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Veröffentlicht am 06.02.2022

Ich bin der Gräber

Der Gräber
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Jedes Jahr in der Nacht zum 6. November schlägt er wieder zu. Er gräbt sich durch die Erde in den Keller seines nächsten Opfers, zieht es mit sich hinab und verschwindet danach spurlos. Er wird "Der Gräber" ...

Jedes Jahr in der Nacht zum 6. November schlägt er wieder zu. Er gräbt sich durch die Erde in den Keller seines nächsten Opfers, zieht es mit sich hinab und verschwindet danach spurlos. Er wird "Der Gräber" genannt.
Die Lektorin Annika Granlund bekommt zufällig ein Manuskript in die Hand, welches die Autobiografie diesen Serienkillers beschreibt. Sie entscheidet es zu veröffentlichen, ahnt aber nicht welche Geheimnisse dadurch an die Oberfläche kommen. Jeder Wort ist wahr und der Killer hat sie im Visier.

Die Handlung startet sehr spannend. Durch den angenehmen und bildhaften Schreibstil war ich sehr schnell im Lesefluss und war gefesselt. Das Buch konnte ich da kaum aus der Hand legen. Im Mittelteil wurde es leider etwas langatmiger und die Spannung ließ etwas nach. Doch zum Ende gab es nochmal geballte Spannung.

Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven immer im Wechsel. Die recht kurzen Kapitel dazu sorgen für Abwechslung und Tempo. An jedem Kapitelanfang steht ein Auszug aus dem Manuskript, was dem Leser rätsel aufgibt.

Durchweg ist die Handlung sehr undurchsichtig und hat auch ein paar unerwartete Wendungen zu bieten. Man liest quasi immer weiter, damit man endlich erfährt, wer "Der Gräber" ist.

Der Plot ist wirklich speziell und durch einige Gänsehautmomente nichts für schwache Nerven. An einigen Passagen hat es etwas von einem Horrorthriller. Die Szenen sind echt schaurig und dazu noch die düstere Atmosphäre, lässt es einen kalt den Rücken runterlaufen. Alles in allem fand ich es doch etwas zu spooky und unnatürlich, da hätte ich lieber eine etwas logischere Aufklärung gehabt. Aber es hat auf jeden Fall klar zu dem Plot gepasst.

Mein Fazit:
Ein wirklich spezieller Plot. Die zu mystischen Elemente hätten meiner Meinung nach weniger sein können, aber ein wirklich toller, undurchsichtiger und fesselnder Thriller mit Gänsehautmomenten - klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Spannender Politthriller

Winterland
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Kurz vor Weihnachten explodiert auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt in der Innenstadt eine Bombe. Signe Kristiansen wollte eigentlich ein besinnliches Weihnachtsfest mit ihrer Familie verbringen. Doch ...

Kurz vor Weihnachten explodiert auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt in der Innenstadt eine Bombe. Signe Kristiansen wollte eigentlich ein besinnliches Weihnachtsfest mit ihrer Familie verbringen. Doch daraus wird nichts. Sie steht nun an der Spitze den Täter zu finden, nur alle Spuren verlaufen im Sand. Ungefähr zeitgleich erschüttert ein Mordfall die Provinzstadt Sandsted. Ihr Ex-Kollege Martin Junker wurde wegen eines Fehlers nach Sandsted versetzt, leitet die hiesige Polizeidienststelle und übernimmt nun den Fall. Doch auch hier scheint es keine verwertbaren Spuren zu geben. Und was ist das Motiv?

"Winterland" ist der Auftakt in die neue Reihe mit den beiden Ermittlern Signe Kristiansen und Martin Junker.

Die beiden Hauptcharaktere haben ihre ganz eigene persönliche Geschichte bekommen. In der Handlung wird neben den beiden Fällen viel Privates von den Ermittlern erzählt. Martin Junker war mir auf anhieb sehr sympathisch. Seine Probleme kann jederman haben. Mit Signe Kristiansen dagegen wurde ich nicht ganz so warm. Irgendwie waren ihre Probleme eher eigenverursacht. Aber bei beiden bekommt man ein sehr guten Einblick in ihre familiäre Situation. Dadurch wirken sie sehr menschlich, nahbar und auch verletzlich.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen. Die Handlung war durch die zwei Fälle in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen aufgeteilt, die dann zu einem späteren Zeitpunkt aufeinander treffen. So war es sehr abwechslungsreich. Allerdings hat es recht lange gebraucht, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt.

Verarbeitet wurde hier durch die Demenz von Junkers Vater ein sehr schweres und trauriges Thema, was jeden betreffen kann. Das andere Thema mit dem Terror war brisant, aber im Ganzen war mir die Handlung dadurch zu politisch.

Mein Fazit:
Ein durchaus spannender und abwechslungsreicher Politthema. Für mich persönlich etwas zu politisch, da es nicht so ganz meins ist. Dem Klappentext nach, habe ich eigentlich vermutet, dass das Hauptaugenmerk auf dem Mordfall liegt. Da Politthemen nicht jedermans Sache sind, muss jeder selbst entscheiden, ob er es lesen mag.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Suche nach dem Kind

Tiefe Schluchten
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Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem ...

Ex-Kommissar Konrad bereut seine Entscheidung gegenüber der Frau, die ihn um Hilfe gebeten hat, nachdem sie ermordet in ihrer Wohnung in Reykjavík aufgefunden worden ist. Sie hat ihn gebeten nach ihrem Kind zu suchen, was sie kurz nach der Geburt direkt zur Adoption gegeben hat. Jetzt nach ihrem Tod will er es wieder gutmachen und begibt sich auf die Suche. Dabei ahnt er nicht, welches Schicksal er aufdecken wird.

"Tiefe Schluchten" ist der dritte Fall für Ex-Kommissar Konrad. Die Vorgänger sollte man kennen, da Konrad auch hier wieder an seinem eigenen Cold Case Fall, dem Mord an seinen Vater, weiter ermittelt.

Die Handlung ist sehr ruhig. Man sollte hier also kein Mord und Totschlag erwarten, da sich Konrad ja auf die Suche nach dem Kind begibt. Die Spannung ist aber trotzdem da. Ich finde es beeindruckend, wie Konrad nach so langer Zeit noch Personen ausfindig macht, die etwas dazu sagen können.

Der Schreibstil finde ich sehr angenehm. Alle Personen werden mit dem typischen skandinavischen "DU" angesprochen. Das kann im ersten Moment sehr gewöhnungsbedürftig sein, aber man gewöhnt sich auch schnell dran.

Erzählt wird immer wieder aus unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die teilweise auch nahtlos in einander übergehen. Das hat mich immer etwas verwirrt und meinen Lesefluss gestört, weil ich nicht unbedingt so schnell umdenken konnte. Wenn dazwischen Absätze gewesen wären, hätte ich es angenehmer gefunden.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr interessanter Fall für Konrad, wo ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Wer mal etwas ruhigeres für zwischendurch braucht, ist hier genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Todesfall in Idre Fjäll

Schwedischer Todesfrost
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Es ist Winter in Stockholm geworden und Cilla Storm vermisst ihr kleines Häuschen auf Bullholmen. Ihre beiden besten Freunde Zacke und Jonathan haben sich grade eine Skihütte in Idre Fjäll gekauft und ...

Es ist Winter in Stockholm geworden und Cilla Storm vermisst ihr kleines Häuschen auf Bullholmen. Ihre beiden besten Freunde Zacke und Jonathan haben sich grade eine Skihütte in Idre Fjäll gekauft und laden Cilla über die Weihnachtsfeiertage dorthin ein. Ihre neue Freundin Rosie darf natürlich auch nicht fehlen. Alles ist schön winterlich bis Rosie einen Toten auf der Skipiste entdeckt. Es lässt die beiden natürlich wieder mal nicht locker, wie es zum Tod gekommen ist und so stellen sie wieder ihre eigenen Nachforschungen an.

"Schwedischer Todesfrost" ist nun schon der dritte Band aus der Cilla Storm Reihe. Man kann diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich würde empfehlen, sie vorher zu lesen, da man sonst die Geschichte der Protagonisten noch nicht kennt und das macht diese Reihe so sehr aus.

Da ich die beiden Vorgänger bereits gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch diesen Band wieder lesen muss. Es ist einfach so schön schnuckelig geschrieben und die Hauptcharaktere habe ich schon alle ins Herz geschlossen. Dieses Mal fehlte mir Adam aber, er blieb zurück in Stockholm und so fehlte mir diese spannende Entwicklung der Liebesbeziehung von Cilla und ihm.

Der Schreibstil ist einfach gestrickt und dadurch sehr angenehm zu lesen. Hin und wieder wird auch eine Prise Humor eingeworfen. Die Handlung selbst ist in unterschiedlichen Perspektiven aufgebaut, wodurch natürlich die Spannung entsteht.

Was ich auch vermisst habe, war der Ermittlungsdrang von Cilla und Rosie. In den beiden Vorgängern war es so, dass sofort ihre Neugier geweckt war und sie auf eigene Faust angefangen haben zu ermitteln. Trotzdem war die Handlung spannend bis zum Schluss.

Mein Fazit:
Ein perfekter Wohlfühl-Krimi für kalte Wintertage. Mit dem schnuckeligen Schreibstil und den total sympathischen Charakteren hat Christoffer Holst eine warme Atmosphäre geschaffen.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Die Macht des Redens

Die Schule der Redner
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Mitteleuropa im 13. Jh.: Leon, ein verwaister Adeliger, ist bei seinem Onkel, dem Grafen Rudolf von Habsburg, in Ungnade gefallen. Zuvor wurde er von seinem Mentor mit einer gefährlichen Mission betraut. ...

Mitteleuropa im 13. Jh.: Leon, ein verwaister Adeliger, ist bei seinem Onkel, dem Grafen Rudolf von Habsburg, in Ungnade gefallen. Zuvor wurde er von seinem Mentor mit einer gefährlichen Mission betraut. Er soll ein geheimnisvolles Buch in Sicherheit bringen. Und so macht sich Leon auf eine gefährliche und abenteuerreiche Reise nach St. Gallen zur Schule der Redner. Nur knapp dem Tod entkommen gelingt es ihm die Schule zu erreichen. Doch auch hinter den Mauern der Schule ist er und seine neuen Freunde vor seinen Feinden nicht sicher. Was verbrigt dieses geheimnisvolle Buch, dass so viele es in ihren Händen halten wollen?

Der bild- und wortreiche Schreibstil konnte mich von Beginn an fesseln. Ich konnte mir sehr viele Szenen hautnah vorstellen und das ein oder andere Mal wurde es dadurch auch recht ekelhaft und blutrünstig. Es war als wenn man als Zuschauer am Rand des Geschehens steht und alles live mit erlebt wie in einem Film.

Gleich von Beginn an baut der Autor einen sehr guten Spannungsbogen auf. In der Mitte flacht dieser leider durch die Rhetorikunterweisungen ein wenig ab, aber nur um dann zum Ende nochmal stark anzuziehen.

Die Rhetorikstunden fand ich äußerst interessant. Nur wurden sie mir leider etwas zu viel. Ich hatte das Gefühl der Autor verliert sich hier ein wenig in seinem Element und so habe ich mich auch ein wenig an den Deutschunterricht in der Schule, der noch nicht allzu lange her ist, erinnert. Weniger wäre hier an der Stelle mehr gewesen.

Zum Schluss ging mir die Handlung auch etwas zu sehr in den Fantasy-Bereich. Die Idee zur Auflösung fand ich jetzt nicht schlecht, nur passte sie für mich nicht so ganz zu dem vorherigen Abenteuer.

Viele historische Eckpunkte wurden perfekt in die Fiktion hineingewoben.

Leon war mir direkt sympathisch und ich habe auf seiner Reise mitgefiebert sowie auch mitgelitten. Ein ums andere Mal ist mir aus Angst um ihn das Herz in die Hose gerutscht.

Mein Fazit:
Ein äußerst spannender Abenteuerroman der alles hat und den Leser mit einem Exkurs in Rhetorik auch noch in die Welt des Redens entführt. Eine mutige Reise in die Vergangenheit, die es sich zu lesen lohnt.

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