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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

leichte, solide Lovestory

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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Jana Schäfer – The way we fall

Die Kellnerin Amelia mag ihren Job und sie ist zufrieden damit, was sie bisher erreicht hat. Sie sorgt für ihre Schwester und auch wenn der Unfall, der sie beide zu Vollwaisen ...

Jana Schäfer – The way we fall

Die Kellnerin Amelia mag ihren Job und sie ist zufrieden damit, was sie bisher erreicht hat. Sie sorgt für ihre Schwester und auch wenn der Unfall, der sie beide zu Vollwaisen gemacht hat, tragisch ist, versucht Amelia die Bedürfnisse ihrer Schwester an erster Stelle zu setzen.
Dann trifft sie Jasper Haven, Bestseller-Autor, im Cafe. Der mürrische, sehr distanzierte Mann bringt etwas in ihr zum klingen, und zum ersten Mal fragt sie sich, ob sie mehr vom Leben erwarten kann.
Jasper, der eine schwere Kindheit hatte und seine Flucht im Schreiben gefunden hat, will sich eigentlich gar nicht auf Amelia einlassen. Doch sie schleicht sich immer wieder in seine Gedanken und so lädt er sie spontan zu einem Roadtrip ein.
Doch wird er sein Herz öffnen können?

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen. Die Leseprobe hatte mir seinerzeit gut gefallen, weshalb ich neugierig auf das Buch wurde.
Der Erzählstil der Autorin ist angenehm, die Story lässt sich gut und flott weglesen.
Es gibt eine solide Grundspannung, das Tempo ist eher gemächlich, die Vergangenheit der beiden Protagonisten und die daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Gegenwart werden in den Fokus gestellt.
Die Geschichte ist nicht neu, in ähnlichen Konstellationen liest man den Inhalt immer wieder, trotzdem hat die Autorin es geschafft ihrer Story eine eigene Note zu geben.
Dabei hat sie ihre Charaktere lebendig und emotional gut ausgereift erschaffen. Einige der Nebenfiguren aus dem engeren Kreis blieben eher blass, die Hauptfiguren konnte ich mir aber gut vorstellen.
Amelia war mir sympathisch, auch wenn sie ihr Glück stets hinten anstellt und sich vorrangig um ihre Schwester, die nicht redet, kümmert, ist sie nach dem Unglück zu ihrer Tante gezogen. Sie haben ein gutes Verhältnis miteinander. Sie spielt gerne Gitarre, komponiert Lieder und im großen und ganzen ist sie ein Sonnenschein.
Jasper hat kein gutes Verhältnis zu seiner Familie, und so ist der Plottwist mit seinem Bruder insgesamt gut gesetzt. Vielleicht ein bisschen übertrieben, aber dennoch hat es der Geschichte etwas Spannung gebracht. Ansonsten mag ich ihn, er distanziert sich zwar und es fällt ihm schwer, Gefühle zuzulassen, doch eindeutig ist er es, der hier die entscheidenen Schritte auf die Beziehung zugeht, auch wenn er oft davor wegläuft.

Die Autorin hat die Umgebung und Handlungsorte gut beschrieben.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte ist überwiegend kurzweilig und seicht, leicht lesbar und eine schöne Auszeit von der Realität. Mich störten allerding die ständigen Wiederholungen zur Gefühlswelt der Protagonisten, wir wussten schließlich schon die Male vorher, dass es beiden schwer fällt, sich auf irgendeine Nähe einzulassen.
So ganz recht bekam ich das Umfeld der Figuren leider auch nicht zu fassen, die Familie von Jasper wurde eher "so nebenbei" abgehandelt und deswegen kam mir die schnelle Versöhnung zu plötzlich.

Im Großen und Ganzen würde ich die Story dennoch weiter empfehlen, weil sie ansonsten gut geschrieben, eine schöne Auszeit vom Alltag und die Charaktere letztendlich eine gute Entwicklung durchmachen.

Das Cover ist hübsch. Zartes Rosa, dazu ein wenig gold. Im Hintergrund weiße Linien, ähnlich einer Straßenkarte, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, den Roadtrip markieren sollen.

Fazit: leichte, solide Lovestory. 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 27.02.2022

solider Auftakt mit Potenzial

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Mikkel Robrahn – Signs of Magic, 1, Die Jagd auf den Jadefuchs

In Alberts Familie wird die Tradition der Zauberei praktisch weiter vererbt, sein Vater und sein Großvater sind berühmte Bühnen-Magier gewesen. ...

Mikkel Robrahn – Signs of Magic, 1, Die Jagd auf den Jadefuchs

In Alberts Familie wird die Tradition der Zauberei praktisch weiter vererbt, sein Vater und sein Großvater sind berühmte Bühnen-Magier gewesen. Auch Albert tritt bei Kindergeburtstagen auf und verschreibt sich diversen magischen Tricks.
Als ein weiteres Jobangebot reinkommt, denkt Albert nicht groß drüber nach und nimmt ihn an. Allerdings war ihm nicht klar, dass hier ein "echter" Magier gesucht wird, was auf der Jagd nach dem grünen Jadefuchs zu erheblichen Schwierigkeiten führt. Denn wie soll er mit aus seinem Ärmel gezauberten Spielkarten oder Rosen einen Fuchs fangen?
Um das Haus ihrer Familie zu retten, meldet sich Mathilda zur legendären Fuchsjagd der Reichen und Mächtigen an, um das Preisgeld zu gewinnen. Ihr zur Seite steht der ehemalige Hausmeister Botzki, ein guter Freund. Gemeinsam mit ihm und Albert machen sich die Drei auf der Suche nach dem Fuchs, doch nicht nur der Konkurrenzkampf mit den anderen Teams macht ihnen zu schaffen, auch der widerwillige, etwas eigenartige und scheinbar so gar nicht begabte Magier Albert macht ihr das Leben schwer.
Als dann auch noch ein Kopfgeld auf Mathilda ausgesetzt wird, muss sie genau wählen, wer Freund und wer Feind ist...

Ich habe bisher noch kein Buch von Mikkel Robrahn gelesen, aufgefallen ist mir das Buch bzw. Hörbuch aufgrund seines außergewöhnlichen Covers und des interessant klingenden Klappentextes.
"Signs of Magic, 1, Die Jagd auf den Jadefuchs" habe ich als Hörbuch, eingelesen von Lara Trautmann und Max Felder, gehört.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 9 Stunden und 53 Minuten.

Ich habe eine magiereiche, zauberlastige Fantasystory gepaart mit einer Abenteuerreise erwartet.
Die Story ist leicht zu verfolgen gewesen. Die Synchronsprecher wechseln sich ab, das Buch wird aber nicht aus der ich-Perspektive erzählt.
Die verschiedenen Figuren sind gut ausarbeitet, wirkten aber an einigen Stellen oberflächlich und agierten für mich nicht immer nachvollziehbar.
Albert ist ein ganz normaler Mann mit Magiertricks, was zu einigen Missverständnissen führt. So auch bei mir, denn ich habe tatsächlich eine magiegeladene Geschichte erwartet, die zu großen Teilen nicht erfüllt wurde. Das er dazu etwas ängstlich und nerdig wirkt, dass er in einer Beziehung steckt, die irgendwie unwirklich erscheint und das er schnell überfordert wirkt, wirkt zwar alles menschlich und gibt viel Spielraum für eine Entwicklung der Figur, hat mich aber zu Anfang etwas gelangweilt. Erst zum Ende des Buches wurde es deutlich spannender. Das er dann auch noch vor seiner Verantwortung flieht, und dabei eine Entdeckung macht, hat mich dann überrascht.
Mathildas Familie ist durch den spielsüchtigen Vater verschuldet, und um das Haus halten zu können, entschließt sie sich zur Fuchsjagd, die wohl alle zehn Jahre ausgerichtet wird. Warum das Haus so wichtig für Mathilda ist, erschließt sich schon auf den ersten Seiten, denn irgendwas Seltsames geht im Keller vor, und immer wieder verschwinden Leute daraus, zuletzt ihre Mutter. Um dem Geheimnis auf der Spur zu kommen, muss das Familienanwesen, dass von der Bank gepfändet werden soll, in ihrem Besitz bleiben.
Mir erschließt sich nicht, warum Mathilda nicht schon längst im Keller nachgesehen hat, aber gut, es soll spannend bleiben.
Mathilda hat es mir nicht leicht gemacht, sie wirkt verbissen und auch als Person nicht sehr angenehm. Im Laufe des Buches konnte ich ihr etwas näher kommen, dennoch war es nicht einfach mit ihr. Sie ist fordernd. Aber es gibt auch Momente wo sie nachdenklich und zurückhaltend wirkt. Ich weiß einfach noch nicht, was ich von ihr halten soll.
Botzki, der ehemalige Hausmeister des Anwesens, hat mir gut gefallen. Er ist direkt, ein Fels in der Brandung und er hat das eine oder andere Geheimnis. Er hat gute Ideen, ich hoffe er bleibt in einer Fortsetzung der Geschichte erhalten.

Die verschiedenen Schauplätze sind gut ausgearbeitet. Hier konnte der Autor definitiv punkten und erschafft kleine Oasen in einer realen Welt, die ein wenig magisch behaftet sind. Der Wald, in dem die Fuchsjagd statt findet, konnte ich mir gut vorstellen.
Auch die Geräusche in der Nacht, die Angst von Albert und die Hartnäckigkeit von Mathilda konnte der Autor gut rüberbringen. Die Stimmung der Charaktere ist gut eingefangen.

Die Idee ist gut, keine Frage, aber ich hatte wohl eine zu hohe Erwartungshaltung. Dennoch werde ich das Buch eingeschränkt empfehlen, vorallem weil es zum Ende hin deutlich spannender wurde. Albert macht eine gute, stetige Entwicklung durch, auch wenn noch Potenzial vorhanden ist, um daran weiter zu arbeiten. Da es allerdings eine Fortsetzung geben wird, bin ich mir sicher, dass er weiterhin an seinen Aufgaben wächst und sein magisches Potenzial entfaltet.
Für Mathilda wünsche ich mir in der Fortsetzung mehr Nahbarkeit und dass sie lockerer wird. Sie wirkte schon sehr verbissen auf mich, auch wenn ich natürlich weiß, dass für sie viel auf dem Spiel steht.

Ich bin unentschlossen, ich mag die Ansätze der Geschichte, auch wenn mir ein wenig Action und Spannung gefehlt haben. Dennoch bin ich so neugierig geworden, dass ich sicherlich auch die Fortsetzung lesen oder hören werde. Ich mochte die teils humorvolle Handlung, dass die Figuren sich im Verlaufe des Buches besser einschätzen können, gestört haben mich aber die etwas zähen Abschnitte, in denen nicht so viel passiert.

Das Cover ist ein Eyecatcher. Ich mag es und es hat mich sofort angesprochen. Das Grün passt auch sehr gut zum jadegrünen Fuchs, um den sich die Story dreht.

Fazit: solider Auftakt mit Potenzial. Warten wir mal ab, wo sich die Story noch hinentwickeln wird. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.02.2022

guter Abschlussband, auch wenn die Story mich nicht komplett überzeugen konnte

Partem - Wie der Tod so ewig
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Stefanie Neeb – Partem, 2, Wie der Tod so ewig

Alles hat sich für Xenia verändert, nachdem Jael und seine Freunde in ihr Leben getreten ist. Sie weiß nun, das Jael für den Partem Gefühle stiehlt, das ...

Stefanie Neeb – Partem, 2, Wie der Tod so ewig

Alles hat sich für Xenia verändert, nachdem Jael und seine Freunde in ihr Leben getreten ist. Sie weiß nun, das Jael für den Partem Gefühle stiehlt, das Akrom und Geno, aber auch Rafi ihren Mitschülern Liebe klaut, und dennoch geht ihr Jael nicht aus dem Kopf.
Sie kann mit niemanden darüber reden, den obwohl sie sich Felix anvertrauen möchte, hat der nur Augen für Chrystal.
Doch dann bekommt Xenia unerwartet Hilfe von einem Totgeglaubten. Doch wird das reichen, um den Partem zu Fall zu bringen?

Ich habe vor einiger Zeit den ersten Band gelesen. Ich mag die Grundidee, auch wenn mich Jael und Xenia im ersten Buch nicht ganz einfangen konnten. Dennoch war ich neugierig, wie die Geschichte rund um Jael und Xenia wohl ausgehen mag, ob es ein Happy End für beide gibt, ob es vielleicht sogar ein Happy End für Felix und Chrystal geben wird.
Die Geschichte geht dort weiter, wo Band 1 aufgehört hat, deswegen sollte der Vorgänger in jedem Fall bekannt sein.
Der Erzählstil ist angenehm, die Story lässt sich gut lesen.
Die Story wird aus den Perspektiven von Jael, Xenia, Felix und Chrystal erzählt, was mir sehr gut gefällt, so hatte ich den Eindruck alles wissenswerte zu erfahren und in der Geschichte gut voran zu kommen. Was allerdings nachteilig war, dass die Figuren dennoch durch die Kürze des Buches an einigen Stellen oberflächlich blieben. Hier wurden viele Themen angesprochen, wie zum Beispiel auf Chrystals Seite, (Milena, Elias, ihr vorheriges Leben und ihre Aufgabe), die dann nur kurz angeschnitten wurden.

Die Spannung ist vorhanden, auch wenn sie an einigen Stellen immer mal wieder einbricht, trotzdem schafft es die Autorin mich kurze Zeit später einzufangen.
Die Charaktere sind insgesamt gut ausgearbeitet, hier darf man nicht vergessen, dass die Protagonistin eine Jugendliche ist, noch zur Schule geht und sowohl die Emotionen als auch ihr Temperament nicht immer zügeln kann. Das ist für mich okay, führte aber bei einigen Situationen dazu, dass ich sie leicht belächelt habe. Xenia hat zum Ende hin eine gute Entwicklung durchgemacht, ist selbstständig geworden, steht für sich und ihre Freunde und muss auch einen drastischen Schritt vollziehen, der ihr viel abverlangt.
Sie wächst an den Aufgaben. Die Gefühlsebene ist ein wenig heikel. Zum einen macht es ihr Jael nicht leicht, aber auch ihre Mutter ist jetzt kein Quell der Kraft oder Freude.
Jael gefiel mir deutlich besser, hatte eine größere Entwicklung zu verzeichnen: von gefühlskalt bis hin zum erleben der ersten Gefühle, die er sich eingestehen muss. Dazu der Zwiespalt zwischen seiner Pflicht dem Partem gegenüber, den Schuldgefühlen seiner Familie gegenüber, und das "Gefühls"chaos das Xenia bei ihm hinterlässt, denn das er sie mag, ist ja sehr früh spürbar.

Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten, die Idee ist gut gewesen, das Finale passte zur Story. Dennoch gab es einige Handlungsstränge die für mich hätten stärker ausgebaut werden können. So war ich zum Beispiel sehr enttäuscht, dass das angesprochene Rebellenthema anfangs in den Fokus gerrückt wurde, zum Schluss aber schnell abgehandelt wurde. Warum?
Auch der Fokus auf Xenias Eltern hätte hier stärker in den Vordergrund rücken können, das hätte Xenia und ihre Geschichte sicher nahbarer gemacht. Dann die Freundin Livia, die im ersten Band überall mit drin hing, im zweiten überhaupt keinen Raum bekommen hat.
Es gab viele gute Ansätze, und ich mag die Geschichte, aber hier steckt so viel Potenzial drin, das irgendwie dann nicht genutzt wurde.
Wer Band 1 gelesen hat, der sollte auch das zweite Buch lesen. Wie gesagt, die Geschichte lässt sich gut lesen, war kurzweilig und unterhaltsam, ich mochte die Story. Dennoch hätte ich mir mehr Wow-Faktor gewünscht. Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber das Buch hat mich leider nicht komplett überzeugt.

Ein paar Worte noch zu den Handlungsorten: Das kann die Autorin sehr gut, ich konnte mir zu jederzeit aufgrund der anschaulichen Beschreibungen die verschiedenen Schauplätze gut vorstellen.

Das Cover ist sehr hübsch, passt sehr gut zum ersten Band.

Fazit: guter Abschlussband, auch wenn die Story mich nicht komplett überzeugen konnte. 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2022

guter, wenn auch tempo- und spannungsarmer Roman mit gut gesetzten Plottwists

Der Holländer
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Mathijs Deen – Der Holländer

Klaus, Peter und Aron haben sich zur Aufgabe gemacht, den Extremsport des Wattwanderns voll auszukosten. Ihre größte Tour, ihr größtes Abenteuer besteht darin, während der ...

Mathijs Deen – Der Holländer

Klaus, Peter und Aron haben sich zur Aufgabe gemacht, den Extremsport des Wattwanderns voll auszukosten. Ihre größte Tour, ihr größtes Abenteuer besteht darin, während der Ebbe bis nach Borkum zu wandern. Als der große Tag bzw. die Nacht endlich kommt, legen den Marsch aber nur Peter und Klaus zurück.
Während Peter tatsächlich auf Borkum ankommt, wird Klaus im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Niederlande tot aufgefunden.
Während Kompetenzgerangel und Zuständigkeiten zwischen den Ländern noch ausdiskutiert werden, ermittelt Liewe Cupido inoffiziell.

Ich habe bisher noch kein Buch des Autoren gelesen.
Das Buch ist als "Unterhaltungsliteratur" und "Krimi" in den Verkaufsportalen gelistet, auf dem Cover steht lediglich "Roman".
Ich würde sagen, es trifft von allem etwas zu, kein reiner Krimi, aber ein Unterhaltungsroman mit einer leichten Spannung.
Der Erzählstil ist eher gemächlich, aber dennoch größtenteils flüssig. Für einen Krimi fehlt mir eindeutig die Spannung, zeitweilig liest sich die Geschichte mit all den Fakten über das Wattenmeer recht zäh, für das bessere Verständnis ist es zwar zum Vorteil, aber dann gab es wiederum viele Begriffe, die ich erst noch nachschlagen musste. Vieles ergibt Sinn aus dem Fortgang der Geschichte, aber es hat den Lesefluss gestört.
Der Autor hat die verschiedenen Schauplätze gut eingefangen und ja, mich hat die Reiselust auch packen können, vor dem Wattwandern hab ich beim Lesen aber einen guten Respekt gewonnen.
Die Story selbst ist gut ausgearbeitet, clever gesetzte Plottwist, Verstrickung von Gegenwart und Vergangenheit, gute Ideen, ein paar Überraschungen, ein paar unvorhergesehene Wendungen, all das ergibt eine gute, wenn auch nicht sehr temporeiche oder spannende Handlung.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings bin ich mit der Hauptfigur Cupido Liewe bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Keine Frage, die Hauptfigur hebt sich aus der Masse heraus, ist eher schweigsam und distanziert, lässt andere gerne reden, um mehr zu erfahren, für mich persönlich war es alerdings eine Herausforderung, einfach, weil ich kaum etwas über ihn erfahren habe.
Auch weitere wichtige Figuren für die Geschichte, sind zwar gut, aber für mich etwas spartanisch ausgearbeitet. Ich kann sie mir alle vorstellen, doch eine richtige Nähe konnte ich leider nicht aufbauen.

Ich bin hin und her gerissen, die Story ist gut, die Idee ist gut, die Plottwists sind solide und gut gesetzt, aber dann gibt es auf der anderen Seite der etwas langatmige Erzählstil, der unzugängliche fast schon reservierte, abweisende Cupido Liewe und das fehlende Tempo sowie die geringe Spannung.
Am besten Leseprobe lesen und selbst entscheiden, von mir gibt es eine Leseempfehlung für Wattmeer-Liebhaber und Leser, die es gerne ruhig aber interessant mögen.

Was mir hingegen sehr gut gefällt, ist die Karte im Schutzzumschlag.

Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte, wirkt auf mich sehr angenehm und entspannend.

Fazit: guter, wenn auch tempo- und spannungsarmer Roman mit gut gesetzten Plottwists. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.02.2022

netter Cosy Crime

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Richard Osman – Der Mann, der zweimal starb

Die Seniorin und Ex-Geheimdienstagentin Elizabeth ist nicht minder erstaunt, als sie um Hilfe gebeten wird. Und zwar von einem Totgeglaubten. Das sich ausgerechnet ...

Richard Osman – Der Mann, der zweimal starb

Die Seniorin und Ex-Geheimdienstagentin Elizabeth ist nicht minder erstaunt, als sie um Hilfe gebeten wird. Und zwar von einem Totgeglaubten. Das sich ausgerechnet Marcus Carmichael wegen eines Gefallen an sie wendet, ist fast schon zum lachen. Doch schnell steht fest, er steckt in großen Schwierigkeiten und das bedeutet Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub aus Coopers Chase müssen ermitteln.
Doch leider müssen sich die Herrschaften mit weiteren Problemen auseinandersetzen, denn als einer von ihnen im Krankenhaus landet, wird es ihnen zu bunt und sie "rächen" sich auf ihre eigene Art und Weise.

Ich habe bereits den ersten Band der Reihe vor einiger Zeit gelesen, der unterhaltsam war. So ganz hat mich das Rentner-Quartett allerdings noch nicht überzeugen können und wollte dem neuen Buch und die Entwicklung der Figuren aber noch eine weitere Chance geben.
Der zweite Band der "Donnerstagsmordclub"-Reihe ist genau wie sein Vorgänger leicht lesbar, kurzweilig und interessant.
Der Autor hat einen angenehmen, modernen Erzählstil und schafft es die Figuren lebendig und gut ausgearbeitet erscheinen zu lassen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich.
Elizabeth ist mir immer noch zu distanziert und unnahbar. Sie ist die "Anführerin" des Mordclubs und löst oft die Fälle auch im Alleingang, sie hat einen Pool aus Geheimnissen und nichtssagenden Antworten parat, wäre ich eine ihrer Freundinnen, würde mich das fürchterlich frustrieren, so abgespeist zu werden. Ich will nicht sagen, dass sie unsympathisch ist, aber bereits im letzten Buch ist mir aufgefallen, dass sie sehr besserwisserisch rüberkommt.
Ibrahim trifft es diesmal recht hart, dennoch ist sein Wille ungebrochen und ich finde ihn mit am sympathischsten der Hauptfiguren.
Ron hat mich wohl am meisten überrascht.
Auch Joyce ist natürlich wieder mit dabei, ihre aufdringliche leicht ausschweifende Art konnte mich schon beim ersten Buch nicht wirklich an sich binden.

Der Autor beschreibt seine Schauplätze sehr detailliert und anschaulich, oft sogar ein wenig zu detailreich, sodass das zur Lasten der Spannung geht.

Nicht falsch verstehen, ich finde es toll, dass Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim so unterschiedlich dargestellt werden, ich mag die vier Senioren und ich habe die Geschichte gern gelesen, aber ich denke trotzdem, dass die Chemie hier nicht zu hundert Prozent stimmt.
Ob ich ein weiteres Buch der Reihe lesen werde, kann ich noch nicht beantworten.
Es ist ein schöner Cosy Crime Fall, der zum schmunzeln aber auch zum nachdenken anregt, die Handlung ist größtenteils spannend, es gibt viele gute Dialoge, einige Überraschungen und tolle Wendungen. Doch trotzdem werde ich einfach nicht so warm mit den Vieren wie ich es mir gewünscht hätte.
Wer Cosy Crime, rüstige Rentner und ihre flotten Sprüche, eine gute Portion Humor und Spannung mag, dem wird das Buch sicherlich gefallen.

Das Cover ist diesmal in gelb und lila gehalten, passt aber zum Vorgänger.

Fazit: netter Cosy Crime. 3 Sterne.