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Veröffentlicht am 23.06.2017

Ein spannender Fall

Tiefe Schuld
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Auf der Suche nach einem Cache in der Aubinger Lohe, ganz im Westen von München stolpern zwei junge Geocacher buchstäblich über die Leiche einer jungen Frau, die schwerste Misshandlungen aufweist. Kriminalhauptkommissarin ...

Auf der Suche nach einem Cache in der Aubinger Lohe, ganz im Westen von München stolpern zwei junge Geocacher buchstäblich über die Leiche einer jungen Frau, die schwerste Misshandlungen aufweist. Kriminalhauptkommissarin Antonia „Toni“ Stieglitz, die als Mitglied des Teams um ihren Chef Hans Zinkl diesen Fall lösen soll, wird dadurch sofort an ihre eigene Geschichte mit ihrem prügelnden Ex Mike erinnert, die immer noch nicht ausgestanden scheint. Toni wagt einige Alleingänge, die sie an den Rand ihrer psychischen Grenzen bringen.

Ich habe Toni Stieglitz schon in ihrem ersten Fall „Verletzungen“ kennenlernen dürfen und fand die junge Kommissarin, die schon so viel mitgemacht hat, sehr sympathisch und taff. In diesem Fall lerne ich die sehr sensible Seite der Ermittlerin kennen, die sich endlich von ihrem prügelnden Ex getrennt hat. Und sie spricht darüber – was ich sehr gut finde. Trotz aller Professionalität vernebeln ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen etwas ihren Blick, was sie umso glaubhafter werden lässt.

Aber auch die anderen Protagonisten finde ich sehr menschlich und lebensnah gezeichnet und kann sie mir gut vorstellen. Alle haben ihre Stärken und Schwächen, was für mich beim Lesen sehr gut rüber kommt.

Mir als Münchnerin gefällt es besonders gut, dass ich mich in diesem Fall „auskenne“. Ob Toni am Sendlinger Tor oder am Viktualienmarkt vorbei fährt, ob sie am Bordeauxplatz steht oder vom ehemaligen Little Oktoberfest in der Amisiedlung erzählt. Immer bin ich mittendrin und mein Kopfkino überschlägt sich.

Der Fall an sich löst sich langsam und schlüssig auf. Ich kann sehr gut mit rätseln und mit fiebern, aber die Suche nach dem wirklichen Täter hat mich an meine Grenzen geführt. Ich hatte mal einen ganz leisen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat; allerdings nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Mordfall gerät durch die Turbulenzen, durch die Toni geht, hier und da etwas ins Hintertreffen. Aber da auch ihre persönliche Geschichte so spannend ist, hat mich das nicht gestört.

Ich habe einen fesselnden Mordfall aufgelöst, der durch seine taffe und sehr emotionale Ermittlerin noch mehr an Brisanz gewinnt. Ich würde mich freuen, bald mehr von Toni und natürlich Dr. Mulder lesen zu können.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Der Fall hat mich begeistert

Mord in Schönbrunn
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Die junge Wienerin Valentina Macek führt zusammen mit ihrer Freundin Ruth Neuberg eine gut gehende Hochzeitsagentur und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Felix Beermann, dem skandalfreien Workaholic und ...

Die junge Wienerin Valentina Macek führt zusammen mit ihrer Freundin Ruth Neuberg eine gut gehende Hochzeitsagentur und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Felix Beermann, dem skandalfreien Workaholic und Spross einer angesehenen Wiener Hotelier Dynastie. Zwei Wochen vor dem großen Tag stößt sie beim Joggen im Schlosspark von Schönbrunn auf die aufgebahrte Leiche einer jungen Frau. Der Frau, die genau vor 5 Jahren ihren Felix hatte heiraten wollen. Die Journalistin des Wiener Boten Sarah Pauli ist von dem Fundort, einem magischen Ort wie sie meint, so fasziniert, dass sie ihre eigenen Ermittlungen anstellt und damit dem Täter sehr nahe kommt.

Dieser 6. Fall, in dem die Journalistin Sarah Pauli eine Rolle spielt ist für mich die erste Geschichte, in der mich Beate Maxian nach Wien entführt hat. Dieser Fall hat mich so begeistert, dass ich auch die anderen Bücher jetzt noch lesen werde.

Mir gefällt der leicht zu lesende Schreibstil und vor allem die bildhaften Beschreibungen sehr gut. Ich bin von Anfang an mittendrin im Geschehen und mein Kopfkino läuft auf Hochtouren. Mich hat es fasziniert, dass es hier hauptsächlich um ein Märchen der Gebrüder Grimm geht, das als Hochzeitsmotto geplant war – vor 5 Jahren und auch heute. Aber auch die Hochzeitsbräuche, die Mythen und Symbole, mit denen sich Sarah Pauli in ihren Zeitungsartikeln beschäftigt, haben es mir angetan. Beate Maxian hat es geschafft, mich hierfür zu interessieren.

Die sehr abwechslungsreichen, vielschichtigen Protagonisten werden bildhaft beschrieben; jeder hat seine Vorzüge, aber auch sein „Packerl zu tragen“. Sympathien und Antipathien habe ich von Anfang an gleich verteilen können. Auch die Beschreibungen der Handlungsorte in und um Wien gefallen mir sehr gut.

Die Geschichte selbst ist schlüssig aufgebaut, spannend und emotional ab der ersten Seite. Meinen „Mörder“ hatte ich bald gefunden, wurde aber durch einige Wendungen eines besseren belehrt. Mit diesem Ende habe ich nicht gerechnet.

Nicht nur wer Märchen, Mythen und Sagen, sondern auch einen sehr gut ausgefeilten Kriminalfall mag sollte dieses Buch lesen. Mich hat es sehr gut unterhalten und Beate Maxian hat mich mit dieser Geschichte voll überzeugt.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Wo sind die Grenzen?

Roofer
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Frankfurt am Main: Sie klettern auf die höchsten Gebäude, Brücken und Türme – die Roofer. Allen voran Trasher und Adrian, die sich gegenseitig mit dem Anbringen ihrer persönlichen Zeichen überbieten. Bis ...

Frankfurt am Main: Sie klettern auf die höchsten Gebäude, Brücken und Türme – die Roofer. Allen voran Trasher und Adrian, die sich gegenseitig mit dem Anbringen ihrer persönlichen Zeichen überbieten. Bis Nasti zu ihnen stößt und Trasher von ihr den absoluten Liebesbeweis fordert: sie soll mit ihm klettern. Darf er von ihr eine solche Mutprobe als Liebesbeweis fordern?

Ich habe mich mal wieder auf ein Jugendbuch eingelassen und es absolut nicht bereut. Die Szene der Roofer, bei dem meist Jugendliche oder junge Erwachsene ohne Sicherung auf hohe Gebäude oder Bauwerke klettern um sich dort z.B. zu filmen und diese Filme dann bei YouTube einzustellen. Da dieser „Sport“ verboten ist, sieht man die Roofer meist nur mit Maske oder schwarzer Haube und ihrem eigenen Zeichen als Erkennungsmal. In dieser Geschichte geht es um die Rivalität zwischen einen Balken mit einem stilisierten Vogel und einen grünen Gecko – Trasher und Adrian.

Jutta Wilke beschreibt diese Extremsport-Szene sehr detailliert, eingebettet in eine Geschichte um die Freundschaft zwischen Alice und Nasti und die junge Liebe zwischen Nasti und dem Roofer Trasher. Ich kann die Angst spüren, die Alice um ihre Freundin hat, wenn Nasti neuerdings alle Zweifel und Ängste beiseite schiebt, auch klettern und dem Himmel nahe sein will. Ihre Anhänglichkeit ist beim Lesen gut zu spüren und ihre Verärgerung und ihre Verzweiflung, dass sie Nasti mit ihren Worten nicht mehr erreichen kann.

Ich kenne mich in Frankfurt ein bisschen aus und es fällt es mir leicht mir vorzustellen, wo sich die Gruppe um Trasher und Adrian gerade aufhält und ihrem Hobby nachgeht. Da die Geschichte von Alice erzählt wird, bin ich in ihren Gedanken immer mit dabei. Manchmal möchte ich die Mädels und vor allem die Jungs, die meinen sich immer und immer wieder beweisen zu müssen, schütteln und ihnen bewusst machen, auf welchen Blödsinn sie sich gerade einlassen.

Auch wenn ich diese Art Sport bisher nicht kannte, habe ich mit diesem Buch spannende und unterhaltsame Lesestunden verbracht. Ich durfte die Jugendlichen auf ihrer Suche nach Freundschaft, Anerkennung und Liebe begleiten. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zu sich selbst finden werden.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Was ist Freundschaft?

Wo ist Jay
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Als Jay de Winter nach ihrem gemeinsamen Mädelswochenende spurlos verschwindet, ist ihre Freundin Mia Becker die Einzige, die nach ihr sucht. Ihr Mann Hugo, der angeblich einen Zettel gefunden hat, auf ...

Als Jay de Winter nach ihrem gemeinsamen Mädelswochenende spurlos verschwindet, ist ihre Freundin Mia Becker die Einzige, die nach ihr sucht. Ihr Mann Hugo, der angeblich einen Zettel gefunden hat, auf dem Jay schreibt, dass sie ihn und die Kinder verlässt, will noch nicht mal eine Vermisstenanzeige aufgeben. Für die anderen Freunde der Clique, Laura und Thomas, Doreen, Falk und Mias Mann Leon scheint das Verschwinden von Jay keine große Rolle zu spielen. Da eine im Stadtpark gefundene ermordete junge Frau Jay frapierend ähnelt, macht sich Mia die allergrößten Sorgen.

Mia erzählt die Geschichte ihrer Suche nach ihrer besten Freundin. Aber auch die anderen „Freunde“ kommen in Rückblicken zur Sprache und das Verschwinden eröffnet eine ganz neue Seite jedes Einzelnen. Ich konnte mich teilweise sehr gut in die Personen hineinversetzen und die Reaktionen, so abartig sie auch manchmal waren, gut nachvollziehen. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich solche „Freunde“ haben möchte. Aber ich denke, diese zweiten Gesichter der Freunde, geprägt von Neid, Hass, Begehren und Misstrauen, konnten nur durch das Verschwinden ihrer Freundin zum Vorschein kommen.

Die Tatsache, dass es sich hier um einen tatsächlichen Fall und die darin Verwickelten, geschehen in Aachen, handelt, hat mich betroffen gemacht. Durch diese Realität habe ich mich noch mehr „dabei“ gefühlt. Astrid Korten gibt der Geschichte und vor allem den Personen soviel Spannung und Tiefgang, dass ich mich zwingen musste, hier und da das Lesen abzubrechen.

Was ist Freundschaft? Was macht Freundschaft aus? Diese Frage stelle ich mir, nachdem ich das Buch gelesen habe. Über diese Frage werde ich auch mit meinen Freundinnen mal diskutieren.

Ein Buch, das noch lange in mir nachwirken wird.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Leicht, lecker und schnell gemacht

Björn Freitag – Smart Cooking
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Meine Tochter hat das neue Kochbuch von Björn Freitag geschenkt bekommen und ich musste natürlich gleich darin stöbern.

Was mir gleich aufgefallen ist, sind die immer wieder vorkommenden "exotischen" ...

Meine Tochter hat das neue Kochbuch von Björn Freitag geschenkt bekommen und ich musste natürlich gleich darin stöbern.

Was mir gleich aufgefallen ist, sind die immer wieder vorkommenden "exotischen" Zutaten. Ich habe bestimmt keine Reisblätter, keinen Kokosessig und keine Teriyakisauce in meiner Küche. Andererseits klingen die Speisen so verlockend, dass ich vielleicht versuchen werde, die Zutaten, die ich nicht da habe, durch andere zu ersetzen. Ich bin gespannt, ob die Gerichte bei mir auf dem Teller dann auch so lecker aussehen, wie hier im Buch von Hubertus Schüler fotografiert.

Die pochierten Eier auf Blattspinat und Toast mit Senfhollandaise hat meine Tochter schon gemacht und sie waren sehr lecker.

Auch die Grundrezepte lesen sich leicht zum nachkochen. Wobei ich ganz bestimmt keine Nudeln selber machen werde. An Pesto und Pizzateig, den ich bisher auch noch nicht selbst gemacht habe, werde ich nun mal wagen. Besonders und gut finde ich, dass hier auch die Kochutensilien angegeben sind.

Für mich persönlich sind die Fisch- und Meeresfrüchte-Rezepte sehr interessant. Bei allem anderen lasse ich meiner Tochter den Vorrang.

Mein Fazit:
Ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Kochbuch mit leicht nachzukochenden Gerichten, die nicht viele Zutaten brauchen und sehr schnell gehen. Eine Bereicherung für jede Küche!