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Veröffentlicht am 27.03.2022

Abartig oder machbar?

Endlich Mittagspause! Indoor-Gärtnern zwischen Mails und Meetings mit Pflücksalat, Sprossen & Co.
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Wer träumt nicht von einer grünen Oase im Büro, einem Indoor Garten. Aber lässt sich das auch bewerkstelligen? Kann man evtl. Kollegen für seinen Plan gewinnen und mit ins Boot nehmen? Lotta Repenning ...



Wer träumt nicht von einer grünen Oase im Büro, einem Indoor Garten. Aber lässt sich das auch bewerkstelligen? Kann man evtl. Kollegen für seinen Plan gewinnen und mit ins Boot nehmen? Lotta Repenning erklärt uns, wie vorzugehen und was dabei zu beachten ist. Mein erster Gedanke war ja zuerst: was für eine abartige Idee. Aber jetzt bin ich überzeugt, es könnte klappen. Allerdings habe ich leicht reden, ich verbringe meine Mittagspause zu Hause, und so lässt sich für mich das Projekt auf jeden Fall umsetzen. Und ich freue mich darauf, Frau Repennings Tipps auszuprobieren.

Das Projekt wird sehr schön erläutert von der Planung bis zur Umsetzung, worauf zu achten ist, die Wahl des Standorts, Temperatur, Luftzirkulation, die perfekte Grundausstattung usw.
Das Kapitel über Nachhaltigkeit hat mich besonders angesprochen. Angeschlagene Kaffeebecher benutze ich schon immer als Pflanzbehälter oder kleinen Übertopf. Und es gibt oft leckere Kuchen im Kühlregal der Discounter, die in einer Plastikbox angeboten werden, diese eigenen sich hervorragend als Mini-Anzuchthaus.

Sprossen heranzuziehen hört sich für mich sehr aufwendig an. Ich denke, davon werde ich vorerst absehen. Dagegen ist die Kresse-Anzucht recht einfach zu betreiben. Tomaten habe ich bereits in zwei Anzuchtboxen ausgesät, allerdings zeigt sich noch kein Grün. Und auch bei den Chilipflanzen warte ich noch, dass sie keimen. Der Anfang ist also gemacht. Okay; das ist alles noch sehr ausbaufähig, aber mit den Tipps der Autorin werde ich mich vielleicht später auch noch an größere Objekte heranwagen.

Begeistert haben mich die Rezepte. Das schaut alles sehr lecker aus und lässt sich auch leicht nachkochen, da hier auf exotische Zutaten verzichtet wird.

Fazit: Ein rundum gelungenes Büchlein zum Indoor-Gärtnern.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Die Hölle hat Ausgang

Engel des Todes
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Die Hölle hat Ausgang

Es handelt sich hier bereits um den 3. Band der Stainer-Kriminal-Serie. Ich kannte die beiden Vorgänger-Bände nicht, trotzdem konnte ich mich problemlos in die Geschichte einfinden, ...

Die Hölle hat Ausgang

Es handelt sich hier bereits um den 3. Band der Stainer-Kriminal-Serie. Ich kannte die beiden Vorgänger-Bände nicht, trotzdem konnte ich mich problemlos in die Geschichte einfinden, ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass mir irgendeine Information fehlt.

Wir befinden uns in Leipzig, während der Zeit des Kapp-Putsches. In Berlin versuchten Rechtsextreme die Regierung zu stürzen und brachten damit das Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges. Die Mitglieder der Regierung flohen aus Berlin, zunächst nach Dresden und dann nach Stuttgart. Auch in Leipzig war der Umsturz zu spüren. Es kam zu bewaffneten Straßenschlachten, Menschen wurden verletzt und getötet.

In die Zeitgeschichte musste ich mich erst einfinden. Mein Geschichtsunterricht liegt schon eine Weile zurück, so waren mir die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit nicht mehr parat. Den Überblick zu behalten mit Reichswehr, Spartakisten, Völkischen, Zeitfreiwilligen und der Weißen Garde fiel mir anfangs schwer, zumal ich von militärischen Dienstgraden null Ahnung habe.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar. Die politische Stimmung wurde gut eingefangen. Als Leser fühlte man sich mitten in diese Wirren versetzt. Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Ich mochte den zurückhaltenden Kommissar Stainer. Er hat erst vor 6 Wochen seine Frau Edith durch einen Mordanschlag, der ihm gegolten hatte, verloren.
Stainers Vater, Major Heinrich Stainer, ist ein echter Unsympath. Er lebt von seinem vergangenen Heldentum. Er sitzt jetzt im Rollstuhl und behauptet, seine Wirbelsäule sei von einem feindlichen Krieger zerschmettert worden, dabei handelte es sich um ein verirrtes Geschoss aus den eigenen Reihen. Seine Arroganz und seine Prahlerei mit seinen Heldentaten widerten mich an. Selbst sein Sohn wertete seine militärischen Erfolge als Verbrechen gegen die Menschheit. Einer von den ‚Bösen‘ ist auch dieser Thorwald, der sich aufführt wie ein Berserker.

Ungefähr ab Seite 150 weiß ich man wer der psychopathische Mörder ist und ab hier wird es nun auch für mich spannend. Er enthauptet seine Opfer und schneidet ihnen die Zunge aus dem Mund. Was man von ihm weiß ist, dass er von eher schmächtiger Gestalt ist und eine Uniform der Heilsarmee trägt. Und auch er ist ein ehemaliger Kriegsteilnehmer.

Allen ehemaligen Kriegsteilnehmer ist gemeinsam, sie werden von Kriegsneurosen gequält, sie haben viel Schreckliches durcherlebten müssen, das sie seelisch noch nicht verarbeitet haben. Immer wieder schieben sich Déjà-vus in ihre Gedanken. Man fragt sich, was der Krieg mit Menschen macht, mit den Opfern und den Tätern.

Das neue Rathaus Leipzig wird so toll beschrieben, dass ich mir Bilder auf Google angeschaut habe. Es ist ein wunderschönes Bauwerk und hat tatsächlich Schlosscharakter. Allein deshalb lohnt es sich mal zu einer Sightseeingtour nach Leipzig zu fahren.

Zutreffend fand ich auch das Schiller-Zitat auf S: 122
Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Das Zitat passt leider auch in die heutige Zeit des Ukraine-Krieges. Ja, die Hölle hat Ausgang. Irgendwo stand auch der Satz „Herz und Verstand haben in diesen Zeiten nichts zu melden“. Wie wahr.

Fazit: Ein historischer Kriminalroman. Keine leichte Kost


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Veröffentlicht am 14.03.2022

Basics für Christen und für Menschen die sich für die Person Jesus interessieren

Jesus für Eilige
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Fabian Vogt, Pfarrer, Schriftsteller und Kabarettist bringt uns die menschliche Seite von Jesus in seinem Büchlein „Jesus für Eilige“ näher.

Er schreibt in einem leicht lesbaren lockeren Stil. Er bezeichnet ...



Fabian Vogt, Pfarrer, Schriftsteller und Kabarettist bringt uns die menschliche Seite von Jesus in seinem Büchlein „Jesus für Eilige“ näher.

Er schreibt in einem leicht lesbaren lockeren Stil. Er bezeichnet Jesus als Influencer seiner Zeit, denn er verstand es wie kein anderer, seine Follower um sich zu scharen und es wurden mehr und mehr, siehe Bergpredigt, die seine Botschaft mit Begeisterung ein Like gaben. Vogt beleuchtet, wie Jesus der Wanderprediger vor über 2000 Jahren eine weltweite Bewegung auslösen konnte, die auch in unsere Zeit hineinwirkt. Was war das Besondere an diesem Mann? Wie war Jesus wirklich? Diesen Fragen geht der Autor auf den Grund. Er fasst komplexe Aussagen in knackigen Sätzen zusammen.

Mich selber hat das Vorwort eher verstört. Den Rest des Buches fand ich einfach nur großartig. Es fordert zum Nachdenken heraus, auch für Menschen die, die Botschaft Jesus bereits kennen. Der Versuch zu verstehen, wie Jesus wirklich war, die verschiedene Aspekte seines Lebens und Wirkens.

Absolut schön fand ich den Satz: „In alltäglichen Begebenheiten kann sich die göttliche Idee der Liebe offenbaren, wenn wir nur den richtigen Blick dafür entwickeln.“
Und richtig, Jesus Botschaft wird wirkungslos, wenn man sich im Alltag nicht danach verhält. Jesus Botschaft erfordert Praxis, erst dadurch entfaltet sie ihren Zauber. Liebe kann alles, sie kann Berge versetzen, sie macht für uns alles möglich und sie macht für uns alle eine bessere Welt. Darum lasst uns Liebe üben, immer und immer wieder. Lasst uns nach Jesu Vorbild leben.

Fazit: Ein kleines Büchlein mit großartigem Inhalt, wenn man es auf sich wirken lässt und sich die Mühe macht, evtl. auch mal im Neuen Testament nachzuschlagen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Agnes Erbe

Flüchtiges Glück
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Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde ...

Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde vor sechs Jahren von den Taliban im Kundus ermordet. Er möchte Milla heiraten, aber er spürt, dass in dieser Familie ein dunkles Geheimnis wie ein Gift in die Generationen einsickert. Er lässt nicht locker, so dass auch Milla Ungereimtheiten in der Familiengeschichte entdeckt und diese zu entschlüsseln versucht. Sie stellt Nachforschungen an. Ihre Großmutter Agnes war einst Mitarbeiterin bei der Stasi.

Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Besonders Agnes ist für mich eine interessante Figur, sie hat einiges zu verbergen. ‚Unterschätzt zu werden war strategisch immer eine gute Position‘, dieser Satz beschreibt Agnes sehr gut. Die Liebesgeschichte zwischen Milla und Navid glaubwürdig und schön erzählt. Leid tut mir in diesem Roman Agnes Tochter Jola. Ihr Leben wurde durch eine Intrige zerstört.

Nebenbei erfahren wir von den katastrophalen Umweltverschmutzungen in der Industrieregion Bitterfeld. Umweltaktivisten filmten bereits 1988 die Zustände dort. Das war eine sehr riskante Aktion, denn hätte man sie erwischt, wären sie geradewegs in Bautzen gelandet. Der sogenannte „Silbersee“ wurde zum Sinnbild der Ökokatastrophe. Die Hinterlassenschaften einer Filmfabrik sprudelten zu DDR-Zeiten als Giftbrühe in das Grundwasser. Die Sanierung ist wahrscheinlich eine Aufgabe für die Ewigkeit.

Fazit: Wer an der jüngeren Geschichte Interesse hat und wissen möchte, wie die Menschen in dieser Zeit lebten, ist mit diesem Unterhaltungsroman gut beraten.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Psychologie zur Angst

Über Angst
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The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns ...

The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns Schauer über den Rücken Jagd.

Angst gehört zu unserem Leben und bietet uns in gewisser Weise sogar Schutz, z.B. schützt sie uns vor Gefahren und löst eine schnelle Reaktion aus. Angst ist facettenreich. Gerade in unserer temporeichen Zeit werden Ängste durch Stress zunehmenden geboren., d.h. viele Ängste entstehen im Laufe des Lebens durch individuelle Lernprozesse, aber sie können auch wieder durch Lernprozesse abgebaut werden. Wir sind unseren Ängsten nicht wehrlos ausgesetzt. Es gibt Trainingsmethoden, seinen Ängsten Herr zu werden.

Das Buch ‚Über Angst‘ ist ein Meditationsbuch über unsere täglichen Ängste. Es macht Mut und liefert inspirierende Denkanstöße.

Fazit: Empfehlenswert.


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