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Veröffentlicht am 30.12.2018

las sich recht gut, hält aber nicht, was es verspricht

Lüge nie!
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Lüge nie! von Kate White (Thriller, 2018; atb)

- las sich recht gut, aber hält nicht das, was er verspricht -

Dieser Thriller, dessen Klappentext und Cover mich neugierig machten und stammt von der amerikanischen ...

Lüge nie! von Kate White (Thriller, 2018; atb)

- las sich recht gut, aber hält nicht das, was er verspricht -

Dieser Thriller, dessen Klappentext und Cover mich neugierig machten und stammt von der amerikanischen Autorin, die mir bisher so gar nichts sagte und die wohl schon mehrere Bücher veröffentlicht hat.

Dieser Thriller hat eigentlich gar nichts von dem gehalten, was ich mir gewünscht, bzw. vorgestellt hatte.
Erstmal dauerte es gefühlt ewig, bis mal sowas, wie Thrillerelemente überhaupt auftauchten. Zudem darf man sich nicht zu sehr auf eine Thrillerhandlung versteifen, denn es handelt sich nicht um einen klassischen Thriller, sondern eher um einen Beziehungsthriller, wo die Betonung mehr auf Beziehungssachen, als auf dem Thriller an sich liegt.

Es ist also eher eine Geschichte um eine Beziehungkiste mit leichten Thrillerelementen, die allerdings erst sehr spät zutage kamen.
Somit fehlt es hier an Vielem, allen Voran an Spannung, die ich bei der vom Verlag eingeordneten Genreeinteilung erwartet hätte.
Ich will nicht sagen, dass sich das Buch schlecht las, das ist absolut nicht der Fall, ich habe es gerne und zügig gelesen, denn es war schon so so, dass ich wissen wollte, was dahintersteckt.

Es ist halt nur so, dass der Klappentext schon mehr verspricht, als er gehalten hat. Zumindest habe ich wesentlich mehr da hineininterpretiert.
Fangen wir mal mit dem im Klappentext erwähnten Unfall an, den Bryn einige Monate vorher erlitten hat. Dieser wurde immer mal wieder erwähnt, allerdings nicht so in dem Maße, dass ich da so viel mit anfangen konnte. Dem zugutehalten muss ich, dass man auf den letzten Seiten dann doch noch etwas mehr darüber erfährt und sich somit noch auflöst, was wohl dazu geführt hat.

Als Nächstes ist im Klappentext von rätselhaften Zeichen die Rede, die jemand Bryn nach der besagten Dinnerparty hinterlässt. Gerade, was das angeht, habe ich mir so viel mehr von erwartet. Das, was im Buch geboten wurde, war für einen angeblichen Thriller einfach viel zu wenig, als dass es diese Zuordnung erlaubt hätte.

Und zu guterletzt ist da noch das Verhalten ihres Mannes, der nicht der zu sein scheint, als der er sich ausgibt.
Auch hier habe ich mir soviel mehr drunter vorgestellt, als geboten wurde. Gerade diese Tatsache hätte so gut als Thrillergrundlage herhalten können und soviel mehr bewirken können. Hier muss ich sagen, dass das Potenzial dafür einfach nicht gut genug ausgeschöpft wurde. Gleiches gilt somit für die Auflösung des Ganzen, denn die war einfach so unspektakulär und schon sowas, wie langweilig, dass ich das Ganze irgendwie nicht wirklich als Thriller ansehen kann, auch wenn dann doch die Grundlage für einen Beziehungsthriller gelegt war.
Es fehlte einfach der Pep und der Thrill in der Geschichte, die das Ganze noch hätte retten können. Somit bewegen wir uns hier leider nur im Rahmen eines 08/15 Romans, der vorgibt ein Thriller zu sein, aber mit denen seiner Art absolut nicht mithalten kann.

Ich muss sagen, dass ich nichts gegen diese Art von Thrillern habe, es muss nicht immer ein komplizierter Kriminalfall dahinterstecken, mit ganz viel Blut und etlichen Mordopfern. Es gibt eben viele Arten von Thrillern, die auch alle ihre Daseinsberechtigung haben. Aber in diesem Fall verlor sich der Fall an sich dann doch zu viel.
Bryn war zu sehr mit sich und ihren Gefühlen zu ihrem Mann beschäftigt, so dass das Wesentliche, eben der Fall, den es in dem Sinne ja dann doch gab, zu sehr in den Hintergrund gerückt sind. Zudem kommt dann noch hinzu, wie bereits erwähnt, dass die Dinge, die interessant gewesen wären, eben nicht so zum Tragen kamen, wie erwartet, so dass sie das Ruder doch noch hätten rumreißen können.

Fazit:

Ein Buch, was sich zwar nett und zügig liest, jedoch nicht das hält, was es vorgibt zu sein. Es verliert sich in Nebensächlichkeiten und vergisst die wesentlichen Dinge. Wer auf wirklichen Thrill und Spannung aus ist, könnte hier enttäuscht werden. Wer auf seichte Beziehungsthriller steht, wo der Thrill eben nicht im Mittelpunkt stehen muss, könnte es hiermit versuchen. Für mich persönlich war es zu wenig und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.
Note: 4

Veröffentlicht am 28.09.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht

Scharfstellung
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Scharfstellung - Die neue sexuelle Revolution von Dr. med Heike Melzer (Sachbuch, 2018; Tropen Verlag)

Vorweg: Ich kann gar nicht mal genau sagen, warum ich dieses Buch überhaupt lesen wollte, sprich ...

Scharfstellung - Die neue sexuelle Revolution von Dr. med Heike Melzer (Sachbuch, 2018; Tropen Verlag)

Vorweg: Ich kann gar nicht mal genau sagen, warum ich dieses Buch überhaupt lesen wollte, sprich was ich mir davon versprach. Ich fand die Thematik recht interessant und da ich meinen Horizont gerade im Bereich der Sachbücher noch erweitern möchte, machte es mich neugierig.

Was soll ich nach Beendigung nun sagen? Nun, alleine schon der Einstieg erwies sich schon als nicht so einfach, auch wenn es recht locker mit einem Fallbeispiel aus der Praxis der Psychotherapeutin losging. Das konnte mich leider jedoch nicht so sehr fesseln, dass ich direkt weiterlas, sondern erstmal etliche Tage ins Land gingen, bevor ich das Buch heute nun wieder zur Hand nahm.

Mein Problem mit dem Buch waren einfach diese ellenlangen Kapitel, in denen es um Fakten, Fakten,Fakten ging und die sich einfach für mich absolut ermüdend lasen. Statt interessanter Einblicke in die Thematik gab es hauptsächlich nur recht langweilige Fakten, die sich bei mir auch nicht in die Gehirnwindungen eingruben.

Natürlich gab es hin und wieder auch mal interessantere Einblicke, die waren mir allerdings zu selten und manche Sachen waren mit mit meinen immerhin 35 Jahren nun auch nicht gänzlich unbekannt, auch wenn Vieles einfach nur abartig und widerwärtig war, was man teilweise zu lesen bekam. Nun gut, das bringt diese Materie nun mal leider mit sich, dass es da halt auch Annormalien mit sich bringt, die sich in so einem Buch natürlich gut verarzten lassen. Dies soll auch keinen Kritikpunkt an sich darstellen.

Ich hätte mir einfach mehr Kernfakten auf den Punkt gebracht gewünscht, anstatt seitenweise Abschweifungen, die mich leider zum Schluss dazu fast zwangen, das Buch zumindest geringfügig passagenweise zu überspringen, um überhaupt noch vorwärts zu kommen.

Ich denke, dass ich das Buch trotzdem irgendwann noch einmal zur Hand nehmen werde, nämlich, um dann nochmal das Kapitel der Kinder- und Jugendaufklärung genauer zu inspizieren. Bis dahin werden aber wohl noch gute 10 Jahre ins Land gehen...

Fazit:

Ein Sachbuch, dass auf den ersten Blick erstmal ganz interessant klang, sich dann allerdings als so langatmig entpuppte, dass das Lesen doch ziemlich erschwerte. Kann man lesen, muss man aber nicht.
Note: 4

Veröffentlicht am 30.08.2018

weder thrillig, noch psychologisch

Das andere Haus
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Das andere Haus von Rebecca Fleet (Psychothriller, 2018; Goldmann)

Bei diesem Buch handelt es sich um das Thrillerdebüt der Londoner Autorin.

Dieses Buch reizte mich absolut, denn ich liebe Psychothriller ...

Das andere Haus von Rebecca Fleet (Psychothriller, 2018; Goldmann)

Bei diesem Buch handelt es sich um das Thrillerdebüt der Londoner Autorin.

Dieses Buch reizte mich absolut, denn ich liebe Psychothriller und der Klappentext machte mich absolut neugierig. Zudem ist das Cover ein absoluter Hingucker, sowohl von seiner Erscheinung, als auch von der Haptik her. Das Cover ist in diesem Fall für mich allerdings auch das Beste vom Buch.

Die Geschichte gliedert sich in Gegenwart aus der Sicht im Jahr 2015, als auch aus der Sicht der Vergangenheit im Jahr 2013. Zudem spielt es aus der Sicht von Caroline, gelegentlichen Einblicken aus der Sicht ihres Mannes Francis, sowie gelegentliche kursiv eingeschobene Einblicke aus der Sicht einer weiteren, zunächst unbekannten Person.

Was mich mitunter wohl einfach mit am Meisten störte, ist wohl einfach die Tatsache, dass der Titel einfach total unpassend gewählt ist, denn der im Klappentext besagte Haustausch und dessen Wirkungen spielen so eine untergeordnete Rolle, dass man sich dieses auch gleich hätte schenken können. Der vermeintlich unvergessliche Aufenthalt, der im Klappentext groß versprochen wird, ist einfach ein absoluter Witz.

Stattdessen wird der Leser einerseits mit absolut nichtssagenden Passagen aus der Gegenwart gelangweilt, wo so gut wie nichts passiert, jedenfalls nichts von dem, was im Klappentext vorausgesagt wird, da dort weder Spannung, noch Emotionen aufkommen, was die düstere Atmosphäre angeht, die dieses Haus angeblich ausstrahlen soll.
Desweiteren wird man wieder und wieder mit Passagen über ihren süchtigen und arbeitsunfähigen Ehemann, der Psychotherapeut ist, gelangweilt, sowie einer weiteren Sache, die sie betrifft und was wohl Teil seiner Sucht ist.

Ich las und las und hatte nach den ersten 100 Seiten immerhin noch eine leichte Hoffnung, dass das psychologische Verwirrspiel doch noch zum Vorschein kommt, aber leider weit gefehlt. Es ging weiter wie bisher ohne jegliche Spannung, jedoch noch mit der Hoffnung noch ein hinnehmbares Ende zu bekommen.

Dieses wollte sich leider nicht einstellen. Empfand ich das Buch bis kurz vor dem Ende als normalen Roman, so wechselte dieses Empfinden ca 100 Seiten vor Schluss zu einem Drama. Diese Tatsache konnte für mein Empfinden aber nicht wirklich mehr herausreißen, da das Ganze relativ unspektakulär daherkam. Wenn man auf einen Psychothriller oder halt auch allgemein auf einen Thriller eingestellt ist, der sich in keiner Weise als solcher entpuppt, macht man sich schon so während des Lesens seine Gedanken, was wohl des Rätsels Lösung sein könnte. Für mich war diese Auflösung einfach nur enttäuschend, da ich mich fragte, warum ausgerechnet jetzt und warum wird das Ganze so unspektakulär dargestellt, wenn der Klappentext soviel mehr verspricht?

Fazit:

Für mich ein Buch, was weder psychologisch, noch überhaupt einen Thriller darstellt. Dementsprechend gibt es nicht den Hauch von psychologischen Verwirrspielen oder sonstigen Elementen, die man auch nur ansatzweise diesem Genre zuordnen könnte. Dafür oft langweiliges Geplänkel, sowie einen sehr kurzen Dramamoment, gefolgt von einem sehr unspektakulären Auflösungsfinale. Gekrönt wird das Ganze noch von absoluter Spannungslosigkeit, sowie handelnden Personen, von denen man nicht mal weiß, warum sie in der Geschichte vorkamen, da sie für sie nichts taten. Als Zeitverschwendung würde ich es trotztdem nicht gänzlich sehen, denn ich wollte schon sehr gerne wissen, was sich dahinter verbarg. Trotzdem absolut am Thema und Genre vorbei, denn man bekommt einfach nichts, was einem bei diesem Buch versprochen wird, somit enttäuschend.
Note: 4

Veröffentlicht am 27.06.2017

ratgebertechnisch gleich null, Unterhaltungswert mitunter ganz nett

Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
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Am Arsch vorbei geht auch ein Weg - Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst von Alexandra Reinwarth (Ratgeber/Sachbuch, 2016: mvgverlag)

- ratgebertechnisch gleich null, Unterhaltungswert ...

Am Arsch vorbei geht auch ein Weg - Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst von Alexandra Reinwarth (Ratgeber/Sachbuch, 2016: mvgverlag)

- ratgebertechnisch gleich null, Unterhaltungswert mitunter ganz nett -

Buchfakten:
- Erscheinungsdatum: 9. Mai 2016
- Verlag: mvg Verlag
- Genre: Sachbuch/Ratgeber
- Seitenanzahl: 183
- Preis: 16,99€

Auf diesen Ratgeber wurde ich aufmerksam, nachdem mein Freund und ich uns gestern, aufgrund von noch etwas vorhandener Wartezeit den neuen Münsteraner Hauptbahnhof angucken und somit in der dortigen Buchhandlung landeten. Da ich Sachbücher mitunter zwischendurch mal recht interessant finde, mich die Thematik ansprach und mein Freund meinte, ob das nicht was für mich wäre, kaufte er es mir.

Das Buch ist in 6 Kapitel unterteilt, die sich in folgende Themen aufspalten:
1. Die eigene Person
2. Freunde, Bekannte und Unbekannte
3. Familie
4. Im Beruf
5. Eltern & Kinder
6. Liebe

Meine Intention dieses Buch zu lesen bestand eigentlich darin, dass ich meinte, etwas daraus mitnehmen zu können, sprich Tipps, die mir im Alltag vielleicht von Nutzen sein könnten und mir vielleicht Wege hätten aufzeigen können, wie man vielleicht wirklich das ein oder andere hätte ändern können. Was man als Leser bekommt ist allerdings etwas vollkommen Anderes, als man anfangs annimmt.

Ja, es war zwischendurch amüsant und ich habe einige Male lauthals aufgelacht und mich somit amüsiert, aber ich konnte rein gar nichts daraus mitnehmen und das ist bei so einem Buch wirklich mehr als schade.

Das Problem: Das Buch, so steht es im Nachwörtchen wurde von der Autorin aus ihrer Sicht. ihrem persönlichen Weg, alles an ihrem Allerwertesten vorbeigehen zu lassen, geschrieben, so dass man sich als Leser wirklich überhaupt nicht darin wiederfinden kann, wenn man nicht gerade haargenau ihre Gegebenheiten in seinem Leben hat.
Dieses Buch liest sich und wurde auch so runtergeschrieben, wie ein halber Roman, sprich die Autorin plaudert nur aus dem Nähkästchen ihres Lebens, so dass es gar keine ratgeberischen Elemente aufweist. Man liest also eigentlich die ganze Zeit einen Roman, der ihr Leben widerspiegelt.

Das weitere Problem: Der Autorin scheint inzwischen so ziemlich alles an ihrem Allerwertesten vorbei zu gehen, so dass man sich fragt, was genau spielt dann im Leben überhaupt noch alles eine Rolle, wenn einem doch eigentlich alles egal sein kann. Wo kann man noch die Grenze ziehen zwischen Alltagsgeschehen und Ereignisse, die man als relevant oder eben unrelevant erachtet und die so unwichtig werden, dass man sich eben keine Gedanken mehr darüber machen sollte. Für meinen Geschmack führt das ein wenig zu weit, denn dann würde das Leben, so wie es jeder führt, einfach keinen Sinn mehr machen.

Somit konnte ich dem Buch, außer teilweise ein paar lustigen Lesemomenten nichts, aber auch rein gar nichts entnehmen, wofür es eigentlich angedacht war. Und das ist für ein Taschenbuch, was es letztendlich ist für stolze 16.99€ doch wirklich mehr als schade, denn dieses Buch hätte somit so, wie es hier nun vorliegt wirklich jeder mit seiner eigenen Lebensstory schreiben können, was anderen Lesern leider gar nichts bringt. Somit hat es leider seinen Sinn für mich vollends verfehlt.

Fazit:

Der Unterhaltungswert war mitunter ganz ok, durch einige lustige Lesemomente, aber seinen eigentlichen Sinn verfehlt es vollkommen, da ich aus ratgeberischer Sicht rein gar nichts davon brauchen und mitnehmen konnte. Da überlegt man sich, ob man nicht selbst nicht auch so ein Buch schreiben könnte, schade.
Note: 4-

Veröffentlicht am 23.05.2017

enttäuschend, da nicht das, was erwartet & angegeben und von Psychothrill keine Spur

Glücksmädchen
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Glücksmädchen von Mikaela Bley (Psychothriller, 2017; Ullstein)
- enttäuschend, da nicht das, was erwartet & angegeben und von Psychothrill nicht den Hauch einer Spur -

Bei Glücksmädchen handelt es sich ...

Glücksmädchen von Mikaela Bley (Psychothriller, 2017; Ullstein)
- enttäuschend, da nicht das, was erwartet & angegeben und von Psychothrill nicht den Hauch einer Spur -

Bei Glücksmädchen handelt es sich um den Debütroman der schwedischen Autorin.

Normalerweise umgehe ich skandinavische Romane, insbesondere Thriller, da mich die Versuche, die ich bisher gestartet habe immer enttäuscht haben. Hauptsächlich deshalb, da das Spannungselement in den nordischen Romanen einfach ein anderes ist, als beispielsweise bei deutschen Thrillern. Jedenfalls empfinde ich das so.

In diesem Fall wollte ich allerdings noch mal eine Ausnahme machen und einen weiteren Versuch starten, da mich der Klappentext sehr ansprach und mich neugierig gemacht hat.

Was soll ich sagen? Ich wurde wieder einmal ziemlich enttäuscht. Das einzig Positive, was ich diesem Roman entnehmen konnte ist, dass ich den Schreibstil als relativ angenehm empfand, so dass ich es doch recht gerne gelesen und innerhalb eines Tages gelesen und beendet habe.

Ansonsten konnte ich diesem Buch leider nicht mehr so ganz viel Gutes abgewinnen, da es mich ziemlich enttäuscht zurückgelassen hat. Ich fange mal bei der Genrebezeichnung an. Das Buch wurde vom Verlag als Psychothriller ausgelegt. Schön und gut, aber den konnte ich von vorne bis hinten nirgends finden, dieses Buch besitzt nicht die Spur von Psychoelementen. Ich berufe mich hier mal auf die Definition eines Psychothrillers, wie Wikipedia es beschreibt:

Zitat:
Psychothriller
Im Psychothriller ist der Konflikt, der sich zwischen den Hauptfiguren entfaltet, eher geistig oder emotional als physisch. In vielen Psychothrillern ist das zentrale Thema des Films die Wahrnehmung der Hauptfigur, die z. B. zu entdecken versucht, was Wahrheit und was Täuschung ist.

Genau dieses erwarte ich, wenn auf einem Buchcover von einem Psychothriller die Rede ist. Streckenweise konnte ich mit Mühe und Not einen herkömmlichen Thriller in diesem Buch entdecken, da Lyckes Verschwinden doch oft ziemlich in den Hintergrund gerät und man als Leser von den Polizeiarbeiten überhaupt nichts mitbekommt, da sich diese Dinge nur aus der Sicht der Kriminalreporterin Ellen abspielen. Somit spielt das Buch hauptsächlich aus ihrer Sicht, mal mehr mal weniger abwechselnd aus der Sicht von Lyckes Mutter, ihrer Stiefmutter und ihrem Kindermädchen. Gerade was die Emotionen, die das Verschwinden eines Kindes zwangsläufig hervorruft, kam bei diesen Abschnitten so rein gar nichts dabeiraus, was zu dieser Thematik gepasst hätte.

Spannungsmäßig entwickelte sich der Roman auch nicht so, wie gewünscht, somit würde ich persönlich ihn eher als Familiendrama mit einem Hauch Thrillelementen bezeichnen, der sich auf Lyckes Verschwinden beruft.
Gerade was das Verschwinden des Kindes angeht, bin ich doch mega enttäuscht, denn sollte doch gerade das im Vordergrund stehen. Um Seite 200 ca, also 113 Seiten vor Ende erfährt man dann mal endlich, was es mit Lyckes Verschwinden auf sich hat. Das ist für einen sogenannten Thriller einfach viel zu schwach. Von dem armseligen, fast lächerlichen Motiv, was man ca 5 Seiten vor Ende dann mal endlich aufgetischt bekommt, mal ganz zu schweigen.

Fazit:

Ein sogenannter Thriller, auf den ich sehr gespannt war und von dem ich sehr enttäuscht wurde. Hier passt nichts so, was dieser Thriller vorgibt zu sein. Wer einen spannenden Psychothriller oder überhaupt einen Thriller erwartet wird wohl mehr als enttäuscht werden. Lediglich den Schreibstil empfand ich als relativ passabel.
Note: 4-

Zitat entstammt von Wikipedia und ist in diesem Fall natürlich auf ein Buch und nicht einen Film gemünzt.