Profilbild von Buchblog_lesehungrig

Buchblog_lesehungrig

Lesejury Star
offline

Buchblog_lesehungrig ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchblog_lesehungrig über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2022

Auf nach Montana

Golden Hill Touches
0

Um was es geht:
Parker kehrt nach elf Jahren auf die Golden Hill Ranch zurück und möchte dort zusammen mit seiner Schwester eine Pferdetherapiestätte aufbauen. Die Bewohner erwarten ihn nicht alle mit ...

Um was es geht:
Parker kehrt nach elf Jahren auf die Golden Hill Ranch zurück und möchte dort zusammen mit seiner Schwester eine Pferdetherapiestätte aufbauen. Die Bewohner erwarten ihn nicht alle mit offenen Armen.

Die Figuren:
Clayanne Davenport ist 27 Jahre alt. Sie hat die liebenswerte Angewohnheit, all ihren Gegenständen Namen zu verpassen. Sie war schon als Teenager nicht auf den Mund gefallen und behält auch jetzt gerne die Oberhand. Eine toughe Frau, die aber mit Selbstfindungsproblemen kämpft.

Parker Huntington ist 28 Jahre alt und hat die Golden Hill Ranch in Boulder Creek in Montana gekauft. Sie gehörte einst seinen Großeltern. Er hat eine innige Verbindung zu seiner Schwester Sadie und zeigt sich im Buch kämpferisch und sensibel zu gleich. Eine tolle Mischung.

Zur Umsetzung:
Elf Jahre und einige Narben im Herzen liegen zwischen Clay und Parker, als sie sich zum ersten Mal wiedersehen und die Funken sprühen. Der flüssige Schreibstil lässt mich nur so durch die Seiten fliegen. Ich habe ein Dauerkino im Kopf und mich erreichen jede Menge prickelnde Emotionen. Die Story startet mit einem Prolog von vor elf Jahren. Böhm schiebt immer wieder die Vergangenheit zwischen die Gegenwart und sorgt so dafür, dass ich die Figuren gut kennenlerne.

Ich brauche eine Weile, um zu verstehen, weshalb Parker nicht beliebt in Boulder Creek ist. Durch die abwechselnden Ich-Perspektiven im Präteritum von Clay und Parker kommen sie mir nahe. Ich fühle mich in dem Ort Boulder Creek lange nicht wohl. Die Bewohner spielen sich auf, als hätte Parker ihnen das Herz aus der Brust gerissen. Ihr Verhalten ihm gegenüber im Laufe der Geschichte kann ich bis zum Ende nicht nachvollziehen. Er ist nicht mehr der Teenager von einst und ich empfinde einige Personen als übergriffig und bösartig.

Die Szenen mit den Pferden berühren mich und zeichnen mir grandiose Bilder in den Kopf. Hiervon hätte ich mir gerne mehr gewünscht und dafür lieber auf einige Rückblenden verzichtet. Vermutlich komme ich da aber in Sadies Geschichte noch auf meine Kosten. Die Geschwister haben ein spannungsvolles Projekt vor sich und ich freue mich total auf dessen Umsetzung.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Der Konflikt zwischen den Bewohnern von Boulder Creek und Parker überzeugt mich nicht. Für mich fehlt es diesem an Substanz, um ein gewisses Verhalten akzeptieren zu können, und der Moment, wo einige Personen umschwenken, verstehe ich ebenso wenig, weil ich dafür keinen Anlass erkennen kann.

Die Gefühle der Protagonisten sind weitestgehend gut ausgearbeitet, wobei für mich die Tiefe in entscheidenden Augenblicken fehlt.

Mein Fazit:
„Golden Hill – Touches“ ist eine knisternde Liebesgeschichte mit charmanten Figuren, die mich für etliche Stunden nach Montana entführt. Ich verliere mich in der Schönheit der Pferde, fiebere und leide mit Parker mit, denn er muss einiges ertragen und freue mich über jeden Fortschritt auf Golden Hill und zwischen Clay und Parker. Trotz kleiner Schwächen sind mit diesem Buch angenehme Lesestunden garantiert.

Von mir erhält „Golden Hill – Touches“ 4 prickelnde Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2022

Unterhaltsam und romantisch

Leinwand frei für die Liebe
0

Um was es geht:
Jillian erbt von ihrer verstorbenen Großmutter ein heruntergekommenes Kino in der Kleinstadt Stanberg, dessen Zustand sie an ihre Grenzen bringt. Der Handwerker Matt hat sofort sein Urteil ...

Um was es geht:
Jillian erbt von ihrer verstorbenen Großmutter ein heruntergekommenes Kino in der Kleinstadt Stanberg, dessen Zustand sie an ihre Grenzen bringt. Der Handwerker Matt hat sofort sein Urteil über sie gefällt und macht ihr mit seiner mürrischen Art das Leben nicht leicht. Weshalb er sich trotzdem hartnäckig in ihrem Kopf festsetzt, kann sie nicht verstehen.

Zu den Figuren:
Jillian Everstone ist 27 Jahre alt, lebt in Sacramento und geht einem Job nach, der nur der Sicherung ihres Lebensunterhaltes dient. Einst träumte sie von einer Karriere zur Drehbuchautorin, aber dieser Traum hat sich vor langer Zeit pulverisiert. Das Verhältnis zu ihrer Grandma Rose war gegen Ende schwierig, was ihr jetzt zu schaffen macht. Sie ist eine angenehme Persönlichkeit, mit der ich mich total wohlfühle.

Matt Johnson, der Enkel von Mr. Montey, ein enger Freund der verstorbenen Rose, hält Jillian für eine undankbare Großstadtpflanze. Er ist ein spannender Charakter, der sich nicht leicht in die Karten schauen lässt. Mir gefällt es, wie er mit Jillian umgeht, ihren Trotz reizt und mit ihren kleinen Unsicherheiten spielt. Matt ist einer von den Guten. Ein Mann für alle Fälle, absolut verlässlich und liebenswert.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte entwickelt sich ruhig und es dauert etwas, bis ich hineinkomme, doch dann packt mich das Buch und lässt mich erst am Ende wieder los. Ich genieße schlagfertige Dialoge, etwas Humor, Romantik, unterhaltsame Figuren und darf einem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Im Buch kommt die Frage auf, ob man dieses Geheimnis kennen muss. Am Anfang habe ich das mit Ja beantwortet. Wie meine Antwort am Ende der Geschichte lautet, verrate ich an dieser Stelle nicht. Ich wüsste aber gerne, wie du das siehst. Mit dieser Geschichte habe ich tolle Lesestunden und genieße die Entwicklung, die Jillian durchmacht. Dabei ist alles für mich nachvollziehbar. Mir wird nur die Ich-Perspektive der Protagonistin im Präsens geboten und ich hätte gerne auch die von Matt gelesen.

Was mich nicht anspricht:
Ich komme nur schwer in die Geschichte hinein, was vielleicht der fehlenden Atmosphäre am Anfang geschuldet ist, dabei empfinde ich Längen. Es dauert eine Weile, ehe der Text Bilder in meinem Kopf entstehen lässt. Der Schreibstil trifft nicht komplett meinen Geschmack. Der Text hat stellenweise zu viele Füllwörter, die für mich das Lesen sperrig machen. Dopplungen sollten ebenso vermieden werden. Mir wird nur die Ich-Perspektive der Protagonistin im Präsens geboten und ich hätte gerne auch die von Matt gelesen. So bleibt dieser leider zu blass und weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Gefühle der Liebenden erreichen mich nur schwach und so muss ich auf das geliebte Bauchkribbeln beim Lesen verzichten.

Mein Fazit:
„Leinwand frei für die Liebe“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman, dem eine tolle Idee zugrunde liegt und deren Umsetzung mich nach einer Weile völlig packt. Es wird romantisch, minimal tiefgründig, spannend und etwas humorvoll. Insgesamt eine gelungene Mischung, um mich für wenige Stunden in eine andere Welt zu träumen. Trotz einiger Schwächen habe ich jede Menge Lesespaß. Ich freue mich sehr, in den 2. Teil abzutauchen.

Von mir erhält „Leinwandfrei für die Liebe“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2022

Sinnlich und romantisch

Kings of Passion - Haltloses Verlangen
0

Um was es geht:
Dawns großer Traum, Schmuckdesign zu studieren, platzte vor 5 Jahren auf schmerzhafte Weise an der Elitehochschule in Melbourne. Heute arbeitet sie als Produktfotografin und ein neuer Auftrag ...

Um was es geht:
Dawns großer Traum, Schmuckdesign zu studieren, platzte vor 5 Jahren auf schmerzhafte Weise an der Elitehochschule in Melbourne. Heute arbeitet sie als Produktfotografin und ein neuer Auftrag führt sie geradewegs in die Höhle des Löwen. Zu Lloyd Townsend! Dem Mann, dem sie damals die Schuld daran gab, dass sie ihren Studienplatz verlor. Kann sie ihren Gefühlen vertrauen? Und ist Lloyd am Ende unschuldig?

Zu den Figuren:
Lloyd Townsend ist der jüngste der drei Townsend-Brüder und sie sind Milliarden schwer. Kings of Passion heißt die Firma, die ihr Großvater gegründet hat. Lloyd ist Chefdesigner und wahnsinnig talentiert. Er hat einen angenehmen Charakter, ist loyal und das er obendrein heiß ist, stört mich kein bisschen.

Dawn McIntyre ist 24 Jahre alt und arbeitet zusammen mit ihrer Schwester Hope im familiären Fotogeschäft in Sidney. Sie ist in einer Beziehung, die vor sich hin plätschert und liebt die Fotografie. Noch mehr liebt sie es, Schmuck zu designen. Es schmerzt sie noch immer, dass sie diesen Traum begraben musste.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte startet mit einem Prolog 5 Jahre vor dem Heute und führt mich nach Melbourne an eine Elitehochschule. Ich bin sofort an Dawns Seite und fühle mich wohl mit ihr. Sie ist so bodenständig und verfolgt konsequent ihr Ziel. Ich lerne ebenso Lloyd kennen, der dort Schmuckdesign studiert wie sie. Die beiden sind süß miteinander. Im Jetzt angekommen, erfahre ich nach und nach, was damals passiert ist und weshalb Dawn sich von Lloyd so verletzt fühlt. Die Geschichte entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und bietet mir maximale Nähe zu den Figuren. Hilfreich dabei ist, dass ich abwechselnd in die Ich-Perspektiven der beiden schlüpfen darf.

Ich bewundere Dawn für ihre Haltung. An ihrer Stelle hätte ich wohl einmal die Fassung verloren. Summers bietet mir unvorhergesehene Wendungen, angeregte Dialoge und prickelnde Augenblicke, die ich total genieße. Die Informationen zur Schmuckherstellung, die unaufdringlich in die Story einfließen, gefallen mir sehr und zaubern mir ein Bilderfeuerwerk in den Kopf. Lloyds und Dawns Leidenschaft dafür entflammt mich ebenfalls. Es wird sinnlich und prickelnd.

Was mir nicht gefällt:
Der Schreibstil ist an wenigen Stellen hakelig und es werden ein paar Wörter unpassend eingesetzt, die mich aus dem Lesefluss werfen. Zwischendrin flaut für einige Seiten der Spannungsbogen ab, aber zum Glück nicht lange.

Mein Fazit:
„Kings of Passion – Haltloses Verlangen“ bietet mir stimmungsvolle Lesestunden, eine angenehme Atmosphäre, sympathische Charaktere, sinnliche Augenblicke, ein gelungenes Setting und Überraschungen, die ich nicht erwartet habe. Ich freue mich über das Wiedersehen mit Vaughan, dem ältesten Townsend-Bruder, dessen heiße Geschichte ich im ersten Band kennenlernen durfte und bekomme jetzt einen Aufhänger zu lesen, der Garrett Townsend aus der Fassung bringt. Hoffentlich kann ich bald in seine Story eintauchen.

Von mir erhält „Kings of Passion – Haltloses Verlangen“ 4 glückliche Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Das Buch überrascht mich

Only One Song
0

Wusstest du, dass man Lebensqualität an Laternenpfähle messen kann? Im Buch findest du den Beweis dafür.

Um was es geht:
Theo arbeitet in einer Bar und lernt dort den Drummer Winston kennen, der kurz ...

Wusstest du, dass man Lebensqualität an Laternenpfähle messen kann? Im Buch findest du den Beweis dafür.

Um was es geht:
Theo arbeitet in einer Bar und lernt dort den Drummer Winston kennen, der kurz vor einer großen Tournee mit seiner Band steht. Um sich zu schützen, möchte Theo keine Gefühle aufkommen lassen, doch leider hat ihr Herz andere Pläne.

Zu den Figuren:
Theodora Coleman ist 23 Jahre alt, hat ihr Tiermedizinstudium abgebrochen und jobbt in einer Bar und einer Tierklinik. In ihrer knappen Freizeit engagiert sie sich in einer Gruppe, die Tiere rettet, die entlaufen sind oder anderweitig Hilfe benötigen.

Winston Lewis Bell ist 25 Jahre alt, Drummer in einer Band und lebt mit seiner Hündin Willow zusammen. Die beiden sind ein Dream-Team und jedes Mal, wenn sie ihren Auftritt haben, wird mir warm ums Herz. Winston ist ein kreativer Kopf, der auf seinen Bauch hört und wunderbare Songtexte schreibt.

Im Buch hüpfen weitere Nebenfiguren durch die Seiten, die ich ins Herz schließe.

Zur Umsetzung:
Das Buch und ich haben keinen guten Start. Wegen des winzigen Schriftbildes im Taschenbuch ist das Lesen anstrengend und ich bin dankbar, das ich auf ein eBook ausweichen kann. Doch auch der Schreibstil macht den Anfang zäh. Es fehlt mir an Spannung und Aktivität im Text. Zudem habe ich Probleme mit Theo. Generell wird es ab dem ⅔ deutlich besser und die Geschichte fängt mich ein. Gegen Ende schafft sie es spielendleicht, meinen Puls in die Höhe schnellen zu lassen. Absolut grandios.

Was mich total überrascht, sind die herzerwärmenden tierischen Momente, die ich in dieser Rockstar-Romance erleben darf und ich muss sagen, das sie mir irre gut gefallen. In diesen Augenblicken macht sich Theo verletzbar und Winston ebenso. Ich habe mich in Willow verliebt und in so manch anderen tierischen Darsteller. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Theo in der Vergangenheit. Mir reicht ihre Sichtweise aus, dennoch hätte ich gerne mehr von Winston erfahren, um ihm näher zu kommen. Bei einigen zwischenmenschlichen Momenten zwischen ihnen kribbelt es bei mir, aber es erreichen mich nicht alle Emotionen. Die beiden brennen mich nicht ab.

Was mich nicht überzeugt:
Die Schwäche des Buches ist für mich eindeutig das erste Drittel. Hier plätschert alles vor sich hin und mir fehlt die Grundspannung. Zudem habe ich einige Zeit Probleme mit der Protagonistin. Sie ist kein Charakter, den ich sofort ins Herz schließe. Sie hält mich auf Abstand und zeitweise bin ich froh darüber. Doch sie zeigt mir zum Glück auch eine andere Seite von sich, mit der ich mich anfreunde. Und die Story hat wirklich Potenzial, auch wenn sie es nicht ausschöpft, und unterhält mich über weite Strecken gut.

Mein Fazit:
„Only One Song“ ist eine etwas andere Rockstar-Romance, die mich nach London führt. Ich bin kein Freund langer Monologe und Passivität beim Erzählstil liegt mir nicht, aber der Schreibstil gewinnt im Laufe der Handlung an Substanz. Goldberg leitet mich sicher und liebevoll durch traurige Situationen und untermalt wichtige Momente mit eindrucksvollen Metaphern, die mich total berühren. Alles wird spürbar lebhafter und gipfelt gegen Ende in ein Herzschlagfinale. Ich bin froh, dass ich die Geschichte gelesen habe. Sie hat so einige Punkte in mir aufgewühlt, mich zum Weinen gebracht und mir gezeigt, dass es sich immer lohnt, bei einem Menschen zwei Mal hinzuschauen, ehe man ein Urteil über ihn fällt.

Von mir erhält das eBook „Only One Song“ 4 bewegende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung. Das Taschenbuch ist bei mir aufgrund des zu kleinen Schriftbildes durchgefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2022

Ich fliege durchs Buch

We don’t talk anymore
0

Der wilde Ritt beginnt:
Das Buch habe ich in weniger als 24 Stunden beendet und frage mich gerade: Was war das denn? Die Sogwirkung ist nicht zu unterschätzen und trotz gelegentlicher Längen bin ich nur ...

Der wilde Ritt beginnt:
Das Buch habe ich in weniger als 24 Stunden beendet und frage mich gerade: Was war das denn? Die Sogwirkung ist nicht zu unterschätzen und trotz gelegentlicher Längen bin ich nur so durch die Story geflogen. Der Schreibstil ist große Klasse und ich liebe die Welten, die Johnson erschafft. Am Anfang hatte ich Probleme, einen Zugang zu Josephine zu finden, doch mit jeder Seite wurde es leichter. Die weibliche Figur ist für meinen Geschmack nicht so gut ausgearbeitet wie der Protagonist Archer, aber dennoch komme ich ihr sehr nahe. Der Spannungsbogen steigt rapide, ehe er kurz abfällt, nur um erneut Anlauf zu nehmen und sein Ergebnis vom letzten Mal zu toppen, was ihm mühelos gelingt. Die Dunkelheit nimmt zu und für all die Gefahren, die auf Archer und Josephine warten, sind sie mit 17 Jahren verflixt jung.

Eine Liga für sich:
Johnson versäumt es nicht, die Story mit reichlich Antagonisten zu füllen, und so kann ich mich kaum entscheiden, wem ich zuerst an die Gurgel will. Es gibt kaum explizite Szenen und diese sind so beschrieben, dass im Grunde alles unter der Bettdecke bleibt. Doch da ist dieser Kuss, ein Kuss im Buch, der auf über zwei Seiten auf Papier gebracht wird, und Johnson legt alles hinein, was die Protagonisten fühlen, durchmachen, entbehren, entgegenfiebern und begehren, Wahnsinn, mir bleibt nichts davon verborgen und sie setzt mich damit in Flammen. Das ist schon eine Klasse für sich.

Was mich nicht überzeugt:
Die Geschichte enthält jede Menge Spannung und Dramatik, die gut aufgebaut ist. Vieles davon ist dem Schweigen der Figuren geschuldet, was mir ab und an zu viel wird, denn Reden sollte nicht unterbewertet werden und ich kann das Schweigen nicht komplett nachvollziehen. Die Exeter Academy ist zwar einer der Handlungsorte im Buch, aber mit bleibt diese Schule zu blass im Leben von Archer und Josephine. Da werden andere Schauplätze wesentlich besser einbezogen.

Mein Fazit:
„We don’t talk anymore“ ist trotz einiger Schwächen ein spannungsvoller Auftakt einer Young Adult Dilogie. Die Story fesselt mich und zieht mich in rasantem Tempo durchs Buch. Der Schreibstil ist große Klasse. Johnson holt mich an alles dicht heran und lässt meinen Herzschlag in die Höhe schnellen. Die Spannungsbögen sind prima aufeinander abgestimmt und toll ausgearbeitet. Ich tauche in die Welt von Archer und Josephine ein und inhaliere die Emotionen, die sich mir entgegendrängen. Zwischen den beiden brennt ein Feuer, wie ich es beim Lesen liebe.

Sie überzeugen mich mit ihrem jungen Alter, da bei einigen ihrer Reaktionen die Naivität der Jugend zu finden ist. Ich bin so gespannt, wie es im 2. Teil weiter geht. Johnson versteht es immer wieder, mich als Leser einzufangen, in die Dunkelheit zu schicken und dabei einen Lichtstrahl zu schenken, der die Hoffnung auf ein Happy End nährt. Die Handlungsunterbrechung am Schluss führt jetzt nicht zur Schnappatmung bei mir, aber ich freue mich, wenn ich den Folgeband in Händen halte.

Von mir erhält „We don’t talk anymore“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere