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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

Ackerman vs. Demon - kann ja nur spannend werden

Die Stimme des Wahns
3

Als Ackerman und Shirazi entdecken, dass ein gefährlicher Killer gar nicht im Hochsicherheitsgefängnis sitzt, sondern ein Double, stechen sie in ein Wespennest und geraten in tödliche Gefahr.
Das Buch ...

Als Ackerman und Shirazi entdecken, dass ein gefährlicher Killer gar nicht im Hochsicherheitsgefängnis sitzt, sondern ein Double, stechen sie in ein Wespennest und geraten in tödliche Gefahr.
Das Buch startet wieder spannend und mitreißend und gleich nach den ersten Zeilen war ich voll in der Handlung gefangen.
Dieses Mal wird es auch für Ackerman schwierig, der Überlegene zu sein, denn mit Demon scheint er seinen Meister gefunden zu haben. Manipulativ und ihm immer einen Schritt voraus, spielt Demon ein fieses Spiel. Und das fand ich sehr gelungen. Flaut die Spannung zwar nach dem 1. Drittel ein klein wenig ab, sorgt das furiose Finale dann wieder dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Leider kommt Shirazi in diesem Band etwas zu kurz. Sie hat am Anfang einen etwas größeren Auftritt und am Ende ein kleines Gastspiel. Mir gefällt ja vor allem das Zusammenwirken der beiden Charaktere, da hat mir dann schon etwas gefehlt. Dafür lesen wir wieder von Marcus und seinem Sohn Dylan, was mich dann wiederum sehr gefreut hat.
Die Handlung ist teilweise recht spannend, teilweise flaut sie aber auch ein wenig ab. Das Ende ist irgendwie überraschend, weist aber darauf hin, dass es auf jeden Fall noch einen Folgeband geben wird, dem ich schon jetzt entgegenfiebere.
Fazit: ich bin etwas zwiegespalten: einerseits war das Buch wirklich rasant und toll zu lesen, andererseits fehlte mir die weibliche Ermittlerin dieses Mal doch sehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.02.2022

Keine leichte Zeit

1795
0


Stockholm 1795
Anna Stina Knapp st die Schlüsselfigur in Natt och Dags neuem Roman. Von Winge und Cardell, aber auch anderen Verfolgern dringend gesucht, vegetiert sie seit dem Tod ihrer Zwillinge mehr ...


Stockholm 1795
Anna Stina Knapp st die Schlüsselfigur in Natt och Dags neuem Roman. Von Winge und Cardell, aber auch anderen Verfolgern dringend gesucht, vegetiert sie seit dem Tod ihrer Zwillinge mehr vor sich hin als dass sie lebt. Erst ein einschneidendes Erlebnis reißt sie aus ihrer Trance. Währenddessen jagen Winge und Cardell einen Psychopathen, der ihnen aber immer einen Schritt voraus ist.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Den ersten teilen sich Winge und Cardell auf ihrer Suche nach Anna Stina, sowie dem Brutalo Tycho Ceton. Der zweite Abschnitt handelt von Tycho, teilweise zeitgleich, was einige offene Dinge aus dem ersten Teil aufklärt. Der dritte – und für mich beste – Abschnitt lässt den Leser wissen, was Anna Stina passiert ist. Im abschließenden Abschnitt laufen alle Stränge zusammen. Leider ist das Ende ein wenig offen. Da aber 1795 der letzte Teil der Trilogie ist, darf man sich als Leser vielleicht noch selber ergänzen, was am Ende mit Emil und Elias geschieht.
Der Einstieg fiel mir nicht ganz einfach. Zu lang ist der letzte Band her. Allerdings gibt es im Prolog einen kleinen Rückblick, so dass ich zumindest die wichtigsten Ereignisse wieder griffbereit hatte. Diesen Band als Einzelband zu lesen macht also nicht viel Sinn, man sollte mit 1793 und 1794 starten, um alle Zusammenhänge richtig zu verstehen.
Teilweise hat das Buch einige Längen und manche Handlungsstränge fand ich unnötig, manche auch verwirrend. Dennoch wollte ich es nach ca der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen. Zu intensiv fand ich die Schilderungen um Anna Stina und Elias und die Listen, die sich Winge und Cardell ausgedacht hatten.
Fazit: ein gelungener Abschluss einer Trilogie, die es in sich hat, die aber leider mit Band 1 schon den Höhepunkt erreicht hatte.

Veröffentlicht am 29.01.2022

Weißt du noch

Der fürsorgliche Mr. Cave
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„Es gibt viele Wendepunkte im Leben“
Mr. Caves Wendepunkt war eindeutig der Tod seines Sohnes Reuben, den er mit ansehen musste. Wie von einem Fluch verfolgt verliert er alle, die er liebt und so ist es ...

„Es gibt viele Wendepunkte im Leben“
Mr. Caves Wendepunkt war eindeutig der Tod seines Sohnes Reuben, den er mit ansehen musste. Wie von einem Fluch verfolgt verliert er alle, die er liebt und so ist es nur mehr als verständlich, dass er seine Tochter Bryony mit allen Mitteln zu beschützen versucht – und dabei über das Ziel hinausschießt.
Das Buch beginnt mit dem Tod von Reuben und hat einen durchwegs düsteren Unterton. Als Eltern kann man Mr. Caves Handeln zu Beginn durchaus noch nachvollziehen. Seine Ängste müssen furchtbar sein und werden von Matt Haig auch authentisch und plausibel dargestellt. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man merkt, er macht eigentlich alles falsch. Seine Fürsorge erstickt und wirkt bedrohlich.
Haig geht ein Thema an, das viele Eltern kennen: die Angst um ihre Kinder und wie Menschen mit einem schweren Verlust umgehen. Im Falle von Mr. Cave gelingt das nicht wirklich. Er befindet sich in einer Abwärtsspirale, hat Wahnerscheinungen und dies alles führt zu einer Überfürsorge, die er nicht mehr kontrollieren kann und die bei seiner Tochter nur zu noch mehr Ablehnung führt.
Fazit: Ein sehr beklemmendes Buch, dem ich dennoch viel abgewinnen konnte, auch wenn ich mit den Protagonisten, außer der Oma, nicht wirklich warm wurde.

Veröffentlicht am 21.01.2022

very british aber total gut

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Ein Wiedersehen mit Donna, Elisabeth, Ron und Ibrahim. Ich hatte mich sehr auf das neue Abenteuer des Donnerstags-Mordclubs gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.
Der neue Fall ist noch kniffliger als ...

Ein Wiedersehen mit Donna, Elisabeth, Ron und Ibrahim. Ich hatte mich sehr auf das neue Abenteuer des Donnerstags-Mordclubs gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.
Der neue Fall ist noch kniffliger als der vorhergehende und viel komplexer. Was habe ich mich amüsiert über die Zusammenhänge und Elisabeths Einfälle. Viele Wendungen halten die Spannung auf hohem Niveau, wobei diese erst so circa nach dem halben Buch verstärkt wird. Anfangs wird die Handlung erst ausführlich aufgebaut, was zwingend nötig ist, denn es sind schon sehr viele Namen, die man sich als Leser merken und zuordnen muss.
Doch der typisch britische Humor (teilweise auch ganz schön schwarz) sorgt für kurzweilige Unterhaltung und die sympathischen Charaktere sowieso. Vor allem Bogdan hat es mir in diesem Roman angetan.
Fazit: Viele Tote, spannende Rätsel und ein Millionenschatz – das sind die Zutaten für eine vergnügliche Fortsetzung des Donnerstags-Mordclubs.

Veröffentlicht am 15.01.2022

Authentischer Krimi

Gefrorenes Herz
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Ein aufsehenerregender Mord erschüttert Kopenhagen: der Generalsekretär des Roten Kreuzes wird gekreuzigt und mit einer skurrilen Wunde aufgefunden. Dieses Zeichen bringt die Ermittler letztlich dem Täter ...

Ein aufsehenerregender Mord erschüttert Kopenhagen: der Generalsekretär des Roten Kreuzes wird gekreuzigt und mit einer skurrilen Wunde aufgefunden. Dieses Zeichen bringt die Ermittler letztlich dem Täter näher. Aber alles fußt auf einem Ereignis aus der Vergangenheit und die Zeugen sind alle schon tot.
Polizeihistorikerin Maria Just ermittelt währenddessen auf eigene Faust und mit mehr Erfolg als die Polizei.
Die Handlung wechselt sich ab zwischen Marias Geschichte und Polizist Mikaels. Das baut Spannung auf und als Leser fragt man sich, wie wohl alles zusammenhängt. Ganz langsam und mit einem Puzzleteil nach dem anderen entwickeln die beiden Autorinnen die Story, die es in sich hat und die auf wahren Fakten beruht.
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung hinein, weil es anfangs sehr viele Charaktere gibt und die politischen Zusammenhänge fand ich auch nicht einfach.
Die Polizeihistorikerin Maria war mir gleich sympathisch. Ihre ruhige Art und ihre Ängste konnte ich gut nachvollziehen. Auch Mikael hat sich mit dem Buch mitentwickelt und ich konnte immer mehr eine Beziehung zu ihm aufbauen. Man spürt ein leises Knistern zwischen den beiden und ich mochte den Schluss sehr gerne. Am Ende sind alle losen Fäden aufgeklärt und zusammengeführt.
Fazit: ein Krimi, der weniger auf Spannung, denn auf Ermittlungsarbeit beruht, dadurch aber durch Authentizität punktet und der kaum vorhersehbar ist.