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Veröffentlicht am 02.03.2022

Guter Krimi mit interessanten Charakteren

Die kalte Mamsell
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Die kalte Mamsell spielt 1913 und handelt von dem ungleichen Paar Lehrerin Victoria Berg und dem Kriminalassistenten Christian Hinrichs, die gemeinsam versuchen einen Mord aufzuklären.
Während des Sommers, ...

Die kalte Mamsell spielt 1913 und handelt von dem ungleichen Paar Lehrerin Victoria Berg und dem Kriminalassistenten Christian Hinrichs, die gemeinsam versuchen einen Mord aufzuklären.
Während des Sommers, indem sich beide endlich wiedersehen, wird Christian zu einem Tatort im Eiskeller eines Hotels gerufen, in welchem er zwei Leichen entdeckt. Victoria, die ihn begleitet entdeckt dabei ein erschreckendes Detail und fühlt sich an den Tod ihrer Mutter erinnert.
Victoria ermittelt daher aus eigenem Antrieb weiter und bringt sich dabei selbst in Lebensgefahr.
Die Handlung spielt auf Norderney und die Autorin Elsa Dix schreibt aus ihren eigenen Urlaubserinnerungen, was ihr sehr anschaulich gelingt. Als Leser hat man das Gefühl selbst an dem Urlaubsort zu sein.
Auch die Charaktere sind sehr sympathisch und super beschrieben. Victoria ist eine starke Frau die ihre Träume verfolgt und die sich unabhängig der damaligen Zeit nicht in eine Geschlechterrolle drängen lassen möchte. Christian stammt aus einer Arbeiterfamilie und konnte mit viel Glück einen Beamtentitel ergattern, was für ihn einen Aufstieg bedeutet, womit er dennoch noch weit unter dem herrschenden Adel steht. Beide Figuren haben viel Tiefe und auch die Randfiguren, wie Freund Willy, der viel Witz versprüht, werden gut charakterisiert und machen Spaß.

Ich fand das Buch sehr kurzweilig mit einer spannenden Handlung und vielen interessanten Charakteren. Die Aufteilung der Kapitel ist sehr ansprechend, da sie nicht zu lange sind. Allerdings hat mich die Kapitelüberschrift oft gestört, weil sie zuweilen doch etwas viel verrät. Dann lieber weglassen. Alles in allem hat es mir Spaß gemacht das Buch zu lesen und auch etwas über die Zustände der damaligen Zeit kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Cooles Buch für (kleine)-große Dinofans

DinoRox
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Alleine schon das Dinorox-Buch in den Händen zu halten macht Spaß, da die Marmorierung auf dem Buchrücken vorne und hinten sich anfühlt wie Reptilienhaut.
Meinem Sohn haben vor allem die (nicht zu) vielen ...

Alleine schon das Dinorox-Buch in den Händen zu halten macht Spaß, da die Marmorierung auf dem Buchrücken vorne und hinten sich anfühlt wie Reptilienhaut.
Meinem Sohn haben vor allem die (nicht zu) vielen Zeichnungen beim Lesen gut gefallen.
Die Schrift ist schön groß und daher auch für Erstleser gut geeignet.
Allerdings ist die Geschichte für ganz kleine Kinder noch nichts, da es doch auch ums Fressen und Gefressen werden geht.
Zur Einführung des Buches werden die Haupt-Figuren vorgestellt hinsichtlich Optik und Charakter. Das gefällt mir sehr gut, weil man auch später immer wieder zurückblättern und sich die Charakterzüge anschauen kann.
Die Geschichte an sich handelt von dem 10-jährigen Jungen Remo, der mit seiner Familie durch ein Wurmloch 90 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit geschickt wird, nach Camp Dinorox.
Die heutige Erde kann mit ihren Ressourcen die Menschheit nicht mehr versorgen, weshalb einige Freiwillige zurückreisen, um Getreide anzubauen und zu forschen. Remos Eltern sind als Ingenieure sehr gefragt und für Remo ging ein Traum in Erfüllung, da er großer Dinosaurier-Fan ist. Allerdings durchlebt er im Camp Dinorox den Alltag eines jeden Kindes: Er muss zur Schule gehen, sich neue Freunde suchen und sich mit Hänseleien herumschlagen. Bei einem Schulausflug verlassen die Kinder mit ihrem Lehrer das Camp. Bald darauf sind diese jedoch auf sich alleine gestellt, da ihr Lehrer handlungsunfähig ist. Nun zeigt sich wer als Team zusammenarbeiten kann und wer nicht und es wird gefährlich, denn Raptoren sind nicht allzu weit.
Das Buch hat sympathische und unsympathische Charaktere und die Kinder müssen sich zusammen raufen. Remo punktet mit seinem Wissen über Dinos. Teilweise wird im Buch auch viel erklärt, z.B. über Sauriergattungen, oder auch die Maschinen und die Technik des Ernteanbaus. Manche Stellen sind auch etwas gruselig, beispielsweise als der Bauarbeiter von einem Raptor angegriffen wird und plötzlich nur noch sein Helm da liegt. Aber im Großen zeichnet sich das Buch durch Spannung und kluges Handeln der Kinder aus.
Ein kleines Abenteuerbuch für Dinofans.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Sehnsuchtsort Golden Hill

Golden Hill Touches
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Ich bin ein absolutes Pferdemädchen und fühlte mich daher alleine schon deshalb auf Golden Hill sehr wohl.

Die Golden Hill Ranch gehörte früher Parkers Großeltern, der als 17-jähriges Problemkind einen ...

Ich bin ein absolutes Pferdemädchen und fühlte mich daher alleine schon deshalb auf Golden Hill sehr wohl.

Die Golden Hill Ranch gehörte früher Parkers Großeltern, der als 17-jähriges Problemkind einen langen Sommer darauf verbrachte und diese nun, 11 Jahre später, mit Herzblut wieder aufbauen möchte. Dabei werden ihm ziemlich viele Steine in den Weg gelegt, da er bei den Bewohnern durch seine Jugendsünden negativ im Gedächtnis geblieben war.
Er trifft auch seine Jugendliebe Clay wieder, die er einst im Stich ließ und bei beiden erwachen die alten Gefühle erneut.

Alleine schon das Cover ist sehr romantisch und wirkt beruhigend durch die warmen goldenen Farben und die abgebildete Natur.
Zentrales Markenzeichen sind hierbei die Vögel, die jedes Kapitel einleiten.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Parker und der Perspektive von Clay mit wechselnden Zeitsprüngen in das Hier und Heute und vor 11 Jahren.
Dadurch kommt man einfach in die Geschichte hinein und kann die Gefühlslage beider Parteien sehr gut nachvollziehen. Beide Charaktere sind unglaublich sympathisch, weil sie nicht perfekt sind und haben ihre eigenen Gründe für ihr jeweiliges Handeln.
Auch erkennt man die Entwicklung vom Jugendlichen zum Erwachsenen, vor allem an Parker, sehr gut.

Ich bin kein Fan von Liebesromanen, mochte diesen aber gerne, da er nicht so schmalzig ist und die Liebesszenen wohl dosiert sind. Beide sehnen sich nacheinander, doch Parker muss sich seinen Fehlern aus der Vergangenheit stellen und Clay muss sich ihren eigenen Gefühlen, ihren Ängsten stellen und wieder neues Vertrauen fassen und dies nicht nur auf ihr Liebesleben bezogen.
Außerdem mochte ich die Kleinstadtidylle, die Beschreibungen der Landschaft und der Ranch.

Von Nicole Böhm habe ich bislang noch keinen Roman gelesen. Ihre Schreibweise hat mich aber überzeugt. Denn sie schreibt mit viel Gefühl und sehr authentisch, ohne zu übertreiben.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit zu Ende gelesen und mich auf Golden Hill sehr zu Hause gefühlt.
Die Einwohner von Boulder Creek und Bewohner der Golden Hill Ranch haben noch viel Potenzial für die weiteren Bücher der Reihe.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Echtheit des Lebens

Erschütterung
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Erschütterung von Percival Everett erzählt von Zack Wells, Geologie-Professor und Familienvater, wie er mit einer erschütternden Krankheits-Diagnose seiner Tochter umgeht. Zach hat einen nüchternen, durchaus ...

Erschütterung von Percival Everett erzählt von Zack Wells, Geologie-Professor und Familienvater, wie er mit einer erschütternden Krankheits-Diagnose seiner Tochter umgeht. Zach hat einen nüchternen, durchaus realistischen Blick auf die Welt, fühlt sich aber nicht in der Position diese oder sein Leben zu ändern. Er ist erfolgreicher Professor und mit seinem Beruf im Großen und Ganzen zufrieden, wenn auch nicht glücklich. Die Beziehung zu seiner Frau ist schwierig. Er kennt die Gefahren in der Welt draußen und versucht daher seine 12jährige Tochter Sarah so gut wie möglich zu erziehen und zu schützen. Als Sarahs Sehvermögen nachlässt und die schockierende Diagnose einer tödlichen Krankheit auf die Familie einprasselt, versucht Zach damit umzugehen, ohne unterzugehen.
Er geht einem spanischen Hilferuf-Zettelchen nach, welches er in einem bei Ebay bestelltem Kleidungsstück gefunden hat. Indem er versucht jemand anderem zu helfen, versucht er zeitgleich seine Machtlosigkeit über den Verlust der Tochter zu kompensieren.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und mit gewissem Abstand zu der überaus traurigen Diagnose, da Zach ein Mensch ist, der mit Trauer und Verlust nicht offen umgehen kann. Dennoch merkt man die Zerrissenheit und Hilflosigkeit des verzweifelten Vaters.
Die Beziehung zwischen ihm, seiner Frau und seiner Tochter wird durchleuchtet.
Zach ist kein perfekter Mensch, er ist ein Mensch mit Fehlern. Seine Direktheit beschert ihm oft den Ruf als „Arschloch“. Obwohl er sich dessen bewusst ist, kann er nicht aus seiner Haut und im Grunde ist er einfach nur ehrlich, aber ein guter Mensch, der versucht das Richtige zu tun.

Mich hat die Geschichte berührt, ich fand es aber gut, dass eine gewisse Distanz gewahrt wurde, um es nicht zu sehr in Richtung Herz-Schmerz abgleiten zu lassen.
Dadurch, dass er nach Mexiko fährt, um dem Hilferuf einer Frau zu folgen, handelt er nicht selbstlos, sondern versucht sich selbst zu retten.

Das Buch regt zum Nachdenken an, verliert sich dabei aber nicht in der Tragik der Handlung.

Lediglich den Titel finde ich nicht passend gewählt, da für mich weder „Erschütterung“ noch der Original-Titel „Telephone“ aussagekräftig genug ist, um die persönliche Verzweiflung und den Verlust zu beschreiben.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Witziges Buch mit Spielanleitung

Mätsch
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Mätsch! Ist ein Kartenspiel, welches alle Kinder (und teilweise auch Lehrer) an Phils Schule spielen.
Phil möchte unbedingt, das diesjährige Mätsch!-Großturnier gewinnen, denn mit dem Preisgeld möchte ...

Mätsch! Ist ein Kartenspiel, welches alle Kinder (und teilweise auch Lehrer) an Phils Schule spielen.
Phil möchte unbedingt, das diesjährige Mätsch!-Großturnier gewinnen, denn mit dem Preisgeld möchte er gerne die Schule kaufen und Direktor werden. Phils großer Bruder Nick, gehört zu den legendären Spielern, da er das Großturnier bereits gewonnen hat und ist daher Phils großes Vorbild.
Die Grundidee von Mätsch! ist, dass sich alle Spieler ein Thema für ihr Kartendeck ausdenken (z.B. Gnome, Gartenzwerge, Krieger, Hamster oder wie bei Phil: Strichmännchen). Mit dem Thema im Hintergrund zeichnen sich alle Spieler ihre Karten selbst und verteilen gesamt hundert Punkte für Verteidigung, Angriff, Leben (ähnlich wie beim Quartett-Spiel). Zusätzlich gibt es Effekte, die eingesetzt werden können. Phils Lebensmittelpunkt ist aktuell das Großturnier, der Leser erfährt aber auch etwas über sein Familienleben und vor allem über Phils Leben an der Schule und den Leben seiner Mitschüler. Natürlich gibt es den Fiesling in der Klasse, der immer auftrumpft und denjenigen, der immer das Opfer ist.

Auch erfährt man ein wenig von Phils Freundschaften und seinen Visionen als Direktor.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und das Buch ist sehr witzig geschrieben. Das geschriebene wird, wie schon auf dem Buchcover mit vielen Illustrationen lebendig dargestellt. Oft wird auch in den Comic-Stil gewechselt.
Im Großen und Ganzen ist es allerdings eher eine Spielanleitung. Zusätzlich zum Buch gibt es auch eine Website des Autors, der Anregungen gibt, wie man sich ein eigenes Kartendeck zeichnen kann, bzw. auf dessen Website man auch Kartendecks kaufen kann.

Geeignet ist es eher für Kinder im Grundschulalter, die schon selbst lesen, aber immer noch gerne zwischendurch Bilder anschauen möchten.

Fazit: Ein witziges Buch für kleine Erstleser, die gerne Abwechslung beim Lesen suchen.

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