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Veröffentlicht am 04.03.2022

Rettet die Welt der Bücher

Die letzte Bibliothek der Welt
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June Jones lebt in dem britischen Dorf Chalcot und ist mit ganzer Seele Bibliothekarin. Sie ist aber schüchtern und sehr zurückhaltend, was sich nach dem Tod der Mutter noch verstärkt hat. Nur zu den Menschen, ...

June Jones lebt in dem britischen Dorf Chalcot und ist mit ganzer Seele Bibliothekarin. Sie ist aber schüchtern und sehr zurückhaltend, was sich nach dem Tod der Mutter noch verstärkt hat. Nur zu den Menschen, die regelmäßig zu ihr in die Bibliothek kommen, hat sie mehr Kontakt. Als die Bibliothek geschlossen werden soll, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch ein Treffen mit ihrem ehemaligen Schulfreund zeigt ihr, dass sie etwas unternehmen muss. Mit Gleichgesinnten kämpft sie für den Erhalt ihrer Bibliothek und plötzlich sind da überraschende Gefühle für Alex.
Als Büchernärrin hat mich schon das Cover angezogen und die Geschichte hat mir dann auch gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen.
Die Charaktere sind lebendig und gut beschrieben. June ist glücklich, wenn sie Bücher um sich hat. Zu Menschen zieht es sie nicht so sehr, doch für die Besucher in der Bibliothek hat sie immer ein offenes Ohr. June hat sich nach dem Tod der Mutter eingeigelt und kann sich von nichts trennen. Linda, die Freundin ihrer Mutter, ist lebensfroh und versucht June aus dem Schneckenhaus herauszuholen. Als dann Junes Job in Gefahr ist, weil die Bibliothek geschlossen werden soll, und damit alles, was ihr bisher wichtig war, muss sie etwas tun, auch wenn ihr das nicht leichtfällt. Doch sie hat ja Unterstützung von den Menschen, denen dieser Zufluchtsort auch wichtig ist, und von Alex, der immer mehr ihr Herz gewinnt.
Auch wenn es ein bisschen Liebesgeschichte ist, so geht es doch mehr um Freundschaft, Gemeinschaft und das Eintreten für etwas, das einem wichtig ist. Manchmal muss man einfach über sich hinauswachsen.
Es ist eine tolle und unterhaltsame Geschichte.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Kein glücklicher Abend

Die Feuer
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In den Bergen toben sich die Buschfeuer aus. In Melbourne geht das Leben seinen gewohnten Gang und im Theater wird das Stück „Glückliche Tage“ von Beckett gespielt. Drei Frauen sind aus unterschiedlichen ...

In den Bergen toben sich die Buschfeuer aus. In Melbourne geht das Leben seinen gewohnten Gang und im Theater wird das Stück „Glückliche Tage“ von Beckett gespielt. Drei Frauen sind aus unterschiedlichen Gründen im Theater. Die Literaturprofessorin Margot will ihrem Alltag entfliehen, die Kunstmäzenin Ivy hatte schon immer ein Faible für Beckett und die Platzanweiserin Summer benötigt den Verdienst für ihr Studium. In der Pause treffen die drei Frauen aufeinander und damit verändert sich ihr Blickwinkel.
Der Titel des Stücks hat so gar nichts mit den inneren Monologen der Frauen zu tun, die alle ihre eigenen Probleme haben, die sie beschäftigen. Ihre Überlegungen verbinden sich immer wieder mit Passagen aus dem Stück und bringen sie auf andere Blickwinkel. Da die Geschichte aus der Sicht der drei Frauen erzählt wird, ist man als Leser sehr nahe an den Frauen und kann sich in sie hineinfühlen. Da ich nicht so ein Freund von Becketts Theaterstücken bin, hätte dieser Teil ruhig kürzer ausfallen können.
Die Charaktere kommen authentisch rüber. Sie unterscheiden sich von ihrer Stellung und ihrem Alter, aber gemein ist ihnen, dass sie alle ihre Probleme und Ängste haben. Margot geht finanziell gut, beruflich eher nicht und ihr dementer und gewalttätiger Ehemann John fügt ihr Verletzungen zu. Sie hadert damit, dass sich ihr Sohn entfremdet. Ivy hat einen Verlust erlitten, der sie noch immer sehr belastet. Summer fragt sich, was ein gutes Leben ist und sorgt sich um ihre Freundin, die ihre Eltern und das Haus vor den Feuern retten will.
Nach dem Zusammentreffen in der Pause gehen die Frauen wieder an ihren Platz und es wird deutlich, wie das Aufeinandertreffen ihre Gedanken beeinflusst hat.
Dieser Roman ist keine Wohlfühl-Lektüre, obwohl er berührt. Er wirkt noch lange nach.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Eine hektische Zeit

Und dann noch die Liebe
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Brüssel 2015: François ist Mitte Dreißig, Journalist und Europäer. Als Freelancer geht es für ihn immer dorthin, wo etwas los ist und sich die nächste Krise anbahnt. Es scheint, dass alles immer rasanter ...

Brüssel 2015: François ist Mitte Dreißig, Journalist und Europäer. Als Freelancer geht es für ihn immer dorthin, wo etwas los ist und sich die nächste Krise anbahnt. Es scheint, dass alles immer rasanter wird und Probleme und Krisen immer häufiger auftauchen. Es ist ein aufreibender Job, der keine Zeit für Privatleben und schon gar nicht für die Liebe lässt. Dann begegnet François bei einer Pressekonferenz Agápi, die zum Stab des griechischen Finanzministers gehört. Er verliebt sich sofort in sie. Als sie sich wiedertreffen, plaudert Agápi vertrauliche Informationen aus.
Ich mag die Bücher von Alexander Oetker. Der Autor schreibt packend und hat mich immer überzeugt. Auch dieser Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, hat mir wieder gefallen. Einmal wird aus der Sicht von François erzählt, der andere Strang aus der Sicht seiner Großmutter Ilse, die nach dem zweiten Weltkrieg flüchten musste. Damit haben wir auch schon die Parallele zu der Zeit, in der sich François Fragen zu seinem Leben stellt, denn es ist die Zeit der Flüchtlingsströme, die nach Europa kommen. Daneben gibt es aber auch weitere Probleme in Europa, wie die griechische Finanzkrise und der zunehmende Terrorismus.
François ist so von seinem Job eingespannt, dass er kein eigenes Leben mehr hat. Er fühlt sich einsam und flüchtige Abenteuer befriedigen ihn nicht. Dann verliebt er sich. Doch ist er bereit, die Liebe über seinen Job zu stellen? Ich konnte mich gut in den Protagonisten hineinversetzen und seine widersprüchlichen Gedanken nachfühlen.
Dieser Roman ist keine seichte Liebesgeschichte, sondern er ein gesellschaftskritischer Roman. Er regt zum Nachdenken an.
Eine sehr intensive Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Die Suche nach der Mutter

Das verschlossene Zimmer
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Die siebzehnjährige Marie Karski lebt mit ihrem Vater, dem Arzt Dominik Karski, 1939 in Krakau. An ihre Mutter kann sie sich nicht erinnern und der Vater verweigert die Antworten auf ihre Fragen, obwohl ...

Die siebzehnjährige Marie Karski lebt mit ihrem Vater, dem Arzt Dominik Karski, 1939 in Krakau. An ihre Mutter kann sie sich nicht erinnern und der Vater verweigert die Antworten auf ihre Fragen, obwohl er sonst sehr liebevoll ist. Doch Marie will das Geheimnis lüften und bricht in das Zimmer ihres Vaters ein, das stets verschlossen ist.
Auch Marie möchte Medizin studieren. Das ist ihr als Frau aber nur möglich, wenn sie jüdisch ist. Daher beschließt sie, zu konvertieren, was zu jener Zeit eine leichtfertige Entscheidung ist. Sie gibt aber nie auf, das Geheimnis ihrer Mutter zu lüften. Wird es ihr gelingen?
Nachdem ich die Leseprobe zu diesem Buch gelesen hatte, war ich so begeistert, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Die Autorin schreibt lebendig und bildreich. Die Spannung ist schon am Anfang da. Doch das konstruierte Ende gefällt mir weniger gut.
Marie und ihr Vater gehen liebevoll miteinander um und sind sympathisch. Doch das Geheimnis um ihre Mutter treibt Marie um und sie gibt die Suche nie auf. Ihr Vater ist ein Arzt, dem das Wohl seiner Patienten am Herzen liegt, was bei manchen Kollegen nicht gut angesehen ist. Er will das Geheimnis um Maries Mutter unbedingt geheim halten. Maria aber hat ihren eigenen Kopf und handelt nicht immer wohlüberlegt. Sie ist jung und intelligent, aber manchmal etwas naiv. Mit ihren Entscheidungen setzt sie etwas in Gang, dass nicht nur sie betrifft.
Das Zeitgeschehen mit seinen schrecklichen Auswirkungen ist gut und authentisch beschrieben.
Es ist eine berührende Geschichte, die mich bis auf das Ende gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Das zaubernde Klassenzimmer

Das zaubernde Klassenzimmer - Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Es ist nicht schön, wenn man seine Freunde hinter sich lassen muss, nur weil die Eltern umziehen. Auch Elena ist mächtig sauer, denn sie hat überhaupt keine Lust auf das verschnarchte Kuhdorf Eigam. In ...

Es ist nicht schön, wenn man seine Freunde hinter sich lassen muss, nur weil die Eltern umziehen. Auch Elena ist mächtig sauer, denn sie hat überhaupt keine Lust auf das verschnarchte Kuhdorf Eigam. In eine neue Schule gehen zu müssen, kann einem schon mal Unbehagen bereiten. Doch als Elena in ihre neue Klasse kommt, muss sie feststellen, dass dort einiges merkwürdig ist. Mit ihrem Mitschüler Felix versucht Elena, hinter das Geheimnis des Klassenzimmers zu kommen. Es ist also nicht langweilig in Eigam, sondern ganz schön geheimnisvoll und abenteuerlich.
Diese Geschichte gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und die tollen schwarz-weißen Illustrationen lockern die Geschichte auf.
So ein Umzug ist nicht leicht. Man lässt Freunde zurück und muss sich an eine neue Schule mit neuen Lehrern und Klassenkameraden gewöhnen. Nicht immer wird man von allen freundlich aufgenommen. Das muss auch Elena erleben. Doch sie findet auch neue Freunde. Gemeinsam versuchen sie hinter das Geheimnis des Klassenzimmers zu kommen.
Wie es überhaupt zu dem zaubernden Klassenzimmer gekommen ist, erzählt der Prolog, der in die Zeit vor siebzig Jahren zurückführt. Es braucht aber schon ein Weilchen bis es wirklich magisch wird, und dann ist die Geschichte auch schon zu Ende. So wird man aber neugierig auf den Folgeband.
Es ist eine unterhaltsame und magische Geschichte.

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