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Veröffentlicht am 10.04.2022

Hebamme oder Hexe?

Die Vertraute
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Nachdem ich mit dem Einzelband „Die Verlorenen“ die Autorin Stacey Halls für mich entdeckt hatte, habe ich mich nun auf einen weiteren Einzelband von ihr gefreut:

Das Buch spielt in England im 17. Jahrhundert. ...

Nachdem ich mit dem Einzelband „Die Verlorenen“ die Autorin Stacey Halls für mich entdeckt hatte, habe ich mich nun auf einen weiteren Einzelband von ihr gefreut:

Das Buch spielt in England im 17. Jahrhundert. Die junge Fleetwood Shuttlewood ist gerade erst 17 Jahre alt, hat jedoch bereits einige Fehlgeburten hinter sich. Sie muss nun einen lebendigen Erben gebären, koste es, was es wolle und wenn es das eigene Leben ist. Denn eine Frau ist in diesem Zeitalter nur dazu da, dem Manne eine gute Ehefrau zu sein und einen Erben zu schenken. Immerhin ist die schwangere Fleetwood Mistress of Gawthorpe und die Erwartungen sind groß.

Die Begegnung mit der jungen Hebamme Alice Gray könnte ihre Rettung sein. Doch das Wissen der Hebamme über Kräuter und andere Mittelchen ist auch ihr Verhängnis. Diese gerät durch Anschuldigungen in einen Hexenprozess hinein und selbst gerät in Lebensgefahr.

Das Schicksal beider Frauen ist abhängig von der männlichen Einflussnahme und es ist erschreckend, wie ausgeliefert diese Frauen waren. Hierbei ist die Gesellschaftsschicht, die Bildung oder das Vermögen egal.
Es war interessant zu lesen, über welche Ansätze in Homöopathie bereits eine Hebamme zu dieser Zeit verfügte und wie beschwerlich und risikoreich eine Geburt zu dieser Zeit doch gewesen sein musste.

Der Aspekt der Hexenverfolgung bringt noch zusätzlich einen Spannungsaspekt in die Handlung hinein.
Beide Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch klammern sie sich aneinander und werden jedoch durch die Hexenverfolgung getrennt. Schaffen es beide und auch das ungeborene Baby zu überleben? Ich vergebe 4 von 5 Punkten für dieses spannende Buch.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Vom kleinen Bub bis zum ergrauten Vater

Nur noch eine Folge!
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Jaja, der Michel. Ich oute mich. Ich bin alt und er auch. Vor 25 Jahren zappte bereits er im blauen T-Shirt durch die Fernsehprogramme und ich war dabei und fand ihn wirklich lustig. Ich las damals sein ...

Jaja, der Michel. Ich oute mich. Ich bin alt und er auch. Vor 25 Jahren zappte bereits er im blauen T-Shirt durch die Fernsehprogramme und ich war dabei und fand ihn wirklich lustig. Ich las damals sein Buch „Zapped“ und Jahre später auch sein Buch „Achtung Baby!“

Und nun kommen wir an die Stelle…was bisher geschah: Der Michel hat weiter fernsehgeschaut und das Baby ist ein kritischer eigener Konsument mit dem Namen Lilly geworden.

Michael Mittermeier zieht ein Resümee seiner Fernsehgeschichte. Vom kleinen Bub bis zum ergrauten Vater. Dies schließt die (bereits damals sehr guten) alten Gags vom AOK-Auslandskrankenschein, Aktenzeichen XY und einigen anderen Kalauern allerdings mit ein. Da ich für so einen Kram ein enorm gutes Gedächtnis habe, dachte ich mir beim Lesen häufig „Achja, der Kalauer, hmm ja, der war neu und witzig…damals.“

Das waren die Gags wirklich, aber dennoch traue ich Michael Mittermeier doch genug Kreativität und TV-Stunden zu, es nicht nötig zu haben, so viele Gags „aufwärmen zu müssen“.

Allerdings muss ich zu seiner Entschuldigung sagen, werden sie etwas aufgepeppt durch Corona, Netflix und den Abou-Chaker-Clan. Denn schließlich war davon vor 25 Jahren noch nicht die Rede. Auch muss der Herr Mittermeier seiner Tochter Frage und Antwort stehen, was ich teilweise sehr komisch fand.

Schließlich sind so manche Serien einfach veraltet, auch wenn sie uns damals begeistern konnten. Das wir nicht alle in der Zappy-fort-Klinik gelandet sind, verdanken wir wohl dem Umstand, dass wir Dank Corona alle TV-Sender und Streaming Dienste leer gucken mussten.

Ich vergebe 4 von 5 Punkten, weil ich auch Wiederholungen im Fernsehen nicht mag. Für alle die das ursprüngliche Buch nicht kennen, ist dies ein tolles Buch mit Einblicken in die TV-Geschichte für das ich durchaus volle Punktzahl vergeben würde, wenn ich nicht schon so alt wäre….hust. Testbild….Ende.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Die Mischung macht es

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Quinn ist cool, sportlich und beliebt. Als er eines Abends einem mysteriösen blauhaarigen Mädchen zur Hilfe eilen will, wird er von etwas anderem verfolgt und schwer verletzt. Als er schließlich aus dem ...

Quinn ist cool, sportlich und beliebt. Als er eines Abends einem mysteriösen blauhaarigen Mädchen zur Hilfe eilen will, wird er von etwas anderem verfolgt und schwer verletzt. Als er schließlich aus dem Koma aufwacht, sieht er Dinge, die so nicht sein können. Ist er verrückt geworden? Sein Umfeld schreibt ihn aufgrund seines „Unfalls“ ab und glaubt ihm nicht. Nur Matilda, bisher verhasste Nachbarin, mit ausreichend Fantasyromanerfahrung, glaubt ihm und geht mit ihm der Sache auf den Grund.

Kerstin Gier ist Bestsellerautorin aus gutem Grund. Ein lockerer und spannender Schreibstil, interessante Protagonisten und schon sind einige Stunden Lesegenuss garantiert. Nach der Leseprobe war ich auf den ersten Teil dieser neuen Trilogie so gespannt und dann kam ich einfach nicht richtig in das Buch. Der Textausschnitt hatte mich mit einigen Fragen zurückgelassen, die mich neugierig stimmten. Der Einstieg fiel mir dennoch schwer. Es plätscherte so dahin….hmm, andere Wesen, Unstimmigkeiten, ob die nun Gut oder Böse sind, wer kann wem trauen, was wollen die von Quinn, oh ein Vater, der….ach Schwamm drüber. Ich hatte bei den ersten Kapiteln auf einmal das Gefühl, dass hier nicht unbedingt etwas Neues aus dem Fantasyuniversum vorliegt.

Erst als ich Quinn und seine durch den Unfall bedingten zynischen und auch spektakulären Anwandlungen besser kennenlernte, wurde ich neugierig, wohin ihn der Weg führt und fieberte schließlich mit.

Matilda, als Katholikin von nebenan, eigentlich von Quinn als eine biblische Plage bezeichnet, ist eher das schwarze Schaf der Familie. Sicherlich ist sie religiös bewandert, aber eigentlich ist sie ein normaler Teenager, mit Vorliebe für Fantasy und Quinn. Da kann sie schlecht nein sagen bei ein bisschen (Nächsten-)Liebe und Aktion mit mysteriösen Gegnern.

Die Mischung macht es und so machen Quinn und Matilda als neues Duo von Kerstin Gier meine Einstiegsschwierigkeiten locker wieder weg. Ich bin gespannt, wie und wann es weiter geht. (Ich hoffe zeitnah.) Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Reichtum, Armut, Intrigen, Sünden hoch 3

Black Roses
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„Rivals“ spielt mitten in den Südstaaten in Tennessee und ist eine neue Reihe von Geneva Lee! Südstaaten haben für mich durch die TV-Landschaft immer eins: Reichtum, Armut, Intrigen, Sünden hoch 3, da ...

„Rivals“ spielt mitten in den Südstaaten in Tennessee und ist eine neue Reihe von Geneva Lee! Südstaaten haben für mich durch die TV-Landschaft immer eins: Reichtum, Armut, Intrigen, Sünden hoch 3, da kann von der geografischen Anordnung nicht viel schief gehen, bei einer für Erotik bekannten Autorin.

Adair MacLaine und Sterling Ford treffen erstmals an der Valmont University aufeinander. Sie das reiche Luxusmädchen aus der hiesigen Gesellschaft, er ein armer Schlucker und Stipendiat ohne Familie. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, doch können beide die Anziehungskraft zueinander dauerhaft leugnen? Vor die Wahl gestellt, wählt Adair Luxus und Vermögen und muss Jahre später auf der Beerdigung ihres Vaters erneut auf Sterling treffen, der nur eins im Sinn hat: Rache!

Bereits nach den ersten Zeilen war ich mittendrin in der Handlung, die auf zwei Zeitschienen die Vergangenheit der beiden Protagonisten und das „aktuelle“ Geschehen im Zusammenhang beleuchtet. Adair ist auf „Windhall“ aufgewachsenen; ein Südstaatenherrenhaus, wie man es sich vorstellt. Dennoch ist es einschüchternd und kein zu Hause, wie man sich es wünscht. Auch geht Arbeit und Verpflichtung stets vor und so wird Adair in eine Schablone gepresst, wie die mächtigen Männer ihrer Gesellschaft ihre Vorzeigefrauen haben wollen. Auch in ihrer Collegeclique findet sich bereits ein ganzer Haufen der nächsten Generation davon und so scheint der junge Sterling eine echte Alternative. Er liest sogar Jane Austen und hat mit dem inzestuösen Haufen nicht viele Gemeinsamkeiten.

Dieser inzestuöse Haufen hat mich ein bisschen an eine Mischung aus Beverly Hills 90210 und den Denver Clan erinnert. Da geht an Konstellationen und Motiven für Rache noch so einiges.

Doch die Ereignisse überschlagen sich und der Leser erfährt lediglich Häppchenweise, dass es zum Bruch kam, der Jahre später in einem ausgeklügelten Racheplan mündet, den wir noch gar nicht ganz durchschauen konnten.

Da Liebe und Hass hier einen schmalen Grat darstellen, ist die Anziehungskraft ungebrochen und schnell verwischen die Grenzen. Da dies ein Auftaktbuch ist, erfahren wir hier leider noch nicht alles und ich stand am Ende etwas ratlos da. Wie geht es weiter? Was erfahren wir noch? Was hat Sterling noch für ein Blatt auf der Hand?

Für Geneva Lee ist das Buch bezüglich der erotischen Szenen geradezu harmlos. Es macht den Eindruck, als ob der Kessel gerade erst aufgesetzt wurde, also warten wir auf Band 2, ob es da ordentlich zischt und pfeift. Ich vergebe 4 von 5 Punkten, da das Ganze noch ausbaufähig, aber sehr vielversprechend ist.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Sexy Schnick Schnack Schnuck

Sexy Filthy Boss (White Collar Brothers 1)
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An die Spitze der Werbebranche will es Enzo Mancini schaffen. Er will Partner in der Webeagentur „Jacobson and Earl“ werden. Das aufgrund seines Verhaltens eine Assistentin nach der nächsten kündigt, ist ...

An die Spitze der Werbebranche will es Enzo Mancini schaffen. Er will Partner in der Webeagentur „Jacobson and Earl“ werden. Das aufgrund seines Verhaltens eine Assistentin nach der nächsten kündigt, ist ihm egal. Als nach einem tränenreichen Abgang Annie notfallmäßig einspringt und die neuen Auftraggeber sogar begeistert, sind die beiden gezwungen, zusammen zu arbeiten. Annie ist voller Ideen und Widerworte. So ein Wortduell ist Enzo gar nicht gewohnt und reizt ihn in mehr als einer Hinsicht….

Dies ist Band 1 der White Collar Brothers. Die Mancinis bestehen aus drei Brüdern: Enzo (Lorenzo), Carm (Carmelo), Dom (Dominic) und einer Schwester namens Blanka. Natürlich wird der Grundstein für die nachfolgenden Bände, wie gewohnt bereits gelegt. Schließlich sind alle Männer an die Frau zu bringen. Enzo ist der typisch klischeehaft dargestellte Italiener: ein Familienmensch mit Machogehabe. Seine Geschwister und seine Eltern sind ihm wichtig. Die Dialoge sind gewohnt witzig. Denn die Herren schwitzen Blut und Wasser: Mama ist mit der Mama der Bianco Brüder aus der „Saving Chicago“ Reihe verwandt und die schwärmt von ihren Schwiegertöchtern vor…..Doch die Mancinis…..wirken auf den ersten Blick verdammt sexistisch, selbstverliebt und ach überhaupt. Irgendwie waren die mir trotz der lustigen Dialoge anfänglich sehr unsympathisch. Wie passt das zusammen? Auch zum bisher gewohnten Vorgehen des Autorenduos? Ich hatte so meine Einstiegsschwierigkeiten. Erst als mir klar wurde, dass dies zum Entwicklungsprozess der Handlung und dem steinigen Weg zum Paar gehört, konnte ich mich darauf einlassen.

Das Buch hält witzige Anekdoten zur Mutterschaft und zur Werbung mit Hygieneartikeln bereit. Und weil Annie und Enzo im Büro natürlich nicht offen mit ihrer Leidenschaft umgehen können wird Dirty Talk und Sexting ordentlich die Messengerdienste glühen lassen. Warum Schnick Schnack Schnuck für Lacher sorgt, dies durchaus pikant werden kann und welchen Bruder es vermutlich als nächstes an den weißen Kragen geht, müsst ihr selbst lesen. Ich vergebe 4 von 5 Punkten, weil mir die Handlung anfänglich zu sexistisch war.

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