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Veröffentlicht am 15.06.2022

Nach dem guten Serienstart hatte ich mehr erwartet

Die Leere der Nacht
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Ich kenne den Stil des Autors aus einer anderen Serie und komme eigentlich gut damit klar. Flüssig und verständlich, die Schilderungen eher kurz und knapp statt ausschweifend. Dieses Mal allerdings war ...

Ich kenne den Stil des Autors aus einer anderen Serie und komme eigentlich gut damit klar. Flüssig und verständlich, die Schilderungen eher kurz und knapp statt ausschweifend. Dieses Mal allerdings war es mir ein bisschen zu knapp.

Alina, Elias und Lennert werden als Personen so gut wie nicht erklärt/beschrieben. Auch die Vergangenheit hätte meiner Meinung nach erklärt werden müssen. Wie soll sich sonst ein Quereinsteiger zurechtfinden bzw. hineinversetzen können? Ich selbst hatte schon nach 1 Jahr Probleme, mich genau an die Geschehnisse im ersten Buch zu erinnern. Für Quereinsteiger fehlt alles, was einem die Drei näher bringt. Wer sind diese Personen? Welchen Background haben sie? Wie haben sie zueinander gefunden und warum?
Man will doch die Charaktere kennen lernen. Hier wird nicht dazu geschrieben. Wer ist/war Elias? Und wer ist/war Lennert? Warum läuft er als alter Mann herum? Das sind doch Dinge, die wichtig für das Verständnis der Personen sind. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was Herr Hartung sich dabei gedacht hat, den Leser so im Regen stehen zu lassen.
Und so Gags wie z.B. Lennert und der Schweinebraten verstehen dadurch auch nur diejenigen, die auch das erste Buch gelesen (und sich diese Passage gemerkt) haben.

Erst auf Seite 44 wird Alina kurz angerissen. Aber auch nur, warum sie nicht mehr Polizistin ist. Auf Seite 159 wird Elias‘ Vergangenheit als Söldner und auf Seite 173 Lennerts frühere Betrügereien erwähnt. Ich finde, das ist viel zu spät, um richtig in das Buch und insbesondere die Personen eintauchen zu können.

Auch wird z.B. nicht erklärt, warum Alinas Vater im Koma liegt. So Sachen kann man sich doch über das Jahr nicht merken (falls es im ersten Buch überhaupt erwähnt wurde). Auch wenn es für die Geschichte vollkommen unwichtig ist, hätte ich es gerne gewusst und es hinterlässt bei mir ein unbefriedigendes Gefühl.

Der „Fall“ selbst hat mir dieses Mal leider auch nicht so gut gefallen. Es gibt nur schwarz und weiß, kein grau und damit auch keine Überraschungen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Der bislang schwächste Teil der Serie

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Eigentlich mag ich Tess und Bücher über Cold Cases sowieso. Für mich war es aber zunächst sehr schwer, in das Buch hineinzufinden. Das letzte Buch der Serie liegt schon lange zurück und weil die einzelnen ...

Eigentlich mag ich Tess und Bücher über Cold Cases sowieso. Für mich war es aber zunächst sehr schwer, in das Buch hineinzufinden. Das letzte Buch der Serie liegt schon lange zurück und weil die einzelnen Personen nicht wirklich erklärt bzw. beschrieben werden hat es erst mal gedauert, bis ich wieder wusste, wer da wer ist.

Aber auch danach wurde es nicht besser:
Für mich waren die eingestreuten Rückblicke an der falschen Stelle, nämlich viel zu früh. Mir ist es lieber, auf dem gleichen Informationsstand zu sein wie die Ermittler. Wie soll ich sonst mitermitteln und die Zusammenhänge selbst herausfinden? Ich finde es besser, wenn erst der Ermittlungserfolg kommt und danach erst der Rückblick (zum besseren Verständnis). So hat es die Autorin bei dem letzten Rückblick gemacht und so hätte es für mich im gesamten Buch sein sollen. Weil dies nicht geschehen ist und ich Tess immer einen Schritt voraus war, war es für mich entsprechend nicht im mindesten spannend und fesselnd. Leider.

Das einzig gute war, dass hier das Thema Pandemie ein Thema war, was bei sehr vielen Büchern einfach unterschlagen wird.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Zu viele Klischees

Gezeitenmord
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Ich habe mich mal wieder an einen neuen Autor gewagt, da sich die Kurzbeschreibung sehr interessant angehört hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere so gut gezeichnet, dass man sie sich ...

Ich habe mich mal wieder an einen neuen Autor gewagt, da sich die Kurzbeschreibung sehr interessant angehört hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere so gut gezeichnet, dass man sie sich im Kopfkino richtig gut vorstellen kann. Vor allem Lykke (geschieden mit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Vergangenheit, erst 3 Jahre beim Morddezernat und erpicht auf ihre erste eigene Ermittlung) und Lehmann (lebt während der Ermittlungen im Wohnmobil, plant schon seine Rentenzeit und hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen).

Aber jetzt kommt ein Aber:
Der Prolog mutet zunächst einmal vollkommen unverständlich und seltsam an. Eigentlich schon ein Kriterium für mich, das Buch wegzulegen. Mystische Sachen sind nämlich so gar nicht mein Ding.
Trotzdem habe ich mich weiter durch das Buch gekämpft. Und für mich war das teilweise sehr schwierig, trotz der immer wieder eingestreuten lustigen Sprüche. Denn das Buch strotzt nur so von Klischees:
Ein abgelegenes Dorf mit Bewohnern, die entweder keine Auswärtigen akzeptieren oder extrem neugierig sind und scheinbar nur deshalb mit den Ermittlern reden. Dazu ein Provinzbulle, der keine Ahnung hat, aber großkotzig ist.

Im Verlauf des Buches stellt sich zwar heraus, dass dies nicht immer der Fall ist, aber da war das Kind bei mir schon in den Brunnen gefallen und ich kam nicht mehr richtig in das Buch rein, es hat mich einfach nicht mehr gepackt.

Dazu kommt noch, dass die Schlüsse, die Lykke und Lehmann ziehen, größtenteils vollkommen durcheinander sind:
Da wird kombiniert, dass erst die Leiche vergraben und dann der Schuppen gebaut wird.
Dann sind die am Schuppen gefundenen Reifenspuren zu alt für den Mörder, weil sie vom Bau des Schuppens stammen, was ja der vorherigen Denkweise vollkommen widerspricht.
Dann sind sich die Beiden einig, dass die Folter zur Informationsbeschaffung diente, aber zig Seiten später wird groß diskutiert, warum gefoltert wurde und wieder ein paar Seiten später wird dann doch als Grund die Informationsbeschaffung angenommen. Ja was denn nun?
Zudem wird zig mal darauf hingewiesen, dass es Herbst ist und viele Leute husten. Also ich kann mir das auch über 2 oder 3 Kapitellängen merken.
Und wenn man dann liest, wie die Ermittler mit den gefundenen Beweisen umgehen ….. Handschuhe Fehlanzeige oder es wird nicht erwähnt. Fingerabdrücke von den Fundstücken nehmen? Nö. Wozu auch.

All das hat mich extrem gestört, teilweise war ich sogar genervt.
Das konnten auch Lykke und Lehmann nicht mehr herausreißen, zumal für mich der Täter schon sehr früh feststand. Auch da war dann wieder zu viel Klischee im Spiel.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Mehr als "OK" geht nicht

Zorn – Opferlamm
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Das Buch war … ok.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Serie um Zorn und Schröder bringt mich teilweise zur Verzweiflung. War ich zu Anfang hin und weg von den Beiden, so hat sich diese Begeisterung ...

Das Buch war … ok.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Serie um Zorn und Schröder bringt mich teilweise zur Verzweiflung. War ich zu Anfang hin und weg von den Beiden, so hat sich diese Begeisterung so nach und nach gelegt und war spätestens mit dem 5. Buch vollkommen verschwunden. Die Täter wurden immer irrer und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das war überhaupt nicht mein Fall und trotzdem habe ich, ausschließlich weil ich den Schlagabtausch von Zorn und Schröder geliebt und immer wieder auf Besserung gehofft habe, weitergelesen. Diese Besserung ist zwar spätestens mit Band 9 wieder eingetreten, aber der Weg bis dahin war lang, sehr lang.

Diesen Schlagabtausch gibt es immer noch, aber er nutzt sich seit Jahren mehr und mehr ab. Auch, weil immer wieder das gleiche thematisiert wird; immer wieder die gleichen Spitzen und die gleichen Antworten. Bei „Opferlamm“ habe ich ein einziges Mal herzhaft lachen können (Zorn’s Albtraum) und dafür, dass die Fälle alles, aber nicht spannend sind, ist das viel zu wenig.

Die Serie lebt von den beiden Protagonisten und nicht von der Komplexität der Fälle. Und wenn die Zwei nicht zu ihrer alten Form zurückfinden, neue Streitpunkte finden und den Leser damit nicht nur unterhalten, sondern zum Lachen bringen, dann werden sie mit mir einen treuen Leser verlieren (wobei ich das mir selbst irgendwie nach jedem Buch sage, aber leider nicht wirklich durchhalte).

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Zu sehr Trilogie

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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Ich hatte als Quereinsteiger mit Teil 2 begonnen. Schon da hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, da so gut wie überhaupt nicht auf das erste Buch eingegangen wurde. Zumindest nicht, was die ...

Ich hatte als Quereinsteiger mit Teil 2 begonnen. Schon da hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, da so gut wie überhaupt nicht auf das erste Buch eingegangen wurde. Zumindest nicht, was die handelnden Personen angeht. Diesmal - hatte ich gedacht – bin ich besser gerüstet. Pustekuchen.

Natürlich hatte ich noch ein bisschen was im Hinterkopf, aber 1 Jahr ist eine lange Zeit, in der man viel vergisst, zumal wenn man viele Bücher liest. Und die Autorin hat mir auch nicht auf die Sprünge geholfen. Keine Person / keine Beziehung wird näher erklärt. Außer bei Karen erfährt man nicht einmal das Alter der Personen. Ich denke, dass derjenige Leser, der erst beim dritten Buch einsteigt, hoffnungslos verloren ist.

Dazu steht diesmal das Privatleben im Vordergrund und nicht der Fall an sich, in den Karen mehr oder weniger „reinstolpert“. Normalerweise gehöre ich zu den Lesern, für die das Private in einem Krimi einfach dazugehört. Hinzu kommt noch, dass es – bedingt durch das viele Private – kaum um den Fall ging. Mal hier ein Absatz – mal da ein Kapitel, aber irgendwie nichts richtig.

Ich hätte mir – wie auch bei Band 2 – gewünscht, dass es zumindest eine kurze „Einführung“ gibt. War dies im zweiten Band noch teilweise der Fall, so fehlt sie hier ganz. Dadurch konnte ich nie wirklich „in die Geschichte eintauchen“.

Durch das viele Private ist dann bei mir auch keine Spannung aufgekommen. Erst im letzten Viertel, wo es mehr um den Fall an sich ging, konnte das Buch mich fesseln.

Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach um eine Trilogie, die man bestenfalls komplett hintereinander lesen sollte. Sonst drehen sich die Gedanken viel zu viel um „wie war das nochmal?“.

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