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Veröffentlicht am 05.09.2018

Akram El-Bahay - Ein Meister des magisch-märchenhaften Schreibens!

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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Endlich war es so weit! Endlich konnten wir wieder in die Welt von Paramythia eintauchen! Die Geschichte rund um die Bücherstadt und unsere liebenswerte Gruppe an mutigen, abenteuerlustigen Bücherwürmern, ...

Endlich war es so weit! Endlich konnten wir wieder in die Welt von Paramythia eintauchen! Die Geschichte rund um die Bücherstadt und unsere liebenswerte Gruppe an mutigen, abenteuerlustigen Bücherwürmern, Fabelwesen und Samir geht weiter!

Und wie sie weitergeht. Dieses Buch birgt so viele spannende Wendungen, Erkenntnisse und neu aufkommende Fragezeichen.
Kaum eine andere Reihe versteht es so gut, immer wieder - ob auffällig oder unauffällig - neue Informationen einzuspeisen, um das große Rätsel, welches ihr zugrunde liegt, lösen zu können. Gleichzeitig hat man aber das Gefühl, dass Puzzleteile, die man zu haben geglaubt hatte, wieder verschwinden. Wirklich fantastisch! Es wird einfach nie langweilig und man ist immer voll dabei. Das beginnt auf der ersten Seite und endet mit der letzten. Aber loslassen tut einen die Geschichte nie ganz.

Es war wirklich toll, die geliebten Figuren wieder zu treffen. Und es kommen noch so viele weitere hinzu - ob man die auch liebt sei mal dahingestellt ;)
Die Figuren machen einige Wandlungen und Entwicklungen durch. Der Autor weiß es wirklich einen zu überraschen, denn es kommt nicht selten vor, dass man eine Figur unterschätzt beziehungsweise falsch einschätzt. Und genau das macht die Geschichte so wundervoll. Man weiß nie, was als nächstes passiert. So vieles ergibt erst im Nachhinein einen Sinn. Darüber zu lesen ist ein pures Vergnügen, aber man sollte dabei nie aufhören mitzudenken.

Und dann zu meinem persönlichen Highlight des Buches und allgemein der Reihe: Akram El-Bahays Schreibstil. Er ist einfach ein Meister des magisch-märchenhaften Schreibens!
Man taucht nicht nur mit der Geschichte in eine andere Welt ein, sondern auch mit den Worten. Denn diese vermitteln die magisch-mystische Atmosphäre von Paramythia und all den anderen wundervollen Schauorten auf eine einzigartige Weise.

Ich kann diese Bücher wirklich nur empfehlen, wenn ihr einfach mal aus dieser Welt entfliehen möchtet. Rein in eine Welt voller Bücher, Geheimnissen und Fabelwesen...

Ach, und natürlich kann ich es mir, wo meine Rezension ja jetzt eigentlich zu Ende ist, nicht nehmen lassen nochmal kurz zu erwähnen, dass ich das Cover einfach unglaublich schön finde!

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Veröffentlicht am 11.09.2017

Eine geheimnisvolle Geschichte für Bücherwürmer

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
3

Als ich den Titel des Buches gelesen habe war ich sofort neugierig. Ich finde das Cover sehr schön (vor allem, wenn man am Ende die Bedeutung dahinter versteht) und nachdem ich den Klappentext gelesen ...

Als ich den Titel des Buches gelesen habe war ich sofort neugierig. Ich finde das Cover sehr schön (vor allem, wenn man am Ende die Bedeutung dahinter versteht) und nachdem ich den Klappentext gelesen habe stand für mich fest: Ich möchte dieses Buch unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Aber mal der Reihe nach. Der Roman ist ein wirklich gutes Fantasy-Buch mit einer für mich vollständig neuen Idee.
Wir begleiten dabei den Protagonisten Samir, welcher als sehr geschickter Dieb aufgewachsen ist. Nach einem tragischen Ereignis entschließt er sich seinem alten Leben den Rücken zuzuwenden und möchte in die Palastwache des weißen Königs aufgenommen werden. Durch ein paar kleine Tricks gelingt ihm das zwar, aber er gelangt nicht unbedingt in den Bereich, den er sich vorgestellt hat. Samir erhält die Aufgabe das Herz der Bücherstadt Paramythia zu bewachen, wovon Sam (wie er meistens genannt wird), welcher weder lesen noch schreiben kann, nicht sehr begeistert ist. Aber auf einmal schleichen ungewöhnliche Schatten durch die Gänge, es ereignet sich eine Verfolgungsjagd, er lernt die Dienerin Kani kennen und er ist innerhalb kürzester Zeit aus der Langeweile hinein in ein großes Abenteuer gezogen worden ...

Die Geschichte hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Alleine die Idee einer unfassbar großen und geheimnisvollen Bücherstadt unter der eigentlichen Stadt ist wahrscheinlich für jeden Bücherwurm ein Traum. Der Autor hat eine wundervolle Welt erschaffen in der schon bald auch Fabelwesen auftauchen. Diese sind jedoch nicht die typischen mythischen Wesen, was den Roman noch besonderer macht. Ich habe wirklich selten ein Buch gelesen, in dem es so viele Geheimnisse gibt. Und immer wenn man eine Antwort bekommt tauchen drei neue Fragen auf. Dadurch war es wirklich durchgängig spannend und man hat immer mitgerätselt und seine eigenen Theorien aufgestellt, was der Ursprung der magischen Wesen ist, was als nächstes passieren wird und vor allem wer was beziehungsweise wie viel weiß. Die Spannung wurde auch dadurch gefördert, dass es nur selten Ruhepausen gab. Unsere Protagonisten haben zu jedem Zeitpunkt mitten in einem Abenteuer gesteckt, haben gekämpft, Geheimnisse gelüftet, Verfolgungsjagden bestritten und geheime Pläne geschmiedet.

Damit leite ich auch mal direkt zum wirklich tollen Schreibstil von Akram El-Bahay über. Nicht nur das er sehr spannende Actionszenen schreiben kann fand ich richtig gut, sondern vor allem die Art und Weise, wie er dem Leser immer Stück für Stück neue Informationen bietet, um die Handlung zum Höhepunkt zu führen. Dies hat er sehr geschickt mithilfe verschiedener Methoden gemacht. Häufig war es nur ein kleiner Nebensatz, den man beinahe überlesen hätte. Ab und zu hat er auch Geschichten aus fast vergessenen Büchern der Bücherstadt oder aus mündlichen Überlieferungen einfließen lassen, die immer etwas leicht märchenhaftes hatten. Ebenfalls bemerkenswert waren die sehr lebendigen und bildlichen Beschreibungen. Ich hatte stets ein klares Bild der verschiedenen Handlungsorte vor Augen. Lediglich in der Bücherstadt habe ich die ein oder andere Beschreibung als nicht unbedingt notwendig empfunden, da der Grundaufbau dort überall größtenteils gleich ist.

Jetzt kommen wir aber endlich mal zu den Charakteren. Wie bereits erwähnt ist der ehemalige Dieb Samir unser Protagonist und ich finde ihn, wie die meisten anderen auch, unglaublich sympathisch. Man begleitet ihn nicht nur bei diesem großen Abenteuer rund um die Bücherstadt, in dem er sich stets als klug und leidenschaftlich, aber auch hin und hergerissen erweist, sondern auch auf seinem ganz privaten Weg fort von seinen Tagen als Dieb und hin zu seinem neuen Leben als Wache. Wenn man jedoch sein ganzes Leben lang ein geschickter Dieb ist kann man diese Eigenschaften selbstverständlich nicht einfach so über Nacht ablegen, weswegen es auch sehr interessant war sein "inneres Abenteuer" zu verfolgen.

Mit Kani als Gegenstück zu Sam kamen noch mehr Leidenschaft, Wille, Offenheit und vor allem Liebe zu Büchern in die Geschichte. Im Verlauf des Buches nahm ihre Initiative zwar immer mehr ab, was meiner Meinung nach jedoch wegen dem zugrundeliegenden Ereignis vollkommen nachvollziehbar war. Auch sie birgt ein großes Geheimnis, was den Leser sehr neugierig auf die darauffolgenden Bände macht.

Die Beraterin des Königs spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und ist meiner Meinung nach die so ziemlich mysteriöseste und geheimnisvollste Figur der Geschichte. Mehr möchte ich dazu denke ich auch gar nicht sagen.

Das liegt teilweise aber auch daran, dass der Leser selbst gar nicht so viel über sie weiß,. Genauso ist es beim weißen König. Den Sinn dahinter, dass man so wenige Informationen über die beiden (und auch dem ein oder anderen weiteren Charakter) bekommt kann ich zwar durchaus nachvollziehen, fand ich an manchen Stellen aber teilweise etwas traurig oder frustrierend, weil man so sehr in diese Welt hineingezogen wird, dass man immer und immer mehr darüber erfahren möchte.

Die Fabelwesen waren ebenfalls unglaublich toll. Sie wurden sehr gut und glaubhaft in die Geschichte eingeführt und waren, wie bereits erwähnt, mal neue Wesen (zumindest für mich). Bei ihnen wusste man auch nie wer gut und wer böse ist, was es logischerweise umso spannender gemacht hat.

Alles in allem kann ich sagen, dass es ein sehr einzigartiges und unglaublich gutes Buch ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einer großen Breite an (Fantasy-)Bücherwürmern zusagen wird, da nicht nur viele Geschmäcker sondern auch viele Altersklassen ihre Freude daran haben können. Es gibt kaum Bücher mit so vielen Geheimnissen, wie in diesem und ich würde am liebsten sofort in den zweiten Band eintauchen. Ich kann euch das Buch wirklich sehr ans Herz legen und ich bin fast schon sicher, dass die nächsten beiden Bände noch besser werden.

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Veröffentlicht am 17.08.2017

Die Welt ändert sich in der Zukunft, aber Geheimnisse sind immer da!

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Mich hat "Beautiful Liars" bereits sehr angesprochen, als es auf Englisch erschienen ist (Originaltitel: "The Thousandth Floor"), wobei ich da zugegebenermaßen kaum etwas über den Inhalt wusste. Und man ...

Mich hat "Beautiful Liars" bereits sehr angesprochen, als es auf Englisch erschienen ist (Originaltitel: "The Thousandth Floor"), wobei ich da zugegebenermaßen kaum etwas über den Inhalt wusste. Und man kann zu dem Buch auch nicht wirklich viel sagen ohne zu Spoilern, weswegen ich es mal als eine Art dystopisches "Gossip Girl" beschreiben würde.

Zunächst muss ich loswerden, wie schön ich das Cover finde, vor allem unter dem Schutzumschlag. Es repräsentiert den Inhalt wirklich gut und ist (auch aufgrund des Materials) ein echter Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen. Es war sehr locker und flüssig zu lesen, weswegen ich es auch innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe. Mit den häufigen und sehr schönen Umgebungsbeschreibungen hatte ich auch stets ein klares Bild vor Augen, was mir persönlich bei Büchern immer sehr wichtig ist.

Der Prolog hat mit einem kleinen Blick in die Zukunft sofort einen Spannungsbogen aufgebaut, wegen dem man direkt wissen wollte, wie das Buch ausgehen wird. Danach ist diese Spannung zugegebenermaßen ein wenig verflogen, was jedoch nicht daran lag, dass es nicht spannend oder interessant war, sondern weil man in eine vollständige neue Welt in der Zukunft eingetaucht ist, die man erst einmal erkunden und bestaunen musste. Nachdem die Bewunderung für diese neue Gesellschaft ein wenig verflogen ist konnte man sich wieder etwas mehr auf den eigentlich Inhalt konzentrieren.
Dieser besteht vor allem aus Liebe, Geheimnissen und jugendlichem Leichtsinn, sodass viele Probleme und ein großes Gefühlschaos vorprogrammiert waren. Das Buch ist nicht das anspruchsvollste, sondern soll den Leser unterhalten und das hat es definitiv getan. Mir haben die ganzen Vernetzungen sehr gut gefallen, vor allem die Kontraste zwischen den Armen und Reichen. Durch die gesellschaftlichen Unterschiede, Probleme und Geheimnisse und vor allem deren Folgen hat das Buch dennoch eine Moral, aus der man etwas lernen kann.
Das Ende kam durch die kleine Vorschau im Prolog nicht unerwartet, aber es haben einem bis zum Schluss kleine Details gefehlt, um das Rätsel zu lösen. Zudem war es unglaublich spannend zu lesen, wie sich alles so zusammengezogen hat, bis es zu diesem emotionalen Ende kam, welches gelungen war und einen sofort den 2. Band herbeiwünschen lässt. (Wobei ich es nicht okay finde, wie es meinem Lieblingscharakter dabei ergangen ist, aber das nur so am Rande.)

Am meisten fasziniert hat mich die Welt, die Katharine McGee geschaffen hat. Die Idee eines 1000 Stockwerke hohen Towers ist ja schon beeindruckend, aber auch die vielen technischen Erfindungen der Zukunft haben es mir angetan. Manches wünsche ich mir für die echte Welt zwar nicht, aber einige Ideen sind doch ziemlich cool und ich wollte immer und immer mehr darüber erfahren.

Zu Beginn kam ich mit den vielen Charakteren noch etwas durcheinander. Es ist ja normal, dass es so einige verschiedene Figuren gibt, aber dadurch, dass die Kapitel aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt wurden, war ich doch ein wenig überfordert. Denn sonst lernt man immer nur die ein/zwei Protagonisten gut kennen, während der Rest eher am Rande steht. Bei "Beautiful Liars" hingegen hat der Leser die Chance sich in eine Vielzahl von Charakteren hineinzuversetzen. Ich denke jeder wird dabei seinen "Liebling" finden und die eine Person, die man überhaupt nicht mag, denn verschiedener könnten sie wirklich nicht sein. Jeder kam aus einer anderen gesellschaftlichen Schicht, hatte eine andere Vergangenheit und seine ganz eigenen Probleme und Geheimnisse. Und dennoch haben sich früher oder später alle ihre Wege gekreuzt, was es sehr interessant und spannend gemacht hat.
Man konnte gleichzeitig mit den Charakteren immer an verschiedenen Schauplätzen sein und den Tower aus der jeweiligen Perspektive heraus erkunden (Genug Platz bietet er dafür ja wirklich. Man könnte auch sagen, dass in diesem Gebäude komplett unterschiedliche Welten ein Zuhause finden). Und so wurde zunächst eine kleine Schwierigkeit beim Lesen zu dem Punkt, der mich am meisten von dem Buch überzeugen konnte.

Alles in allem war ich wirklich begeistert, das Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich kann es kaum mehr erwarten den 2. Band in meinen Händen zu halten. Es dauert ein wenig in die Geschichte hineinzufinden, aber wenn man das erst einmal geschafft hat kann sie durch viel Drama, ganz unterschiedliche und starke Charaktere, sowie einer super interessanten Welt überzeugen.

Ich würde behaupten, dass das Buch für Jugendlich und junge Erwachsene am besten geeignet ist, aber auch jeder andere seinen Spaß daran haben kann. Vor allem diejenigen unter uns, die Serien, wie "Gossip Girl" lieben werden auf ihre Kosten kommen. Ach und wenn wir schon dabei sind: Das Buch eignet sich meiner Meinung nach prima als Vorlage für eine neue Serie.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Eine bekannte Geschichte auf tolle Weise und aus neuer Perspektive erzählt

Die Kaiserin
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Sind wir mal ehrlich, es wird bestimmt viele Menschen geben, die auf irgendeine Art und Weise mit Sisi beziehungsweise Elisabeth, der Kaiserin von Österreich in Berührung gekommen sind. Möglicherweise ...

Sind wir mal ehrlich, es wird bestimmt viele Menschen geben, die auf irgendeine Art und Weise mit Sisi beziehungsweise Elisabeth, der Kaiserin von Österreich in Berührung gekommen sind. Möglicherweise war es ein Film, vielleicht aber auch ein Buch oder eine Serie. Es kann auch sein, dass manche Menschen noch nie zuvor von ihr gehört haben. Aber ganz gleich unter welche Kategorie Du fällst, mit jeder neuen Adaption dieser einzigartigen Geschichte wird eine neue Perspektive kreiert, sodass man (oder zumindest ich) einfach nicht genug kriegen kann!

Aufmerksam geworden bin ich persönlich (wie es bei Bücherwürmern doch eher selten der Fall ist) durch die Netflix-Serie, für die man Trailer und Plakate eigentlich überall findet. Normalerweise würde mich ein Cover mit „einem echten Menschen“ drauf nicht allzu sehr ansprechen. Allerdings habe ich bereits viele Berührungspunkte mit Elisabeth gehabt – durch die Filme rund um Romy Schneider, die Serie von RTL und auch einer Biografie über die historische Person. Jede dieser Adaptionen legt einen anderen Fokus, wirft ein anderes Licht auf die Geschichte. Und das Cover von „Die Kaiserin“ hat mich ausnahmsweise eben doch angesprochen, genau weil dadurch schon angedeutet wurde, dass wieder eine andere Perspektive auf die Kaiserin von Österreich gelenkt wird. Es erweckt den Eindruck, dass das Buch eine selbstbewusste, zielstrebige, aber auch wilde und vielleicht nicht immer dem Hofprotokoll folgende Sisi darstellen wird. Und genau diese bunte, lebendige Geschichte wurde dann auch geliefert. Aber noch mehr als das.

Es gibt mehrere Erzählperspektiven – die von Elisabeth und von Franz, aber auch Elisabeths Schwester Helene wird eine große Rolle beigemessen, so wie sie diese allgemein im Leben von Elisabeth innehat. Gerade die Beziehung zwischen Schwestern ist allgemein und auch in diesem besonderen Fall sehr interessant. Durch dieses stilistische Mittel lernt man die jeweiligen Beweggründe besser zu verstehen. Man hat nicht nur die Außenwirkung beispielsweise der selbstbewussten und Zielstrebigen Sisi, sondern auch eine sehr starke Innenperspektive, die offenbart, dass selbst unsere Protagonistin mal unsicher ist und Zweifel hat – so wie es doch eigentlich bei jedem Menschen vorkommt. Es wird also ein sehr gutes und verständliches Gesamtbild, was ich persönlich sehr zu schätzen wusste auch wenn man vielleicht nicht immer mit den Gefühlen oder Entscheidungen in einzelnen Situationen einhergehen konnte. So sehr ich es genieße diese teilweise doch sehr pompöse Zeit auf meinem Fernsehbildschirm zu erleben, einen solchen Tiefgang hat man meistens doch nur in Büchern.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil von Gigi Griffis. Wie bereits erwähnt, erleben wir die Geschichte durch drei verschiedene Figuren. Und jede:r Einzelne davon hatte eine eigene Stimme. Teilweise hat es mich deswegen ein bisschen gestört, wenn zu Beginn eines Kapitels, in dem wir die Perspektive gewechselt haben, der Name der neuen Figur mehrere Male innerhalb kürzester Zeit erwähnt wurde. Durch den veränderten Schreibstil und die wirklich schön und individuell gestalteten Kapitelanfänge wäre das gar nicht nötig gewesen. Dies ist aber natürlich nur ein kleiner Kritikpunkt, da ich persönlich sonst nur so durch die Seiten geflogen bin.
Bezüglich des Inhalts gab es aufgrund meiner vorherigen Berührungspunkte mit der Geschichte im Großen und Ganzen natürlich nicht viel Unerwartetes. Aber dennoch bringt jede:r Autor:in oder jede:r Drehbuchautor:in andere Szenen mit rein, um die eigenen Aussagen zu unterstreichen. So kann also jeder etwas Neues entdecken und es kommt keineswegs Langeweile auf. Da hier lediglich die Zeitspanne bis zur Hochzeit abgedeckt wurde und die Geschichte bekanntlich noch viele Jahre weiter ging und einige Wendungen genommen hat, besteht Grund zur Annahme, dass es in Zukunft weitergehen könnte mit der Reihe und ich muss sagen, ich würde mit Freude auch noch einen zweiten oder dritten Band lesen.

Wie genau sich das Buch nun aber zur zu Beginn erwähnten Netflix-Serie „Die Kaiserin“ verhält, von der es inspiriert wurde, kann ich nicht sagen, da ich die Serie bisher noch nicht gesehen habe. Was ich aber sagen kann, ist, dass das Buch auf jeden Fall eine große Vorfreude auf die Serie verbreitet hat, darauf eine weitere Adaption der Geschichte Elisabeths kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Eine Reise in die ganz besondere Welt von Fabula

Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche
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In „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ von Akram El-Bahay entdecken die Zwillinge Will und Charlotte eine ihnen bisher verborgene Welt voller Fabelwesen. Sie begeben sich gemeinsam auf ein großes ...

In „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ von Akram El-Bahay entdecken die Zwillinge Will und Charlotte eine ihnen bisher verborgene Welt voller Fabelwesen. Sie begeben sich gemeinsam auf ein großes Abenteuer, in welchem sie sich selbst, ihre Freunde und die Menschheit vor der Dunkelheit bewahren müssen.
Das Buch ist nicht nur äußerlich wunderschön gestaltet, sondern auch der Inhalt ist wirklich lesenswert für junge Fantasy-Fans. Der Schreibstil ist sehr bildlich und märchenhaft, sodass man sich New York, wo die Zwillinge wohnen, und auch die Welt Fabulas sehr lebhaft vorstellen kann. Ein großer Pluspunkt der Geschichte ist meiner Meinung nach der Humor des Autors, der sich beispielsweise auch mit ein paar sehr gelungenen Running Gags durch die gesamte Geschichte hindurchzieht.
Und dann gibt es da noch all die Figuren, die dem Buch das richtige Leben einhauchen. Nicht nur Will und Charlotte, sondern auch all die Freundinnen und Freunde, die sie im Laufe ihres Abenteuers kennenlernen, sind mir wirklich schnell ans Herz gewachsen (ok, zumindest die Guten), weil alle ihre ganz eigene Persönlichkeit haben. Auch die Dynamik zwischen den Geschwistern mochte ich sehr, da die Beziehung sehr realistisch dargestellt wurde. Ich selbst habe ein Geschwisterkind und auch wenn man sich teilweise blind versteht und wenn es drauf ankommt immer für einander da ist, gibt es eben auch die Momente, in denen es zu kleineren Streitigkeiten kommt.
Wodurch sich das Buch von anderen Fantasy-Geschichten abhebt, ist für mich persönlich, dass einem zwar viele Fabelwesen begegnen, die man aus anderen Erzählungen oder Filmen kennt, aber der Autor ihnen in „Fabula“ seinen eigenen Anstrich verliehen hat. Es wird nicht mit den typischen Klischees gearbeitet, was wirklich eine schöne Abwechslung war und die Figuren hervorhebt.
Das Buch wird ab 10 Jahren empfohlen und da bin ich nun wirklich schon ein paar Jahre drüber, aber es hat mir trotzdem gut gefallen. Es konnte mich in meine Kindheit zurückversetzen, in der mich genau solche Bücher und Geschichten wie „Fabula“ zum Lesen gebracht und meine Liebe zum Fantasy-Genre entfacht haben.

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