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Veröffentlicht am 10.02.2022

Archäologie trifft auf Unterhaltung - Actionreiche Schatzsucher-Jagd für Zwischendurch!

Das Erbe der Azteken
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"Das Erbe der Azteken" ist ein actionreicher Schatzjäger-Roman des amerikanischen Erfolgsautors Clive Cussler und der zweite Band der "Fargo-Abenteuer". Schreibliche Hilfe bekam der Star-Autor vom U.S. ...

"Das Erbe der Azteken" ist ein actionreicher Schatzjäger-Roman des amerikanischen Erfolgsautors Clive Cussler und der zweite Band der "Fargo-Abenteuer". Schreibliche Hilfe bekam der Star-Autor vom U.S. Navy-Veteran Grant Blackwood. Die einzelnen Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden, sie sind nicht aufeinander aufgebaut. Sie haben nur eines gemeinsam: Das Ehepaar Fargo als Hauptdarsteller und die Liebe zur Schatzjägerei im Fokus.

Inhalt: Bei einem Tauchgang auf Sansibar entdecken die Schatzjäger Sam und Remi Fargo eine geheimnisvolle Schiffsglocke und plötzlich steht das Ehepaar im Visier der nationalistischen und skrupellosen mexikanischen Partei "Mexica Tenochca". Denn dieser Fund könnte die aztekische Geschichte verändern und gesagte Partei vernichten. Eine gnadenlose Hetzjagd rund um die Welt beginnt.

Cover und Design: Für einen Abenteuerroman ist das Cover ganz nett, aber unbedingt passend zur Geschichte ist es nicht. Da ich aber mit keinem Cover der Clive Cussler-Bücher vollkommen zufrieden bin, liegt es vermutlich an meinem Geschmack. Hätte ich das Buch nicht geschenkt bekommen, hätte ich vermutlich nicht dazu gegriffen. Der Name des Autors ist zu groß, die Schrift des Titels dafür zu klein. Das Buch wirbt mit dem Namen des Autors, wenn man diesen aber noch nicht kennt, dann ist das Buch sehr nichtsaussagend. Wären die Gestaltung der beiden Schriftzüge vertauscht gewesen, hätte es mich durch den geheimnisvollen Titel des Buches wohl mehr angesprochen.

Meine Meinung: Zwischendurch benötige ich Stoff für mein "Indiana Jones"-Herz und die Bücher von Clive Cussler sind dafür bestens geeignet. "Das Erbe der Azteken" vermischt Archäologie mit Spannung und Thrill. Der Inhalt der Bücher sind alle sehr ähnlich: Das Ehepaar Fargo findet einen archäologischen Fund, der besser ein Geheimnis geblieben wäre und eine abenteuerliche Verfolgungsjagd beginnt. Keine tiefgründige, moralisch wichtige Lektüre, sondern ein reiner Unterhaltungs-Roman, der einige spannende Stunden Lesestoff bietet. In "Das Erbe der Azteken" steht wie bereits im Titel erkennbar, die Geschichte der Azteken im Vordergrund und da hat sich der Autor ganz schön was einfallen lassen. Zwischendurch artet das Ganze zwar immer ein bisschen aus und Clive Cussler verliert sich in ein bisschen Chaos, aber der Unterhaltung tut dies nichts zur Sache. Standhalten würden die Theorien des Autors zwar niemals und mit einem Dan Brown kann er nicht mithalten, aber seine Stärken liegen in spannenden Action-Momenten und einer fesselnden Story. Mit Witz und Charme bestreiten Sam und Remi Fargo ein Abenteuer nach dem Anderen, dem Tod stets einen Schritt voraus. Im ersten Band der Reihe hat es mich genervt, dass die Beiden beinahe unbesiegbar und zu vollkommen dargestellt wurden, dies hat sich im zweiten Band sehr viel gebessert. Natürlich gibt es übertriebene und unrealistische Momente, aber wer will bei einer Verfolgungsjagd schon die Realität lesen, dann wäre das Buch ja gleich zu Ende. 😅
Das Einzige was mich in Clive-Cusslers Büchern stört, sind die vielen erfundenen Fakten, die in seinen Geschichten erwähnt werden. Historische Persönlichkeiten, Schätze und archäologische Funde müssen gegoogelt werden, weil sich der Autor die Hälfte davon selbst ausgedacht hat um die Geschichte überzeugender zu machen. Gespickt wird die ganze Unterhaltung aber auch von vielen wertvollen "realen" Informationen und man kann bei seinen Büchern doch immer etwas dazulernen. Außerdem ist seine Liebe und Leidenschaft zu Wasser- und Luftfahrzeugen jeglicher Art auf jeder Seite spürbar und die abenteuerliche Suche nach verschollenen Schätzen befriedigt mein Archäologie-Herz immer wieder. Ich würde mir eine Autoren-Anmerkung am Ende über die tatsächlichen Fakten und die herausgenommenen Freiheiten wünschen.

Wer auf der Suche nach abenteuerlicher Unterhaltung mit gefährlichen Verfolgungsszenen und einem Hauch Geschichte ist, der ist hier perfekt aufgehoben. Sehr empfehlenswert für "Indiana Jones",- oder "Tomb Raider"-Fans. Es handelt sich bei dem Buch um keine wertvolle Handlung mit wichtiger Message, sondern pures Action ohne weitreichenden Tiefgang - als Abwechslung für Zwischendurch bestens geeignet.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Der Tiergarten Schönbrunn im ersten Weltkrieg - sehr schön zu lesen!

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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"Die Frauen von Schönbrunn" ist ein historischer Roman von der österreichischen Autorin Beate Maly und der erste Teil einer neuen Reihe über den Tiergarten Schönbrunn in seinen schwierigsten Zeiten. Band ...

"Die Frauen von Schönbrunn" ist ein historischer Roman von der österreichischen Autorin Beate Maly und der erste Teil einer neuen Reihe über den Tiergarten Schönbrunn in seinen schwierigsten Zeiten. Band 1 erzählt das Schicksal des Zoos während dem ersten Weltkrieg und das Leben einer jungen Tierpflegerin, deren Herz für das Wohl der Tiere schlägt.

Inhalt: Emma ist eine der ersten Frauen, die als Tierpflegerin im kaiserlichen Tierpark Schönbrunn angestellt wird und für Emma erfüllt sich damit ein langersehnter Traum. Doch plötzlich bricht der erste Weltkrieg aus und fast alle Männer werden eingezogen. Doch nicht nur Personalmangel, sondern auch Rationskürzungen machen dem Tierpark zu schaffen und sein Überleben scheint an der Kippe zu stehen. Gemeinsam mit dem kriegspensionierten Tierarzt Julius muss Emma alles geben um das zu retten, was ihr am meisten am Herzen liegt.

Cover und Design: Das Cover des Taschenbuchs ist sehr hübsch und anschaulich gestaltet. Die sepia-hafte Farbgestaltung und die Schriftart passen sehr gut zu dem historischen Thema des Buches. Am Vordergrund sind das damalige Markenzeichen des Tierparks Schönbrunn zu sehen, die Elefanten und eine Frau in der weiblichen Arbeitsmode von 1914. Auf der letzten Seite wäre eine Ankündigung für die Folgebände der Reihe schön gewesen, damit man sich nach Beenden des Buches schon mal vorfreuen kann. Ich habe nämlich erst nach Recherche erfahren, dass es sich bei dem Buch nicht um einen Einzelband handelt.

Meine Meinung: Der Wiener Tiergarten und das Schloss Schönbrunn - der Traum eines jeden österreichischen kleinen Mädchens. Für mich als Tierliebhaberin hat der prächtige und älteste Zoo Europas schon seit Kind auf eine Faszination ausgeübt, die seit heute nicht nachgelassen hat. Als ich dieses Büchlein in meiner Buchhandlung gesehen habe, landete es sofort im Warenkorb und zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte rund um Emma und des Tierparks Schönbrunn war mitreißend und sehr schön zu lesen, auch wenn es zu einer der schrecklichsten Zeiten der österreichischen Geschichte spielt. Während dem ersten Weltkrieg hatten nicht nur die armen Teufel an der Front und die heimische Bevölkerung zu leiden, sondern auch die Tiere des Wiener Tiergartens waren am Hungern und mussten zum Teil sogar für das Wohl Anderer geschlachtet werden. Schwierige Zeiten, die nicht verschwiegen werden dürfen und ich bin beeindruckt wie toll die Autorin tatsächliche Fakten mit einer faszinierenden Geschichte verwoben hat.

Die Protagonistin Emma steht im Vordergrund, dessen Herz für das Wohl der Tiere schlägt. Zu einer Zeit in der das Arbeiten für Frauen erst beginnt, ist sie eine der Ersten, die ihrer Berufung folgen will. Emma ist zielorientiert und hat einen selbstständigen aber auch sensiblen Charakter. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen. Der erste Weltkrieg hat keine Familie verschont und auch in den schwierigsten und aussichtslosesten Momenten lässt sie den Kopf nicht hängen und gibt alles für die Dinge, die ihr am Herzen liegen.

Eine kleine Liebesgeschichte darf in solchen historischen Romanen natürlich nicht fehlen. Diese beginnt sehr zaghaft, aber baut sich schnell zu einer Festung auf. Die Gefühle haben mich zwar nicht aus den Socken gerissen und mein Herz schneller schlagen lassen, aber die eingebaute Romanze war sehr stimmig und schön zu verfolgen.

Das Buch trumpft vor allem mit dem spürbaren Herz für die Tierwelt. Die Autorin hat außerordentlich gut über den Tierpark Schönbrunn dieser Zeit recherchiert und Fakten wurden wunderbar mit Gefühl und Liebe vermischt. Man konnte auf jeder Zeile erkennen, dass auch die Autorin der Faszination des Parks und seiner zahlreichen Tierarten erlegen ist. Der Schreibstil von Beate Maly ist flüssig einfach, dementsprechend schnell lässt sich die Geschichte lesen und trotz des historischen Themas ist die Geschichte sehr mitreißend und spannend.

Eine wundervolle Zeitreise in die Vergangenheit des Tiergarten Schönbrunn - trotz schwieriger Zeiten und traurigem Hintergrund ein Wohlfühlbuch für TierliebhaberInnen. Die Geschichte hat seinen eigenen Zauber und dem Charme des Wiener Tiergartens kann man sich einfach nicht entziehen. Für das letzte Drittel des Buches hätte ich mir mehr Handlung und einen spannenderen Storyverlauf gewünscht, auch war vieles von Beginn an vorhersehbar, aber ich wurde wunderbar unterhalten und auch wenn es noch ein bisschen Luft nach oben gibt , ist "Die Frauen von Schönbrunn" eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Überraschend tiefgründig - ein toller Frauenroman über Liebe, Freundschaft und Glückseligkeit!

Der Sommer der Inselschwestern
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Wenn die Freundschaft die Narben des Lebens heilt...
"Der Sommer der Inselschwestern" ist der zweite Band der "Blackberry Island"-Reihe von der amerikanischen Autorin Susan Mallery. Es handelt sich dabei ...

Wenn die Freundschaft die Narben des Lebens heilt...
"Der Sommer der Inselschwestern" ist der zweite Band der "Blackberry Island"-Reihe von der amerikanischen Autorin Susan Mallery. Es handelt sich dabei um eine eigenständige Geschichte, die im gleichen Ort spielt, wie der erste Band der Reihe. Man muss den ersten Band fürs Verständnis nicht gelesen haben, jedoch kommen die Charaktere davon als Easter-Eggs wieder vor.

Inhalt: Als Andi vor dem Altar verlassen wird, zerbricht ihre Welt in Scherben. Verzweifelt auf der Suche nach einem Neuanfang, gelangt sie zu den "Drei Schwestern" - eine Häuserzeile in Blackberry Island - und spontan kauft sie eines der prächtigen Altbauhäuser um sich hier ihr Leben neu aufzubauen. Schnell findet sie in den Nachbarinnen Deanna und Boston treue Freundinnen und Stück für Stück setzt sich ihr Herz wieder zusammen, bis es bereit für Glück und die große Liebe ist.

Cover und Design: Die farbliche Gestaltung des Taschenbuchs finde ich sehr stimmig und hübsch anzusehen. Es versprüht eine wunderbar heimelige Wohlfühl-Stimmung und ist nicht so kitschig wie andere Romane dieses Genres. Auf der Suche nach einer Urlaubslektüre, spricht einen das Cover im Buchladen sofort ins Auge.

Meine Meinung: Nachdem mir der erste Band der "Blackberry"-Island nur semi-gut gefallen hat, konnte mich "Der Sommer der Inselschwestern" wirklich sehr positiv überraschen. Wir begleiten Andi und ihre zwei Nachbarinnen Deanna und Boston auf der Suche nach Glück und innere Zufriedenheit. Auch wenn der Inhalt auf Andi und ihr Leben aufgebaut ist, trumpft das Buch mit 3 tollen Protagonistinnen, denn auch Deanna und Boston haben ihre Hauptrolle bekommen. Bei den drei Frauen handelt es sich zwar um völlig unterschiedliche Charaktere, mit ihren eigenen Leben, Problemen und Macken, doch die Autorin hat deren Persönlichkeiten so detailliert und authentisch wiedergegeben, dass man jede davon ins Herz schließen muss. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet, sind keinesfalls perfekt, sondern haben Ecken und Kanten und machen Fehler. Genau dies macht die Charakterbildung so überzeugend.

Auch die Freundschaft der drei Frauen und wie diese entstanden ist, hat mir sehr gut gefallen. Jeder der drei hat sein eigenes Päckchen zu tragen, denn hinter der öffentlichen Fassade hat jeder Mensch seine Probleme. Vor allem bei Deanna und Boston sind diese Probleme sehr tiefgründig und sehr ernst zu nehmen. Die Autorin hat diese psychischen Belastungen sehr überzeugend beschrieben und auch wenn vieles vorhersehbar und einfach gelöst wurde, war ich von der Story gefesselt.

Natürlich darf in einem Frauenroman die Liebe nicht fehlen und diese findet sich hier in verschiedenen Formen. Während Andis gutaussehender Bauleiter ihr Herz höher schlagen lässt, kämpfen Deanna und Boston um ihre jahrelangen Beziehungen. Es hat mir sehr gut gefallen, dass es im Buch nicht nur um die junge, frische Liebe geht, sondern auch in die Gefühle von verheirateten Paare eingegangen wurde. Schicksalsschläge stellt die Ehe von Boston auf die Probe und bei Deanna scheint in der Familie sowieso alles schief zu laufen. Doch solange das Knistern noch da ist, hat die Liebe eine Chance und ich bin überrascht wie positiv mir die Liebesgeschichten gefallen haben.

Das Buch hat trotz der tiefgründigen Themen eine wunderbare Wohlfühl-Stimmung und die Geschichte der drei Frauen hat mich sofort gefesselt. Außerdem versteckt sich hinter "Blackberry Island" eine wundervolle Bilderbuch-Kulisse a la "Stars Hollow". Die Auflösung von manchen Problemen war mir zwar persönlich ein wenig zu easy und einige Szenen haben den typischen Frauenroman-Kitsch, dieser fällt aber deutlich kleiner aus als bei anderen Büchern. Ich kann das Buch als Urlaubslektüre oder als Wohlfühl-Happen für Zwischendurch sehr empfehlen. Auch für EinsteigerInnen und WiederentdeckerInnen dieses Genres finde ich das Buch sehr geeignet. Leider wird das Frauenroman-Genre ja von kitschigen 08/15-Romanzen zugemüllt, aber "Der Sommer der Inselschwestern" sticht sehr positiv daraus hervor. Für mich die Überraschung des Monats und ich freue mich auf weitere Geschichten auf Blackberry Island. 😊

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Für SammlerInnen und Herr der Ringe-Fans ...

Der Hobbit
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Bei dieser wunderschönen Luxusausgabe handelt es sich um ein wahres Schmuckstück. Mit echtem Ledereinband und hochwertigen Prägungen erstrahlt das Buch in einem einzigartigen Buchrückenkleid und zwischen ...

Bei dieser wunderschönen Luxusausgabe handelt es sich um ein wahres Schmuckstück. Mit echtem Ledereinband und hochwertigen Prägungen erstrahlt das Buch in einem einzigartigen Buchrückenkleid und zwischen den Seiten finden sich immer wieder farbige Illustrationen aus der originalen Erstausgabe von 1937. Zwei auffaltbare, detailreiche Karten von Mittelerde dürfen natürlich auch nicht fehlen. Bevor die tatsächliche Geschichte des "Hobbits" beginnt, gibt es einige Informationen über den Autor und die Entstehung der Geschichte mit einigen Original-Skizzen und Abbildungen aus der Feder des einzigartigen J.R.R.Tolkiens. Geschützt wird das Schmuckstück von einem stabilen Schuber mit Ausstattung, wodurch der Titel des Buches trotzdem gut zur Geltung kommt. Das Design des Covers ist klassisch schlicht, aber trotzdem edel und sehr hochwertig. Es erinnert an Bücher aus den typischen Bibliotheken des 20. Jahrhunderts.

Zum Inhalt werde ich nicht viel sagen, weil mittlerweile so ziemlich jeder den "Hobbit" kennt. Zumindest jeder, der zu dieser Luxusausgabe greift, sollte die Geschichte schon einmal gelesen haben, denn bei einem stolzen Preis von € 80,00 würde ich das Buch nur LiebhaberInnen des Tolkien-Universums empfehlen. Da es sich um ein Kinderbuch aus dem Jahre 1937 handelt, sollte einem bewusst sein, dass die Sprache und Schreibart eine ganz andere war als heute. Die Geschichte weist eher märchenhaft, kindliche Züge auf und die Abenteuer von Bilbo Beutlin sind bei weitem nicht so brutal wie die Verfilmungen. Mit den Hollywood-Filmen sind die Bücher somit überhaupt nicht zu vergleichen. Der Autor J.R.R.Tolien hat aber eine einzigartiges Fantasy-Universum geschaffen, dass an Magie, Komplexität und Einfallsreichtum kaum zu übertreffen ist und zu Recht zählen diese Meisterwerke mittlerweile zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts.

Da es sich bei dieser Ausgabe um eine limitierte Version handelt, ist der Preis dementsprechend hoch. Der Verlag hat nur eine Anzahl von 9.999 Exemplaren produziert und mittlerweile sind diese auch schon vergriffen. Wer also irgendwo noch ein Buch ergattern kann, sollte auf jeden Fall zugreifen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Tolles Finale mit fantastischer Story. Einziges Manko: Clary ist und bleibt genau so nervig wie bisher!

City of Glass
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"City of Glass" ist der dritte Band der "Chroniken der Unterwelt" von der amerikanischen Star-Autorin Cassandra Clare und das Finale des bisherigen Storyverlaufs. Es gibt zwar noch drei weitere Bände dieser ...

"City of Glass" ist der dritte Band der "Chroniken der Unterwelt" von der amerikanischen Star-Autorin Cassandra Clare und das Finale des bisherigen Storyverlaufs. Es gibt zwar noch drei weitere Bände dieser Reihe, diese beginnen dann aber mit einer neuen Hauptstory. "City of Glass" hat mir bisher am Besten von den bisherigen drei Bänden gefallen. Es ist spannend, hat einen grandiosen Showdown und sehr interessante Charaktere. Meine einzige Kritig: Clary gehört für mich zu den nervigsten Protagonistinnen aller Zeiten.

Inhalt: Während alle Schattenjäger des Instituts nach Idris reisen, besteht Jace darauf, dass Clary alleine in New York zurück bleibt. Doch heimlich begibt sie sich trotzdem auf den Weg nach Alicante, der Hauptstadt Idris, auch wenn sie dadurch uralte Gesetze bricht. Doch schon bald ist dieses Fehlverhalten ihr geringstes Problem, denn ein Dämonenheer droht Alicante zu überrennen. Die Schattenjäger haben nur eine Chance: sie müssen den tiefgründigen Hass gegenüber den Schattenweltlern endlich überwinden und Seite an Seite gegen Valentine kämpfen.

Meine Meinung: Lange habe ich gebraucht, bis ich mich endlich an den dritten Band der "Chroniken der Unterwelt" herangetraut habe, weil ich mich so sehr vor Clarys und Jace' Beziehung gefürchtet habe. Grundsätzlich war mir zwar so in etwa klar, wie das Ganze enden wird, aber dieses ganze Geschwisterdings war für mich wirklich abstoßend. Wäre ich nicht bereits durch den alten "City of Bones"-Film gespoilert worden, dann hätte ich das Buch vermutlich bei der Hälfte abgebrochen.
Die tatsächliche Geschichte und das Worldbuilding der Autorin finde ich aber großartig. Es gibt alle möglichen Fantasy-Kreaturen, Fabelwesen und mythologischen Symbole und es wurde eine komplexe Geschichte mit den Schattenjägern und deren Aufgaben gewoben. Die Grundstory hat mir wirklich unglaublich gut gefallen und Valentine ist einer der besten Bösewichte aller Zeiten, weil er mich so stark an unsere tatsächliche Vergangenheit erinnert.

Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht für ein Jugendbuch und nicht unbedingt besonders. Man kommt beim Lesen ohne viel Aufmerksamkeit schnell und einfach voran. Diesmal bekommen wir mehr Blickwinkel auf die Story, da man die Geschichte aus viel mehr Charakter-Perspektiven verfolgt als bisher.

Der Großteil der Story spielt sich in Idris ab und es war so toll endlich das Heimatland der Schattenjäger kennen zu lernen. Es erinnerte mich an ein mittelalterliches Europa und ich habe die Zeit in Alicante sehr genossen. Die Autorin hat auch einen besseren Überblick in die Politik der Schattenjäger gegeben, dadurch wurde die ganze Story überzeugender und realistischer.

In den beiden vorherigen Bänden hat die Autorin es am Ende der Bücher schon krachen lassen, aber der Showdown in "City of Glass" hat ca. nach zwei Drittel des Buches gestartet und bis zum Schluss angehalten. Es war unglaublich fesselnd, eine spannende Wendung kam nach der Nächsten und ich wurde an die Seiten gefesselt bis das Buch zu Ende war. Das letzte Kapitel hätte zwar ein bisschen gekürzt werden können, aber viele mögen ja diese ausführlichen Aufklärungen am Ende eines Staffelfinales.

Kommen wir zum einzigen Problem, dass ich hatte: CLARY. Dieses Mädchen geht für mich wohl als eine der nervigsten Protagonistinnen aller Zeiten in meine Buch-Vergangenheit ein. Als unsympathisch würde ich sie zwar nicht bezeichnen, jedoch ging mir ihre egoistische, naive und trotzige Art dermaßen auf die Nerven, dass ich oftmals das Gefühl hatte nicht weiterlesen zu können. Es beginnt bereits mit einer Handlung von Clary, die mich ernsthaft an ihrem Verstand zweifeln ließ. Also nicht nur ein naiver und selbstbezogener Teenager, sondern auch noch geistig beschränkt. Während alle anderen Charaktere eine Persönlichkeitsentwicklung erlebten, hat sich Clary auch kein bisschen verändert. Am Ende ging sie mir noch genau so auf die Nerven als zu Beginn. Jace hat sich zwar stark zum Positiven verändert und seine Fassade der Arroganz ist ins Bröckeln geraten, aber mein Fall ist er auch nicht unbedingt.
Meine Lieblingscharaktere: Simon und Magnus. Ich liebe diese beiden abgöttisch und als ich erfahren habe, dass die zukünftigen Bücher Großteils aus Simons Sicht erzählt werden, habe ich mich riesig gefreut. Simon war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich so gut in ihn hineinversetzen. Und Magnus gehört für mich zur Elite und ist eine der besten Nebencharaktere überhaupt. Schade, dass die Hauptcharaktere nicht so viel Persönlichkeit abbekommen haben.

Eine grandiose Grund-Geschichte mit unglaublich spannendem Showdown. Die Autorin beendet zwar die bisherigen Story, legt aber den Grundstein für viele weitere fantastische Abenteuer. Clary und ich sind zwar keine Freundinnen, aber das Buch trumpft mit einzigartigen Nebencharakteren und einem weitreichenden Worldbuilding. Die Reihe lohnt sich auf jeden Fall, trotz der nervigen Protagonistin und ich würde sie vor allem jüngeren LeserInnen empfehlen.

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