung aus meiner Sicht, mit Hilfe von Zitaten aus dem Buch:

Darstellung der Politik erfolgt als Machtspiel der Selbstbedienung. Die Politik legt selbst die Regeln der Macht fest, das Wahlrecht, die Politikfinanzierung, Ämterbesetzung und die Gestaltung der Demokratie. Befangenheit ist eine Unbekannte; Kontrollmechanismen werden gekonnt umgangen.
Die Allgemeinheit wird regelmäßig getäuscht durch Verfälschung von Tatsachen und Unterdrückung rechtlicher Maßstäbe. Verschleierung und Fehlerhaftigkeit bei Diäten- und Fraktionsgesetzen, Versorgung (?!) der Politiker, Politikfinanzierung bzw. Finanzierung von Fraktionen, Abgeordnetenmitarbeitern und Stiftungen. Besetzung der Ämter erfolgt im Selbstbedienungsprinzip. Parteien arbeiten gegen die Kontrollinstanzen wie Verfassungsgerichte und Rechnungshöfe.
Das Gericht verschärft zwar die Auflagen der Parteifinanzierung, Wahlrecht und Beurteilungsgrundsätze; das Parlament begründet jegliche gerichtliche Prüfung in eigener Sache.
Gesetzgebung verlangt ein Mindestmaß an gerichtlicher und öffentlicher Kontrollierbarkeit z.B. bei Festlegung der Höhe der Sozialleistungen und Besoldung der Beamten.
Es wird dargestellt, dass verfassungswidrige Regelungen über Fraktionen, Stiftungen und Teile der Abgeordnetenfinanzierung vielfach ein missbräuchliches Gesamtsystem darstellt. ABER nicht alles, was unrichtig erscheint, muss auch verfassungswidrig sein.
Entscheidungen der Parteien in eigener Sache ohne Kontrolle bewirken nicht nur vereinzelte Fehlsteuerungen, sondern stellen einen Mangel des ganzen Systems dar. Die Öffentlichkeit spricht von Gemeindewohlorientierung; in Wirklichkeit geht es um den Erhalt von Macht, Posten, Geld und Status. Betrachter von Außen, die die Fehlentwicklung kritisieren, werden von der Politik diskreditiert.
Weder die Währungsunion noch die Flüchtlingskrise oder der Brexit veranlasst die EU zur Aufarbeitung ihrer Mängel.
Umfragen zu vielen Themen werden täglich erhoben und veröffentlicht - können aber Volksabstimmungen nicht ersetzen. Bestimmte Bereiche wie Besoldung, Haushalte und Finanzen sind von vorn herein beim Volksentscheid ausgenommen. Reformen zur Herstellung von Bürgernähe sind sehr wichtig. Da die Parteien für das Funktionieren der Demokratie unverzichtbar sind, nehmen wir große Teile der Staats- und Politikwissenschaft und ihre Auswüchse in Kauf. Könnte man auch als Monopolstellung bezeichnen.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Keiner kann ohne Joona Linna.

Hasenjagd
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Es knistert vor Spannung und man fiebert immer mit Joona Linna mit. Er sorgt grundsätzlich für die Ermittlungserfolge der schwedischen Polizei.

Joona Linna verbüßt gerade selber eine Haftstrafe und wird ...

Es knistert vor Spannung und man fiebert immer mit Joona Linna mit. Er sorgt grundsätzlich für die Ermittlungserfolge der schwedischen Polizei.

Joona Linna verbüßt gerade selber eine Haftstrafe und wird zu geheimen Ermittlungen, zum Tod eines Politikers, hinzugezogen; da der Verdacht nahe liegt ein neuer Insasse könnte der Drahtzieher sein. Joona ermittelt landet nach einem Großeinsatz mit verlorenen Kollegen und einigen Opfern in einer Sackgasse. Nach diesem Desaster hat er eine andere Spur, die er mit Saga Bauer ermittelt. Rex, ein Starkoch im Fernsehen, sein vertrauter Manager DJ (David Jordan) und Rex schwuler Sohn gehen zu einer Beerdigung bei der es wieder Opfer gibt. .....

Man will die Geschichte gar nicht vorwegnehmen, da diese einzigartig und voller Spannung ist.

.... Auf alle Fälle verbindet die Mordopfer eins: sie waren alle zur selben Zeit auf der selben Schule und hatten einen "Kaninchenbau". Dort wurde eine Mitschülerin vergewaltigt. Der vermeintlich daraus entstandene Sohn übt Rache an allen Teilnehmern des Kaninchen-Clubs aus. Bis Joona und Saga dem Mörder auf der Spur sind.

Für Einzelheiten muss man das Buch einfach lesen. Es ist fantastisch geschrieben und der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite großartig. Ich kann jedem Thriller-Fan dieses Buch empfehlen - unabhängig von den vorher erschienen Werke gelesen zu haben (Was man allerdings noch nachholen sollte!)

Volle Punktzahl und Daumen hoch!!!

Veröffentlicht am 16.05.2017

Hut ab!

Depression abzugeben
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Uwe Hauck beschreibt eine Lebensphase seines eigenen Lebens. Ehrlich und ohne Zensur. Manches ist so ehrlich, dass auch aus Sicht der Vergangenheit man als Nahestehender (zum Beispiel seine Frau) verschiedene ...

Uwe Hauck beschreibt eine Lebensphase seines eigenen Lebens. Ehrlich und ohne Zensur. Manches ist so ehrlich, dass auch aus Sicht der Vergangenheit man als Nahestehender (zum Beispiel seine Frau) verschiedene Situationen anzweifelt.

Nach einem, zum Glück, missglückten Selbstmordversuch und Einweisung in die geschlossen Abteilung der Psychiatrie gibt er Einblicke in die Gedankengänge die man als Betroffener hat. Nach wie vor der Todesgedanke, der zu Beginn ist oder die wachsame Frage der Betreuer und Ärzte "Wie geht es uns? - Noch Selbstmordgedanken?" nerven vom ersten Tag an. Misstrauen guckt um alle Ecken. Die Familie hat Verständnis aber auch Zweifel.

Über alle diese Erlebnisse berichtet Uwe Hauck aus seiner Sicht des Erlebten, aus Sicht Betroffener der anderen Seite und in Form der Familie, die sich nicht immer in die Situation hineinversetzen kann.

Nach der Betreuung in der geschlossenen "Klappse" wechselt er in die Tagesbetreuung. Das Programm in den Einrichtungen ist sehr ähnlich: Beschäftigung, Malen, Ergo- und Bewegungstherapie. Er muss wertgeschätzte Menschen zurück lassen aber lernt ebenso neue Patienten mit ähnlichen oder anderen Schicksalen kennen. Jeder Patient hat seine Geschichte und alle Mitbetroffenen helfen sich gegenseitig durch Verständnis, Zuhören und mitfühlen - besser als manche Therapie.

Er geht auf viele Themen speziell (Nebenwirkungen von Antidepressiva) ein, aber aus seiner Sicht. Er schreibt alles mit viel Witz und Würze. Eigentlich ist es ein Aufklärungswerk sowohl für Betroffene als auch zum Verständnis von Angehörigen.

Nach dem Abschluss der Tagesklinik lässt er sich auf "zu Hause" ein. Schwierig ohne Beschäftigung, ohne Gespräche der anderen Patienten, ohne Antrieb zu Bewegung. Der Alltag ist schwer. Er nimmt an einem befreienden Barcamp teil, bei dem er von seinen Erfahrungen aus der "Klappse" berichtet und schon positives Feedback erhält. Das war sicherlich der Ausschlag gebende Punkt die Krankheit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In der fünfwöchigen Reha will er sich nochmal erholen - aber Panik und Angst fahren mit zur Reha und besuchen ihn auch.
Nach ca. einem Jahr Krankheit und Therapie kommt der Einstieg ins Berufsleben - viel zu schnell.

Ich kann Uwe Hauck zu diesem Buch nur gratulieren, er spricht viele Punkte an die akzeptiert werden müssen von der Gesellschaft. es war ein Kampf ums eigene Ich und den hat er mit Bravur bestanden.
Super Buch. Sehr empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Psychologie
  • Originalität
  • Cover
Veröffentlicht am 08.01.2017

Lucinda Riley - Die sieben Schwestern

Die sieben Schwestern
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Ein Meisterwerk von Lucinda Riley und Auftakt zu sechs weiteren Teilen. Es geht um sechs Schwester, die alle adoptiert wurden und zum Tod des geliebten Vaters alle nach Atlantis an den Genfer See gerufen ...

Ein Meisterwerk von Lucinda Riley und Auftakt zu sechs weiteren Teilen. Es geht um sechs Schwester, die alle adoptiert wurden und zum Tod des geliebten Vaters alle nach Atlantis an den Genfer See gerufen werden. Jede erlebt ihre Trauer anders und der Vater hinterläßt seinen Töchtern jeweils einen Brief und Koordinaten der Herkunft.
Maia die erste Tochter lüftet ihr Geheimnis und erforsch ihre Herkunft. Dabei geht sie nach Rio de Janeiro und findet noch jemand der die Geschichte der Familie kennt. Natürlich ist auch der Herzschmerz dabei, denn sie findet auch die Liebe, obwohl Sie da schon schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit machte.
Sehr schönes Buch und ein gelungener Start. Wie ich das Buch gelesen habe, war ich gedanklich mit in Rio und habe es nocheinmal mit anderen Augen entdeckt.