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Veröffentlicht am 01.09.2022

Toller Spiegel der Zeitgeschichte und berührende Momente

Gretas Geheimnis
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In diesem zweiten Teil der Trilogie erfahren wir, wie es mit Greta weitergeht. Sie nimmt das Erbe ihres Vaters unter den gegebenen Bedingungen an und heiratet den Kellermeister Bruno, um das große Weingut ...

In diesem zweiten Teil der Trilogie erfahren wir, wie es mit Greta weitergeht. Sie nimmt das Erbe ihres Vaters unter den gegebenen Bedingungen an und heiratet den Kellermeister Bruno, um das große Weingut Freudberg in der Pfalz weiterzuführen.
Während sie sich voll in die Arbeit stürzt, ist es in der (Zweck-)Ehe mit Bruno nicht immer einfach, auch wenn sich bald Nachwuchs einstellt.
Der junge und motivierte Erntehelfer Henry stürzt Greta dann auch noch in emotionale Konflikte neben der Frage, warum sich ihre große Liebe Robert eigentlich nach seinem Aufbruch in die USA nicht mehr bei ihr gemeldet hat…


Meine Meinung:
Ich hatte den ersten Band der Trilogie sehr gerne gelesen und mich schon auf die Fortsetzung gefreut. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch auch wieder gut gefallen und ich habe das Wiedersehen mit Greta, die mir sehr ans Herz gewachsen war, genossen.
Auch in diesem Band geht es wieder um große Gefühle und es gibt viele traurige und emotionale Momente, vor allem zum Ende hin.

Das Buch ist vor allem dadurch sehr schön zu lesen, dass es das Zeitgeschehen sehr gekonnt aufnimmt und widerspiegelt. Sei es durch die relevante Musik, Literatur oder Begebenheiten, die Greta in der Zeitung liest oder in den Nachrichten sieht. Man ist ganz nah dran, was in den 1970er und 1980er Jahren in Deutschland passiert ist. Dabei sind die Bezüge unglaublich geschickt in die Geschichte eingeflochten, so dass die Erzählung niemals aufgesetzt wirkt.

Sehr gut gefallen hat mir auch, wie viel man über den Weinanbau erfährt und wie man live dabei ist, wie Greta Neuerungen auf dem großen Weingut einführt. Sie ist wirklich als Person bewundernswert zielstrebig und eine sehr gute Geschäftsfrau, was mir sehr imponiert hat.

Nicht ganz so überzeugend fand ich in diesem Band, wie es mit Greta und Bruno in der Ehe (oft sehr unmotiviert) hin und her bzw. auf und ab ging. Mir war auch ein bisschen zu viel Drama rund um Greta und Henry in der Erzählung, was ich nicht ganz so nachvollziehbar fand.

Aber insgesamt ist das Buch auf jeden Fall lohnenswert zu lesen und es ist wieder extrem gut erzählt und sehr flüssig zu lesen.


Fazit:
Nach einem spannenden Cliffhanger freue ich mich nun erst recht auf den abschließenden dritten Band.


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Veröffentlicht am 03.05.2022

Atmosphärisch erzählt und wie immer bestens recherchiert

Der dunkle Himmel
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1816 ist das Jahr ohne Sommer, voller Missernten, Hunger und Not. In einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb leiden die Menschen unter der Kälte und der Not. Anhand von drei Protagonisten erzählt die ...

1816 ist das Jahr ohne Sommer, voller Missernten, Hunger und Not. In einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb leiden die Menschen unter der Kälte und der Not. Anhand von drei Protagonisten erzählt die Autorin die Geschichte mit konkreten Schicksalen:
Der junge Schulmeister Friedhelm und die willensstarke Gastwirtstochter Paulina kämpfen für ihre Liebe. Und der umsichtige Pfarrer Unterseher versucht für seine Gemeindemitglieder in diesen schweren Zeiten da zu sein.


Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog über einen Vulkanausbruch am anderen Ende der Welt, der offenbar dafür verantwortlich war, dass in Deutschland das Jahr 1816 durch schlechtes, kaltes und regnerisches Wetter gekennzeichnet war (wie man erst fast hundert Jahre später festgestellt hat).
Im weiteren Verlauf der Handlung beschreibt die Autorin eindringlich, wie die Menschen unter diesen Bedingungen zu leiden hatten. Es wird sehr deutlich, wie gut die Autorin auch für dieses Buch wieder recherchiert hat.

Die Schreibweise ist sehr flüssig und gut zu lesen. Während die Autorin weniger dialog-orientiert schreibt, fließt die Handlung sehr gleichmäßig dahin und ist sehr durch Reflektionen der Personen oder Beschreibungen der Situation getragen.

Dennoch haben mir die tragenden Personen in der Handlung sehr gut gefallen, besonders Paulina und Friedhelm waren mir gleich sympathisch und ich habe sehr mit ihnen gefiebert und gelitten. Ihre Hartnäckigkeit und ihr Durchhaltevermögen sind wirklich beeindruckend und machen Mut.
Gerade durch diese konkreten Schicksale kann man sich gut vorstellen, wie es den Menschen unter diesen extremen Bedingungen ging und wie sie unter der Not zu der Zeit gelitten haben.

Ich bin froh, dass ich durch dieses Buch mehr über das „Jahr ohne Sommer“, das Jahr des Hungers in Europa erfahren habe, und ich habe mich aufgrund der flüssig erzählten Geschichte mit warmherzig angelegten Figuren wieder gut unterhalten gefühlt.


Fazit:
Wieder ein schöner historischer Roman mit der bewährten Mischung aus guter Recherche und einer eingängig erzählten Geschichte.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Interessante Schilderung eines Neuanfangs als Imkerin in der Ostsee

Ostseeglück
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Stephanie Eden hat genug vom hektischen Projektalltag im Marketing, vor allem mit kleinen Zwillingstöchtern und einem noch kleineren Sohn.
Die Familie fängt gemeinsam an der Ostsee neu an und Stephanie ...

Stephanie Eden hat genug vom hektischen Projektalltag im Marketing, vor allem mit kleinen Zwillingstöchtern und einem noch kleineren Sohn.
Die Familie fängt gemeinsam an der Ostsee neu an und Stephanie findet ihre Berufung und ihr Glück mit einer kleinen Honigmanufaktur.
In ihrem Buch schildert sie die Arbeite mit ihren Bienenvölkern im Laufe eines Jahres.


Meine Meinung:
Das Buch lässt sich flüssig und nachvollziehbar lesen. Das Thema eines Neuanfangs nach dem hektischen beruflichen Alltag im Marketing fand ich sehr vielversprechend, gerade auch, weil die Autorin das Familienleben mit drei kleinen Kindern mit dem Beruf vereinbaren möchte.
Der Neuanfang an der Ostsee ist für mich nachvollziehbar beschrieben.
Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein – und mir war das aufgrund des Klappentextes nicht ganz so klar – dass sich die gesamte Erzählung um das Imkern dreht. Es wird das Bienenjahr in seinem Ablauf beschrieben mit den verschiedenen Herausforderungen und Handgriffen, außerdem die anderen Arbeiten, die in einer kleinen Honigmanufaktur so anstehen.
Ich habe vieles über Bienen gelernt, aber auch einiges über Krankheiten von Bienen, was ich nie wissen wollte.
Ein bisschen schöner hätte ich es noch gefunden, wenn man mehr über die Umgebung an der Ostsee gelesen hätte und etwas weniger über die Bienen.
Insgesamt fand ich das Buch aber durchaus lesenswert.


Fazit:
Eine schöne Schilderung, vor allem wenn man mehr über Bienen und das Imkern erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Nette Geschichte für zwischendurch mit viel Nordseeflair

Ein Fest im kleinen Friesencafé
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Nachdem Julia das kleine Friesencafé auf Föhr eröffnet hat, muss sich nun zeigen, ob sich das Café auch während der Nebensaison trägt.
Da käme ihr ein großes Fest mit Musik und Tanz, Essen und Trinken ...

Nachdem Julia das kleine Friesencafé auf Föhr eröffnet hat, muss sich nun zeigen, ob sich das Café auch während der Nebensaison trägt.
Da käme ihr ein großes Fest mit Musik und Tanz, Essen und Trinken und vielen fröhlichen Gästen gerade Recht. Vielleicht bringen die Vorbereitung sie auch Bürgermeister Finn-Ole wieder näher?
Parallel besuchen Oma Anita und Hark einen Tanzkurs im kleinen Friesencafé, der sie auch vor so manche Herausforderung stellt…


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Janne Mommsen, weil sie mich lesend immer so schön an die Nordsee versetzen und einen netten kleinen Urlaub auf Föhr verbringen kann.
Auch in diesem Buch hat mir das Nordseeflair wieder besonders gut gefallen, denn man kann mit Julia und Finn-Ole und Hark viele Orte auf Föhr, Amrum oder sogar vor Helgoland besuchen.

Darüber hinaus fand ich es schön, mit liebgewonnen Personen wie Julia oder Oma Anita wieder etwas Zeit zu verbringen und zu sehen, was aus dem kleinen Friesencafé geworden ist.

Das Buch erzählt eine nette kleine Geschichte und ist sehr nett nebenher zu lesen.


Fazit:
Wer eine leichte schnell zu lesende Lektüre mit Nordsee-Feeling sucht, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Macht Mut

Eine muss die Erste sein
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Waltraud Mayer erzählt von ihren Erfahrungen als erste Frau im Rettungsdienst. Sie hatte mit Ablehnung, vor allem von Frauen, zu kämpfen, vor allem aber mit vielen herausfordernden Situation, in denen ...

Waltraud Mayer erzählt von ihren Erfahrungen als erste Frau im Rettungsdienst. Sie hatte mit Ablehnung, vor allem von Frauen, zu kämpfen, vor allem aber mit vielen herausfordernden Situation, in denen es um das Leben und die Gesundheit von Menschen ging.


Meine Meinung:
Das Buch liest sich so, als würde man sich mit Waltraud unterhalten. Sie erzählt aus ihren Erinnerungen – und sie hat wirklich eine Menge erlebt.
Mich hat es sehr beeindruckt, wie mutig, unerschrocken und zupackend sie all die herausfordernden Situationen angegangen ist und scheinbar keine Angst vor immer neuen Herausforderungen hat.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, welche Ablehnung Waltraud von den anderen Frauen, die mit ihr ehrenamtlich tätig waren, erfahren hat, als sie in den Rettungsdienst wechseln wollte. Das kam mir sehr bekannt vor. Dabei sollte man doch meinen, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen sollten anstatt uns gegenseitig Steine in den Weg zu legen.

Durch den speziellen Stil, der an direkte Rede erinnert, wirken die Erzählungen recht nah und lebendig.


Fazit:
Das Buch macht Mut anzupacken und sich als Frau in einer Männerdomäne durchzusetzen.

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