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Veröffentlicht am 16.02.2022

Die Knochenflöte

Bone Music
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Der vielfach preisgekrönte britischer Schriftsteller David Almond schreibt Jugendliteratur, die sehr atmosphärisch ist.
Er hat einen eigenen, manchmal eigenwilligen Stil. Seine Schreibe hat Musikalität ...



Der vielfach preisgekrönte britischer Schriftsteller David Almond schreibt Jugendliteratur, die sehr atmosphärisch ist.
Er hat einen eigenen, manchmal eigenwilligen Stil. Seine Schreibe hat Musikalität und auch Mythisches.
Bone Music ist in Northumberland in England angelegt.
Daher sind auch Naturbeschreibungen und wie die Wälder auf die junge Protagonistin Sylvia wirkt, von Bedeutung.
Die fünfzehnjährige Sylvia ist mit ihrer Mutter in deren frühere Heimat gekommen. Erst ist sie nicht begeistert, doch mit der Zeit beginnt sie sich zu interessieren, vor allen nachdem sie Gabriel getroffen hat.
Sie ist eine nachdenkliche Figur.
Zuletzt sei noch das geheimnisvolle Cover erwähnt, dass sehr ansprechend ist.

Fazit: Bone Music ist ein Jugendroman, auf den man sich wegen den mythische Elementen einlassen muss. Wenn das passiert wird sich ein Zauber der Worte entfalten.

Veröffentlicht am 09.02.2022

Wilbur und Charlie

Die gigantischen Dinge des Lebens
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Die gigantischen Dinge des Lebens von Susin Nielsen ist ein Jugendroman über eine 14jährigen Jungen Namens Wilbur, der mit seinen Müttern in Toronto lebt.
Wilbur ist sensibel, manchmal etwas chaotisch ...

Die gigantischen Dinge des Lebens von Susin Nielsen ist ein Jugendroman über eine 14jährigen Jungen Namens Wilbur, der mit seinen Müttern in Toronto lebt.
Wilbur ist sensibel, manchmal etwas chaotisch und naiv. In der Schule ist er ein sozialer Außenseiter.Sein bester Freund ist Sal, ein 85jähriger Mann.
Erst als mit Charlie eine Austauschschülerin aus Paris zu ihnen kommt, ändert sich für Wilbur viel. Er beschließt, selbstbewusster zu werden.

Was ich an Wilbur mag, ist unter anderen sein Sinn für Selbstironie und seine Einfühlsamkeit.
Die Figuren sind nicht die originellsten, aber sie steigern sich im Verlaufe des Romans und das Ende empfand ich als gelungen.

Irgendwie bleibt aber das Gefühl, solche Bücher gab es schon öfter und die kanadische Autorin Susin Nielsen setzt zu sehr auf das bewährte.
Die Qualität ihres großartigen Roman „Adresse unbekannt“ erreicht dieser nicht. Es fehlt im Vergleich an Tiefe.
Hinsichtlich der Alterseinstufung für diesen Roman tendiere ich mehr zu 12 als zu 17jährig.

Veröffentlicht am 24.01.2022

Das Manuskript

Der Gräber
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Der Gräber hat zwar eine unglaubwürdige Story, aber mich interessierte, dass es im Zusammenhang mit einem Manuskript und einem Verlag steht.
Das verdreckte Manuskript, dass die Verlegerin Annika findet, ...

Der Gräber hat zwar eine unglaubwürdige Story, aber mich interessierte, dass es im Zusammenhang mit einem Manuskript und einem Verlag steht.
Das verdreckte Manuskript, dass die Verlegerin Annika findet, könnte den angeschlagenen Verlag retten und den Konkurs abwenden.
Dass die Schilderungen des Gräbers nicht nur ein Thriller ist sondern der autobiografische Text eines Serienmördern, konnte sie nicht ahnen.
Der auf dem Manuskript angegebene Autor ist seit 6 Jahren verschollen.
Als Leser fragt man sich sofort nach den Zusammenhängen.
Auch die Abläufe im Verlag konnten mich interessieren.
Diese Elemente waren überzeugender als der Spannungsbogen, der nur gelegentlich überhaupt zu bemerken ist.

Annika hat ein Trauma mit Kellern, da sie als Kind dort ein unangenehmes Erlebnis hatte. Durch das Manuskript kommen Erinnerungen hoch. Es gibt da ein Geheimnis. Zudem wird das Privatleben Annikas mit ihrem Mann Martin viel beschrieben.
Dann, nach Veröffentlichung des Manuskripts, schaltet sich die Polizei ein. Auch die Ermittlerin Cecilia rückt als Figur in den Mittelpunkt.

Was mich nicht überzeugte sind die kurzen Gedanken des „Wesens“ vor den Kapiteln. Die wirken eigentlich lächerlich.

Fazit: Der schwedische Schriftsteller Fredrik Persson Winter hat einen sehr ordentlich Thriller mit Mystery-Elementen geschrieben, der das Genre nicht neu erfindet, aber die Erwartungen erfüllt und für mich wegen der Ausgestaltung der Figuren gut funktionierte.

Veröffentlicht am 21.01.2022

Zweites Buch über die Familie McAlister

Kein Weg zu weit
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Kein Weg zu weit von Carrie Turansky beschreibt die Situation von getrennten Familien anhand britischen Waisenkindern, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nach Kanada kommen. Das Buch zeigt diese Ärta ...

Kein Weg zu weit von Carrie Turansky beschreibt die Situation von getrennten Familien anhand britischen Waisenkindern, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nach Kanada kommen. Das Buch zeigt diese Ärta ganz gut.
Es wird klar, wie eine unfreiwillige Trennung von Waisenkindern nur schwer und auch nach langer Zeit nie ganz überwunden wird.
Erst nach 10 Jahren trifft die adoptierte Grace ihren Bruder Garth wieder.

Kein Weg zu weit ist eine Fortsetzung. Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, fehlen ein paar Details.

Die Protagonistin Grace kommt mir am Anfang etwas farblos vor. Dann nimmt aber die Suche ihres Bruder Garth nach seiner verschwundenen Liebe Emma einen gro0en Raum ein. Garth und Emma sind spannende Figuren und auch Grace gewinnt in ihrer Zerrissenheit zwischen den Adoptiveltern und ihrer anderen Familie.

Es ist ein christlich geprägter Roman, der die Spielregeln des Genres natürlich einhält und daher streckenweise vorhersehbar ist, aber langweilig ist er nicht.

Veröffentlicht am 17.01.2022

Befindlichkeiten

Strömung
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Jakob Augstein hat mit Strömung seinen ersten Roman geschrieben und es geht zentral um die Befindlichkeiten eines Mannes mittleren Alters. Damit begibt er sich in eine literarische Tradition.
Er nutzt ...

Jakob Augstein hat mit Strömung seinen ersten Roman geschrieben und es geht zentral um die Befindlichkeiten eines Mannes mittleren Alters. Damit begibt er sich in eine literarische Tradition.
Er nutzt stilistisch auch diese Mittel, zum Beispiel sprechende Namen. Der Protagonist heißt Franz Xaver Misslinger und er befindet sich in einer Lebenskrise. Seine Ehe steht kurz vor dem Aus, seine politischen Ambitionen führen nicht zum Ziel.
Als Leser ist man zunächst ratlos, was mit diesem Mann eigentlich los ist. Der Autor mutet einen schon etwas zu.

Besser wird es im zweiten Teil. Misslinger ist in die USA gereist. Es ist eine Art Flucht. Seine jugendliche Tochter begleitet ihn.
Das USA-Porträt halte ich für gelungen. Die Stimmung im Land ist spürbar.
Es ist die Zeit des Wahlkampfes, als sich Trump so viele Entgleisungen erlaubte.
Einige Dialoge, auch die zwischen Misslinger und seiner Tochter sind wirklich gut.
Dennoch führt der Roman nur zur Sehnsucht nach dem Verschwinden und das war mir zu wenig.