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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 05.09.2017

Leider nicht der Brüller !

The Score – Mitten ins Herz
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Eigentlich ist Allie nicht der Typ für One-Night-Stands, doch dann fällt sie ausgerechnet mit Dean Di Laurentis, dem größten Weiberheld am Campus, in die Kiste und hat den unglaublichsten Sex ihres Lebens.
Doch ...

Eigentlich ist Allie nicht der Typ für One-Night-Stands, doch dann fällt sie ausgerechnet mit Dean Di Laurentis, dem größten Weiberheld am Campus, in die Kiste und hat den unglaublichsten Sex ihres Lebens.
Doch schon am nächsten Tag bereut sie diese Nacht so sehr, das sie Dean unbedingt aus dem Weg gehen möchte. Der kann, für seinen Verhältnisse völlig untypisch, aber nicht loslassen. Er hat Gefallen an Allie gefunden und ist hochgradig süchtig nach einer Wiederholung.
Doch kann das gutgehen ? Kann sich Allie wirklich auf eine Affäre einlassen ?

Nachdem mich Elle Kennedy mit ihrem ersten Band, The Deal, ihrer Off-Campus Reihe völlig geflasht hat, war ich begierig auf die nachkommenden Teile und hatte natürlich die Hoffnung, das sie dieses gewisse Etwas beibehält, das den ersten Band so besonders gemacht hat.

Leider weit gefehlt, denn THE SCORE kann nicht nur nicht mit dem ersten Band mithalten, er ging mir sogar regelrecht auf die Nerven, denn hier geht es in erster Linie nur um Sex ! Der steht hier so im Fokus, das alles andere beinahe nebensächlich wird. Zwar spielen Eishockey, Allies Karriere, die Krankheit ihres Vaters, der Reichtum "des Dean" eine Rolle, aber eine für mich zu Geringe. Alles was sich zwischen den beiden tut, spielt sich in der ersten Hälfte in der Horizontalen ab. Erst ab der Hälfte ändert sich die Richtung, doch da ist es schon fast zu spät um mich noch wirklich begeistern zu können. Alles wirkte plötzlich zu konstruiert und zu angestrengt versucht auf mich. Sehr schade, denn ich mochte die Charaktere wirklich unglaublich gerne und finde die Autorin hätte mehr aus deren Geschichte herausholen können.

Nichtsdestotrotz werde ich die Reihe, sofern es denn weitere Teile geben wird, weiterverfolgen, denn Elle Kennedy KANN wirklich begeistern. Ihr Schreibstil ist immer flüssig und angenehm, sie haucht ihren Figuren Charme und ihren Geschichten genau das richtige Maß an Ernsthaftigkeit und Witz ein.

Für THE SCORE gibts von mir 3 von 5 Cupcakes

Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine sehr süße Geschichte, die dem Hype aber nicht gerecht wird !

Fangirl
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Seit über einem Jahr kreuzt FANGIRL nun schon meinen virtuellen Weg auf diversen Social Media Plattformen. Ein Jahr lang habe ich immer wieder überlegt ob ich mir die englische Ausgabe nun kaufen oder ...

Seit über einem Jahr kreuzt FANGIRL nun schon meinen virtuellen Weg auf diversen Social Media Plattformen. Ein Jahr lang habe ich immer wieder überlegt ob ich mir die englische Ausgabe nun kaufen oder es doch lieber erst einmal lassen soll. Der Hype um dieses Buch war RIESIG.
Als es dann im Frühjahr hieß, das das Buch nun auch endlich auf Deutsch erscheinen wird, da war meinerseits also ziemlich schnell entschieden: LESEN !
Und so hab ich es mir nun am letzten Wochenende gemütlich gemacht und bin abgetaucht in die Welt von Cath, Wren und Simon Snow.

Cath und Wren sind Zwillinge und waren bisher immer unzertrennlich. Dies soll sich ändern, denn Wren möchte endlich einmal unabhängig sein und versuchen ihren eigenen Weg zu finden und dies erwartet sie auch von Cath. Wenn es allerdings nach ihr ginge, dann würde sich niemals etwas verändern. Cath lebt in ihrer eigenen Welt, in der es kaum Raum für Dinge gibt, die nicht mit "Simon Snow", dem Helden ihrer Lieblingsbücher zu tun haben. Cath ist besessen, sie liebt die Bücher, kennt die Filme auswendig und ihre wohl größte Leidenschaft neben Snow selbst, sind die Fanfictions die sie über ihn schreibt.
Sie ist so sehr in dieser Welt gefangen, das sie gar nicht merkt, wie viel LEBEN sie eigentlich verpasst, bis Reagan, ihre Mitbewohnerin, deren Freund Levi und Nick auftauchen und ihr zeigen, das das Leben mehr zu bieten hat, als eine Traumwelt.

Rainbow Rowell hat mit FANGIRL; übrigens der erste Roman den ich von ihr gelesen habe, obwohl Eleanor & Park seit gefühlten zwei Jahren im Regal stehen; einen süßen Coming-of-Age Roman geschaffen, der mich sehr gut unterhalten hat, dem der weltweite Hype meiner Meinung nach jedoch nicht gerecht wird.
Warum das so ist, dazu komme ich direkt.

Im Wesentlichen dreht sich die Geschichte um Cath, die sich dringend von ihrer Schwester abnabeln muss. Bisher haben die beiden ihr komplettes Leben miteinander verbracht und ich möchte zwar nicht behaupten, das sie deshalb keine eigenständig denkenden Persönlichkeiten sind, aber Cath hat sich schon immer sehr an ihrer Schwester orientiert und muss dringend ihren eigenen Weg finden. In gewisser Weise haben mich manche ihrer Charakterzüge an mich selbst erinnert. Wo Wren die offene, lebhafte und quirlige Schwester ist, ist Cath eher introvertiert. Sie umgibt sich nicht gerne mit Menschen, schon gar nicht mit Fremden, sie hat einige Macken und ist in vielen Dingen unsicher. Einzig beim Schreiben ihrer Fanfictions geht sie auf und kommt komplett aus sich heraus.

Als sie nun ans College kommt, da muss sie sich einigen Herausfoderungen stellen. Zum einen ist da das Abnabeln von Wren; sie muss aber auch ihre Ängste überwinden. Hierbei bekommt sie unerwartete Hilfe von ihrer Mitbewohnerin Reagan, die am Anfang ganz schön zickig rüberkommt, aber eigentlich das Herz auf dem rechten Fleck hat. Immer in deren Nähe ist Levi, der immer lächelt, den alle zu mögen scheinen und der, warum auch immer, ständig im Zimmer der Mädchen abhängt und der früher oder später ziemlich irre Gefühle in Cath weckt und sie aus ihrem Schneckenhaus und vom PC weg lockt.

DER NÄCHSTE ABSATZ KÖNNTE LEICHTE SPOILER ENTHALTEN !

Mir gefiel die Geschichte gut, doch leider hat die Autorin, für meinen Geschmack, den Fehler gemacht, zu viele Themen in die Geschichte einzubringen, die sie nur mäßig umgesetzt und aus- bzw. zu Ende geführt hat. Da gibt es zum Beispiel Probleme mit dem Vater, der schon immer in seinem Job aufgegangen ist, der sich aber damit auch gerne übernimmt und dann manische Verhaltensweisen an den Tag legt. Als seine Töchter ausziehen kommt er alleine nur schlecht zurecht. Dann ist da das Problem mit der Mutter, die Rowell als den Buhmann darstellt. Sie hat ihre Töchter verlassen, weil sie sich überfordert fühlte, taucht nun, nach Jahren, aber wieder auf und spaltet ihre Töchter in zwei Lager. Was mich hieran störte war, das sie im Verlauf einfach wieder verschwindet und keine wirklich bedeutende Rolle mehr spielt. Ja klar, man kann jetzt auch zwischen den Zeilen lesen und sich am Ende ausmalen, wie es wohl mit dem Verhältnis zwischen ihr und ihren Töchtern weitergeht, für die Rahmenhandlung hat diese ganze Mutter-Tochter-Geschichte nach meinem Empfinden aber überhaupt keinen Mehrwert.

*****

Ein weiterer Punkt der mich schon regelrecht genervt hat, war Simon Snow ! An und für sich fand ich die Idee mit der Fanfiction ganz gut, auch wenn ich selbst mit solchen Dingen überhaupt nichts anfangen kann. Was mich hierbei aber störte waren mehrere Dinge. Zum Einen hat mich die Geschichte von Simon Snow unglaublich an Harry Potter erinnert. Zum Anderen fand ich die Passagen die Cath im Buch vorliest oder die am Ende eines jeden Kapitels stehen viel zu lang und irgendwie auch überflüssig. Klar, Cath lebt für diese Bücher und deren Figuren, aber ich fand die Abschnitte einfach uninteressant, weil sie keine komplette Geschichte ergeben. Schwierig und zwar richtig.

Hätte die Autorin an den Ausschnitten aus Simon Snow und der Fanfiction ein wenig gespart und stattdessen mehr Informationen und Bemühungen in die Problembewältigung der einzelnen Protagonisten investiert, dann hätte mich das glücklicher gemacht.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die zarte Liebesgeschichte zwischen Cath und "Verrate ich nicht", ihre Entwicklung ansich und auch die Authentizität der Protagonisten die ich wirklich alle sehr gerne mochte, eben weil sie so echt und lebendig wirkten.
Auch der Schreibstil war prima. Leicht und flüssig zu lesen, unaufgeregt aber doch so packend das ich immer wissen wollte wie es weitergeht und wie sich alles entwickelt.

Ihr merkt schon, ich bin in meiner Meinung ein wenig zwiegespalten. Es fällt mir auch wirklich schwer das Buch zu bewerten, denn ich bin weder so begeistert wie viele andere Leser und Blogger, ich bin aber auch nicht sonderlich enttäuscht, denn ich hatte wirklich tolle und amüsante Lesestunden. Ich denke ich bin nur einfach mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, eben weil es im Vorfeld diesen Wahnsinns-Hype gab.

Nach langem Gedankenwirrwarr tendiere ich zu 3,5 Cupcakes. Da es in der Bakery aber keine halben Sachen gibt entscheide ich mich für sehr gute 3 von 5 Cupcakes !

Veröffentlicht am 18.07.2017

Leider fehlt hier der besondere Charme, der Austens Werke so einzigartig macht.

Vermählung
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"Stolz und Vorurteil" ist eines von ganz wenigen Büchern, in dem ich mich immer wieder und wieder und wieder vergraben kann und das ich heiß und innig liebe.
Dementsprechend gespannt und euphorisch war ...

"Stolz und Vorurteil" ist eines von ganz wenigen Büchern, in dem ich mich immer wieder und wieder und wieder vergraben kann und das ich heiß und innig liebe.
Dementsprechend gespannt und euphorisch war ich natürlich, als ich auf diese Adaption aus Curtis Sittenfelds Feder aufmerksam wurde.

Das Cover, anmutig und liebreizend und somit unglaublich passend gestaltet, ließ mein Herz ebenfalls freudig höherschlagen und es war recht schnell beschlossene Sache: Ich muss diesen Roman lesen; auch wenn ich noch im Hinterkopf hatte, das das letzte Retelling eines Austen-Romans, das bei Harper Collins erschien, eher negativ bewertet wurde.

Ich wollte mich allerdings nicht beirren und verunsichern lassen und versuchte, weitestgehend vorurteilsfrei an die Geschichte heranzugehen.

Zu Beginn fand ich sie amüsant und die Idee, das man die altbekannte Geschichte in die heutige Zeit überträgt und mit modernen Themen und Kulissen würzt, gefiel mir sehr.
Ich fand mich im Kreise der Familie Bennett, in der Adaption alle deutlich älter als im Original, und fühlte mich direkt wohl, da Curtis Sittenfeld versuchte die Charakterzüge der einzelnen Protagonisten weitestgehend zu erhalten, sie aber auch mit neuen Eigenheiten ausstaffierte.

Zu Beginn, ja, da war alles wirklich nett und unterhaltsam zu lesen. Doch je weiter ich in der Geschichte voran kam, je mehr vermisste ich das Herz und die Seele, die Jane Austens Original zu einer so besonderen Geschichte machten. Sie hatte eine unglaublich gute Beobachtungsgabe für ihr Umfeld, die sie beim Schreiben auf ihre literarischen Figuren anwandte. Ihre Romane haben einen ganz eigenen Charme und diesen kann man leider nicht kopieren.

So sehr sich Curtis Sittenfeld also auch bemühte, sie konnte mich nur anfangs für sich gewinnen und ich verlor im Verlauf immer weiter die Lust, denn auch inhaltlich nimmt die Geschichte eine andere Richtung, als das Original.
Leider keine Gute. Die Figuren werden im Verlauf oberflächlicher, die Geschichte ziemlich langatmig und entnervend. Und Darcy ? Der ist für mich kein wahrer Darcy. Leider.

Fazit:
Ich denke das es generell unglaublich schwer ist, sich daran zu versuchen, so großartige und einzigartige Werke wie die von Jane Austen zu adaptieren. Curtis Sittenfeld beginnt gut, doch im Verlauf ihrer modernen Interpretation des Klassikers "Stolz und Vorurteil", merkt man einfach, das ihrer Geschichte der einmalige Charme fehlt, der Jane Austens Romane so großartig macht.

So ist "Vermählung" zwar eine nette, unterhaltsame Geschichte, kann aber für mich leider nicht annähernd mit dem Original mithalten.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Ich hatte MEHR erwartet...

Stormheart 1. Die Rebellin
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Es gibt so Bücher, die möchte ich wirklich gerne mögen. Da möchte ich innerlich jubeln und mich der Meinung all meiner lieben Bloggerkollegen und Buchfreunde anschließen und sagen: Jaaa ! DIESES Buch MÜSST ...

Es gibt so Bücher, die möchte ich wirklich gerne mögen. Da möchte ich innerlich jubeln und mich der Meinung all meiner lieben Bloggerkollegen und Buchfreunde anschließen und sagen: Jaaa ! DIESES Buch MÜSST ihr einfach lesen.

STORMHEART war genau so ein Buch. Die Idee klang frisch und aufregend und ich versprach mir wirklich Großes, doch dann kam alles anders und leider, ich muss Euch enttäuschen, wird es keine Begeisterungsstürme meinerseits geben.
Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich die Geschichte um Aurora sogar eher aufgehalten als unterhalten.

Dabei fing das Buch wirklich gut an.

Aurora ist ein sogenannter Sturmling, Nachfahrin des Königshauses Caelira, dazu bestimmt, durch spezielle Fähigkeiten ihr Land und ihr Volk vor den mächtigen Stürmen zu bewahren.
Das Dumme ist nur: Aurora besitzt keine Fähigkeiten.
Um ihr Geheimnis zu wahren, soll sie den Prinzen Cassius heiraten, einen hochtalentierten und begabten Sturmling.
Aurora will diese Heirat um jeden Preis verhindern und als sie auf dem Schwarzmarkt auf den charismatischen Lock und eine Truppe Sturmjäger trifft, eröffnen sich ihr plötzlich ganz neue Wege und Möglichkeiten.
Sie flieht aus dem Palast, schließt sich dem Trupp an und muss schon bald erkennen, das in ihr vielleicht doch ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten schlummern...

Wie gesagt, die Geschichte fing gut an. Cora Carmack wirft mich direkt ins Geschehen und weiß mich auf den ersten Seiten direkt in ihren Bann zu ziehen. Ich tauchte ab in eine mir völlig neue und fremde Welt, in der Stürme eine zentrale Rolle spielen. Wo sich in anderen Büchern die Menschen bekriegen, sind es hier die Stürme, die die ärgsten Feinde der Menschheit sind und so etwas wie ein Wesen und eine Seele besitzen, das es zu bekämpfen gilt.

Die Idee ist wirklich toll, ich wiederhole mich, weil sie einfach neu und anders ist, doch die Umsetzung hat meinen Geschmack letzten Endes einfach nicht getroffen, weil sich die Autorin im Verlauf auf zu viele Nichtigkeiten konzentriert, die den Spannungsbogen eher ausbremsen als ihn voranzutreiben. Und was mich wirklich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, waren die Zickereien zwischen Lock und Rora. Ich kann dieses endlose Hin und Her nicht ab und was mich außerdem aufregte, war, das Aurora, für mein persönliches Empfinden, ziemlich hochnäsige und besserwisserische Züge an den Tag legte. Zwar hat sie sich in ihrem Leben reichlich Wissen über die Stürme und alles was dazu gehört angeeignet, doch manchmal würde es ihr gut tun, nicht auf theoretisches Wissen, sondern direkt auf die Erfahrungen der Sturmjäger zu bauen.

Überhaupt ist sie eine Protagonistin mit der ich nur sehr schwer warm wurde. Da sie ihr Leben lang ihre nicht vorhandenen Fähigkeiten verheimlichen musste, ist sie ein sehr einsamer Mensch. Sie hat keine Freunde und selbst die Bediensteten gehen ihr eher aus dem Weg. Dies sorgt dafür, das sie gerade zu Beginn ein wenig kühl und distanziert rüberkommt. Einerseits finde ich diesen Charakterzug sehr gut, weil es aufgrund ihres bisherigen Lebensverlaufs realistisch erscheint, aber andererseits fällt es mir schwer mich in sie hineinzuversetzen.

Interessant fand ich dagegen Cassius Lock, der jede Menge Ecken und Kanten hat und den eine dunkle, geheimnisvolle Aura umgibt.

Letzten Endes komme ich mit mir selbst überein, das "STORMHEART" für mich eher im Mittelfeld liegt. Es ist ein solider Auftakt, dem im Mittelteil ein wenig die Puste ausgeht, der aber von der Idee her wirklich super war. Um mich bei der Stange zu halten und mich dazu zu verleiten auch die Folgebände zu lesen, muss Cora Carmack in Band 2, der erst im nächsten Frühjahr erscheinen wird, aber definitiv eine Schippe drauflegen.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Wenn man Durchhaltevermögen aufbringen kann, dann wird das Buch definitiv gefallen !

Winterseele. Kissed by Fear
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Ach, was habe ich mich auf diesen Jugendroman gefreut. Der Klappentext klang großartig, nach einer genialen Idee, verbunden mit einer kompliziert anmutenden Liebesgeschichte und das Cover ist ja wohl mal ...

Ach, was habe ich mich auf diesen Jugendroman gefreut. Der Klappentext klang großartig, nach einer genialen Idee, verbunden mit einer kompliziert anmutenden Liebesgeschichte und das Cover ist ja wohl mal ein Eyecatcher schlechthin.
Was man auf dem Foto oben leider nicht erkennen kann, ist, das die Schrift ganz wunderbar schimmert, wenn man das Buch bewegt.
Neben diesem schönen Aspekt schwingt aber auch eine besondere Aura mit, finde ich und diese spiegelt sich auch in der Geschichte wider.

Düster ist sie und bedrückend.

Elizabeth war ein normales, fröhliches Kind, bis zu jenem Tag als sich ein schrecklicher Unfall ereignete. Seitdem hat sie sämtliches Empfinden verloren. Sie kann die Gefühle zwar in Menschengestalt sehen, aber sie spürt sie nicht.
Elizabeth ist wie eine leere Hülle, da ist keine Freude, keine Hoffnung, keine Trauer oder Wut, nur eine allgegenwärtige Leere.
Diese "Gleichgültigkeit" führt zu einem sehr einsamen Leben, denn Elizabeth hat kaum Freunde, von ihren Eltern wird sie nur "ertragen" und selbst die Gefühle verlieren irgendwann das Interesse an ihr. Einzig Fear, die Angst, ist immer an ihrer Seite. Er versucht schon seit Jahren auch nur den klitzekleinen Hauch eines Gefühls in Elizabeth zu erzeugen und zu ergründen, warum sie nichts empfinden kann....

Puh, ja...ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wo genau ich hier ansetzen soll und will, denn dieses Buch hat mich einige Nerven gekostet.

Zunächst einmal muss ich sagen, das ich die Idee, das Elizabeth die Gefühle in Menschengestalt sehen kann, total genial fand. Wirklich. Sowas habe ich bisher nirgends gelesen. Es war also endlich mal eine frische und neue Idee.
Doch die Umsetzung lässt ein bisschen zu wünschen übrig, denn mir fehlte hier lange Zeit ein roter Faden.

Ich wusste bis zur Hälfte nicht, wohin die Reise hier gehen wird, der Plot wirkte wie ein konfus zusammengesetztes Konstrukt aus verschiedenen Handlungssträngen, die für mich lange Zeit überhaupt nicht zueinander passen wollten. Da ist diese Sache mit den Gefühlen, dann gibt es seltsame Träume, die weder Elizabeth noch ich als Leserin in irgendeiner Form deuten kann, es gibt den Alltag, der überwiegend daraus besteht, sich unauffällig zu verhalten und den prügelnden Alkoholikervater nicht zu provozieren. Es gibt die kranke Freundin, die mobbende Mitschülerin und "natürlich" gibt es zwei Jungs, deren Gefühle in Bezug auf Elizabeth über Freundschaft hinausgehen.

Am Ende, da laufen all diese Dinge zusammen und alles ergibt einen tieferen Sinn, das Puzzle setzt sich zusammen, doch bevor es soweit ist, muss man ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen aufbringen, um es überhaupt bis in die zweite Hälfte zu schaffen, denn die Geschichte plätschert eher verwirrend und trotzdem weitestgehend unspektakulär vor sich hin.

Eigentlich macht mich das gerade ein bisschen traurig, denn wie schon gesagt, die Idee ist absolut toll und auch die Entwicklung und wie sich am Ende alles fügt ist echt richtig gut durchdacht und überlegt und vor allem überraschend. Aber der Weg ist das Ziel und mit ihrem Weg hat sich Kelsey Sutton in meinen Augen keinen sonderlich großen Gefallen getan.

Gut fand ich dagegen die Ausarbeitung der Charaktere, allen voran natürlich Elizabeth. Da sie nichts fühlt, wirkt sie auf mich als Leserin, unglaublich nüchtern und kalt. Emotionslos eben. Das gefiel mir recht gut, denn dadurch wird sie glaubwürdiger. Nicht so ganz nachvollziehbar fand ich dagegen, warum sie auf die meisten Gefühle gar nicht reagiert, aber durchaus Schmerzen "fühlen" kann. Dabei wird sich die Autorin sicherlich etwas gedacht haben, mich hat es ein wenig irritiert.

Fear fand ich, auf eine morbide Art und Weise, äußerst amüsant. Er ist die Angst und er ist getrieben von der Neugier, warum und wieso Elizabeth nichts empfinden kann. Um vielleicht doch das ein oder andere Gefühl aus ihr herauszukitzeln, lässt er sich immer neue, schräge Methoden einfallen, um ihr Angst einzujagen. Das er dabei ein ums andere Mal scheitert, stört ihn nicht.

Fazit:
Im Ganzen betrachtet fand ich "Winterseele - Kissed by Fear" eigentlich recht gut. Ich mochte die nachvollziehbare Ausarbeitung der Protagonisten, die total geniale Idee mit den Gefühlen, die düstere Atmosphäre; auch die Fügung am Ende fand ich überraschend und gut. Weniger gefallen hat mir der langatmige und konfuse Entwicklungsprozess der Geschichte. Man braucht ziemlich viel Durchhaltevermögen für dieses Buch. Wenn man dieses aufbringen kann, dann wird einem die Geschichte aber auf jeden Fall gefallen.