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Veröffentlicht am 14.07.2022

Der harte Aufstieg

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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„Der Aufstieg“ von Amy Mcculloch hat mich einiges über das Bergsteigerleben gelehrt.
Der Roman handelt über den Aufstieg auf den Manaslu, den die Journalistin Cecily zusammen mit ihrem Expeditionsteam ...

„Der Aufstieg“ von Amy Mcculloch hat mich einiges über das Bergsteigerleben gelehrt.
Der Roman handelt über den Aufstieg auf den Manaslu, den die Journalistin Cecily zusammen mit ihrem Expeditionsteam in Angriff nimmt. Cecily ist noch nicht sehr bergsteigerfahren und hat sich nur zu dem Aufstieg überreden lassen, weil der Top-Bergsteiger Charles ihr ein Interview versprochen hat. Charles ist der Held, ein Mythos der Szene. Auf dem Weg zum Gipfel ereignen sich immer mehr Todesfälle und Cecily hinter frägt langsam die Feststellungen, dass es sich nur um Unfälle handelte.

Amy McCulloch ist selbst Bergsteigerin und erzählt aus erster Hand. Auch wenn ich selbst keinerlei Ahnung auf diesem Gebiet habe, wirkt der Roman sehr schlüssig und authentisch.
Mir war zuvor nicht bewusst, dass das Bergsteigen doch so hart ist und auf so wahnsinnig viel geachtet werden muss. Dadurch, dass Cecily selbst kein Profi ist, wird einiges aus ihrer Sicht vermittelt. Das hat mir an dem Roman sehr gut gefallen.
Allerdings fehlte mir die typische Krimispannung in Bezug auf die Morde. Cecily hinter frägt die Ereignisse erst sehr spät, obwohl sie Journalistin ist und tut vieles im Vorfeld schon wieder ab, oder schiebt es auf die Höhenkrankheit.
Für mich persönlich war relativ schnell klar, wer der Mörder ist und da die ersten Morde immer schnell als Unfall abgetan wurden, gab es keinerlei Ermittlungen und somit auch fehlende Spannung zwischendurch, da einfach der Bergsteigeralltag weiterlief.

Für alle, die sich aber über den Ablauf eines Bergaufstiegs in Romanform informieren wollen, ist „Der Aufstieg“ die richtige Lektüre.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Viele Personen, viele Fälle

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Das Mädchen und der Totengräber von Oliver Pötzsch spielt in Wien Ende des 19.Jahrhunderts und begleitet den Polizisten Leopold von Herzfeld, sowie seine Geliebte Julia, welche als Tatortfotografin arbeitet, ...

Das Mädchen und der Totengräber von Oliver Pötzsch spielt in Wien Ende des 19.Jahrhunderts und begleitet den Polizisten Leopold von Herzfeld, sowie seine Geliebte Julia, welche als Tatortfotografin arbeitet, um ihre taubstumme dreijährige Tochter versorgen zu können.
Die Beziehung der beiden geht durch Höhen und Tiefen, durch die Fälle die sie unabhängig voneinander bearbeiten und Julias Scharfsinn arbeiten sie doch inoffiziell zusammen.
In dem Buch gilt es daher auch mehrere Mordfälle aufzuklären. Am Wichtigsten kristallisiert sich jedoch der Mord an einem Archäologen wieder, der als Mumie einbalsamiert in einem Museum gefunden wurde. Vor vielen Jahren hatte dieser einen bedeutenden Fund gemacht. Nach und nach wird klar, dass auch die übrigen Mitglieder des Forscherteams des damaligen Fundes das Zeitliche segnen. Leopold ist daran gebunden mit dem seltsamen Totengräber Augustin Rothmayer des Ortes zusammen zu arbeiten, da dieser sich mit Totenkulten gut auskennt. Der schrullige Rothmayer hat aber auch ein großes Herz, da er das Waisenmädchen Anna bei sich aufgenommen hat.
Die Handlung rund um die gefundene Mumie ist spannend, da immer wieder seltsame Ereignisse passieren, die rational erst mal nicht erklärbar sind und immer wieder das Thema Fluch ins Spiel kommt.

Die Orte und auch Personen sind sehr ausführlich beschrieben, was dem Buch sehr viel Umfang gibt. Leider wurden weder Julia noch Leopold so wirklich greifbar für mich. Ich mag es, wenn einem Charaktere ans Herz wachsen, das ist mir hier leider nicht gelungen, da ich die Personen zu distanziert fand, das liegt natürlich auch an der damaligen Zeit.

Man merkt auch, dass das Geschehen in Wien spielt, da viele wienerische Begriffe eingestreut wurden und auch ab und an mal in Dialekt gesprochen wird. Ich hatte diesbezüglich keine Verständnisproblem, könnte mir aber vorstellen, dass eine Übersetzung als Fußnote nicht schaden würde.

Aufgrund der oben genannten Gründe, konnte mich das Buch daher leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Schwieriges Thema mit falscher Botschaft

Lange Krallen
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Leonie hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Kater Bobby, den sie aus dem Tierheim geholt hat. Die beiden verstehen sich blind und sind ein tolles Team. Als nebenan neue Nachbarn einziehen, bei denen ...

Leonie hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Kater Bobby, den sie aus dem Tierheim geholt hat. Die beiden verstehen sich blind und sind ein tolles Team. Als nebenan neue Nachbarn einziehen, bei denen alles zu glatt zu laufen scheint, hat Leonie den Verdacht, dass diese unter den kürzlich durchgeführten Einbrüchen im Ort stecken könnten. Zusammen mit Bobby forscht sie nach und findet bald eine heiße Spur.

Gut an dem Buch hat mir gefallen, dass die Schrift gut für die Altersklasse geeignet ist und dass die Handlung auch immer mal wieder durch Illustrationen untermalt wird. Auch ist das Buch mit 115 Seiten nicht allzu lang.
Die Beziehung zu Leonie und ihrem Kater ist spannend zu verfolgen und auch, dass Leonie das Tierheim retten will, ist lobenswert.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass die Nachbarn im Grunde ungeschoren mit ihren Straftaten davonkommen und die Einbrüche „als Sport“ verharmlost werden. Die Geschichte hat auch nichts von Robin Hood, da die Geldspende an das Tierheim erst nach Leonies Eingreifen geleistet wird.
Das fand ich sehr schade, da man ja in Kinderbüchern doch die richtige Moral vermitteln möchte. Auch benutzt Leonie z.B. das Schimpfwort „Arschloch“, welches Kinder in diesem Alter zwar schon mit Sicherheit kennen, die ich aber nicht unbedingt in einem Kinderbuch finden möchte.
Ich würde es daher nur bedingt weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Blasse Charaktere

Deichfürst
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Der Deichfürst von Heike van Hoorn startet ereignisreich: Die Leiche eines alten Mannes wird auf der Baustelle des Emssperrwerks gefunden, vergraben und in eine Kiste eingeschlossen, die Hinweise darauf ...

Der Deichfürst von Heike van Hoorn startet ereignisreich: Die Leiche eines alten Mannes wird auf der Baustelle des Emssperrwerks gefunden, vergraben und in eine Kiste eingeschlossen, die Hinweise darauf gibt, dass der Mann namens Tadeus de Vries bei seiner Beerdigung noch am Leben war. Kommissar Stephan Möllenkamp, der neu in der Region ist, versucht den Fall mit seinem Team zu lösen und stößt dabei auf Hinweise aus der Vergangenheit. Tadeus de Vries war bei der SS und auch in der Nachkriegszeit hat er sich einiges zu Schulden kommen lassen. Nahezu jeder kommt als Täter in Frage. Die Journalistin Gertrud Boekhoff steht ihm dabei mit ihrem Wissen über die Menschen aus der Region zur Seite.

Es ist Heike van Hoorns erster Roman der erstmals 2018 erschien und in dem sie ihre Heimat das Rheiderland beschreibt. Hauptberuflich ist sie Managerin.
In das Buch werden Fakten aus der Region eingearbeitet, wie das große Hochwasser 1962 und man kann sich das Elend der Bevölkerung zu dieser Zeit sehr gut vorstellen.
Die Beschreibungen der Landschaft wirken authentisch und sind gut verbildlicht, auch wenn ich selbst noch nie in Ostfriesland war. Verstärkt wird der Eindruck durch die vielen Stellen an denen die Einwohner Plattdeutsch sprechen. Übersetzt werden diese durch Fußnoten. Das ist Geschmackssache und begeistert sicherlich jeden der Plattdeutsch spricht. Ich tue das nicht und bin immer direkt auf die Fußnote gesprungen.

Die Handlung an sich arbeitet viele Themen auf: Die Behandlung der Flüchtlinge nach dem Krieg, die Armut, die Überlegenheit mancher Menschen.
Das Buch arbeitet dafür mit Zeitsprüngen. Die Gegenwart spielt in 1999 und springt ab und an in die 60er-Jahre zurück. Diese Erzählweise ist sehr gut gelungen und beleuchtet die Handlung von zwei Seiten.
Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch persönlich jedoch nicht abholen, da mir die Charaktere zu wenig ausgearbeitet waren und ich mich für niemanden näher begeistern konnte.
Dadurch plätscherte auch die Handlung einfach so vor sich hin.

Die Hauptfiguren Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff wirken zwar von Grund auf sympathisch, aber auch ziemlich langweilig.
Manche Handlungsstränge empfand ich auch als ziemlich konstruiert und leider werden zu Ende des Buches einige Sachen nicht aufgeklärt.
Auch den Täter und sein Motiv hatte ich früh auf dem Schirm, was mir die Spannung genommen hat, weshalb ich mir am Ende noch eine Wendung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Verbesserungspotenzial

Edition Piepmatz: Fahren, Fliegen, Rollen
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In „Fahren, Fliegen, Rollen“ werden Fahrzeuge in Kategorien eingeteilt vorgestellt. Z.B. Baustellenfahrzeuge, Fahrzeuge aus der Stadt Fahrzeuge mit Blaulicht usw.
Zu jedem Fahrzeug befindet sich ein Bild ...

In „Fahren, Fliegen, Rollen“ werden Fahrzeuge in Kategorien eingeteilt vorgestellt. Z.B. Baustellenfahrzeuge, Fahrzeuge aus der Stadt Fahrzeuge mit Blaulicht usw.
Zu jedem Fahrzeug befindet sich ein Bild und der Name des Fahrzeuges, sowie eine kurze textliche Einleitung pro Kategorie.

Die Seiten sind aus Karton und ab dem Alter von 2 Jahren durchaus geeignet. Allerdings ist der Karton nicht ganz so fest, wie bei Büchern unter diesem Alter. Rein vom Inhalt her hätte ich das Buch nämlich eher auf ab 18 Monate angesetzt.

Mein 2-jähriger liebt Autos und weiß schon einiges darüber, er merkt sich auch die Namen und ich kann ihm mit dem Buch auch eher seltenere Fahrzeuge besser näherbringen.
Ganz süß finde ich auch, dass sich am Ende des Buchs ein Fahrzeug-ABC befindet, sowie farblich angeordnete Fahrzeuge.

Optisch ist das Buch eher ökologisch statt in Hochglanz gehalten, ob man das möchte ist Geschmackssache.

Mein Fazit: Für das Alter ab 2 Jahren hätte ich mir gewünscht, dass die Fahrzeuge in eine Umgebung eingebunden werden, so wie es bei Wimmelbüchern allgemein der Fall ist. Das hätte die Funktion der Fahrzeuge besser verdeutlicht und würde das Buch mit Sicherheit für das Kind länger interessant machen. Für Fahrzeugliebhaber ist es aber ein nettes Buch zum Blättern und erweitern des Wissens.

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