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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2022

Bei vielen Akten bleibt die Frage bestehen: Was geschah wirklich?

Was geschah wirklich?
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Kurzmeinung:
Viele Informationen zu einigen Katastrophen sind nicht drin, insgesamt ein schön gestaltetes Wissenswerk.


Klappentext:
Wieso sank die Titanic? Gab es Bigfoot wirklich? Und was ist dran ...

Kurzmeinung:
Viele Informationen zu einigen Katastrophen sind nicht drin, insgesamt ein schön gestaltetes Wissenswerk.


Klappentext:
Wieso sank die Titanic? Gab es Bigfoot wirklich? Und was ist dran am sagenumwobenen Bermudadreieck? Dieses Buch rollt echte Fälle neu auf, von katastrophalen Unglücken bis hin zu rätselhaften Erscheinungen und mysteriösen Begebenheiten. Lies nach, was wirklich passiert ist, und beleuchte die Geschehnisse von allen Seiten: Die Fallakten mit Zeitungsausschnitten, Zeugenaussagen und Experteneinschätzungen helfen dir dabei!

Wahre Begebenheiten: Alle Fälle sind wirklich geschehen!

Übersichtlich: Jeder Fall ist auf einer Doppelseite dargestellt und wird anschließend auf einer weiteren Doppelseite aus allen Richtungen beleuchtet,

Sinnvolle Beschäftigung: Fördert logisches Denken, kritisches Hinterfragen und den Umgang mit Informationen und Quellen.

Toll illustriert: Die erzählerischen Illustrationen bilden eine schöne Ergänzung zum Text.

Mit Glossar: Zum Nachlesen und Verstehen

Rolle die Fälle neu auf!

Lies die Fallakte, sammle Informationen und bilde dir deine eigene Meinung. Ein aufregendes Buch für Kinder ab 10 Jahren.


Autorin:
Susan Martineau

Gestaltung:
Vicky Barker ist Grafikerin und Illustratorin und wurde für den Titel »Real-life Mysteries« bei b small publishing mit dem Blue Peter Book Award ausgezeichnet. Seit ihrem Abschluss an der Liverpool John Moores University designt und illustriert sie für verschiedene englische Verlage.

Übersetzerin:
Antje Kuhlmeier


Bewertung:
Das Cover passt super zum Thema. Der Titel ist einfach und gut gewählt. Mich hat der Klappentext, sowie die Gestaltung angezogen. Sie ist übersichtlich und formschön. Es macht so Freude, die Texte zu lesen - in Printform. Denn als PDF ist es eine Katastrophe. Ständig stürzte mein Tolino ab, was er sonst nicht tut. Viele Seiten ließen sich nicht blättern und die Ansicht ist so klein, dass sie kaum lesbar ist. Ich musste mehrfach ransumen, sodass von Lesefreude keine Spur war. So kommt auch die eigentliche Gestaltung wenig zum Ausdruck. Einfachere und wenig textreiche werke auf PDF lese ich sonst auf meinem Laptop, das war in diesem Fall aber nicht möglich. Nach dem Lesen war ich erstmal bedient, daher folgt die Rezension auch später als sonst.


Der Inhalt gliedert sich wie folgt:

Teil 1: Echt Katastrophal

Hier sind menschliche und natürliche Katastrophen geschildert


Teil 2: Echt Geheimnisvoll

Hier gibt es unheimliches und mysteriöses


Die ganzen Aktennamen setze ich nicht rein, es soll ja noch Neugier erzeugen.

Das ganze Buch ist wie mehrere Ermittlungsakten gestaltet, selbst das Inhaltsverzeichnis. In jeder Akte ist alles gleich gegliedert: Auf einer Seite folgt eine kurze Information zur Katastrophe. Auf der zweiten Seite stehen Orte, Ablauf des Unglücks, Augenzeugenberichte. Auf der dritten Seite ist die Frage nach dem Warum gestellt, dann noch Untersuchen und Verstehen, Leben retten, verschiedenes wie Gerüchte oder Kurzwissen und dann gibt es noch ein Katastrophenwort, das erklärt wird. Manche Fälle sind ganz kurz erklärt und haben weniger Platz bekommen.

Ich kannte einige Fälle nicht, das fand ich interessant - abgesehen von der Leseschwierigkeit. Bei einigen Fällen sind die Fakten nur halb gesetzt, drei Beispiele:

Zur Sinkung der Titanic stehen wenige Details. Ich habe mal eine Dokumentation dazu gesehen - unfassbar, wie viele Fehler gemacht wurden, von vielen Menschen. Das fing schon beim Bau der Titanic an, bei der billige Schrauben und Platten genommen wurden, um es kostengünstig zu halten, obwohl man wusste, dass sie nicht gut standhalten bei Eisbergen.

Bei der Dino-Katastrophen wurden noch weniger Details genannt. Hier gibt es wenig Platz dafür. Letztes Jahr sah ich eine Dokumentation , die den Untergang der Dinosaurier genau untersuchte. Da waren ebenfalls viele Faktoren für das Aussterben verantwortlich; der Vulkanausbruch, die Aschewolke, chemische Substanzen im Meer ...Ich habe nicht mehr alles im Kopf, ich hätte mir den Namen der Dokumentation aufschreiben sollen, das war nämlich ganz neu und steht in keiner der Geschichtsbücher. Auch hier kamen viele Zufälle und Kettenreaktionen zusammen. Ein bisschen mehr davon könnte schon im Buch stehen.

Was mich aber ärgert, ist Beispiel drei: Das Bohrinsel-Unglück. Hier kein einziges Wort über die große Umweltkatastrophe, die das angerichtet hat! So geht es auch bei der Verfilmung, da geht es nur um die Bohrinsel selbst und die Menschen dort. Die Umwelt und die alles, was damit zusammenhängt, sind gar kein Thema. Dass das hier genauso gehandhabt wurde, finde ich unmöglich! Und dann noch als ausgegebenes Kinderbuch! Das enttäuscht mich! Aber es passt zu uns Menschen: Das wichtigste sind immer wir! Das zeigen wir immer wieder.

Ihr lest: So komplett beantwortet "Was geschah wirklich?" ist es eben nicht. Dann gibt es noch Fälle, die in ihrer Akte gar nicht benannt sind. Bei der Ufo-Akte zum Beispiel sind alle möglichen für mich unbekannten Fälle aufgeführt, nur das berühmteste um Roswell nicht. Das ist mir direkt aufgefallen.

Im Vorwort steht, dass es ein Nachschlagverzeichnis am Ende gibt. Aber die Wörter sind in den Texten nicht hierzu gekennzeichnet. Man muss also jedes Wort, dass man besser verstehen möchte, nachschlagen und hoffen, es ist aufgeführt. das geht besser.


Fazit:
Trotz der schlechten Kritiken meinerseits empfehle ich das Printbuch ! gerne weiter. Es ist schön anzuschauen und zu lesen - die Printversion! Durch die coole Akten-Gestaltung bekommt man das Gefühl, selbst zu ermitteln. Die Altersangabe von 10 Jahren finde ich passend gewählt, da der Berichtestil recht einfach gehalten ist. Hier hätten die Fremdwörter markiert werden sollen, damit man direkt zum Wörterverzeichnis blättern kann. Die Texte sind kurz gehalten, sodass bei Kindern keine Langeweile aufkommt. Auch für Erwachsene ein Spaß. Eine Leseprobe findet ihr beim Verlag.



Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Exemplar. Auch wenn es nicht so freudig zu lesen war, wie die anderen, freue ich mich immer sehr über die Werke!



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐,🌠

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 27.02.2022

Tochter und Oma von allem freigesprochen, Vater als Tyrann hingestellt

Der fürsorgliche Mr Cave
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Kurzmeinung:
Ein liebevoller Vater, der von Tochter und Oma in den Wahnsinn getrieben & dann als Tyrann beschimpft wird - von Charakteren & Lesern! 😑


Klappentext:
Nach dem tragischen Tod seines Sohnes ...

Kurzmeinung:
Ein liebevoller Vater, der von Tochter und Oma in den Wahnsinn getrieben & dann als Tyrann beschimpft wird - von Charakteren & Lesern! 😑


Klappentext:
Nach dem tragischen Tod seines Sohnes Reuben scheint es dem Antiquitätenhändler Terence Cave endgültig, als sei seine Liebe verflucht: Seine Mutter hat den Freitod gewählt, seine Frau starb als Mordopfer. Einzig Reubens Zwillingsschwester Bryony ist noch übrig - und Terence schwört sich, seine wunderschöne Tochter mit all seiner Kraft vor den Gefahren dieser Welt zu schützen. Koste es, was es wolle. Doch die 15-Jährige fühlt sich von ihrem überfürsorglichen Vater mehr und mehr wie in einen Käfig gesperrt, der ihr die Luft zum Atmen nimmt. Als Terences Regeln immer strenger werden, bahnt sich eine Katastrophe an.


Autor:
Matt Haig, 1975 in Sheffield geboren, wurde für seine Romane und Kinderbücher bereits mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet. Sein Werk wird in über 30 Sprachen übersetzt. In Deutschland erlangte er mit den Bestsellern "Ich und die Menschen" und "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" Bekanntheit. Zuletzt erschien "Die Mitternachtsbibliothek".

Übersetzerin:
Sabine Hübner

Sprecher:
Mark Waschke gelang sein Durchbruch mit der Darstellung des Thomas Buddenbrook in Heinrich Breloers Literaturverfilmung "Buddenbrooks". Seitdem ist er einer der vielfältigsten und einprägsamsten Darsteller der deutschen Film- und Theaterlandschaft. Neben Meret Becker ermittelt er seit 2015 im Berliner "Tatort". Seine markante Tenor-Stimme setzt er auch als Hörbuchsprecher ein.


Bewertung:
Das Cover ist wunderbar, der Titel passt auch sehr gut zum Klappentext und zur Geschichte. Der Klappentext hat mich hier besonders angezogen, da er mich persönlich anspricht. Hier kommt deutlich die psychologische Seite in den Vordergrund.

Wo fange ich an ... Terence ist Vater von zwei Kindern. Sein Sohn Reuben stirbt bei einem Unfall. Terence versucht, sein einziges Kind, Bryony, zu beschützen. Daneben gibt es noch die Oma, die Mutter seiner Frau.

Wie ist die Lage? Terence hat es mit allen Personen sehr schwer. Er sieht Reuben immer wieder, wird sogar zu ihm, erlebt Momente durch seinen Geist. In Filmen lässt sich das besser darstellen, aber der Autor und der Sprecher haben das recht gut und verständlich hinbekommen. Mit der Zeit merkt Terence durch Reubens Anwesenheit, wie sehr er ihn vernachlässigt und dafür umso mehr Bryony bevorteilt hat. Das macht ihm scher zu schaffen.

Das Verhältnis zu Bryony ist seit dem Tod von Reuben sehr angespannt. Und das ist offensichtlich überwiegend Bryony geschuldet. Was macht sie? Sie lügt ihren Vater nur an, sogar ihre Oma. Sie treibt ihn in diese Sorgenspirale, aus dem er kaum noch herauskommt. Er ist nur noch besorgt um sie. Sie verrät ihm entweder gar nicht, wo sie hingeht oder gibt falsche Angaben, und begibt sich auch in Gefahr. Es ist nicht so, dass sie einfach mit einer Freundin einkaufen geht. Nein, sie geht auf Partys, auf denen getrunken wird. Und dann regt sie sich auf, dass ihr Vater sie suchen kommt und ihr ein Theater macht. Ich bin einfach nur wütend! Ihre Oma spielt dieses Spiel auch noch mit. Sie deckt Bryony und verteidigt ihr Verhalten sogar!! Wie verantwortungslos muss man sein?? Sie sagt Terence ständig, er solle Bryony nicht einengen und ihr mehr Freiheiten geben. Wo bin ich eigentlich hier? Bryony hat alle Freiheiten der Welt und was macht sie daraus? Sie lügt nur! Dieses Verhalten treibt Terence dazu, sich immer nur Sorgen zu machen, weil er ja weiß, dass sie nie die Wahrheit sagt. Und irgendwann spioniert er ihr nach, also läuft hinter sie her, um zu erfahren, wo sie wirklich hingeht. Also, wenn das psychotisch sein soll, dann bin ich Alexander der Große!!!

Man bedenke bitte auch, dass sie erst 14, später 15 Jahre alt ist. Und ihr Vater möchte nur wissen, wohin sie geht, wenn sie weggeht. Das ist das Normalste auf der Welt und muss auch so sein. Einerseits ärgern wir uns alle, wenn Eltern nicht ihre elterlichen Pflichten wahrnehmen, auf der anderen Seite ärgern wir uns genau darüber. Wieso schreibe ich das? Weil ich mich gerade derbe über die meisten Rezensionen hierzu aufrege! Da wird der Vater als krank, sogar als Psychopath beschrieben, obwohl er völlig gesund auf diese Situationen reagiert. Wenn meine Tochter sich so verhalten würde, würde ich ihr auch nicht mehr vertrauen können, welcher Elternteil würde das dann?? Über Bryony's blödes Verhalten und das der Oma wird kein bisschen verurteilendes Fazit gezogen.

Es gibt hin und wieder Werke, bei denen die Rezensionen mich erschüttern und aufregen. Das ist so ein Werk. Ich kann diese reflexionsfreie Bewertungen einfach nicht nachvollziehen. Man muss kein Psychologe sein, um diese Verhaltensweisen zu verstehen. Natürlich gibt es immer Menschen, die bestimmte Verhaltensweisen nicht verstehen, aber hier scheint kaum ein Leser das Ganze zu verstehen. Ich fühle mich wie im falschen Film. Und ich meine das nicht als Angriff auf die Leser! Das ist einfach meine Sichtweise.

Eine Leserin fragt explizit: Was will mir der Autor eigentlich sagen? Solche Fragen sind sehr wichtig, um das Gelesene auch zu reflektieren. Ich weiß nicht, was der Autor sich bei dieser Geschichte gedacht hat, kann es mir aber sehr gut vorstellen. Ich denke, er möchte speziell so einen Fall, den es ja weit mehr als einmal auf der Welt gibt, mal vorzeigen. Vor allem das Psychologische daran hat er sehr deutlich gemacht. Er zeigt uns, welche Kettenreaktionen ausgelöst werden, die Folgen, die aus jeder entsteht. Das zeigt er wirklich ausführlich. Terence Sorgen weiten sich von Gedanken zu Taten aus und diese Taten werden immer extremer, je länger die Situation so bleibt, wie sie ist. Wenn Bryony in einem Moment mal wirklich ehrlich zu ihm wäre, dann hätte das natürlich auch einen Effekt auf ihn und die Sorgen. Aber so treibt sie die Spirale immer weiter an, bis der Automatismus bildet und es kein zurück mehr gibt. Irgendwann kann man nicht mehr stoppen und es läuft eigenständig. Die Kipppunkte fallen.

Was mir sehr gut gefällt, ist die Erzählweise. Terence erzählt die Geschichte an Bryony. Wie eine Art Brief. Hier ist der Nachteil, dass nur seine Version zu hören ist. Ich erfahre nichts über die Beweggründe von Bryony und der Oma. Angesichts dieses verantwortungslosen und ärgerlichem Verhalten wäre das umso wichtiger. Das bleibt also total im Dunkeln und meine Wut somit bei mir. Eine kurzer Rückbrief von Bryony wäre schön gewesen, um ihr Verhalten verstehen zu können. Terence berichtet am Ende auch nichts darüber. Das Ende ist etwas überraschend und offen, aber nicht überraschend, weil das untypisch für den Verlauf ist, sondern eher, dass es so offen endet. Bei dem, was er durchmachen muss, ist es kein Wunder, dass sein Verstand irgendwann durchdreht. Allerdings tun die meisten Leser so, als wäre er der Einzige, der Hilfe braucht und blenden Bryony total aus. Dabei braucht sie ebenfalls Hilfe. Als ob es normal wäre, sich so zu verhalten.

Der Sprecher hat gut gepasst, allerdings brauchte ich etwas Zeit, um mich an ihn zu gewöhnen. Ich kann nicht erklären, wieso. Seine Stimme ist nicht abstoßend. Wie bereits geschildert, kann der Sprecher Terence Lage gut darstellen, vor allem leistungsstark sind die Reuben-Szenen.


Fazit:
Leider ist das Hörbuch gekürzt, was echt nervig ist und unverständlich! Mich lassen aber vor allem die Leser mit Schrecken und Unverständnis zurück. Ich könnte noch so viel dazu schreiben, aber das hilft mir nicht. Mir scheint, dass nur die Menschen Konsequenzen ihres Verhaltens tragen sollen, die wir bestimmen. Hoch leben die menschlichen Launen! Bryony und ihre Oma erregen so viel Wut in mir, dass ich sie nicht loswerden kann, da ihr Verhalten gar nicht reflektiert wird und ich mit meiner Wut zurückgelassen werde. Ich weiß auch nicht ganz, wie ich die Charaktere bewerten soll. Einerseits hat der Autor sie realistisch dargestellt, andererseits sind sie unglaublich unreflektiert und nervenaufreibend. Dasselbe Problem habe ich mit der Atmosphäre. Unglaublich lebendig und realistisch, aber auch furchtbar bedrückend. Mir tut Terence derart leid, ich würde ihn gerne an mich drücken.



Ich bedanke herzlich beim Verlag für den Hördownload!



SPRECHER ⭐⭐⭐⭐



Rezension am 18. Februar 2022 geschrieben, Veröffentlichung erst am 23. Februar 2022 erlaubt! Beim Buch gab es keine Sperrfrist, Verlag hat nicht geantwortet.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2022

Ein wichtiger & ungefährer Überblick über die Weltgemeinschaft, keine Fakten!

Denk dir 100 Menschen
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Kurzmeinung:
Ich kenne diese Erzählung von früher. Ein ungefährer Überblick der Weltlage. Leider als Kinder- statt als Sachbuch für alle.


Klappentext:
Wenn auf der Welt nur 100 Menschen leben würden, ...

Kurzmeinung:
Ich kenne diese Erzählung von früher. Ein ungefährer Überblick der Weltlage. Leider als Kinder- statt als Sachbuch für alle.


Klappentext:
Wenn auf der Welt nur 100 Menschen leben würden, hätten 2 von ihnen rote Haare. Dieses Kindersachbuch bricht die gesamte Weltbevölkerung herunter auf nur 100 Menschen und macht so die unvorstellbare Zahl von etwa 8 Milliarden Menschen, die auf der Welt leben, begreifbar. Wie leben diese 100 Menschen? Wie viele von ihnen sind Kinder? Wie viele leben in Afrika? Wie viele können lesen oder haben Zugang zu elektrischem Strom?

Autorin:
Jackie McCann arbeitet seit vielen Jahren in einem Kinderbuchverlag und ist eine erfahrene Autorin und Lektorin. Jackie liebt es, an einer breiten Palette von Büchern zu arbeiten – lustige Bücher für Babys, neue Pop-ups und wunderschön illustrierte Sachbücher für ältere Kinder.

Übersetzerin:
Birgit Franz betreut mit ihrer Agentur »Marketing & Text« seit zwei Jahrzehnten verschiedenste Projekte im Bereich Kinder- und Jugendbuch. Sie engagiert sich für die Leseförderung, kuratiert die Veranstaltungen der Münchner Bücherschau junior und hat u.a. viele Kinderbücher übersetzt.

Illustrator:
Aaron Cushley ist ein Illustrator aus Belfast in Nordirland. Er liebt es, zu zeichnen und Werke zu erschaffen, die seine Neugierde und seine Abenteuerlust beflügeln. Die meisten seiner Arbeiten werden von seinen Erfahrungen und seiner direkten Umgebung beeinflusst. Wenn er nicht mit seinem Hund spazieren geht, skizziert er Gedanken und Bilder, die ihm in den Sinn kommen.


Bewertung:
Bevor ich der Bewertung des Buches beginne, muss ich vorher ein paar Anmerkungen machen. Zuerst die, dass ich das Werk als Erzählung betrachte, da es weder eine Geschichte noch reiner Fakt ist. Wie unten kurz erklärt hat die Autorin die Fakten, die da sind und ungefähre Angaben genutzt. Was anderes kann man auch nicht, da wir eben nie genau wissen werden, wie was ist (außer bei physikalischen und mathematischen Dingen). Eines der Dinge, die mich immer wieder ärgern, ist, dass ungefähre Angaben als Fakten deklariert werden. Genau wie überall gilt auch hier; das sind alles ungefähre Angaben, niemand von uns weiß hundertprozentig genaues.

Die zweite Sache ist meine persönliche Beziehung zu dieser Erzählung. Ich habe das erste Mal davon in der Schule gehört, 7. Klasse. Das war 2003/2004. Einigen Schülern wurde von jemanden (ich weiß nicht mal mehr, von wem, wahrscheinlich einem Lehrer/einer Lehrerin) diese Erzählung "Die Welt ist ein Dorf mit 100 Menschen" schriftlich weitergereicht. Nicht in Buchform, nur auf Zettel. Die Erzählung war gedruckt 2 Seiten lang, also länger als das Buch hier, was die Themen angeht. Diese Erzählung haben einige von uns abgeschrieben und weitergereicht, wie eine Art Kettenbrief ging sie herum. Und ja, damals hat man noch handschriftlich geschrieben. Ich ärgere mich, dass ich eines der Vorlagen, die ich gemacht habe, irgendwo in einer Kiste tief vergraben habe. Wie toll wäre es jetzt, diese Version mit der aktuellen Version zu vergleichen?! Die Art und die Zahlen-Aufteilung. Ärgerlich! Aber ich komme da einfach nicht ran.

Diese lange Vorschau musste ich jetzt geben, um verständlich zu machen, wieso diese Erzählung etwas ganz persönliches für mich ist. Es ist eine Art Kulturgut für mich. Ich habe vor 2 Jahren bei Lovelybooks ein Buch entdeckt, dass diese Erzählung modern aufgeführt ist und war total überrascht. Ich weiß ja gar nicht, woher sie kommt und wie weit sie verbreitet ist. Leider weiß ich auch gar nicht mehr, wie dieses Buch heißt und überhaupt, wie viele Versionen es überhaupt gibt. Ihr lest, das ist ziemlich mysteriös für mich, was noch mehr dazu führt, dass mich diese Erzählung seit damals nie losgelassen hat. Als ich dieses Werk nun von arsEdition sah, musste ich zuschlagen. Ich wollte es nicht - wie das andere Buch - aus den Augen verlieren. Und ich war auch sehr neugierig, wie die Erzählung fast zwanzig Jahre später ist.


Das Cover und der Titel passen sehr gut zueinander und zur Erzählung. Durch diesen klaren Titel wusste ich auch sofort, um was es geht.

Direkt ganz vorne vordem Buchdeckblatt befindet sich die Erläuterung, wie die Autorin das Buch erstellt hat, woher die Daten kommen und wie sie sie genutzt hat (aufgerundet). Darunter sind die Quellenangaben verzeichnet. Interessanterweise steht das alles ganz vorne bei den Buchdaten dabei, bevor die Erzählung überhaupt anfängt.


Das sind die Themen:

Wie viele Menschen gibt es auf der Welt? (Anzahl) - Text zur Anzahl der Menschen auf der Welt

Wie unterscheiden wir uns? (Haarfarben, Augenfarben) - Text zur DNA

Wo leben die Menschen? (Wohnorte auf Kontinenten) - Text dazu

Hast du ein Zuhause? (Wohnung und wohnungslose) - Text dazu

Wie sagst du »hallo«? (Sprachen) - Text zu Sprachen

Können alle Menschen lesen und schreiben? - Text dazu
Dieses Kapitel ist senkrecht gesetzt, sodass es als ebook schwerer zu lesen ist, da man das Gerät nicht drehen kann wie ein Buch.

Gibt es genug zu essen? - Text dazu

Hast du sauberes Wasser? - Text dazu

Habt ihr einen Computer oder einen Fernseher? - Text zur Stromart

Hast du Zugang zum Internet? - Text dazu

Gibt es genug Geld für alle? (Vermögen und Lebensunterhalt) - Text dazu

Was sind die großen Themen? (Anzahl der Menschen, Nahrungsweite, Wasser etc.) - Text über Zusammenfassung der Themen zu 2050 und 10 Milliarden Menschen im Dorf)


Das ist sozusagen das Inhaltsverzeichnis, das vorne nicht beisteht.

Die Überschriften werden in kurzen Zahlenpräsentiert und durch kleine Texte zum besseren Verständnis des Bereiches ergänzt. In der Erzählung, die ich kenne, sind die ungefähren Angaben fließend in Sätzen geschrieben. Zum Beispiel: Wenn die Welt ein Dorf wäre, würden 100 Menschen darin leben. Von 100 Menschen leben 23 Menschen in Nordamerika, 67 Menschen in Asien und 10 Menschen in Europa. Die Zahlen sind von mir erfunden, mir geht es nur um die Art der Erzählung und den Satzbau. So in etwa haben wir die Erzählung erhalten. Ich finde sie geschmeidiger, sogar in meinen Augen etwas poetisch, obwohl wir keine Bilder dazu hatten. Aber in diesem Buch und wohl auch in denen davor (ich weiß nicht, wie viele Varianten es gibt), sind die Angaben Statistik geschrieben, nicht in Sätzen eingebaut und mit Bildern und Texten unterstützt. Hier merkt man auch die moderne Form der Erzählung. Es fehlen hier auch einige Themen, die es in der alten Erzählung gibt: Frieden, Krieg, Klimakatastrophen (schon damals mit einbezogen, ich wundere mich, dass das in dieser aktuellen Erzählung nicht bei ist), Wetterlage in den Kontinenten ... kommt mir hier etwas gekürzt vor.

Die Illustrationen sind sicher nicht für jeden verlockend. Ich finde sie ganz süß, kenne aber schönere.


Fazit:
Einerseits finde ich die Art der Erzählung gut, andererseits habe ich mir eine ähnliche oder genauso artige gewünscht, wie die von damals. Das ist halt meine Sehnsucht, die sie hier meldet. Und ich ärgere mich auch und bin traurig, dass ich die von damals nicht mit dieser hier gegenüberstellen kann. Das wäre für alle sehr interessant. Aber es gilt nicht zu vergessen: es sind keine fixen Angaben, sondern sehr bewegliche, die mal mehr, mal weniger so sein können, wie es geschrieben steht. Diese Zusammenfassung gibt Übersicht über die Gegebenheiten, auch wenn nichts fest steht. Aber wage Vorstellungen müssen wir uns machen, um zu erblicken wie der Sachstand ist und wie er zu ändern wäre.

Es ist kindgerecht gestaltet und anders als eine Leserin schrieb, für mich nicht mit unerklärten Fachwörtern geschrieben. Ich konnte jedenfalls keine finden. Jedoch sollte das Buch mit Erwachsenen gelesen und von ihnen erklärt werden. Es geht schließlich um die wichtigen Themen unserer Gesellschaft. Etwas irre führt es schon, dass es als Kinderbuch erstellt wurde, da es ebenso gut ein Erwachsenenbuch ist. Unsere Erzählung damals war frei von Genreeinteilungen. Das beobachte ich aber die letzten Jahre öfter; dass allgemein wichtige Themen auf Kinder abgewälzt werden, damit meine ich grob, dass sie als Kinderbücher erstellt werden, obwohl wir sie gerade bei den Erwachsenen dringend brauchen. Sie sind es nämlich, die in einer Blase leben, nicht die Kinder.

Insgesamt ein Werk, dass ich von Herzen empfehle.


BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Wissensreich, verständlich und humorvoll für jung und alt

Mein verrückter Körper – Warum du Popel gefahrlos essen kannst
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Kurzmeinung:
Ein humorvoller Arzt, der unseren Körper kindgerecht erklärt - mal und mal weniger informativ. Auch für Erwachsene ein Aufklärungsbuch.


Klappentext:
Auf dieser verrückten Entdeckungsreise ...

Kurzmeinung:
Ein humorvoller Arzt, der unseren Körper kindgerecht erklärt - mal und mal weniger informativ. Auch für Erwachsene ein Aufklärungsbuch.


Klappentext:
Auf dieser verrückten Entdeckungsreise lernen Kinder alles, was sie über ihren Körper wissen wollen: Weshalb fallen beim Niesen nicht die Augen aus dem Kopf? Wie viel Lebenszeit verbringen wir eigentlich auf der Toilette? Und ist unser größter Muskel wirklich der Hintern? Über 300 witzige Illustrationen im Buch veranschaulichen spannendes Sachwissen zu den Organen, der Pubertät, der Fortpflanzung und vielen weiteren Themen!

Autor:
Adam Kay ist ein mehrfach preisgekrönter Schriftsteller, Komiker und ehemaliger Arzt. Sein Durchbruch war das Buch "This is Going to Hurt", das über 2,5 Millionen mal verkauft und in 37 Sprachen übersetzt wurde. Seitdem ist Kay der erfolgreichste Sachbuch-Autor Englands. Mit Kays Anatomy schrieb der Brite sein erstes Kinderbuch – erneut ein Bestseller!


Übersetzerin:
Julia Strohbach

Illustrator:
Henry Paker


Bewertung:
Der Titel und der Klappentext haben mich angezogen. Den Humor mag ich sehr. Das drückt sich auf dem Cover gut aus. Der Originaltitel "Kay's Anatomy" ergibt Sinn, da der Autor immer wieder mit seinem Namen auftaucht. Nur wäre es für deutsche Leser wohl nicht so spannend übersetzt.

Schon das Vorwort ist witzig und er kommt immer wieder auf den Mathelehrer zurück. Auch sein Hund Pippin begleitet das Buch. Das ganze Buch ist humorvoll geschrieben und illustriert. Der Autor schreibt sein Wissen über den menschlichen Körper verständlich und humorvoll für Kinder.

Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, das die einzelnen Kapitel aufführt. Das Buch ist in verschieden Körperteile, Organe und anderes unterteilt. Die Informationen zu den jeweiligen Kapiteln sind mal sehr ausführlich, mal weniger ausführlich. Aber ich empfinde es dennoch nie als trocken. Die Seiten lassen sich schnell lesen, was an Kay's Humor liegt. Er schreibt die Kinder auch persönlich an und bringt eigene Dinge rein, wie seinen Mathelehrer und seinen Hund.

Anders als immer wieder vom Autor und auch vom Klappentext angegeben, kann ich nichts total ekliges an dem Buch entdecken. Klar, es gibt Tabuthemen, die er aufnimmt, wie Popel essen und Kacka im Darm, aber ich finde nichts davon sehr eklig. Auch die Illustrationen sind eher lustig als eklig. Auch als Kind würde ich das nicht als eklig ansehen, im Gegenteil, vieles sehen Kinder ja als normal oder eben gegeben an. Erst wir Erwachsene sortieren es in Tabuthemen. Ich habe als Kind auch Popel gegessen. Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.

Der Autor hat auch Witze eingebracht, die fortlaufend immer wieder kehren und sich entwickeln. Bei jedem Kapitel gibt es eine kurze Fragerunde, indem der Autor Fakten und Mythen klärt. Das nennt er Heiss oder Scheiss? . Seine Sprache ist wirklich den Kindern und er Jugend heute angepasst. Mir persönlich ist manches zu frech. Ich würde zum Beispiel nicht Heiss oder Scheiss? schreiben. Ich bin da etwas altmodischer als der Autor, wie es aussieht. Aber ansonsten finde ich seine Sprache für Kinder und Jugendliche sehr zugänglich, er schreibt nie von oben herab als Arzt. Seine humorvolle Art ist dem sogar eine Unterstützung. Es macht selbst als erwachsene Spaß, seine Art und weise zu lesen. Die Illustrationen ergänzen seine Texte passend.

Was mein großer negativer Kritikpunkt ist, sind die Texte ohne Zeichnungen. Ich finde es besser, wenn jeder Bereich wenigstens eine Zeichnung hat, um das Geschriebene entsprechend darzustellen. Viele Texte sind ohne Zeichnungen abgedruckt und ich selbst beeilte mich dann, um die nächste Zeichnung mit Text sehen zu können. Die Kombination von Text und Zeichnung ist hervorragend und wichtig für das Verständnis. Die Texte lassen sich auch ohne Zeichnungen verstehen, es macht aber viel mehr Spaß mit. Manche Texte haben dagegen mehrere Zeichnungen.

Neben der Einleitung gibt es auch ein Schlußwort. Man bekommt auch ein Zeugnis am Ende des Buches, dass man über alles Bescheid weiß, was den menschlichen Körper betrifft. Es gibt auch ein Glossar, das Register und Hilfestellungen mit Telefonnummern für verschiedene Notfälle.


Fazit:
Von Anfang bis Ende hat der Autor seinen Humor spielen lassen, ob Widmung oder Hinweis zur Druckerei. Insgesamt ein lehrreiches Buch für jung und alt. Ich finde, es ist ein tolles Zusatzbuch für den Biologieunterricht. Langeweile kommt da auf jeden Fall nicht auf.



BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐


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Veröffentlicht am 20.12.2021

Buntes Indien hautnah

Karma Food Currys
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Kurzmeinung:
Neuartige Rezepteeinteilung begeistern mich wie die bunte Aufmachung. Aber es gibt auch einiges, das mir nicht gefällt.


Bewertung:
Zuerst muss ich anmerken, dass auf der Verlagsseite und ...

Kurzmeinung:
Neuartige Rezepteeinteilung begeistern mich wie die bunte Aufmachung. Aber es gibt auch einiges, das mir nicht gefällt.


Bewertung:
Zuerst muss ich anmerken, dass auf der Verlagsseite und im Buch verschiedene Deklarierungen für das Team steht. Im Buch ist Adi Raihmann Autor, auf der Produktseite steht er als Fotograf. Dabei ist er außen im Buch auch als Autor benannt und führt ebenso durch dieses Buch. Etwas irritierend. Ich habe die Daten, die dem Buch entsprechen genommen.

Die Gestaltung ist wunderbar passend zu Indien. Schillernd bunt und vielfältig. Der Deckel ist natürlich und nicht foliert. Das Papier für das Buch ist wirklich toll. Der Titel ist in 3D eingedruckt. Das Buch hat sogar zwei Lesebändchen, passend zum Buch in den Farben gold und rot gehalten. Mein erster Kritikpunkt ist das unvollständige Inhaltsverzeichnis. ich verstehe den Sinn davon nicht. Es führt nicht alle Kapitel auf, sehr eigenartig. Ich kenne entweder vollständige oder gar keine Inhaltsverzeichnisse, aber halbe sind mir neu. Es ist völlig unlogisch. Dafür gibt es neben dem Rezeptregister, ein Register, das nach Hauptzutaten gelistet ist. So lassen sich die Rezepte, die man nachkochen möchte wiederfinden. Das hat mir geholfen, das fehlende ganze Inhaltsverzeichnis zu kompensieren. Ohne dies findet man ja einiges sonst nicht wieder, da die Rezepte ja meistens indische Namen haben. Ein Glossar für die Fremdwörter gibt es ebenfalls, was ein großer Pluspunkt ist.

Der nächste negative Kritikpunkt ist die von mir gelobte bunte Gestaltung. An sich super, nur wurden hier auch Farben gemischt, bei denen sich die Rezepte kaum lesen lassen. Selbst bei Tageslicht im Herbst und Winter musste ich das Buch nah an meine Augen führen, um was lesen zu können. Das ist natürlich schlecht. Hier hätte man die Farbkombinationen etwas anders zusammenlegen müssen.

Kommen wir zur Einteilung. Die Einteilung der Rezepte erfolgt nach den Himmelsrichtungen (Norden, osten, Süden, Westen. Das ist mir auch neu bei einem Landeskochbuch und ich finde das wirklich toll. Die jeweiligen Städte mit ihren typischen Rezepten sind so eingeteilt und man bekommt auf diese Weise einen viel geordneteren Eindruck von den Rezepten. Welche Rezepte wo am meisten gekocht und gegessen werden, typische Städtekost. Das fehlt sonst in solchen Kochbüchern. Und gerade das bringt einem die Städte des Landes viel näher.

Es gibt eine Einleitung zum Buch und zu Ayurveda, wenn auch sehr kurz gehalten. Gerade die verschiedenen Doshas hätten hier mehr im Mittelpunkt stehen müssen, da sie bei einigen Rezepten angegeben werden, z.B. welches Gericht für welches Dosha geeignet ist. So ist es doch unvollständig. Ebenfalls gibt es zu jeder Kapiteleinteilung der Rezepte eine Einleitung zu den jeweiligen Städten und ihre Gerichte.

Das Buch beschränkt sich bei den Gerichten auf vegetarische und vegane Speisen. Das passt auch sehr gut, da ungefähr ein Viertel der Bevölkerung Vegetarier und Veganer sind. Die vielseitigen Rezepte lassen Fleisch auch gar nicht vermissen und man kann sie super zu dem Fleischkonsum integrieren. Das größte Manko bei indischen Rezepten sind ja die Zutaten hier zu bekommen. Vor allem die Gewürze sind eine Herausforderung. Wir werden viel mehr indisch kochen, wenn es nicht so aufwendig wäre. Ich habe sofort einige Zutaten gekauft, aber derzeit fehlt mir die Kraft zum Kochen, deshalb stehen sie bei mir noch in der Küche. Nicht unerwähnt möchte ich das geniale Curry-Guide am Ende lassen. Es wird aufgeführt, welche Zutaten für verschiedene Currys gebraucht und benutzt werden können. Von den Grundzutaten bis zu den selbst gewählten Zutaten. Das finde ich super. Vier Rezepte liegen außerhalb der Kapiteleinteilung, sie sind Grundrezepte für viele Gerichte. Finde ich dennoch etwas irritierend, da auch einige Rezepte innerhalb der Kapiteleinteilung immer wieder in anderen Rezepten angehängt werden. Man muss also stetig hin und her blättern.


Fazit:
Insgesamt ein tolles Buch, das einem Indien auf ganz andere weise näher führt. Ich werde einiges daraus kochen, sobald meine Nicht-Koch-Phase vorbei ist. Die Seitenzahlen habe ich mir direkt rausgeschrieben. Es gibt auch ein paar unschöne Kritikpunkte, aber dennoch möchte ich das Buch weiterempfehlen. Es ist etwas neuartig in der Gestaltung und Einteilung, was mir viel besser so gefällt. Am meisten stört mich das unvollständige Inhaltsverzeichnis, da es bei einem Kochbuch unabdingbar ist. Das Hauptzutaten-Register entschädigt aber. Leider bietet der Verlag keine Leseprobe an, aber ich hoffe, meine Beschreibungen konnten etwas buntes Licht in die Dunkelheit bringen. Den Preis von 28 Euro finde ich hier bei all den Farbgestaltungen für berechtigt.

Ich bedanke mich von ganzen Herzen für dieses Buch! Meine Mutter und ich werden ganz viel Freude damit haben, vielen Dank!

BERICHTESTIL ⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐⭐



Gelesen am 30. November 2021


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