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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Vergnügliche Lesestunden, leider nicht gänzlich überzeugend

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Ich liebe Fantasybücher, mein halbes Regal besteht aus den großen Namen des Genres und ich kann mich einfach am besten in einem Buch verlieren, dessen Seiten hachdünn sind, damit all der Inhalt überhaupt ...

Ich liebe Fantasybücher, mein halbes Regal besteht aus den großen Namen des Genres und ich kann mich einfach am besten in einem Buch verlieren, dessen Seiten hachdünn sind, damit all der Inhalt überhaupt zwischen zwei Buchdeckel passt. Was ich aber wirklich überhaupt nicht leiden kann, ist Romantasy. Dafür kann dieses Buch natürlich nichts, schließlich habe ich es ganz freiwillig gelesen. Deswegen werde ich in dieser Rezension mal all die Vorurteile, die ich gegenüber Romantasy-Büchern habe, beiseite schieben und mich nicht Zeile für Zeile darüber augenrollend beschweren, dass es wirklich wenig innovativ ist, den Bad Boy zu schreiben, in den sich die Protagonistin trotz Hin und Her natürlich verlieben wird. Nur dieses eine Mal konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen.
Nach einer absoluten Leseflaute bin ich derzeit auf einem Hoch angelangt und lese so viel, wie in den letzten Monaten zusammengerechnet. Und genau das ist bei mir immer der Zeitpunkt, auch mal Bücher auszuprobieren, die ich ansonsten niemals lesen würde. Gott sei Dank mache ich das so, schließlich wären mir sonst etliche Bücher entgangen, die entgegen meinen Vorurteilen wirklich toll waren – One True Queen zum Beispiel hat mich absolut begeistern können.
Und ich hatte auch mit diesem Buch wirklich sehr vergnügliche Lesestunden. Aber leider gab es auch inhatlich ein paar Schwächen, die mir weniger gut gefielen.

Was ich super interessant finde, ist das Konstrukt der Seelen. Ich finde diesen Ansatz wirklich spannend und würde hier gerne noch mehr darüber erfahren. So ganz reichen mir die Erklärungen bisher nicht, aber ich setze meine Erwartungen diesbezüglich auf Band zwei.
Auch die Clans fand ich super, vor allem, dass Zugehörigkeit zu einem Clan durchaus wechseln kann und nicht starr festgelegt ist wie durch zum Beispiel die Geburt in einen Clan hinein.
Weniger gut gefallen hat mir hingegen die Protagonistin, auch wenn sie einen wirklich ganz wundervollen Namen hat. Ich wurde mit Kela einfach nicht ganz warm. Irgendwie wirkt sie nun nach Beenden des Buches sehr farblos und mir wird wenig von ihr in Erinnerung bleiben. Sie hat wenig, was sie als Charakter ausmacht. Außer einem Ordnungswahn, dessen Zweck ich eher unpassend finde. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es absolut verständlich, dass Kela nach allem, was ihr passiert ist, Trauerbewältigung leisten muss. Weshalb sie auch zu Beginn zur Therapie geht, was mir gut gefallen hat. Und auch wenn so etwas immer sehr individuell ist und es kein Schema gibt, nach dem Trauer bewältigt wird, so gehört doch ein wenig mehr Tiefe dazu als „hihi, ich muss die Buntstifte nach Farbe sortieren“. Ich finde es unheimlich gut, wen Autor:innen sich mit psychischen Krankheiten und Krankheitsbildern auseinandersetzen und in Geschichten einweben, um zu zeigen, dass Erkrankte nicht alleine sind und so ein Zeichen der Inklusion gesetzt wird. Das war hier aber definitiv nicht der Fall.
Aber ihre Beziehung zu ihrer Familie und allen voran zu ihrem Bruder hat mir sehr gut gefallen. Diese hat mich um ehrlich zu sein deutlich mehr berührt als die zum superheißen Bad Boy.
An den Nebencharakteren hat mich vor allem gestört, dass sie so vorhersehbar konstruiert wurden. Wer als irgendwie unheimlich und gemein zu Beginn vorgestellt wird ist - Überraschung! – wirklich so gemein und fies.
Leider haben mir bei etlichen Szenen auch die Authentizität gefehlt. Wer seit kurzem erst ernsthaft trainiert, wird niemals in einem Kampf gegen einen Unsterblichen bestehen, der seit Ewigkeiten trainiert. Das ist einfach unlogisch und ich störe mich sehr an solchen Szenen.
Den Schreibstil fand ich angenehm zu lesen, der Humor gefiel mir passagenweise auch ganz gut.
Ich bin nicht restlos überzeugt, aber werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen und freue mich sogar schon darauf.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Nicht überzeugend, aber grandiose Beschreibungen der Orte und Natur

Winteraustern
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Luc Verlains dritter Fall war meine erste Begegnung mit ihm, auch wenn es nicht das erste Buch des Autoren ist, das ich gelesen habe. Leider konnte mich die Handlung nicht zur Gänze überzeugen, aber die ...

Luc Verlains dritter Fall war meine erste Begegnung mit ihm, auch wenn es nicht das erste Buch des Autoren ist, das ich gelesen habe. Leider konnte mich die Handlung nicht zur Gänze überzeugen, aber die atmosphärische Beschreibung der Orte am Bassin d‘Arcachon dafür umso mehr.

Das Buch beginnt wirklich sehr spannend, nach nur kurzer Zeit macht Luc Verlain eine wirklich furchtbare Entdeckung. Das schnelle Tempo ebbt jedoch merklich ab, macht Raum für weniger aufregende, aber sehr interessante Erklärungen über Frankreich, Austern und das Leben am Bassin.
Den Umschwung des Tempos fand ich anfangs toll. Ich hatte mich ohnehin nicht auf einen rasanten Thriller voller Adrenalin und Verfolgungsjagden eingestellt, sondern auf das, was Cover und Inhaltsangabe auch versprechen: Einen Krimi mit viel Bezug zur Umgebung, perfekt für Urlaubstage.
Aber für einen Krimi fehlte mir ab der Hälfte des Buches das Tempo in den Ermittlungen. Etwas zu viel Raum nahm dann nämlich das Privatleben von Luc Verlain ein.

Die Liebesgeschichte konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Nicht, dass ich sie schlecht konstruiert fand, ganz im Gegenteil. Aber Luc Verlain schwadronierte mir viel zu viel über seine Angebetete. Und ebendiese ist dabei auch noch so verdammt unfehlbar, so dass es einfach langweilig war. Ansonsten bin ich – auch wenn kein Fan von Liebesgeschichten – definitiv begeistert davon, wenn Nebencharaktere detaillierter eingebunden werden oder Charaktere in ihren Beziehungen sich weiterentwickeln. Aber Luc Verlain wirkte wie ein bedröppelter, pubertierender 14-Jähriger, der sein „Glück“ nicht fassen kann, dass eine Frau freiwillig seine Hand halten möchte.

Das Ende kam etwas holprig und überraschend, da ich mit der Aufklärung irgendwie unzufrieden bin.

Gut gefallen hat mir die Atmosphäre des Buches und die vielen Beschreibungen der Natur und der Orte. Ich liebe Frankreich, allem voran die Gegend um Bordeaux, von daher war der Teil des Buches prädestiniert dafür, mir zu gefallen. Auch die vielen wirklich tollen Informationen über das Leben und die Herausforderungen im Alltag der Austernfischer fand ich toll.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Falsche Erwartungen

The Maid
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Ich bin nicht die große Krimi-Leserin, aber Cosy Crime Bücher sind für mich immer ein toller Ausgleich für stressige Phasen oder Leseflauten. Ich liebe es, miträtseln zu können und neben dem Verbrechen ...

Ich bin nicht die große Krimi-Leserin, aber Cosy Crime Bücher sind für mich immer ein toller Ausgleich für stressige Phasen oder Leseflauten. Ich liebe es, miträtseln zu können und neben dem Verbrechen auch mehr über die Charaktere zu lernen. Aber es war vielleicht ein Cosy Crime Roman zu viel in letzter Zeit, da mich dieses Buch im Gegensatz zu den anderen in diesem Jahr nicht gänzlich überzeugen konnte.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich zu diesem Buch einige Meinungen anderer Leser gelesen habe und mir vor allem im internationalen Raum die Diskussion über die Neurodiversität der Protagonistin dabei aufgefallen ist. Da ich mich persönlich zu wenig mit dem Thema beschäftigt habe, verweise ich für mehr Informationen über diesen Aspekt des Buches an die vielen hervorragenden Rezensionen auf Goodreads.

Molly ist ein ganz eigener und hervorragender Charakter in diesem Roman. Denn als Krimi würde ich dieses Buch ganz und gar nicht einordnen. Es ist ein Cosy Crime Roman, der vermehrt aus dem Leben einer besonderen Protagonistin erzählt und bei dem etwaige Krimi-Aspekte wirklich weit in den Hintergrund treten.
Der Prolog begann wirklich sehr spannend. Zimmermädchen bekommen nochmal eine ganz andere Seite von Hotelaufenthalten mit und ich fand es sehr vielversprechend, was für Dinge durch den Ausblick auf die eher geheimnisvolle und düstere Seite von Hotels schon zu Beginn aufgeworfen wurden. Leider verpuffte dieses Versprechen im Nichts. Auch der Untertitel „Ein Zimmermädchen ermittelt“ und die Zusätze „Sie kennt deine Geheimnisse; Sie findet die Wahrheit“ versprachen mir ein ganz anderes Buch.
Was sehr schade ist, denn Mollys Geschichte an sich ist interessant und teilweise tragisch und hätte diese künstliche Aufbauschung gar nicht gebraucht. Doch durch die Aufmachung und Einführung in das Buch wurden bei mir falsche Erwartungen geweckt.

Die Nebencharaktere fand ich sehr durchwachsen. Ein paar von ihnen fand ich ganz großartig beschrieben und wirklich toll, aber da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, sind Charaktere entweder gut oder böse oder aber Mollys falsche Einschätzung eines Charakters ist dem Leser sofort klar. Das ist natürlich wenig spannend, auch wenn es durch die Ausarbeitung von Mollys Charakter durchaus beabsichtigt war. Für mich passt es nur nicht zu dem angepeilten Genre. Sehr schade, wenn man den Schritt weg vom Krimi genommen hätte und sich rein auf die Schwierigkeiten fokussiert hätte, die leider noch immer für Personen in unserer Gesellschaft herrschen, die ein wenig von der „Norm“ abweichen, hätte es deutlich besser funktioniert.

Ich bin eigentlich ein großer Fan von Plottwists und die Autorin hebt sich eine wirkliche Überraschung für den Schluss auf. Aber das Ende hat mir leider gar nicht gefallen. Sonst habe ich in einem solchen Fall etwas daran auszusetzen, dass alles so vorhersehbar war oder der Plottwist sehr zusammengeschustert wirkt. Hier aber liegt es ausnahmsweise einmal an der Protagonistin. Molly wurde als ein Charakter aufgebaut, der zum Ende hin so gegen ihre eigene Vorstellung von Moral und Regeln für ihr Leben verstößt, dass es mir wenig authentisch vorkommt und einfach nicht passend, wie letztendlich Handlungsstränge aufgelöst wurden.

Ich habe alles in allem leider mit einer etwas anderen Geschichte gerechnet.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Grundidee überzeugt, Umsetzung leider nicht immer

Die unhöfliche Tote
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Um ehrlich zu sein kann ich mit dem britischen Königshaus so gar nichts anfangen und den regelrechten Hype um die Mitglieder des Königshauses nicht verstehen. Aber ich mag den britischen Humor sehr gerne ...

Um ehrlich zu sein kann ich mit dem britischen Königshaus so gar nichts anfangen und den regelrechten Hype um die Mitglieder des Königshauses nicht verstehen. Aber ich mag den britischen Humor sehr gerne und wer in Isolation sitzt, ist nicht mehr so ganz wählerisch bei der Auswahl des Unterhaltungsprogramms.

Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe, kam ich sehr gut in die Geschichte rein. Die Grundidee, dass die Queen Detektivin spielt und gekonnt Rätsel löst, fand ich anfangs sehr skurril, habe jedoch im Laufe der Geschichte immer größeren Gefallen daran gefunden.
Das liegt zum einen an der unterhaltsamen Darstellung der Charaktere, als auch daran, dass die Queen – nicht wie zuvor von mir angenommen – eher eine größere Nebenrolle spielt als die Protagonistin zu sein.

Was mir etwas schwerer fiel war, die Nebencharaktere zu unterscheiden. Es mag daran gelegen haben, dass ich das Hörbuch gehört habe, aber ein Großteil der männlichen Nebencharaktere wirkte auf mich wie ein und dieselbe Person. Dadurch, dass ich sehr viel High Fantasy lese, wo sich Charaktere so schnell abwechseln wie Staffelläufer auf hundert Metern, bin ich es durchaus gewohnt, viele Namen zu lesen und auseinanderzuhalten. Aber hier fügten sich gleich mehrere Männer zu einem alten weißen Mann in meinem Kopf zusammen und bei den Namen kam ich irgendwann nur noch durcheinander.
Ausgeglichen wurde dies jedoch wieder durch Rozie, die ein wirklich toller Hauptcharakter war. Ihre intelligente und humorvolle Art gefiel mir sehr gut.

Den Plot fand ich mäßig spannend, da sehr schnell klar war, wer was getan haben soll. Die Auflösung dessen zog sich dann sehr in die Länge. Einzelne Handlungsstränge hingegen fand ich durchaus spannend.
Den Buckingham Palace als Handlungsort fand ich hingegen super und konnte als großer London Fan auch noch das ein oder andere Detail über bestimmte Orte lernen.
Auch wenn ich die Grundidee der im Hintergrund ermittelnden Queen ganz gelungen fand, war die Umsetzung für mich nicht immer ganz stimmig. Die Autorin hat sich spürbar mit der Queen und dem Königshaus auseinandergesetzt, dennoch finde ich es schwierig, einer lebenden Person Worte in den Mund zu legen, Handlungen zu erklären und Meinungen auszusprechen. Es ist ein schmaler Grat zwischen der Kunstfigur und der lebenden und auch wenn die Autorin es in meinen Augen grundsätzlich gut umgesetzt hat, bleibt im Hinterkopf immer der Zweifel. Mit ihrer Darstellung der Queen hat mich die Autorin deshalb nicht gänzlich überzeugen können.

Normaler Weise würde ich es nicht wagen, eine Reihe mitten drin zu beginnen. In diesem Fall war es jedoch genau die richtige Entscheidung, da ich nun auf jeden Fall noch mein Versäumnis nachholen möchte und den ersten Band demnächst lesen werde.

Alles in allem ist es ein wirklich guter Cosy Crime Roman, der mit einer skurrilen, aber durchaus spannenden Grundidee aufwarten kann. Auch wenn ich die Umsetzung nicht immer ganz gelungen fand, so werden Leser:innen, die sich deutlich mehr als ich mit dem britischen Königshaus beschäftigt haben, durchaus ihre Freude an dieser Geschichte finden.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Fantasievoll und kreativ, aber auch hektisch und fast schon chaotisch

Fürimmerhaus
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Kai Meyer begleitet mich schon fast mein gesamtes Lese-Leben. Angefangen mit den Wellenreitern bis hin zu seinen neuesten Werken. Neben Cornelia Funke ist er einer der wenigen deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren, ...

Kai Meyer begleitet mich schon fast mein gesamtes Lese-Leben. Angefangen mit den Wellenreitern bis hin zu seinen neuesten Werken. Neben Cornelia Funke ist er einer der wenigen deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren, die ich so lange schon aktiv verfolge.
Deswegen habe ich mich sehr darüber gefreut, in „Fürimmerhaus“ endlich wieder in eine fantastische Geschichte abtauchen zu können.

Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich gleich die Welt von Piranesi, geschrieben von Susanna Clarke, vor Augen. Ein Gefühl, das sich im Laufe der Lektüre noch verstärkte. Ähnlich wie bei Piranesi ist auch das Fürimmerhaus ein Ort endloser Räume, Wege und Schauplätze. Während ich es bei Piranesi sehr genoss, dem sich langsam entfaltenden World Building zu folgen, kam es mir beim Fürimmerhaus so vor, als würde sich zu viel Fantasie und Ideenreichtum auf zu wenige Seiten quetschen wollen. Das Fürimmerhaus ist ein ganz zauberhafter Ort, dem ein wenig mehr Ruhe und Zeit, um sich in all seiner Kreativität gänzlich entfalten zu können, leider fehlte.
Eigentlich gibt es so viele fantastische und neuartige Dinge zu entdecken, aber jedes Mal, wenn ich meine Aufmerksamkeit diesen Dingen zuwenden wollte, raste die Handlung in einem Tempo weiter, dass es schlicht unmöglich war. Als würde man bei einer Zugfahrt aus dem Fenster blicken, aber sobald man ein Detail ins Auge fasst, ist der Zug auch schon wieder vorbeigerast und es ist unmöglich, dieses Detail noch einmal sehen zu können.

Ich bedaure es sehr, aber leider hat mir das Buch nicht so außerordentlich gut gefallen, wie ich es zu Beginn erwartet hatte. Wie ein wirklich ferner Beobachter fühlte ich mich die gesamte Handlung hindurch, nicht wie ein Leser, der unmittelbar beim Geschehen dabei ist. Da man als Leser mit Carter zusammen unmittelbar in die Handlung geworfen wird und es kaum Zeit gibt, sich zu orientieren und zurecht zu finden, habe ich leider nie eine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen können.
Sehr viele Fragen werden zu Beginn der Handlung aufgeworfen und erst zum Ende hin lösen sich die Knoten auf.
Die Charaktere bleiben dadurch fremd, was sehr schade ist, da die Geschichten rund um sie eigentlich so viel versprechend sind. An sich bin ich überhaupt kein Fan davon, wenn Handlungen künstlich in die Länge gezogen werden, um unbedingt mehrere Bände publizieren zu können. Doch bei Fürimmerhaus wirkt es wie das genaue Gegenteil – eine für mehrere Bücher geplante Geschichte wird so zurechtgestutzt, dass ein Werk entsteht. Dazu muss jedoch angemerkt werden, dass ich mir nicht sicher bin, ob Fürimmerhaus ein Einzelband ist. Leider habe ich dazu keine weiteren Informationen gefunden.

Bis auf das zu hektische, fast schon chaotische Tempo hat mir der Plot relativ gut gefallen. Die Auflösung am Ende war zwar sehr vorhersehbar und dadurch wenig spannend, aber das restliche Buch über bin in den Charakteren gerne gefolgt und habe mir meine Gedanken zur Handlung gemacht.

Simon Jäger, Sprecher des Hörbuchs, passt ganz fantastisch zu der Geschichte. Ich mag seine Art und Weise der Ver- und Betonung sehr und er schaffte durch seine Stimme eine wirklich spannende Atmosphäre.

Es ist wirklich schade, denn sowohl das Setting als auch der Plot gefallen mir an sich unheimlich gut. Leider ergeben sich mit Handlung und Charakteren einfach kein stimmiges Gesamtbild. Für mich ist eine 3-Sterne-Bewertung keine schlechte Bewertung, aber ich hatte so sehr gehofft, in Fürimmerhaus ein Jahreshighlight zu finden.

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