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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2020

Hype nicht nachvollziehbar

YOU - Du wirst mich lieben (Joe Goldberg, Band 1)
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Inhalt
Joe Goldberg ist Mitarbeiter in einer Buchhandlung. Täglich kommt eine Mehrzahl an Menschen zu ihm, doch nur für eine Person interessiert er sich - Guinevere Beck, genannt Beck. Als sie Kundin in ...

Inhalt
Joe Goldberg ist Mitarbeiter in einer Buchhandlung. Täglich kommt eine Mehrzahl an Menschen zu ihm, doch nur für eine Person interessiert er sich - Guinevere Beck, genannt Beck. Als sie Kundin in seiner Buchhandlung ist, verschlägt es Joe den Atem und er ist sich sicher, dass die Beiden zusammen gehören. Dies versucht er Beck irgendwie klar zu machen. Er ist immerzu an ihrer Seite, gibt auf sie acht und ist ihr auch stets einige Schritte voraus. Denn manchmal genügen nur kleine Tricks, um alles über Beck heraus zu finden. Beck öffnet sich Joe immer mehr und lässt ihn in ihr Leben eintreten. Was Beck nicht weiß ist, dass Joe sie und ihr Umfeld stark manipuliert und auch nicht davor zurückschreckt die eine oder andere Person aus dem Weg zu schaffen…

Beschreibung
Ich habe mich diesem Hörbuch angenommen, da die Geschichte um Joe und Beck in sämtlichen Medien war und ich noch vor dem Erscheinungstermin der Netflix-Serie viel von diesem Buch gehört habe. Schon lange habe ich überlegt, dieses Buh zu kaufen. Nun habe ich es bei Spotify entdeckt und musste es mir sofort anhören. Da ich sehr große Erwartungen an die Geschichte hatte, wurde ich leider ziemlich schnell enttäuscht.
Ein Punkt der mir negativ aufgefallen ist, ist die Vertonung. Die ersten Kapitel von Gösta Barthelmes waren sehr ungewohnt. Ich bin qualitativ klare Hörbücher gewohnt, allerdings hört sich diese Vertonung so an, als hätte die jemand zu Hause relativ unprofessionell aufgenommen. Mag sein, dass das von dem Verlag so gewollt war, damit alles wirklich echt wirkt. Für das Hörerlebnis, war es dennoch unschön. An die Stimme von Gösta Barthelmes habe ich mich mit der Zeit gewöhnt. Zu Beginn hat sie sich von den anderen Hörbuch-Sprechern deutlich abgehoben - etwas monotoner, höher und abwertender. Dadurch haben einige Sätze innerhalb des Buches eine wirklich abartige Bedeutung bekommen, vor allem wenn der Sprecher mal wieder das Worten „Ficken“ in unterschiedlichsten Formen vorlesen musste. Dieses Wort kam nahezu ständig vor, gefühlt in jedem Kapitel. Dabei wurde einem dieses Wort so um die Ohren geschleudert und vor die Füße gespuckt. Die abwertende Sprache spielt in diesem Hörbuch eine zentrale Rolle, die ich als negativ empfunden habe. Sicherlich gehört es zu einigen Büchern dazu und macht die Charaktere aus. Für mich ist es ein Störfaktor, der mir die Charaktere unsympathisch macht. Es ist mir regelrecht unangenehm ein Hörbuch mit solcher Sprache zu hören oder ein Buch in solch einer vulgären Sprache zu lesen. Teilweise wurden einige Sätze zigmal hintereinander vorgelesen, dazu gehört bspw. „ich bin der Boss“. Insgesamt also eine sehr einfache und - wie bereits gesagt - vulgäre Sprache, die leider auch nur von wenig Spannungsmomenten zeugt.
Die Spannung kam für mich leider erst ganz am Ende auf. Vorher fand ich auch die „Stalking-Elemente“ nicht gut genug ausgearbeitet, so dass Beck mal in Angst verfällt, sie unwohl fühlt oder komische Dinge vor sich gehen. Selbst als die ersten Morde vor sich gehen, reagiert Beck anders als übliche Frauen (was Beck natürlich auch nicht ist, wie man erfährt, wenn man sich dem Ende nähert). Teilweise möchte man Beck einfach nur schütteln und sie fragen, weshalb sie nun so blauäugig und naiv gehandelt hat, bspw. dass sie ihr verloren gegangenes Handy nicht abschalten lässt. Joe hatte scheinbar mehr, als nur ein Fünkchen Glück.
Daher konnte ich auch nur wenig Mitleid mit Beck empfinden, im Gegenteil - ich habe eher negative Empfindungen ihr gegenüber gehabt. Mir war sie überhaupt nicht sympathisch, was sicherlich auch durch das Umfeld bestärkt wurde. Joe fand ich ebenso wenig sympathisch oder mochte ihn als „Bösewicht“. Interessant fand ich lediglich seine krankhaften Gedanken und dass er sich für normal gehalten hat. Das immer wieder in die Sätze eingeflossen und das so nebenbei, dass man tatsächlich denken könnte, dass Beck die „Kranke“ ist. Dies wird auch nochmal dadurch verstärkt, dass die Autorin sich hier für die Ich-Perspektive von Joe entschieden hat, allerdings mehr in der Du-Form erzählt. Dabei beschreibt uns Joe immer wieder wie „Du dich gibst“, was Beck also so treibt. Dieses Stilmittel fand ich wirklich genial, es war ein anderes Hör- und Leseerlebnis und daher konnte man besser in die krankhaften Gedanken von Joe eindringen.
Noch ein Satz zum Ende - ich bin enttäuscht und gleichzeitig auch gespannt auch den zweiten Teil!

Fazit
Das Buch hatte einige Längen für mich und hat die Spannung leider nicht aufrecht erhalten können. Die abwertende Sprache ist mir negativ aufgeschlagen und die Charaktere konnten mich leider auch nicht überzeugen. Von mir gibt es 2,5 Sterne für eine gut überlegte Geschichte und die interessante „Du-Form“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2018

Leider nicht überzeugend!

Das Mädchen im Dunkeln
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Inhalt
Karen ist Psychologin, sie hat in ihrer Vergangenheit schon unterschiedlichste Patienten gehabt. Doch eine Patientin beschäftigt Karen besonders stark in ihrem Alltag - Jessica Hamilton. Eine junge ...

Inhalt
Karen ist Psychologin, sie hat in ihrer Vergangenheit schon unterschiedlichste Patienten gehabt. Doch eine Patientin beschäftigt Karen besonders stark in ihrem Alltag - Jessica Hamilton. Eine junge Frau, die Karen sogar etwas Angst bereitet. Denn Jessica droht Karen in gewisser Weise und das nicht nur ihr, sondern auch ihren beiden besten Freundinnen Eleanor und Bea. Doch Karen ist sich unsicher - sie weiß nicht, wie viel sie ihren Freundinnen von dieser eigenartigen Patientin erzählen darf. Als sie sich doch dazu entschließt, die beiden einzuweihen, können sie Karen nicht so richtig glauben. Denn Karen hat keine Beweise für die Geschehnisse die seit dem Auftreten von Jessica geschehen. Die Freundinnen haben schon bald das Gefühl den Verstand zu verlieren und halten es nicht mehr aus...

Beschreibung
Das Cover verspricht irgendwie mehr, als der Inhalt tatsächlich wiedergibt. Man erwartet Spannung, man erwartet, dass der Schmetterling auch hier eine Rolle spielen wird und auch der Titel wird erst zum Ende des Psychothriller aufgelöst. Ich habe auf dunkle Geheimnisse gehofft, auch Verschwörungen und Spannung.
Zu Beginn wurde detailreich die Freundschaft der drei Frauen beschrieben und ihre Leben. Alle führen unterschiedliche Leben und sind dennoch miteinander befreundet. Jede steckt in einem anderen Kapitel ihres Lebens.
Bis es dann langsam mal losgeht mit dem Spannungsaufbau, ist die Hälfte des Buches vorüber und dennoch gelingt es der Autorin nicht, die fehlende Spannung zu Beginn des Buches im weiteren Verlauf der Handlung aufzubauen, bzw. sie nachzuholen. Es kommt irgendwie nicht richtig Fahrt auf und ich wart oft davor, das Hörbuch abzurechen.

Zu den drei Frauen konnte ich irgendwie keine wirkliche Bindung aufbauen. Bea und Eleanor waren mir leider nicht sonderlich sympathisch. Auch die anfängliche Sympathie von Karen hat von Seite zu Seite abgenommen. Eine richtige Freundschaft zwischen den drei Frauen konnte ich gar nicht erkennen. Jede ist ihren eigenen Weg gegangen.

Das schlimme Ereignis aus der Kindheit von Karen wird immer wieder erwähnt und es wird immer deutlicher, dass dieses Ereignis etwas mit den Geschehnissen zu tun hat.
Man weiß bis zum Ende des Buches nicht, wer hinter diese furchtbaren Geschehnissen steckt, die den Freundinnen nach und nach zustoßen. Und wie es nun einmal so ist, beschuldigen sich die Frauen nachher schon gegenseitig. Doch Karen hat nach wie vor keine Beweise in der Hand.

Zugegeben, mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet. Zum einen war ich mehr als entsetzt, als Eleanor wirklich gestorben ist. Da kann man mal sehen, was geschieht, wenn man in einem so großen Wahn ist und glaubt den Verstand zu verlieren. Zum Anderen war ich wirklich erstaunt, wie diese ganzen Geschehnisse zusammen hängen und wer daran die „Schuld“ trägt.
Richtig gelohnt hat es sich irgendwie trotzdem nicht, das Hörbuch zu Ende zu hören.

Meinung
Ich kann dem Buch leider nur 2,5 Sterne geben und das ist schon fast zu viel. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. Es war mir tatsächlich zu langweilig und hat mich sowohl psychisch, als auch von der Spannung her überhaupt nicht gekriegt. Als Psychothriller würde ich es nicht deklarieren. Vielleicht kann es schon in das Genre „Drama“ eingeordnet werden.

Veröffentlicht am 09.03.2022

Wichtige Thematik eher langweilig verpackt

Auf den zweiten Blick
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Inhalt
Jodi Picoults Buch „Auf den zweiten Blick“ handelt von unserer Protagonistin Cassie, die nach einem Gedächtnisverlust vom Polizisten Will aufgelesen wird. Will spürt sofort, dass bei Cassie irgendwas ...

Inhalt
Jodi Picoults Buch „Auf den zweiten Blick“ handelt von unserer Protagonistin Cassie, die nach einem Gedächtnisverlust vom Polizisten Will aufgelesen wird. Will spürt sofort, dass bei Cassie irgendwas nicht stimmen kann. Dennoch muss die Polizei Nachforschungen angehen, weshalb schon bald ein Fotos von Cassie in der Zeitung erscheint. Nur kurze Zeit später meldet sich ihre Ehemann und gleichzeitiger bekannter Schauspieler Alex Rivers bei der Polizei, um Cassie wieder mit zu sich zu nehmen. Langsam kehren die Erinnerungen wieder und Alex scheint nicht der fürsorgliche Ehemann zu sein, den Cassie glaubt vor sich zu haben. Eine berührende und zugleich schreckliche Geschichte um häusliche Gewalt und toxische Beziehungen beginnt.

Beschreibung
Jodi Picoult ist eine wunderbare Autorin, die stets Bücher aus dem Leben schreibt und grausame Schilderungen des Schicksals beschreibt. Ihre Bücher sind an Dramatik nicht zur übertreffen und meistens erwartet die Lesenden ein schockierendes wie überraschendes Ende. Mit ihrem Buch „Auf den zweiten Blick“, schildert die Autorin eine toxische Beziehung inklusive häuslicher Gewalt. Erneut ein unheimlich wichtiges Thema, vor welchem man die Augen keinesfalls verschließen sollte. Es handelt sich dabei um ein Einzelband, es lässt sich also unabhängig von anderen Büchern lesen.

Der Schreibstil der Autorin war in diesem Buch etwas schwerer. Es ließ sich nicht so einfach weglesen, was bestimmt auch an der ernsthaften Thematik liegt. An einigen Stellen war der Schreibstil sogar sehr düster und hat für einige Momente mit Gänsehaut gesorgt. Das bringt den Lesenden die Thematik sehr nah. An einigen Stellen fiel es mir schwer die Handlung weiterzulesen, obwohl ich mit Gewalt und schaurigen Beschreibungen eigentlich kein Problem habe und mich die Inhalte auch nicht triggern.
Jodi Picoult hat die Handlung von vorne bis hinten gut durchgearbeitet, so dass alles hervorragend recherchiert wirkt und aufeinander aufbaut. Durch die Schilderungen der Vergangenheit gelingt es den Lesenden die Beziehung von Alex und Cassie nachzuvollziehen. Besonders hilfreich waren für mich die letzten ca. 100 Seiten, auf welchen beschrieben wurde, weshalb sich solche Paare finden, was sie aneinander bindet und weshalb sie nicht mit aber auch nicht ohne einander können. Das war für mich persönlich eine sehr wichtige Erkenntnis. Auch die Psychologin sagt einige interessante und wichtige Sätze, die bei mir für „Aha-Momente“ gesorgt haben.

Die Charaktere wurden durchgehend authentisch geschildert - selbst Alex River der im Buch ein absoluter Star ist und durchgehend im Rampenlicht steht. Vielleicht wurden die Charaktere und ihre Verhaltensweisen gerade deshalb so greifbar. Auch wenn ich mit beiden nicht sympathisieren konnte, so sind ihre Handlungsweisen für mich nachvollziehbar gewesen und ich konnte verstehen, wie sie zu den Menschen geworden sind, die sie in der Gegenwart des Buches darstellen. Dennoch hat die Vergangenheit in dem Buch überwogen. Das hat dem Buch leider die Spannung genommen und ich war einige Male kurz davor es zu zuklappen und abzubrechen. Mehr als die Hälfte des Buches wurde die Kindheit inklusive des Kennenlernens und dem Zusammenleben der Protagonisten beschrieben. Klar ist es für die Lesenden wichtig und ich kann mir auch vorstellen, was Jodi Picoult damit erreichen wollte, dennoch hat sich die einfach zu sehr in die Länge gezogen.
Mit Cassie habe ich schon eher Mitleid empfunden, während es mir bei Alex hingegen etwas schwerer fiel. Will hingegen spielt nur zu Beginn und am Ende eine Rolle. Zentral für die Handlung ist er also leider nicht. Tatsächlich bin ich auch davon ausgegangen, dass ihm noch eine tragende Handlung zukommen wird.

Der Wechsel der Szenerie für Cassie und die Lesenden kam für mich schon etwas überraschend und hat für mich nicht ganz in die Geschichte gepasst. Ich mochte die Geschichte um Will herum und auch das Örtchen Pine Ridge in South Dakota. Die ganze Umgebung, die Leute und ihre Kultur waren interessant. Zu dieser Thematik hätte ich noch mehr lesen können. Dass Cassie an einem Ort ist, an dem sie nicht gefunden wird, ist verständlich. Dennoch hat mich dieser Umschwung der Szenerie auch verwundert.

Fazit
Ich habe schon einige wirklich unglaublich gute Bücher der Autorin gelesen. Für mich war dieser Buch allerdings leider eine Enttäuschung. Es gab weder ein überraschendes Ende, noch einen Spannungsbogen über die vielen Seiten hinweg. Stattdessen hat Jodi Picoult die Vergangenheit von Cassie und Alex bin ins kleinste Detail geschildert, welche mehr als die Hälfte des Buches in Anspruch nimmt. Für den Standpunkt ihrer aktuellen Beziehung ist die Kindheit der Protagonisten und auch das Kennenlernen der beiden sicherlich von Relevanz. Allerdings wären diese Schilderungen auch auf weniger Seiten möglich gewesen. Ich muss gestehen, dass ich das Buch gerne abgebrochen hätte. Weder die Handlung hat mich gefesselt noch die Charaktere. Mich hat allerdings die Hoffnung auf ein interessantes Ende motiviert weiterzulesen. Leider war das Buch für mich eine Enttäuschung. Da die Thematik allerdings überaus wichtig ist, gebe ich dem Buch 2 Sterne und möchte nochmal darauf aufmerksam machen, dass es eine Menge weiterer wirklich guter Bücher zur häuslicher Gewalt gibt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2021

Hat mich leider nicht gefesselt

Schneeflockenglitzern
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Inhalt
Lily ist eine charmante junge Frau, die gemeinsam mit ihrer Schwester Zinnia bei ihren beiden Müttern aufgewachsen ist. Doch etwas beschäftigt Lily schon seit geraumer Zeit, sie hat leider nie ihren ...

Inhalt
Lily ist eine charmante junge Frau, die gemeinsam mit ihrer Schwester Zinnia bei ihren beiden Müttern aufgewachsen ist. Doch etwas beschäftigt Lily schon seit geraumer Zeit, sie hat leider nie ihren Vater kennenlernen können. Daher beschließt sie zumindest Kontakt zu ihren Halbgeschwistern aufzubauen und wird in der Bar ihres Bruder angestellt. Doch Lily fehlt jeglicher Mut ihren Halbgeschwistern von der Verwandtschaft zu berichten. Da Lily mit einer Jugendgruppe zu ihrer Familie in die Schweiz reist, beschließt sie ihnen dort endlich die Wahrheit zu sagen. Doch wird sie sich das trauen und kann der charmante Mitarbeiter Isaac, der ebenfalls in der Bar arbeitet, ihr Mut zusprechen?

Beschreibung
Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen, als ich es in der Hand gehalten habe. Es sieht so richtig schön nach Weihnachten und einem Winterwunderland aus. Ganz nach meinem Geschmack und das Idealbild dessen, wie man sich Weihnachten vorstellt. Romantik, Schnee, gemütliche Lichter und Liebe. Genau das ist es doch auch, was man von einem Roman erwartet, der einem die vorweihnachtliche Zeit etwas versüßen soll. Doch leider war mein Start in das Buch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Der Prolog erschein noch recht vielversprechend, doch dann hatte ich einen sehr langwierigen Start ins Buch, was die Handlung betrifft. Gleichzeitig kamen so viele neue Charaktere hinzu, dass ich mich nur schwer zurecht gefunden haben und außer Zinnia, Lily und Isaac keine Namen ihren Charakteren zuordnen konnte. Darüberhinaus konnte ich mich in keinen der Protagonisten hinein fühlen oder ich mich mit ihnen identifizieren. Ich war allen so frei, dass mich die Geschichte auch kaum gepackt hat. Teilweise hatte ich sogar eine richtige Wut auf Zinnia, die konnte ich überhaupt nicht leiden und ich fand sie unfassbar egoistisch und zickig. Lily gelingt es nur gering sich gegen ihre Schwester durchzusetzen. Es kommt zu vielen dramatischen Szenen, die für die Handlung nicht zwingend notwendig gewesen wären und das Buch unnötig in die Länge gezogen hat. Lily wird immerzu vor neue Herausforderungen gestellt.
Was der Autorin allerdings gut gelungen ist, ist die Beschreibung der Landschaft. Vor allem was die Schweiz anbelangt, so kam die winterliche und weihnachtliche Stimmung gut rüber und ich als Leserin hatte das Gefühl mit Lily vor Ort zu sein. So wurde mir zumindest was die Landschaft angeht warm ums Herz, ganz im Gegenteil zur Handlung und den Protagonisten.
Für mich war dies mein erstes Buch von Sue Moorcroft und ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob ich nochmal eines von ihr lesen würde.

Fazit
Mich hat dieses Buch leider nicht gepackt. Die weihnachtliche Stimmung ist bei mir nicht so wirklich rüber gekommen und ich habe unheimlich lange gebraucht, um das Buch zu beenden. Für mich leider kein Buch, welches ich empfehlen könnte. Ich bin weder in das Buch rein gekommen noch habe ich die Charaktere ins Herz geschlossen. Mir bleibt nichts anderes übrig als diesem Buch 2 Sterne zu geben. Tut mir leid...

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Veröffentlicht am 05.05.2019

Der Titel macht die Musik!

So schöne Lügen
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Inhalt
Louise ist Ende zwanzig und hat ihre Ziele noch immer nicht erreicht. Sie möchte Autorin werden, hat aber einen Job im Café um sich über Wasser zu halten, gibt Nachhilfe Unterricht und schreib für ...

Inhalt
Louise ist Ende zwanzig und hat ihre Ziele noch immer nicht erreicht. Sie möchte Autorin werden, hat aber einen Job im Café um sich über Wasser zu halten, gibt Nachhilfe Unterricht und schreib für GlaZam. Ihre Wohnung im unschönen Wohnviertel kann sie sich gerade nur so leisten. So trifft sie auf die 23-jährige Lavinia, die eine eigene Wohnung in New York besitzt und zudem auch noch über viel Geld und Ansehen verfügt. Aus einer lockeren Bekanntschaft wird eine Freundschaft der anderen Art. Louise zieht bei Lavinia ein, doch diese Wohngemeinschaft und Freundschaft auf Zeit kann nur solange bestehen, wie sich Louise auch an die Spielregeln von Lavinia hält. Die beiden begeben sich immer mehr in eine Freundschaft die wie eine Symbiose erscheint. Der eine profitiert vom Anderen und ist von ihm abhängig, wobei Louise dabei eher die Rolle der Abhängigen erhält, denn für sie steht viel mehr auf dem Spiel. Louise beginnt zu „klauen“, sie fängt an Lavinia zu betrügen und ihr etwas vorzuspielen. Doch Lavinia durchschaut dieses Spiel und versucht sich von Louise abzusondern. Sie droht ihr an sie rauszuschmeißen. Das lässt Louise nicht auf sich sitzen. Beide geraten in einen Streit, bei dem Lavinia den Kürzeren zieht und sogar stirbt. Für Louise beginnt ein Spiel auf Zeit. Kann es ihr gelingen die tote „Freundin“ abzulegen und alle Schuld von sich zu weisen? Oder wird es ihr sogar gelingen ein falsches Spiel zu spielen?

Beschreibung
Hätte ich dieses Buch nicht im Zuge von „Vorablesen" gewonnen, hätte ich es spätestens nach dem Tod von Lavinia weggelegt und nicht weitergelesen. Ich gebe zu, mich hat schon die Leseprobe nicht ganz überzeugt, aber das habe ich auch in der Bewerbung geschrieben. Ich wollte dem Buch und diesem platten Schreibstil eine Chance geben, weil ich dachte es kann etwas ganz Besonderes werden. Bis zu dem Tod von Lavinia war das Buch eigentlich nur ein 1 Sterne Buch. Alles was danach war, hat es zu einem 1,5 Sterne Buch gemacht. Habe bislang noch nie eine so schlechte Bewertung gegeben, aber auf folgenden Gründen hat es mich nicht wirklich überzeugt:
Ich mag es eigentlich gar nicht schreiben, aber jeder Mensch hat nun mal einen unterschiedlichen Geschmack und damit eine subjektive Meinung - dieses Buch war für mich ganz besonders schrecklich.
Leider konnte ich weder mit Lavinia, noch mit Louise sympathisieren - hier auch kurz eine Anmerkung zu den Namen - warum sucht man sich zwei so ähnliche Namen aus?! Zu Beginn des Buches konnte ich die Beiden überhaupt nicht auseinander halten. Ich nehme an, dass die Autorin die Ähnlichkeit der Beiden jungen Frauen durch die Namengebung darstellen wollte, um zu verdeutlichen, wie gut Louise sich der Rolle von Lavinia anpassen kann.
Dafür dass Louise ein paar Jahre älter ist als Lavinia, verhält sie sich genauso kindisch und naiv wie Lavinia selber. Mag sein, dass es in diesem Alter eine Menge junge Erwachsene gibt, die ganz genauso denken und handeln würden, aber für mich waren diese Verhaltensweisen so absurd. Zum einen kann ich die Probleme von Louise nicht nachvollziehen, unter welchen sie sich so abhängig von Lavinia macht. Es hätte so viele Lösungsmöglichkeiten gegeben für sie gegeben, die ihr aber scheinbar nicht einfallen, weil sie zu begrenzt denkt. Ich weiß wirklich nicht, was das für eine „Freundschaft“ oder „Feindschaft“ zwischen den Beiden sein soll. Es ist eine Beziehung der anderen Art, in der einer von dem Anderen zu profitieren scheint und dann doch wieder nicht.
Ich habe wirklich schon eine sehr blutrünstige Thriller gelesen, bei denen schreckliche Sachen geschehen und Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise misshandelt werden, dennoch war mir teilweise so schlecht und übel, als ich dieses Buch gelesen haben. Wahrscheinlich genauso häufig, wie Lavina und Louise in diesem Buch „gekotzt“ oder gewürgt haben. Mehr als gespenstisch und widerwärtig fand ich es auch, dass Louise die tote Lavinia noch überall mit hin geschleppt hat, ohne dass es jemand bemerkt hat. Kann mir kaum vorstellen, dass das in der Realität auch so wäre, egal die betrunken die Menschen um einen herum sind. Die Sprache ist unheimlich vulgär, platt und versucht sich mit einer Flut aus modernen Begriffen in eine Jugendliche Richtung zu bewegen, was dem aber gar nicht gelungen ist. Entschuldigung, aber bei der Häufung von „Fotze, fingern, ficken, pissen und kotzen“ möchte man das Buch nur noch beiseite legen.
Neben diesen ganzen unschönen Wörtern fand ich auch den Schreibstil alles andere als ansprechend. Es hat sich eher um eine Aufzählung ohne jegliche Rhetorik gehandelt. Tara Isabella Burton tendiert zu sehr kurzen Sätzen, die mit einigen Wiederholungen der Satzanfänge einhergehen. „Sie….,Sie…,Sie…“ - ich fand es anstrengend und es hat mich nicht dazu angeregt, das Buch weiterzulesen. Dieser Schreibstil sorgt dann natürlich auch dafür, dass man nicht in die Geschichte abtauchen kann und die Charaktere nicht gut genug kennenlernt.
Erschreckend ist übrigens auch, dass Louise der Tod von Lavinia so überaus kalt lässt. Sie ihr die Knochen ZERHÄMMERT, nur damit das arme Mädchen in einen Koffer passt. Wie krank muss eine junge Frau sein, um das zu tun?!
Ich denke die Story des Buches hätte um einiges mehr Potential gehabt, was aber einfach nicht rüber gekommen ist. Ich schiebe das auf den schlechten Schreibstil und die scheinbar undurchdachte Beschreibung der Charaktere. Mich hätte ja auch mal interessiert, ob Lavinia wirklich so toxisch ist und eine Beziehung zwischen Rex und Louise nicht zugelassen hätte. Aber selbst wenn nicht, was hätte Louise zu verlieren gehabt? Es scheint ja so, als wäre sie glücklich mit Rex und wenn die Beiden sich lieben, dann hätte sie auch zu ihm ziehen können und sich neue Jobs gesucht, die sie über Wasser halten. Hätte, hätte hätte, aber vielleicht hätte Louise auch einfach schneller reagieren können und die Rettungswagen gerufen, denn wer weiß, ob Lavinia wirklich tot war.
Ich weiß - eigentlich soll man Sandwich-Feedback geben. Aber das kann ich hier leider nicht. Trotzdem etwas positives zum Schluss! Das Cover sieht wirklich wunder-, wunderschön aus. Als ich das Paket aufgemacht habe, war ich sofort davon begeistert und hätte es mir stundenlang ansehen könne. Für mich wäre schon das Cover ein Grund gewesen es in der Buchhandlung in die Hand zu nehmen und vielleicht sogar zu kaufen. Der Verlag hat sich mit der Gestaltung wirklich große Mühe gegeben und - Hut ab - es ist das Beste am gesamten Buch!
Eine Kleinigkeit noch zum Schluss hin - das Ende war doch sehr überraschend. Man könnte meinen, es folgt noch ein zweiter Teil. Mich wundert, dass die Autorin sich für ein derartiges Ende entschieden hat. Mir erscheint es fast unmöglich ein Leben unter einem anderen Namen anzufangen mit einem gefälschten Ausweis. Als ich das Ende gelesen habe ging mir als erstes durch den Kopf, weshalb sich Tara Isabella Burton nicht dafür entschieden hat zu schreiben, dass Louise ein neues Leben unter dem Namen Elisabeth anfängt, so wie sie es bereits unter dem Namen Louise gemacht hat. So wäre das Ende abgerundet und interessant gewesen und hätte der Geschichte nochmal dazu verholfen im Kopf zu bleiben, da der Leser hiermit das gesamte Geschehen anders hinterfragt hätte.

Meinung
Der Klappentext, das Cover und der Titel sind vielversprechend. Aber letztendlich gibt der Titel nur wieder, was sich hinter dieser ganzen Aufmachung verbirgt - „Lügen“ über den Inhalt. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. Dieses Buch wird sicherlich ganz weit hinten in meinem Bücherregal stehen.
Leider kann ich es nicht weiterempfehlen und auch nur mit 1,5 Sternen bewerten. Insgesamt zu unglaubwürdig und stumpf.