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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2022

Gesellschaftskritisch ja, Komplexität nein

Das Mädchen mit dem Drachen
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Leider zu einseitig erzählt. Außerdem plätschert die Geschichte an der Oberfläche dahin, obwohl es so wichtige Themen aufgreift.

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Laetitia Colombani nimmt uns LeserInnen erneut mit nach Indien. Das ...

Leider zu einseitig erzählt. Außerdem plätschert die Geschichte an der Oberfläche dahin, obwohl es so wichtige Themen aufgreift.

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Laetitia Colombani nimmt uns LeserInnen erneut mit nach Indien. Das Mädchen Lalita, das man aus „Der Zopf“ kennt, steht (stellvertretend für sehr viele Mädchen) im Mittelpunkt. Ich war gespannt, ob ich überhaupt in die Geschichte reinkomme, weil mir einiges aus „Der Zopf“ nicht mehr präsent war. Aber das war überhaupt kein Problem, die Geschichte ist nicht auf das erste Buch aufgebaut.

Es handelt sich bei diesem Buch um einen absolut gesellschaftskritischen Roman. Es werden Themen aufgegriffen, die seit Ewigkeiten ein Problem darstellen, was die Themen nicht weniger wichtig macht, sondern eher mehr, das stimmt. Ich habe es trotzdem nur mit drei Sternen bewertet, weil es mir zu einseitig dargestellt war. Alles wurde auf die westliche Draufsicht gestützt. Wie sich aber jeder denken kann, ist es viel komplexer: Kulturen, Historie, Religionen, Kasten etc.- nichts davon wurde intensiver beleuchtet. Es blieb dadurch eine flache, eindimensionale Erzählung.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Interessanter Plot, vielleicht doch etwas zu viel Butter…

Butter
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„Butter“ geht zwar nicht runter wie Öl, ist aber schmierig genug, um durch die Geschichte zu gleiten.

Es geht um die Journalistin Rika, die ihre nächste Story rund um über die Serienmöderin Manako Kajii ...

„Butter“ geht zwar nicht runter wie Öl, ist aber schmierig genug, um durch die Geschichte zu gleiten.

Es geht um die Journalistin Rika, die ihre nächste Story rund um über die Serienmöderin Manako Kajii aufbauen möchte. Letztere soll etliche Männer mit ihrer buttrigen Kochkunst verführt und anschließend ermordet haben.

Dem Leser wird ziemlich schnell und oft verdeutlicht, dass Butter in Japan Mangelware zu sein scheint. Und es stimmt: 2015 wurde in unseren Medien bekannt, dass Butter importiert wurde, da der Nachwuchs in der Landwirtschaft fehle.

Ich habe das Hörbuch gehört, welches von Madiha Kelling Bergner angenehm eingesprochen wurde. Dennoch schweifte ich beim Hören häufig ab, was sehr wahrscheinlich an einer der viel zu langen kulinarischen Beschreibungen lag und nicht an der Sprecherin. Was ich schade fand, war, dass die Kapitel nicht beziffert wurden. Da war das „Zurückspulen“ komplizierter und zeitaufwendiger als es hätte sein müssen.

Inhaltlich war es wieder ein gesellschaftskritischer Roman, wie man es von asiatischer Literatur mittlerweile gewohnt ist, der Kriminologie mit Kulinarik miteinander verbindet. Prinzipiell hat es mir ganz gut gefallen, allerdings wurde meines Erachtens zu viel Gewicht auf die Kochkunst gelegt. Anfangs war es total interessant wie Rika und Manako kommunizierten, es hätte aber auf Dauer nicht so ausschweifend sein müssen.

Ansonsten eine tolle Idee, mehr als drei Sterne kann ich dennoch aus besagtem Grund nicht geben. Wer aber gerne über Kulinarisches liest, kommt definitiv auf seine Kosten und wird das Buch lieben!

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Manchmal mit einer Seifenoper vergleichbar gewesen…

Liebesheirat
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Die Gestaltung des Covers gefällt mir gut, der Buchrücken hingegen sogar sehr. Auch der Titel passt meiner Ansicht nach super zu diesem Buch.

Liebesheirat hat in den ersten Kapiteln sehr gut angefangen, ...

Die Gestaltung des Covers gefällt mir gut, der Buchrücken hingegen sogar sehr. Auch der Titel passt meiner Ansicht nach super zu diesem Buch.

Liebesheirat hat in den ersten Kapiteln sehr gut angefangen, aber im Verlauf wurde es teilweise langweilig, häufig vorhersehbar und ich blicke distanziert auf die Geschichte zurück.

Woran das liegt, kann ich, ohne zu spoilern, nur stellenweise erklären.

Was ich zu bemängeln habe, ist zum einen die Themenvielfalt, oder besser gesagt, der Überschuss an aktuellen, gesellschaftlichen Themen. So bleibt vieles nur an der Oberfläche und innere Konflikte der Figuren konnten nicht ausreichend genug dargestellt werden, wobei genau das sehr spannend gewesen wäre.

Zum anderen kritisiere ich, dass es allen Charakteren aufgrund von konstruierten Charakterentwicklungen hie und da an Authentizität fehlt.

Mir kam es so vor, dass Ali ihre Geschichte allein auf eher ungewöhnliche Charakterentwicklungen aufgebaut hat. Dadurch wirkte alles es sehr sprunghaft und (wie gesagt) konstruiert. Es kam mir nicht so vor, dass lebendige Charaktere die Geschichte ausfüllen. Ich konnte mich nicht mit den Charakteren identifizieren, bzw. annehmen. Ferner fehlte es manchmal an individuellen Merkmalen.

Die Erzählweise ist überwiegend einfach gehalten. Es ist daher sehr schnell zu lesen. Zu Beginn fand ich den Schreibstil stellenweise äußerst amüsant. Allerdings habe ich mich auch gefragt, ob Ali das auch so transportieren wollte, wie ich es aufgefasst habe. Positiv hervorheben möchte ich auch, dass Ali oftmals mit bezaubernden Formulierungen glänzen konnte.

Was ich zudem gut fand, war, dass nicht alle Klischees erfüllt wurden, obwohl es anfänglich danach aussah. Das ist oftmals sehr raffiniert dargestellt worden. Und natürlich gab es sehr schöne Szenen, die authentisch und herzlich waren, die zeigten, dass nicht alles verloren war.

Denn: Natürlich war nicht alles schlecht, aber wenn man etwas negativ beurteilt, sollte man einige Worte mehr verlieren.

Insgesamt betrachtet, ist es ein Buch, das etliche (manchmal unnötige) Dramen und Konflikte beinhaltet. Ich habe dennoch mehr Tiefe erwartet und würde es schlussendlich eher „leichter Unterhaltung“ zuschreiben.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Für den Moment unterhaltsam

INFINITUM – Die Ewigkeit der Sterne
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Bislang habe ich nichts von Christopher Paolini gelesen. Was bei 960 Seiten bzw. 32 Stunden und 16 Minuten sofort auffällt, ist, dass er sehr ausführlich schreibt. Leider verliert er sich manchmal in Kleinigkeiten ...

Bislang habe ich nichts von Christopher Paolini gelesen. Was bei 960 Seiten bzw. 32 Stunden und 16 Minuten sofort auffällt, ist, dass er sehr ausführlich schreibt. Leider verliert er sich manchmal in Kleinigkeiten oder er geht etliche Umwege, um zum Ziel zu kommen. Das fand ich leider etwas anstrengend, weil er häufig abschweifte.
Es stimmt auch, dass Paolini sehr bildgewaltig schreibt: Man konnte alles visuell vor seinem inneren Auge erfassen, was allerdings stellenweise kaum einen Spielraum für eigene Vorstellungen ließ.
Schlussendlich vergebe ich drei Sterne, weil ich mich zwar für den Moment gut unterhalten fühlte, es aber auch eine Geschichte ist, die ich auf lange Sicht vergessen werde. Auch verspüre ich nicht den Drang, eine Fortsetzung lesen zu wollen.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Was geschah damals?

Was damals geschah
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In dieser Geschichte geht es um die 25-jährige, adoptierte Libby, die in einem Küchenstudio arbeitet und unverhofft zu Reichtum kommt, da sie ein Haus erbt. Doch an diesem Haus klebt eine düstere Geschichte.

Die ...

In dieser Geschichte geht es um die 25-jährige, adoptierte Libby, die in einem Küchenstudio arbeitet und unverhofft zu Reichtum kommt, da sie ein Haus erbt. Doch an diesem Haus klebt eine düstere Geschichte.

Die Erzählweise fand ich leider weniger fesselnd, was der Klappentext mir jedoch zuerst suggerierte. Der Spannungsbogen wird allein durch unterschiedliche Perspektiven und Zeitsprünge aufrecht erhalten. Diese Perspektiven werden wie Puzzleteile im Laufe des Buches zusammengesetzt. Das bringt natürlich Abwechslung und frischen Wind in die Geschichte. Aber dass es inhaltlich extrem spannend wurde, kann ich nicht behaupten.

Die Charaktere blieben etwas blass. Der Backround war teils ganz gut ausgearbeitet, aber es blieben Figuren, die einfach nur präsent waren, weil ihre Namen niedergeschrieben wurden, nicht, weil sie nahbar oder interessant dargestellt worden sind.

Insgesamt lässt sich das Buch schnell lesen, was nicht zuletzt auch an der Schriftgröße lag.

Vielleicht kann man sagen, dass es für mich eIne ereignisreiche Geschichte mit verschenktem Potenzial ist.

Ich empfehle dieses Buch allen LeserInnen, die ganz gerne Mal durch etwas seichtere Geschichten getragen werden und gerne Familiengeschichten entwirren mögen.

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