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Veröffentlicht am 23.03.2022

Der Glanz der Novemberrosen

Der Glanz der Novemberrosen
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Handlung
Hannover, Mitte des 19. Jahrhunderts
Die Familie des Lokomotivfabrikanten Georg Brinkhoff führt ein recht sorgloses Leben mit viel Wohlstand. Die Töchter lernen von der Mutter, wie sie einen Haushalt ...

Handlung
Hannover, Mitte des 19. Jahrhunderts
Die Familie des Lokomotivfabrikanten Georg Brinkhoff führt ein recht sorgloses Leben mit viel Wohlstand. Die Töchter lernen von der Mutter, wie sie einen Haushalt führen müssen und wie sie in der Gesellschaft auftreten sollten. Auch Sophie hat eine solche Erziehung genossen, doch sie will ihre Augen nicht vor der Welt außerhalb ihres prachtvollen Elternhauses verschließen. Sie sieht die Nöte der Arbeiter und engagiert sich für soziale Gerechtigkeit. So lernt sie den Fabrikschmied Karl kennen, eine interessante Persönlichkeit, die ihr das Leben eines Arbeiters noch näher vor Augen führt. Und obwohl es für beide Liebe auf den ersten Blick ist, heiratet Sophie aus Pflichtgefühl und dem gesellschaftlichen Druck einen Ingenieur. Die Ehe ist nicht sonderlich glücklich, die Liebe zu Karl wächst stetig und sie beginnen schließlich ein gefährliches Doppelleben...

Meinung
Vor einigen Jahren hatte ich bereits ein paar Werke von Martha Sophie Marcus gelesen, die mir gut gefallen haben. Als ich in der Vorschau, aber auch bei Instagram die Ankündigung ihres neuen Romans entdeckt hatte, war ich direkt angetan. Die Inhaltsangabe hat es auf Anhieb geschafft, mein Interesse und den Wunsch zu wecken, das Buch zu lesen. Mit dem Titel bin ich in den März gestartet und ich möchte mich nochmals ganz herzlich beim Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar bedanken!

Direkt beim aufschlagen des Buches ist mir das Personenverzeichnis ins Auge gefallen. Alle Figuren finden hier eine Erwähnung, man kann sich einen ersten Eindruck von der Fülle verschaffen und schauen, wie familiäre oder berufliche Zusammenhänge aussehen. Find ich richtig gut!

Auch die Sprache hat es auf Anhieb geschafft, mich zu überzeugen. Gut und locker lesbar, mit soliden Umschreibungen der Figuren, Orte und Situationen. Es lässt sich deutlich nachvollziehen, was die Personen bewegt, abgerundet wird die gesamte Geschichte durch zahlreiche historische Details, die immer wieder auftauchen und der Handlung eine schöne Authentizität verleihen.

Unterteilt wird die Erzählung in zwei Perspektiven. Einmal verfolgt man die Perspektive von Sophie, einer jungen Dame aus vornehmen Hause, die für ihr Überleben nicht arbeiten muss und einen luxuriösen Lebensstil gewohnt ist. Und auf der anderen Seite gibt es Karl, einen Arbeiter in der Fabrik von Sophies Vater. Er arbeitet hart, sein Alltag unterscheidet sich drastisch zu dem von der jungen Dame. Auf diese Weise wird ein Bild der Bevölkerung gezeichnet, bei dem man miterlebt, was sie tagtäglich beschäftigt und wie groß die Kluft zwischen Arm und Reich ist. Das wird eindrucksvoll aufgezeigt und man kann gut nachvollziehen, wie unterschiedlich sich das Leben im 19. Jahrhundert gestaltet hat.
Auch die Abwechslung der Perspektiven hat mir gut gefallen, es wird nie langweilig, die Geschichte behält durchweg ihren Esprit. Zudem kann man die Figuren aus einigen Perspektiven erleben, sich dadurch eine bessere Meinung bilden und einen tieferen Einblick in die zwei Charaktere von Sophie und Karl erhalten.

Bisher habe ich viele lobende Worte über das Buch verloren, die vielleicht darauf schließen lassen, dass ich absolut begeistert bin. Und an sich bin ich auch sehr angetan von dem Buch, mir hat nur noch ein kleiner Punkt gefehlt, der es zu einem Highlight gemacht hätte. Fragt mich nicht, was mir fehlt aber ich wurde leider nicht komplett vom Hocker gerissen...

Fazit
Eine schöne Geschichte, die stimmig und interessant ist. Sie erzählt lebendig vom Leben im späten 19. Jahrhundert, gibt schöne Einblicke in das alltägliche Treiben, in Sorgen, Hoffnungen und Wünsche, sowie in die Gesellschaft. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, hatte unterhaltsame Lesestunden und bin nun gespannt auf den Fortgang der Geschichte, der im zweiten Teil behandelt wird. Eine Empfehlung von mir, die Erzählung lasst euch definitiv mit einem positiven Gesamteindruck zurück!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Stürme über Falkensee

Stürme über Falkensee
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Handlung
Handlung
Westpreußen 1942
Zwar ist der Krieg fern von ihrem Gut, allerdings bangen auch die Frauen der Familie von Bargelow um den weiteren Verlauf, die Folgen und natürlich um das Leben ihrer ...

Handlung
Handlung
Westpreußen 1942
Zwar ist der Krieg fern von ihrem Gut, allerdings bangen auch die Frauen der Familie von Bargelow um den weiteren Verlauf, die Folgen und natürlich um das Leben ihrer Angehörigen. Und auch sie haben die Aufgaben übernommen, die bisher von ihren männlichen Familienangehörigen betreut wurden. So hat Hedda die Verantwortung über das Gut übernommen und steht diesem gemeinsam mit ihrer Mutter vor. Und als ihr Verlobter fällt, arbeitet Hedda noch härter und hofft, auf diese Weise ein wenig vergessen zu können. Und während sie trauert, findet das Hausmädchen in einem polnischen Zwangsarbeiter die große Liebe. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein dürfte. Unerwartete Hilfe erhält Hedda dabei ausgerechnet von Clemens, einem Kriegshelden und scheinbar überzeugten Anhänger der NSDAP...

Meinung
Mir haben sowohl der Auftakt, als auch Band zwei der Westpreußen-Saga richtig gut gefallen. Und daher war es für mich selbstverständlich, dass ich auch den dritten Teil lesen möchte. Schließlich habe ich auf ein rundes und schönes Ende der Saga gehofft und mich hat es interessiert, wie die Bewohner von Falkensee den Krieg erleben und was dieser für das Gut bedeutet. Ich hatte mir vorab bereits erste Gedanken über einen möglichen Fortgang der Handlung gemacht und daher war es eine große Freude für mich, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag zu erhalten. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Am Anfang hätte ich mir ein Personenverzeichnis, vielleicht auch einen Stammbaum der Familie von Bargelow gewünscht. Ich musste doch immer al wieder überlegen, wie familiäre Zusammenhänge aussehen und leider waren meine Erinnerungen an den zweiten Teil doch nicht so gut, wie ich es gedacht hatte. Daher war es für mich wichtig, gerade auf den ersten Seiten aufmerksam und mit allen Sinnen zu lesen, um nichts zu verpassen, um alles aufzunehmen und in einen korrekten Zusammenhang zu bringen. Irgendwann war diese Phase dann auch überstanden und ich bin viel flüssiger und leichter mit dem Lesen vorangekommen und die Handlung hat es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Als dies einmal geschehen war, wollte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mit viel Interesse weitergelesen.

Ich finde, dass die Geschichte häufig unerwartete Wendungen besitzt, immer wieder entwickelt sie sich in eine Richtung, die man erahnen, aber nicht genau bestimmen konnte. Daher behält sie eine gute Spannung und man möchte weiterlesen. Besonders gelungen empfinde ich es hierbei, dass die Handlung trotzdem immer natürlich und authentisch bleibt, die Ereignisse sind lebendig und realistisch geschildert. Das hat natürlich der ganzen Geschichte gut getan, die Figuren handeln ganz natürlich, die fiktiven und realistischen Ereignisse ergänzen sich hervorragend und ergeben ein rundes Gesamtbild.

Mit den Figuren und ihrer Zeichnung bin ich komplett zufrieden. Sie sind einzigartig und abwechslungsreich, lebendig und mit starken Typen ausgestattet. Mag ich sehr gern, da sie dadurch ein einzigartiges Auftreten besitzen, was für die gesamte Geschichte natürlich sehr förderlich ist.
Zudem gefällt es mir, dass verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden. Man erlebt die meisten Kapitel aus der Sicht von Hedda. Dazu gibt es ein paar Abschnitte aus dem Blickwinkel von Elise, einem Kind, einer Angestellten der Familie von Bargelow oder aus der Perspektive des Bürgermeisters.
Besonders berührt hat mich die Sicht von Elise. Sie hat eine sehr bezaubernde Art und ich mag es, wie reif und erwachsen sie für ihr Alter wirkt. Man merkt, dass sie sich über die verschiedensten Themen Gedanken macht und sie sich doch ihre kindliche Leichtigkeit erhält. Sie hat außerdem den Ereignissen eine neue Wendung und Tiefe gegeben, was sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt hat.

Leider gibt es aber auch noch einen Kritikpunkt, den ich erwähnen muss. Ich finde, dass die Saga kein so zufriedenstellendes Ende erhalten hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Es ist in Ordnung und rundet die Geschichte ab, für das Ende einer Reihe ist es mir allerdings zu wenig. Ein Stück weit scheint es sogar so, als würde es absichtlich auf diese Weise gestaltet sein, um die Möglichkeit eines vierten Bandes offen zu lassen...

Fazit
Zusammenfassend betrachtet handelt es sich um eine wirklich schöne und vielversprechende Geschichte. Ich wurde gut unterhalten und hatte angenehme Lesestunden. Allerdings muss ich bemängeln, dass es für mich nicht den runden und perfekten Abschluss einer Saga darstellt. In dieser Hinsicht hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet und finde, dass der Handlung noch das gewisse Etwas fehlt, was mir vor allem auf den letzten vielleicht 100 Seiten gefehlt hat... Schade, nur zu gern hätte ich eine durchweg positive Bewertung abgegeben, weil ich die Saga an sich sehr schön finde... Von mir gibt es nichtsdestotrotz eine große Leseempfehlung für die gesamte Reihe, ihr werdet damit ganz bestimmt eine tolle Zeit haben!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Diana - Königin der Herzen

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Handlung
Was als kleiner, fast schon harmloser Flirt im Jahre 1978 beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer Angelegenheit mit nationalem Interesse. Diana Spencer begegnet dem künftigen König Großbritanniens, ...

Handlung
Was als kleiner, fast schon harmloser Flirt im Jahre 1978 beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer Angelegenheit mit nationalem Interesse. Diana Spencer begegnet dem künftigen König Großbritanniens, Prinz Charles, während eines Polospiels. Ein nettes Gespräch entsteht und eine Beziehung wird von den Royals stark gefördert. Schließlich gehört Diana einer angesehenen Adelsfamilie an und führt ein skandalfreies Leben.
Drei Jahre später wird die Hochzeit der 80er Jahre gefeiert. 3500 Gäste sind eingeladen, um dem Jawort beizuwohnen. Und nach der Hochzeit beginnt für Diana ein neues Leben. Ein Leben mit Charles und dem höfischen Protokoll, sowie ein Leben im Interesse der Öffentlichkeit. Diana benötigt ein bisschen Zeit um ihren eigenen Weg zu finden, doch schon bald liegt ihr die Welt zu Füßen...

Meinung
Bei diesem Roman war es gefühlt Liebe auf den ersten Blick. Das Cover ist toll, der Titel ansprechend und die Inhaltsangabe vielversprechend. Ich war direkt hin und weg und da ich von der Autorin bereits ein unglaublich gutes und empfehlenswertes Buch gelesen habe (Das Mädchen aus Glas), stand für mich direkt fest, dass auch dieser Roman bei mir einziehen muss. Ich kann mich nur wiederholen, das britische Königshaus interessiert mich sehr und ich denke, dass es spannend ist, die Erlebnisse der Familienmitglieder in Form einer Romanbiographie zu lesen. Daher war meine Freude natürlich riesengroß, dass ich das Werk als Rezensionsexemplar erhalten habe, wofür ich mich ganz herzlich beim Ullstein Verlag bedanken möchte!

Es gibt einen gelungenen Start in den Roman, der Prolog behandelt eine Szene, die ein paar Jahre vor dem Beginn der Haupthandlung startet und somit einen kleinen Blick in die Zukunft gibt. Schließlich beginnt das erste Kapitel im Jahr 1977 und insgesamt erstreckt sich die Geschichte bis ins Jahr 1996. In dieser Zeit begleitet man als Leser Diana auf ihrem Weg, man kann schauen, wie sie erwachsener und reifer wird, Charles kennenlernt, heiratet, Kinder bekommt und schließlich erkennt, wofür sie sich in der Zukunft einsetzen möchte und was ihre Ziele und Träume sind. Diana macht also eine ganz schöne Wandlung durch, die sich gut nachvollziehen lässt und authentisch wirkt. Dies mag zum einen an den 19 Jahren liegen, über die sich die Geschichte erstreckt, zum anderen aber auch an der Selbstreflexion, die die junge Dame besitzt. Daher wirkte die Entwicklung von Diana durchweg glaubhaft und natürlich.

Auch die Sprache konnte mich direkt fesseln, sie hat sich durchweg gut lesen lassen und es werden lebendige Bilder der Situationen gezeichnet. Ich konnte mir sowohl die Personen (die natürlich auf einem Vorbild beruhen, weshalb man von ihnen direkt Bilder vor Augen hat), als auch die Handlungsorte gut vorstellen und dadurch wirkt die Geschichte durchweg lebendig und greifbar. Man merkt zwar teilweise, dass einige Szenen fiktiv sind, jedoch ist immer ein Funken Historie in den Worten der Autorin, was passend ist und einen schönen Reiz für den Leser bietet!

Ein wenig hat es mich gestört, dass Diana irgendwie eindeutig über der restlichen Königsfamilie stand, sie sehr viel sympathischer wirkte und einen Charme besitzt, der bei allen anderen Figuren fehlt. Ich finde, dass die Royals ein bisschen zu einseitig und fast schon egoistisch dargestellt sind, sie einfach nicht neben der charismatischen und bezaubernd dargestellten Diana bestehen können.

Ich finde, dass sich die Handlung sinnvoll gliedert, man erlebt verschiedene Szenen aus Dianas Leben mit und meist wird die Geschichte recht geradlinig erzählt. Stets hatte ich als Gefühl, bei den wichtigsten Momenten dabei zu sein und alle Schlüsselmomente in dem Leben der Prinzessin mitzuerleben. Trotzdem hat mir noch ein Highlight gefehlt, dass den Roman rund und perfekt , die Geschichte zu einem Pageturner macht. Vielleicht würde mir eine etwas andere Darstellung der Royals schon reichen, aber genau kann ich leider nicht sagen, was mir gefehlt hat.

Fazit
Eine schöne Lektüre, die mir gut gefallen hat und die auch größtenteils überzeugen konnte. Es wird das Bild einer interessanten Frau gezeichnet, die sehr charmant und lebendig daherkommt und den Wunsch weckt, die persönlich kennenzulernen. Dazu merkt man die Recherchearbeit und Energie der Autorin, die in dem Werk steckt deutlich, was zeigt, dass sie Diana gerecht werden wollte.
Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Details, die nicht meinen Geschmack getroffen haben. Mir hat vor allem ein Aspekt gefehlt, der den Roman zu einem reinen Lesegenuss macht. Es ist eine interessante Geschichte, die mich aber nicht komplett fesseln konnte und die zwar eine Leseempfehlung erhält, aber leider kein Highlight geworden ist.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Handlung
Berlin in den 1920er Jahren
Zufällig lernen sich Rosalie Gräfenberg und der Generaldirektor des Ullsteinverlags, Franz Ullstein, auf einem Bankett kennen. Und trotz ihrer unterschiedlichen Lebensweisen ...

Handlung
Berlin in den 1920er Jahren
Zufällig lernen sich Rosalie Gräfenberg und der Generaldirektor des Ullsteinverlags, Franz Ullstein, auf einem Bankett kennen. Und trotz ihrer unterschiedlichen Lebensweisen und auch dem Altersunterschied sind beide direkt voneinander fasziniert. Während die junge Dame geschieden ist und sich einen Namen als erfolgreiche Journalistin gemacht hat, gern reist und ein äußerst mondänes Auftreten besitzt, ist Franz Ullstein noch nicht lange verwitwet und besitzt einen straffen Arbeitsalltag, der für ihn eine Fluchtmöglichkeit vor dem Alleinsein ist. Doch trotzdem verbindet die zwei Menschen etwas und schon nach kurzer Zeit macht ihr Franz einen Antrag. Sehr zum Widerwillen seiner vier Brüdern, die alles daran setzen, um das Paar auseinanderzubringen. Allerdings haben sie diese Rechnung ohne Rosalie, ihre Freundin Vicki Baum und das Tippfräulein Lilli gemacht. Sie verbünden sich und setzen alles daran, dass Rosalies Ruf nicht ruiniert wird. Und gehen dabei alle der Frage nach, wie ihr persönliches Glück aussieht...

Meinung
Das Cover mag ich richtig gern. Es ist stilvoll, elegant und sehr ansprechend. Es versetzt den Betrachter in Nostalgie und ist ein absoluter Hingucker. Sowohl die Farben, als auch die Motive sind perfekt aufeinander abgestimmt und ich liebe es, wie der Titel so stark in Szene gesetzt wurde. Vor allem gefallen mir die goldenen Details, als auch die Stadtansicht in der unteren Mitte. Diese beiden Dinge stellen für mich den Blickfang des gesamten Bildes dar und ich bin ein großer Fan des Covers!

Mir ist das Buch in der Vorschau zuallererst durch das wunderschöne Titelbild aufgefallen. Danach habe ich mir den klangvollen Titel angeschaut und zum Schluss die Inhaltsangabe. Und mit jedem bisschen, was ich mehr über den Inhalt erfahren habe, wuchs mein Interesse. Ich finde es unglaublich interessant, so einen näheren Einblick in das Verlagshaus Ullstein der 1920er Jahre zu erhalten, die Ullstein-Familie näher betrachten zu können und dabei vielen Persönlichkeiten zu begegnen, die in der Literatur und für den Verlag tätig waren. Daher ist es für mich eine große Freude gewesen, den Roman als Rezensionsexemplar zu erhalten und ich möchte mich dafür ganz herzlich beim Ullstein Verlag bedanken!

Ich hatte einen wirklich angenehmen Start in den Roman. Ich mag es, wie es zwar einen direkten Beginn gibt und nicht erst noch umfangreiche Einführungen oder Personenumschreibungen eingefügt wurden, man aber trotzdem den Raum erhält, um sich ein Bild von der Ausgangssituation zu machen, um die Figuren kennenzulernen und in der Geschichte anzukommen. Hier wurde ein schöner Mix von beidem gewählt und dadurch wird gewährleistet, dass man sich als Leser schön auf die Handlung einlassen kann.

Durchweg hat das Buch einen großen Reiz auf mich ausgeübt. Ich kann selbst nicht genau sagen, was es war, aber mich hat die Geschichte nicht losgelassen. Immer wollte ich weiterlesen, mir waren viele Figuren sympathisch und ich habe sie lebendig vor Augen gesehen. Die Szenen lassen sich gut nachvollziehen und es wird einfach ein rundum schönes Bild gezeichnet. Dazu gibt es eine wunderbar zu lesende Sprache, lebhafte Umschreibungen jeglicher Handlungsorte und Personen und eine schöne Grundruhe, die sich beim Lesen auch auf mich übertragen hat. Ganz häufig werden die Kapitel mit einem ruhigen, fast schon gelassenen Unterton beschrieben, man merkt, dass kein unnötiges Drama herrscht, sondern dieses geschickt in einige, wenige Szenen eingebunden wurde. Dadurch habe ich den Eindruck, dass die Geschichte ganz geradlinig, ohne Ausschweifungen erzählt wird und sie hat einen schönen Charakter erhalten.

Im Verlauf der Geschichte besucht man als Leser mit den Figuren zusammen allerhand interessante und teils sehr glamouröse Orte. Es gibt eine schöne Vielfalt, man lernt sowohl das Verlagsgebäude kennen, als auch private Wohnungen oder Orte, die für die Familie Ullstein eine große Bedeutung haben / wo große Entscheidungen gefällt werden. Jede Lokalität hat eine solide Zeichnung erhalten, die ein erstes Bild für den Leser entwirft und gleichzeitig den Raum gibt, um die eigene Fantasie mit einzubringen und die jeweiligen Orte auszuschmücken. Das ist eine reizvolle Mischung, die ich lange nicht in Büchern hatte, die mir aber sehr gut gefallen hat. Dadurch wurde für mich jeder Raum lebendig und ich finde, dass dies der ganzen Geschichte noch einen eigenen Reiz gegeben hat!

Im Verlauf der Handlung werden einige Erzperspektiven genutzt. Nicht nur Rosalie Gräfenberg und Franz Ullstein haben den Raum erhalten, um eine engere Bindung zu dem Leser aufzubauen und ihn einen Blick in ihr Innerstes zu geben. Auch das Tippfräulein Lilli oder ihr Verlobter haben die Möglichkeit, ihre Welt zu zeigen und dem Leser damit auch eine andere Gesellschaftsschicht zu offenbaren. Sie stammen aus einfachen Familien, die nicht im größten Luxus leben und anhand ihrer Figuren werden nicht nur gesellschaftliche Unterschiede aufgezeigt, sondern auch einige Themen angesprochen, die für die Bevölkerung von Bedeutung waren. Seien es die Suche nach einer Wohnung oder die politischen Entwicklungen, man lernt ein bisschen war über die Zeit und aufgrund der vielen Perspektiven wird die Geschichte nie langweilig, es kommt immer neuer Schwung hinein und ich mag die Einblicke in verschiedene Denkweisen!

Es ist so interessant gewesen, den Figuren über die Schulter zu schauen, sie bei ihrer Arbeit und im Umgang mit anderen Personen zu beobachten. Und dabei ist es egal, ob es sich um Menschen gedreht hat, die tatsächlich gelebt haben oder um solche, die fiktiven Ursprungs sind. Jede einzelne Figur hat mir in ihrer Art richtig gut gefallen und sie wurden beim Lesen für mich lebendig und greifbar. Ein jeder hatte ein paar Eigenheiten und Macken, die sie aber ausgezeichnet haben und die häufig auch reizend und sehr gut auf den jeweiligen Charakter zugeschnitten wurden. So entstanden ganz spannende Personen, denen ich gern gefolgt bin und die alle auf ihre Art überzeugen konnten.
Es gibt ein interessantes Zusammenspiel von fiktiven und historischen Persönlichkeiten. Sie ergänzen sich richtig gut, es gibt in ihrer Darstellung keine Unterschiede und man kann beim Lesen nicht genau bestimmen, wer wirklich gelebt hat und welche Figuren nur in den Köpfen vieler Leser lebendig werden.
Besonders gefallen hat es mir, dass es keinen ausgemachten Fiesling gab, sondern die Protagonisten so dargestellt sind, dass man frei entscheiden kann, wen man sympathisch findet und welchen Personen man eher Abneigung entgegenbringt. Und Sympathien ändern sich teils auch mit dem Verlauf der Handlung. Je nachdem, wie sich eine Figur entwickelt, welche Züge sie plötzlich zeigt, welche Entscheidungen oder Aussagen sie trifft, hat sich manchmal auch meine Meinung ihnen gegenüber geändert. Daher war es auch interessant zu verfolgen, wie solch eine Entwicklung aussieht und wie sich mein Eindruck ihnen gegenüber ändert.

Was ich mir wirklich gewünscht hätte, wären ein kleines Personenverzeichnis oder ein Stammbaum der Familie Ullstein. Es treten viele Angehörige der Familie im Verlauf der Geschichte auf und manchmal musste ich beim Lesen zurückblättern um zu schauen, von wem die Person nun das Kind ist oder mit wem er / sie verheiratet ist, wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse aussehen. Allein aus diesem Grund hätte ich es begrüßt, wenn es irgendwo eine kleine Aufstellung der Protagonisten gegeben hätte. Mich haben die vielen Mitglieder der Ullstein-Familie einfach ein bisschen verwirrt und dazu eine Übersicht wäre bestimmt sehr hilfreich gewesen. So musste ich ab und an meinen Lesefluss unterbrechen um nachzuschauen und das hätte leicht vermieden werden können!

Fazit
Ach, wie sehr hatte ich mich auf das Lesen gefreut. Und dann war das Vergnügen viel zu schnell vorbei... Für meinen Geschmack hätte es gern noch weitergehen können, ich wollte mich noch nicht so recht von der Lektüre trennen. Vor allem wird mir das Buch aufgrund seiner ruhigen Stimmung in Erinnerung bleiben. Diese hat sich durch die gesamte Handlung gezogen und sie hatte auch auf mich einen Effekt. Nicht nur wollte ich nicht mehr aufhören mit dem Lesen, sondern ich bin währenddessen auch ruhiger und entspannter geworden. Ich konnte mich ganz darauf einlassen und das hat viel Spaß gemacht! Insgesamt ein richtig gutes und empfehlenswertes Buch, welches mir viele schöne Stunden beschert hat und ein interessantes Treffen mit vielen spannenden Persönlichkeiten bietet!

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals
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Handlung
Metz 1914
Emma hat ihr Studium erfolgreich beendet und sie kann es gar nicht erwarten, endlich ihre Arbeit in der Senffabrik von Carl aufzunehmen. Zudem ist endlich die Zeit gekommen, in der die ...

Handlung
Metz 1914
Emma hat ihr Studium erfolgreich beendet und sie kann es gar nicht erwarten, endlich ihre Arbeit in der Senffabrik von Carl aufzunehmen. Zudem ist endlich die Zeit gekommen, in der die Hochzeitsvorbereitungen in die letzte Phase gehen und es langsam ernst wird für die Verlobten. Doch nicht nur Probleme in der Fabrik sorgen für Unruhe, auch der Ausbruch des ersten Weltkrieges stellt den ganzen Alltag der Bevölkerung auf den Kopf. Zudem scheint es Emma so, als würde Carl ihr nicht mehr all seine Probleme und Sorgen anvertrauen und das Verhältnis des Paares ändert sich. Sie müssen beide Kämpfen. Für die Fabrik, für ihre Liebe und für die Zukunft!

Meinung
Ich mochte ja schon beim ersten Band die Farbgebung richtig gern, diesmal finde ich sie sogar noch stimmiger und schöner. Besonders gut harmonieren das Blau und das Senfgelb, sie lassen das Cover strahlen und lenken damit die Aufmerksamkeit des Betrachters darauf.
Der Aufbau des Titelbildes ist ähnlich wie der vom ersten Band. Man sieht eine Dame von hinten, sie wendet dem Betrachter ihren Rücken zu und schaut in die Ferne. Im Hintergrund sieht man ein kleines Gewässer, sowie eine Stadtansicht und es werden Verbindungen zu der Stadt Metz geschaffen. Die Person könnte in meinen Augen Emma darstellen, ich habe sie mir in ihrer Haltung immer ziemlich ähnlich vorgestellt.
Auf jeden Fall liegt ein hübsches und stimmiges Gesamtbild vor. Ich mag die Farben sehr gern, das Motiv ist gut gewählt und besonders gelungen sind die Verbindungen zwischen Titelbild und Inhalt!

Ich hatte den ersten Band der Senfblütensaga kurz nach dem Erscheinen gelesen und sehr gemocht. Ich finde, dass eine schöne Geschichte erzählt wird, die nicht nur gut unterhält, sondern auch ein angenehmes Maß an historischen Informationen besitzt. Zudem finde ich den Hintergrund rund um das Thema Senf sehr interessant, darüber habe ich noch nie ein Buch gelesen und ich hatte mir bisher auch noch nie Gedanken darüber gemacht, wie dieser hergestellt wird.
Mir hat der erste Teil so gut gefallen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht und was das Schicksal für Emma und Carl noch vorgesehen hat. Aus diesem Grund war es mir eine große Freude, den Roman als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich ganz ganz herzlich beim Fischer Verlag bedanken möchte!

Nicht nur das Cover hat eine schöne Gestaltung erhalten, auch die Umschlaginnenseiten wurden schön und passend verziert. Einmal wurden von den vier wichtigsten Figuren einige Zitate abgedruckt, die einen kleinen Einblick in ihr Denken und ihren Charakter geben. Anhand dessen kann man sich mit ihnen wieder etwas vertraut machen und ein wenig schauen, wie sie ticken. Das empfand ich als sehr passend, zudem hat bei mir allein das Lesen der Namen wieder viele Erinnerungen hervorgelockt und mir sind so Ereignisse aus dem Auftaktband wieder eingefallen.
Außerdem wurde auf der hinteren Innenseite noch ein Ausblick auf die gesamte Saga gegeben. Alle drei Bücher sind dort nebeneinander zu finden und man erhält auf einen Blick die Information, wann den der dritte und finale Teil erscheinen wird. Dieses Datum habe ich mir direkt notiert, ich freue mich sehr auf den Abschluss und kann an dieser Stelle schon mal vorwegnehmen, dass mir auch der zweite Band wirklich gut gefallen hat!

Noch bevor die Geschichte startet sind mir direkt drei Details ins Auge gefallen. Vor dem Beginn neuer Kapitel gibt es stets die Information, in welchem Ort die folgenden Ereignisse stattfinden, in welchem Jahr sie spielen und aus wessen Sicht die kommenden Seiten beschrieben sind. Über alle drei Nennungen bin ich sehr glücklich, so besitzt man einen ungefähren zeitlichen Überblick und man kann schauen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Zudem ist es möglich, die Ereignisse besser zu verorten und mögliche Wege zwischen Städten zu verfolgen. Und es ist unglaublich hilfreich, stets zu wissen, aus welcher Perspektive die folgenden Seiten geschildert sind.

Ich hatte einen recht angenehmen Start in die Geschichte. Mir war zwar nicht mehr jedes Ereignis aus dem ersten Band im Gedächtnis geblieben, doch je mehr ich gelesen habe, desto mehr Informationen und Details sind mir wieder eingefallen. Und nach vielleicht fünfzig Seiten waren alle möglichen Fragen meinerseits geklärt, mir stand die Handlung vom Auftakt wieder lebendig vor Augen und ich konnte mich vollends auf diesen Teil einlassen. Ab dieser Stelle musste ich mich beim Lesen auch nicht mehr ganz so sehr konzentrieren, sondern habe begonnen, die Handlung einfach zu genießen und mit jeder Seite wurde mein Interesse mehr geweckt. Es hat einfach nur Spaß gemacht, das Buch in die Hand zu nehmen und in die Welt von Carl, Emma und Antoine einzutauchen und die Ereignisse zu verfolgen.

Von der ersten Seite an konnte mich die Sprache überzeugen. Sie hat mich von Anfang an abgeholt, sehr gut durch die Handlung geführt und hinterlässt einen sehr positiven Gesamteindruck. Ich finde, dass sie ganz wunderbare Bilder von jeglichen Situationen zeichnet, die Figuren werden anhand von markanten Details direkt lebendig und greifbar und die Autorin versteht es, die Spannung auf einem schönen Niveau zu halten. Dazu gibt es historische Hintergründe, die in einem angenehmen Umfang eingebunden sind und der Geschichte noch mehr Authentizität verleihen. Ich bin durchweg sehr gut und flüssig mit dem Lesen vorangekommen, habe mich gut in die Ereignisse hineinfühlen können und mir ist es leicht gefallen, mich auf die Figuren und ihre Erlebnisse einzulassen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich das Buch innerhalb von rund vier Tagen ausgelesen hatte. Es hat durchweg eine große Anziehungskraft auf mich ausgeübt und ich wollte stets wissen, wie es weitergeht!

Insgesamt gibt es drei Sichtweisen, die im Verlauf der Erzählung die Möglichkeit und den Platz erhalten, um ihre Erlebnisse zu schildern, einen Einblick in ihren Charakter zu geben und dem Leser so die Möglichkeit zu geben, zu ihnen eine Bindung aufzubauen und sie besser kennenzulernen. Ich mag die Vielfalt der Perspektiven gern, die Geschichte wird nie langweilig, es treten nie Längen auf, man erhält unterschiedliche Blickwinkel und kann sich von den Figuren ein umfangreicheres Bild machen, weil man sie aus den Augen verschiedener Personen erlebt. Zudem erlebt man so allerhand wichtige Momente im Leben der Figuren mit und ich hatte nie das Gefühl, etwas zu verpassen.
Die drei Perspektiven werden aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine beschrieben. Noch immer habe ich ein wenig das Gefühl, dass Emma ein bisschen mehr im Fokus steht als die beiden Herren. Im Verlauf der Geschichte lernt man ihre Charaktere gut kennen und ich mag es, wie individuell sie sind, wie sie in ihren Handlungen und Aussagen immer wieder überraschen können und was für einen guten Einblick man in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Das tut dem gesamten Buch gut, es wirkt durchweg sehr lebendig und realistisch und ich bin auch nach dem Beenden der Geschichte nicht dazu bereit, loszulassen. Irgendwie spucken mir gerade die drei Hauptpersonen noch immer im Kopf herum und am liebsten würde ich direkt den dritten Band lesen, um noch mehr Zeit mit ihnen zu verbringen!

Es gibt sowohl auf politischer, als auch auf gesellschaftlicher Ebene einige Informationen über die historischen Hintergründe. Sie tauchen durchweg in einem guten Umfang auf, sie nehmen keinen zu großen Teil der Geschichte ein, sind aber auch nicht zu selten vorhanden. Man kann sich über viele Themen einen Eindruck verschaffen und schauen, was die Bevölkerung beschäftigt hat, was es für Fortschritte gibt, wie der Verlauf des Krieges ist und was die Entschlüsse der Staatsoberhäupter für die Bevölkerung bedeuten.
Ich finde, dass diese Informationen diesmal viel breiter gefächert sind als noch im ersten Band. Vor allem auf politischer Ebene gibt es viel mehr Details, was ich richtig gut finde. Es ist wirklich viel passiert und daher ist es angebracht, davon ein bisschen in die Geschichte einzubinden und ihr mehr Lebendigkeit und einen schönen historischen Hintergrund zu bieten.

Weiterhin ein großes Thema das Buches ist der Senf und seine Herstellung. Noch immer gibt es dazu einige Abschnitte, in denen Arbeitsschritte oder Verarbeitungsmöglichkeiten beschrieben werden. Tatsächlich finde ich aber, dass der Senf diesmal eine nicht mehr so große Rolle wie noch im ersten Band spielt. Der Fokus liegt ein wenig mehr auf anderen Themen, was ich absolut in Ordnung und sehr interessant finde. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf ein großes Comeback des Senfs im dritten Band.

Die Darstellung des Settings hat mir gut gefallen. Ein jeder Ort wurde detailliert und lebendig beschrieben, sodass vor meinen Augen schnell ein Bild entstand, welches sich mit zunehmender Handlung immer mehr verfestigt hat und noch mehr Form und Farbe angenommen hat. Ich mag die Vielfalt an Orten, die geboten wird und wie viele Schauplätze aus dem ersten Band auch diesmal wieder auftauchen. Dadurch wirkt die Geschichte fließend und es war interessant zu sehen, wie einige Orte sich weiterentwickelt haben, welche Stimmungen sie nun ausdrücken und was für eine Wirkung sie auf die Figuren haben.

Die Protagonisten sind fast durchweg sehr gut gelungen. Ich mag die Vielfalt an Charakteren unheimlich gern und es ist so spannend zu verfolgen, wie sie sich entwickeln, welche Prioritäten sie setzen, wie sie zu den anderen Personen stehen und was sie gerade denken oder fühlen. Zudem finde ich es toll, wie einige ziemlich undurchsichtig auftreten und man nie so ganz weiß, in welche Richtung ihre Entwicklung gehen wird, was sie wirklich gerade fühlen oder ob sie nicht gerade eine Maske aufgesetzt haben, um ihre wahren Gefühle nicht zu verraten. Das war wirklich richtig interessant und ich bin gespannt, was der dritte Teil in dieser Hinsicht bieten wird!
Lediglich bei der Darstellung von Emma und Carl bin ich etwas zwiegespalten. Ich finde, dass sie diesmal oft ein wenig umeinander herumgetanzt sind, sie ein bisschen mit Absicht Diskussionen herbeigeführt haben und sie sich manchmal ein wenig merkwürdig benehmen. Für Carl scheint teilweise der Senf oberste Priorität zu haben, während Emma ein wenig ziellos wirkt. Mit ihnen habe ich deswegen ab und an ein wenig gehadert und ich hoffe, dass mich die Beiden im letzten Band der Reihe wieder mehr überzeugen können!

Fazit
Mit diesem Roman von Clara Langenbach habe ich mein buchiges Jahr 2021 beendet und ich finde, dass ich damit einen richtig guten Fang gemacht habe. Mir hat die Geschichte gefallen, ich wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören und bin bis auf die nicht ganz perfekte Darstellung zweier Hauptfiguren sehr zufrieden mit dem Werk. Es liegt eine stimmige Erzählung vor, man merkt, wie sich ein roter Faden durch die ganzen Ereignisse zieht und nach dem überraschenden Ende kann ich es gar nicht erwarten, endlich den dritten Band der Senfblütensaga in den Händen zu halten und die Personen ein letztes Mal wiederzusehen.

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