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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein besonderes Lesevergnügen

Meine kleine Welt
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Nachdem mir die Romane „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ von Ewald Arenz sehr gefallen haben, war es für mich nicht schwer, mich mit „Meine kleine Welt“ auf etwas Neues einzulassen. Wie erwartet, haben ...

Nachdem mir die Romane „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ von Ewald Arenz sehr gefallen haben, war es für mich nicht schwer, mich mit „Meine kleine Welt“ auf etwas Neues einzulassen. Wie erwartet, haben mich auch Arenz‘ kleine Familiengeschichten total begeistert. Ich habe jede einzelne Geschichte genossen und nicht selten erinnerten mich einzelne Szenen an Situationen und Begebenheiten aus meiner eigenen Familie. So macht Lesen Spaß! Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass mir die Geschichten auch als Hörbuch gefallen würden. Auf jeden Fall laden sie mich auch zum Vorlesen ein.
Das Cover ist mit dem einfach gestalteten Haus ein Beispiel dafür, dass auch mit wenig Aufwand ein toller Hingucker entstehen kann.
Bitte mehr davon, lieber Ewald Arenz! Von Herzen gern empfehle ich dieses einmalige Lesevergnügen weiter.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Trinidad ist nicht nur schön - aber trotzdem sehr schön

Oh wie schön ist Trinidad
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„Oh wie schön ist Trinidad“: Peter Berg nimmt seine Leserschaft mit auf eine Reise in die südliche Karibik und versteht es wieder einmal, mich zu begeistern mit seiner Art des Erzählens und den Beschreibungen ...

„Oh wie schön ist Trinidad“: Peter Berg nimmt seine Leserschaft mit auf eine Reise in die südliche Karibik und versteht es wieder einmal, mich zu begeistern mit seiner Art des Erzählens und den Beschreibungen der Landschaft, die ich mit allen Sinnen genießen kann. Besonders gefreut hat mich, dass ich dem Hauptprotagonisten Jens Schneider wieder begegnet bin, den ich im letzten Jahr durch „Ein Sommer in Cassis“ kennengelernt habe.
Nachdem ich die Widmung „Für Egon“ gelesen hatte, habe ich mich gefragt: Wer ist das? Schon bald war klar: Egon ist ein Freund aus der Kindheit, der mittlerweile in Trinidad lebt und jetzt Jens‘ Hilfe braucht. Tatsächlich reist Jens nach Trinidad und damit beginnt für ihn ein neues Abenteuer. Denn in der karibischen Inselwelt trifft er nicht nur auf traumhafte Strände und den Regenwald mit der Vielfalt der Natur, sondern auch auf ein Land mit Korruption, mit Drogenschmuggel und vielerlei Gefahren.
Ich war gespannt darauf zu erfahren, wie weit Jens gehen wird, was ihm die Freundschaft zu Egon wert sein mag und was er dafür zu tun bereit ist. Dadurch, dass Egon sehr schweigsam ist und nur nach und nach damit herausrückt, was ihn bedrückt und wobei er Hilfe braucht, bin ich von Beginn an gefesselt von der Geschichte.
Das farbenfrohe Bild eines Tukans auf dem Cover, gemalt vom Autor unter dem Namen PITTO, lässt die ganze Schönheit Trinidads auf den ersten Blick erkennen.
Besonders überrascht hat mich der Anteil, der sich mit der Bedeutung des Namens Trinidad und damit auch mit der Religion befasst. Auch Jens wandelt sich. Wie sich jeder Mensch im Laufe des Lebens entwickelt und wie lernfähig er ist, lässt sich an dem besonderen, im Grunde recht einfachen Schreibstil sehr gut erkennen.
Mit einem Buch in der Hand an einem Lieblingsplatz sitzen und sich in ein fernes Land hineinträumen und die Schönheiten aufnehmen – das ist mir hiermit gelungen und darum empfehle ich das Buch sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Gut für Geist und Seele

Abgegeben
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„Abgegeben - Vom Innehalten, Suchen und Finden“ ist bereits der dritte Gedichtband von Stefanie Steenken.
Für mich ist dieses Buch die erste Begegnung mit der Autorin, die mich damit sofort mitten ins ...

„Abgegeben - Vom Innehalten, Suchen und Finden“ ist bereits der dritte Gedichtband von Stefanie Steenken.
Für mich ist dieses Buch die erste Begegnung mit der Autorin, die mich damit sofort mitten ins Herz getroffen hat. Als ich vor etwa einem Monat begonnen habe, mich mit den Texten zu beschäftigen, war das Thema Suchen und Finden für mich ganz aktuell. So fiel es mir nicht schwer, viele Gemeinsamkeiten in den Versen zu entdecken
Das Buch ist mit seinen Texten und den wunderschönen Bildern von Heike Niderehe ein echter Genuss. Manchmal entdecke ich mich selbst in den Zeilen, oftmals aber auch das, was mir wichtig ist. Dann freue ich mich, dass es mit Stefanie Steenken jemanden gibt, die all das in eine wunderschöne Form gebracht hat, was mir gut tut.
Immer wieder nehme ich das kleine Büchlein gern zur Hand. Dabei habe ich festgestellt, dass die Verse nicht nur zu den schönen Momenten im Leben passen. So habe ich zum Beispiel vor dem Hintergrund des Geschehens in der Ukraine viele Texte gefunden, die Vertrauen und Hoffnung schenken, zum Nachdenken anregen und vor allem Geist und Seele gut tun.
Von Herzen gern empfehle ich dieses Buch allen, die selbst beschäftigt sind mit dem Suchen und Finden, aber auch denjenigen, die bereit sind, sich durch besonders herzbewegende Worte und Gedanken aufbauen zu lassen.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Gefährliches Wattenmeer

Der Holländer
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Liewe Cupido ist „Der Holländer“. Während sich die Holländer und die Deutschen noch mit der Frage der Zuständigkeit beschäftigen, nachdem ein Toter im Bereich der Emsmündung im umstrittenen Grenzgebiet ...

Liewe Cupido ist „Der Holländer“. Während sich die Holländer und die Deutschen noch mit der Frage der Zuständigkeit beschäftigen, nachdem ein Toter im Bereich der Emsmündung im umstrittenen Grenzgebiet aufgefunden wurde, wird von der Bundespolizei ein besonderer Ermittler geschickt, damit er heimlich den Fall klären kann: der Holländer, ein Deutscher, der auf einer niederländischen Insel aufgewachsen ist.
Es gibt drei großartige Wattführer, die das Watt so gut kennen wie kein anderer. Dabei handelt es sich um Klaus Smyrna, Peter Lattewitz und Aron Reinhard. Sehr häufig unternehmen die drei gemeinsam Wattwanderungen, als Freunde kann man sie dennoch nicht bezeichnen. Einer von ihnen ist jetzt tot. Klaus Smyrna ist ums Leben gekommen, als er mit Peter Lattewitz im Watt unterwegs war.
Mir gefällt der wortkarge, eigentümliche Holländer, der auf eigene Faust ermittelt. Ich mag auch Geeske Dobbenga, die als Grenzschützerin auf ihrer letzten Fahrt unterwegs ist. Doch das, was mich am meisten an diesem Buch fasziniert, sind nicht die spannenden Ermittlungen, die zur Aufklärung des Todesfalls führen sollen, sondern die Beschreibungen des Wattenmeeres. Ich wohne mein Leben lang an der Nordseeküste und weiß sehr wohl um die Gefährlichkeit, die Ebbe und Flut und das Wattenmeer mit sich bringen. Das wunderbare Bild auf dem Cover kann schnell trügerisch sein. Wie es Mathijs Deen gelungen ist, mich mit seinen facettenreichen Erzählungen über das Wattenmeer und über die Vorgehensweise und vor allem die Ausstattung der erfahrenen Wattwanderer in den Bann zu ziehen, ist überwältigend. Eine bessere Beschreibung zu diesem Thema ist mir bisher noch nicht begegnet.
Ich bin begeistert und gebe meine volle Empfehlung für ein großartiges Werk.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Blickpunkte

Das Vorkommnis
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Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass ...

Eine flüchtige Begegnung zweier Frauen. „Wir haben übrigens denselben Vater.“
Eine flüchtige Begegnung?
Julia Schoch hat diese flüchtige Begegnung und die fünf Worte der einen Frau zum Anlass genommen für ihren Roman „Das Vorkommnis“ - die Biographie einer Frau, in dem die die angesprochene Frau zur Ich-Erzählerin wird.
In mehr als 70 kurzen Kapiteln werden Gedanken, Erinnerungen, Begebenheiten, Gesprochenes und Unausgesprochenes zu kleinen episodenhaften Geschichten. Dabei haben mir die folgenden beiden Sätze geholfen, den Roman zu begreifen:
„Ich schreibe nicht über sie, ich schreibe nicht einmal über mich. Ich erzähle nur davon, was ihr plötzliches Auftauchen … bewirkt hat…“
Ich bin fasziniert von dem ungewöhnlichen Schreibstil und davon, was eine flüchtige Begegnung bewirken kann. Es ist, als hätte ich ein Kaleidoskop in der Hand, das bei jedem kleinen Dreh etwas anderes zeigt, zufällige Bilder. So sehe ich dieses Buch. Ich erkenne keine bestimmte Reihenfolge, keinen Plan. Die Frau erzählt einfach das, woran sie gerade denkt oder was sie tut. Gekonnt und virtuos.
Einer von vielen Sätzen, die mich bewegt haben und über die es sich nachzudenken lohnt: „Es ist leicht, ein Urteil zu fällen, wenn man weit weg von den Stunden der Verzweiflung ist.“
Obwohl ich das Buch mit Begeisterung gelesen habe, gibt es zwei Szenen, mit denen ich mich nicht anfreunden mag. Zum einen ist es die, die meinem tierlieben Herzen einen Stich gibt: Da rückt jemand einem Insekt mit einem Schuh und einer Flasche Haarspray(!) zu Leibe Zum anderen finde ich es befremdlich, dass die Erzählerin von ihren Kindern als „das ältere Kind“ und „das jüngere Kind“ spricht. Obwohl ich spüren kann, dass sie ihre Kinder liebt, verstehe ich nicht, was sie damit ausdrücken will.
Gern gebe ich meine Empfehlung für eine flüchtige Begegnung.

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