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Veröffentlicht am 07.03.2022

Anstrengende Charaktere

Strandkorbzauber
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Die Rügen-Reihe von Marie Merburg ist eine meiner liebsten und so habe ich mich schon länger auf diesen neuen Teil gefreut. Ich mag die Bücher wegen ihrer liebevollen Charaktere, dem Zusammenhalt dieser ...

Die Rügen-Reihe von Marie Merburg ist eine meiner liebsten und so habe ich mich schon länger auf diesen neuen Teil gefreut. Ich mag die Bücher wegen ihrer liebevollen Charaktere, dem Zusammenhalt dieser und dem Setting am Wasser. Dieser Band spielt in einer neuen Umgebung und ich war etwas traurig, die Truppe aus den vorherigen Bänden nicht mehr zu treffen, aber war gleichzeitig auf die neuen Dorfbewohner gespannt.

In dem Buch geht es um die Künstlerin Hannah. Nachdem ihre große Liebe Finn sie vor 5 Jahren verlassen hat, ist sie nach Berlin geflüchtet. Nun führt sie ein Auftrag des Bürgermeisters zurück in ihr Heimatdorf und sie wird nach fünf Jahren sowohl ihren Eltern, als auch ihrem Exfreund wieder begegnen.

Die Idee rund um Liebewitz als Dorf der Liebe mochte ich gerne, genauso wie Hannahs Künstlerdasein. Die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen.

Hannah kam mir zunächst ganz sympathisch vor: sie hat gemischte Gefühle, als sie nach fünf Jahren wieder in ihr Heimatdort fährt. Sie freut sich auf ihre beste Freundin Ella und über den Auftrag des Bürgermeisters, zwei Bilder zu malen. Gleichzeitig ist es sehr komisch für sie, nach der langen Zeit wieder auf ihre Familie und ihren Exfreund zu treffen. Als sie bei Ihrer Familie ankommt, merkt man direkt, dass dort einiges im Argen liegt: sie weiß überhaupt nicht, wie es ihren Eltern und ihrem Bruder geht und wie die Lage dort ist. Nach und nach begegnet man den dreien dann und ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass ich mit dem Trio so gar nicht warm werden werde, besonders nicht mit Hannahs Mutter.
Es wird beschrieben, dass die Mutter eine schwere Vergangenheit hatte und sie überträgt quasi alles, was ihr im Leben schlechtes widerfahren ist, auf ihre Tochter (auf den Sohn übrigens nicht!). Ich finde es sehr traurig, wenn man eine solch schwere Kindheit hatte, jedoch sind die eigenen Kinder daran unschuldig und es ist mehr als unangebracht, solch schlechtes Verhalten auf sie zu reproduzieren. Ich würde fast schon sagen sie ist toxisch: sie verbietet unter anderem ihrem Mann und Sohn, Hannah zu besuchen, weil diese ein Studienfach gewählt hat, mit dem sie nicht einverstanden ist. Ihr ist das Gerede der Dorfbewohner so unheimlich wichtig, dass sie dementsprechend aufpasst, was sie und ihre Familie tun. Zudem hat sie in der Vergangenheit Hannah ihren Berufswunsch versucht auszuschlagen. Hannah hat jedoch trotzdem ihr Traumfach studiert und ihre Mutter nimmt ihren Job als Künstlerin nun nicht ernst. (Die Mutter führt dabei keine sachlichen Bedenken auf, sondern ist einfach frech und unsensibel). Sie projiziert alles aus ihrer eigenen Kindheit auf ihre eigene Tochter und diese muss dann darunter leiden, obwohl sie offensichtlich nichts dafür kann. Uff. Außerdem hat die ganze Familie ein ganz gewaltiges Kommunikationsproblem und es gibt so viele unausgesprochene Dinge. Vor lauter Scham vor der Reaktion der Mutter wird vieles verheimlicht. Sollte nicht die Familie für einen da sein und zusammenhalten?
Über die Beziehung zwischen Finn und Hannah konnte ich mich leider auch nur aufregen. Finn hat aus gewissen Gründen Schluss gemacht und Hannah das Herz gebrochen, sie jahrelang nicht kontaktiert und als sie plötzlich wieder auf der Insel auftaucht, kommt er direkt wieder bei ihr an. Besonders mit den Gründen für das Ende der Beziehung passt das meiner Meinung nach gar nicht überein. Im Nachhinein stellt sich auch raus, dass Finn damals nicht den ehrlichen Grund für das Ende der Beziehung genannt hat, was ich einfach unfair finde. Zwischen den beiden gibt es ein ständiges hin und her. Mal wollen sie miteinander reden und Dinge aus dem Weg schaffen, am nächsten Tag sieht die Welt plötzlich ganz anders aus. Ich hatte das Gefühl, die beiden konnten sich überhaupt nicht entscheiden, ob sie der Beziehung noch eine Chance geben oder nicht. Was auch ein allgemeines Phänomen war, dass ständig Personen ihre Nase in Angelegenheiten gesteckt haben, die sich nichts angehen und ihre Meinung kundgetan haben, obwohl sie nie um Rat gebeten wurden.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich viele Dinge nicht so dramatisch gefunden hätte, wenn entsprechend damit umgegangen wäre. Aber ein kurzes Gespräch, ein kleines „tut mir leid“ hat mir da nicht gereicht, wenn es teils solche weitreichenden Aspekte waren.

Wen gibt es noch? Achja, das sich ewig streitende, am längsten verheiratete Paar des Dorfes: Else und Heinz. Man lernt die beiden als pure Streithähne kennen, die sich einfach nicht mehr ausstehen können. Warum diese nicht selbst auf die Idee kommen, sich zu trennen oder über ihre Probleme zu REDEN, ist mir ein Rätsel. Aber mangelnde Kommunikation gibt es hier ja zu Genüge.

Wer zudem auch gar nicht ging, war der Bürgermeister, der es mit der Wahrheit auch nicht so genau nimmt und mehrfach Dorfbewohner erpresst. Sowas geht in einem solchen Amt meiner Meinung nach gar nicht. Leider wird das wird auch nicht entsprechend aufgearbeitet. Er meint lediglich, er sei überfordert, und das wars. Das entschuldigt meiner Meinung nach aber keinesfalls die Sache.

Über die Dorfbewohner konnte ich ebenso nur den Kopf schütteln. Sie werden als sehr konservativ beschrieben, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Nachdem sie aber Hannahs Mutter keine Brötchen verkaufen, weil sie eine Aktion von Hannah nicht gut fanden, dachte ich wirklich, ich lese nicht richtig.

Wen ich gerne mochte, war Ella, die beste Freundin von Hannah. Zunächst hatte ich gehofft, der nächste Band wird ihr gewidmet sein, denn dann hätte ich der Reihe wohl noch eine Chance gegeben. Als ich jedoch gelesen haben dass de manipulative Bürgermeister wieder eine Rolle spielen wird, Habe ich die Idee wieder verworfen.

Ich hatte mich wirklich dolle auf das Buch gefreut und von Herzen gehofft, ich liebe es so wie die vorherigen Bände, doch leider war das nicht der Fall.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Rundum flach

Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
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Ein kleiner Hinweis vorneweg: mir ist bewusst, dass eine Autor/ eine Autorin viel Arbeit und Liebe in ein Buch steckt. Dennoch finde ich es wichtig, Bücher schlecht bewerten zu dürfen, die einem nicht ...

Ein kleiner Hinweis vorneweg: mir ist bewusst, dass eine Autor/ eine Autorin viel Arbeit und Liebe in ein Buch steckt. Dennoch finde ich es wichtig, Bücher schlecht bewerten zu dürfen, die einem nicht gefallen haben, solange dies auf einer sachlichen Ebene geschieht. Bitte dabei nicht vergessen, dass es sich hier um meine persönliche Meinung handelt und das Buch für jemand anderen ein Highlight sein kann!

Bei einem Besuch bei ihrer Großmutter in London findet Lilly Campbell sehr spontan heraus, dass sie eine Hexe ist, über magische Fähigkeiten verfügt und daher ganz bald auf eine Academy für Hexen gehen wird. Schnell sind alle ihre Zukunftspläne begraben und sie muss sich an ihr neues Schicksal gewöhnen. Auf der Ravenhall Academy warten schon so einige Abenteuer auf sie…

Der Schreibstil ist sehr schlicht gehalten und ich bin eigentlich gut durch die Seiten gekommen. Eigentlich, denn vor allem zu Beginn sind die Sätze unglaublich kurz und der Text ist sehr abgehackt. Das wird im Verlauf des Buches zwar besser, dennoch hätte ich mir eine etwas komplexere Sprache gewünscht.

Für mich persönlich war ein weiblicher Hund bisher immer eine Hündin. In diesem Buch bezeichnet die Protagonistin Lilly ihre Mrs Blueberry als „Hundelady“. Abgesehen davon, dass ich dieses Wort noch nie gehört hatte und es etwas merkwürdig fand, wurde es wirklich so unglaublich oft wiederholt, dass ich es spätestens ab Seite 50 nicht mehr lesen konnte (und das Buch hat etwas über 400 Seiten).

Die Geschichte plätschert nur so vor sich hin, ein Spannungsbogen fehlte. Natürlich muss nicht jedes Buch spannend aufgebaut sein, doch ein gewisser Anreiz, um weiterzulesen, ist doch von Vorteil. Auch das cozy Setting, mit dem das Buch flächendeckend beworben wurde, konnte ich so gar nicht wahrnehmen. Sehr auffallend waren auch die sich wiederholenden Motive, zb dass Lilly jemanden ausspioniert und dabei, natürlich ganz zufällig, auffliegt. Ständig wiederholt sie auch, dass sie sehr traurig über den Tod ihres Vaters vor ein paar Jahren ist und mit diesem Schmerz noch nicht umgehen kan. Dabei fällt quasi immer wieder derselbe Satz, doch Details erfährt man zu dem Tod nicht.

Lilly ist eine sehr naive Person, was vermutlich ihrem Alter geschuldet ist. Sie hat Aussagen und Tatsachen oft kaum hinterfragt. Sie akzeptiert, was ihr vorgegeben wird. Zum Beispiel wollte sie eigentlich gemeinsam mit ihrer besten Freundin studieren gehen. Da sie nun jedoch auf die Academy gehen muss, ist dieser gemeinsame Traum geplatzt. Nachdem sie einmal mit ihrer besten Freundin telefoniert hat, um die Situation zu erklären, bricht sie komplett den Kontakt zu ihr ab. Somit konnte ich kaum glauben, dass die beiden so ein Herz und eine Seele gewesen sein sollten. Ebenso hat sie viele Fragen ihrer Mutter gegenüber, ruft diese aber nicht an um Antworten zu bekommen. Somit bleibt sie sehr passiv.

Zusammenfassend fällt mir für das Buch vor allem ein Wort ein: flach. Alles wirkte sehr eindimensional und wenig ausgebaut. Es haben sich mir viele Fragen gestellt, die aber leider nicht beantwortet wurden. Somit war das Buch leider überhaupt nichts für mich, weder die Charaktere, der Erzählstil oder die Handlung, noch das Hexenthema konnten mich catchen. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt und gehöre mit 22 sowieso nicht mehr in die Zielgruppe.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Leider kann ich den Hype so gar nicht nachvollziehen

Kein Sommer ohne dich
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In diesem Buch geht es um Poppy und Alex, die schon seit vielen Sommern zusammen in den Urlaub fahren. Eigentlich sind sie nur Freunde - eigentlich. Denn zwischen den beiden steht etwas mehr (zumindest ...

In diesem Buch geht es um Poppy und Alex, die schon seit vielen Sommern zusammen in den Urlaub fahren. Eigentlich sind sie nur Freunde - eigentlich. Denn zwischen den beiden steht etwas mehr (zumindest von Poppys Seite aus), das nie zur Sprache kam.
Leider bin ich etwas schwerfällig in das Buch gestartet. Der Schreibstil ist ganz in Ordnung, jedoch hatte ich das Gefühl, dass auf den ersten hundert Seiten die Infos nur so durcheinander geworfen wurden. Es gab Erzählungen aus den verschiedensten Ecken, die bestimmt noch relevant sein wurden, jedoch war es schwierig, diese zusammenhangslos zuzuordnen. Die Kapitel wechseln sich immer ab, zwischen dem aktuellen Sommer und einem Sommer davor. Dabei wird aus den Sommern davor in chronologischer Reihenfolge berichtet.
Der Start ins Buch hat mein Leseerlebnis leider nachhaltig zerstört. Die ganzen Infos konnte ich nicht zuordnen, das Buch kam mir teilweise zusammenhangslos vor. Spannung oder Interesse konnte ich leider auch nicht entwickeln, sodass ich mich regelrecht durch die Seiten gequälte habe, bis ich das Buch schließlich ca. Auf S. 270 abgebrochen habe. Vor allem mit den Schilderungen aus dem vergangenen Sommern konnte ich oft gar nichts anfangen, weil die Infos und Anekdoten so wahlweise erzählt wurden, obwohl sie mit der Story an sich nicht viel zu tun hatten. Dadurch bin ich kaum noch in der wesentlichen Geschichte durchgeblickt, weil ich so abgelenkt war.

Wie man Vielleicht merken kann, war es ein kleiner Teufelskreis und einfach nicht mein Buch.
Tatsächlich fühle ich mich bisschen schlecht und ratlos, da das Buch so gehyped wird. Dennoch kann ein Buch aber ein Buch nur schwer jeden begeistern und es ist wirklich keine Schande, ein Buch abzubrechen.

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