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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

Mit einigen Längen...

Don't You Cry - Falsche Tränen
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Quinn Collins und Esther Vaughn bewohnen als WG Partnerinnen eine kleine Wohnung in Chicago und sind gute Freundinnen. Eines Morgens ist Esther spurlos verschwunden, Quinn denkt sich erst nichts dabei. ...

Quinn Collins und Esther Vaughn bewohnen als WG Partnerinnen eine kleine Wohnung in Chicago und sind gute Freundinnen. Eines Morgens ist Esther spurlos verschwunden, Quinn denkt sich erst nichts dabei. Als Esther auch nach Tagen nicht mehr in der Wohnung auftaucht, durchsucht Quinn ihr Zimmer und entdeckt einen seltsamen Brief.Gleichzeitig lernt in Michigan der 18 jährige Alex Gallo ein Mädchen kennen, das er Pearl nennt. Doch an Pearl ist etwas Seltsames, schnell wird klar, dass sie in der Vergangenheit viel mitgemacht hat.

In zwei Erzählsträngen die das ganze Buch über nebeneinander und ohne grosse Berührungspunkte laufen, erzählt die Autorin die Geschichte um die vermisste Esther und die Story , in dem der 18 jährige Alex die Hauptrolle spielt. Diese Erzählstränge muss ich gerechterweise unterschiedlich bewerten. In dem Strang um Quinn und Esther habe ich doch so etwas wie Spannung gefühlt, zwar plätschert die Handlung etwas, die Autorin wiederholt sich etliche Male...doch ich wollte schon wissen, was genau mit Esther geschehen ist und empfand das als spannend. Der Strang um Alex empfand ich jedoch ziemlich langatmig, die Autorin kommt vom Hundertsten ins Tausenste, Nebensächlichkeiten werden aufgebauscht und detailliert beschrieben. So habe ich mich immer wieder gefreut, wenn ein „Alex- Kapitel“ durch war und ich wieder in der Welt von Quinn weiter lesen konnte.

Lange konnte ich mir keine schlüssige Verbindung vorstellen, ich habe sie zwar geahnt...doch die Hinweise waren so subtil, dass man sehr aufmerksam sein musste. Die Verbindung war dann doch "thrillergerecht" und psychologisch krank!

Wie gesagt, ist der Schreibstil sehr detailliert, sehr viele unwichtige Infos ermüden . Die Genreeinteilung Thriller empfinde ich nicht als gerechtfertigt, dafür war die Spannung zu mau,die Passagen, die Gänsehaut auslösen fehlen . Nur der Schluss überzeugt um diesem Genre gerecht zu werden...doch das reicht mir einfach nicht.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Schwierig eine Wertung abzugeben...

Murder Park
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Zwölf Menschen kehren auf eine Insel zurück, auf der vor 20 Jahren Tragisches ereignet hat. Auf Zodiac Island , einem Erlebnispark ,wurden damals drei Frauen ermordet. Der Mörder Jeff Bohner, wurde gefasst ...

Zwölf Menschen kehren auf eine Insel zurück, auf der vor 20 Jahren Tragisches ereignet hat. Auf Zodiac Island , einem Erlebnispark ,wurden damals drei Frauen ermordet. Der Mörder Jeff Bohner, wurde gefasst und hingerichtet. Nun will Geschäftsmann Rupert Levin einen Murder Park eröffnen, eine Art Erlebnispark, der Serienmördern gewidmet ist. Zusätzlich sollen Aktivitäten angeboten werden, in denen Menschen zueinander finden und als Paar die Insel verlassen. Reporter Paul Greenblatt wird zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel eingeladen. Kurz nach Ankunft wird auch schon der Erste vermisst...

Ich muss gestehen, dass mir der Start ins Buch sehr schwer fiel und ich etliche Male kurz davor war, abzubrechen. Ich empfand die Einführung als langatmig und zäh. Die zahlreichen Protagonisten verschwammen ineinander, da die Gelegenheit fehlt, sie näher kennen zu lernen. Ich habe mir eine Liste mit den Namen , den Merkmalen und der Funktion angelegt. Bei Beendigung des Buches habe ich dann entdeckt, dass genau so eine Liste ganz am Ende abgedruckt ist! Immer wieder von Neuem frage ich mich, warum Verlage so relevante Informationen nicht zu Beginn eines Buches einschieben können? Ich sollte mir wohl angewöhnen, erst zum Schluss zu blättern bevor ich mit einem Buch beginne!

Durch das ganze Buch verteilt wurden Interviews, die einer der Figuren mit den elf anderen führt, abgedruckt . Zudem noch eine Video Aufzeichnung,in der sie sich selbst porträtiert. Ergibt 12 eingeschobene Passagen, in denen man als Leser jede der Figuren besser kennen lernt. Für mich war allerdings dadurch die Einführung in die Personen und ihre Geschichten etwas spät. Da die Interviews zudem immer sehr ausufernd sind und von der Hauptgeschichte abschweifen, haben sie meinen Lesefluss etwas gestört. Da erfahren wir beispielsweise seitenlang über den todkranken Bruder eines Protagonisten...etwas,das für die Hauptgeschichte nur in kleinstem Mass relevant ist.

Wie gesagt, bis zur Buchmitte empfand ich das Ganze dadurch zäh und „Gänsehautmomente“, die ich in einem Thriller als Grundvoraussetzung ansehe, haben mir gefehlt. Es gab ein paar spannende Szenen, doch keine die mich hat mit Hochspannung weiterlesen lassen.

Ab Mitte Buch nimmt die Spannung zu, die Mordfälle im „Jetzt“ vermischen sich mit den Fällen von vor 20 Jahren und verbinden sich schlussendlich auf schlüssige Weise. Endlich habe ich Thrillergefühle und Spannung empfunden !

Nach und nach kristallisiert sich Paul Greenblatt als Dreh und Angelpunkt. Leider war er mir über weite Teile nicht wirklich sympathisch. Wenn jemand in einer Ausnahmesituation, in der er jederzeit Angst haben muss von einem irren Mörder um die Ecke gebracht zu werden, noch an Sex denkt, empfinde ich das als schon sehr grenzwertig, arrogant und abgefahren.

Der Schreibstil von Jonas Winner, den ich schon in „die Zelle“ zu schätzen gelernt habe , ist unverändert toll. Der Plot ist durchdacht und eine schlüssige Auflösung garantiert.

Die Auflösung zum Schluss hat mich überrascht. Hier geschieht etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Das Ende hat noch so einiges rausgehauen und so vergebe ich 4 Sterne an den Murder Park.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Beziehungen...

Vier Paare und ein Ring
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Beziehungen...jeglicher Couleur...um die geht es in diesem Buch.Da Kurt die Idee hatte an 4 aufeinanderfolgenden Sonntagen Wagner Opern zu besuchen,lädt er Freunde,Berufskollegen und die Freundin seiner ...

Beziehungen...jeglicher Couleur...um die geht es in diesem Buch.Da Kurt die Idee hatte an 4 aufeinanderfolgenden Sonntagen Wagner Opern zu besuchen,lädt er Freunde,Berufskollegen und die Freundin seiner Frau dazu ein.Kurt hatte eine Affäre mit einer dieser Frauen und dies wird totgeschwiegen.Eine andere Teilnehmerin will unbedingt schwanger von ihrem cholerischen Mann werden und die dritte ist eine Uebermutter,die alles für den kleinen Sohn tut und dabei ihren Mann vergisst.Daraus ergibt sich eine Geschichte,die facettenreich ist.Mühsam fand ich das viele Geschreibsel zu der Handlung der Wagner Oper.Aber diese kann man ja grosszūgig überlesen.Das Buch ist sehr gut,aber manchmal in komplizierten Sätzen geschrieben.Definitiv kein Buch um "nebenher"zu lesen,da man sich bei diesem Schreibstil konzentrieren muss.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Ich bleibe mit Fragen zurück...

Der Brief
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Die Journalistin Marie bekommt einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Darin wird erwähnt, dass Marie in Paris lebt und einen Mann namens Victor liebt. Doch Marie lebt in Hamburg und ...

Die Journalistin Marie bekommt einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Darin wird erwähnt, dass Marie in Paris lebt und einen Mann namens Victor liebt. Doch Marie lebt in Hamburg und ist mit Lebenspartnerin Johanna glücklich. Als sie Christine zur Rede stellt wird das Ganze noch verworrener, denn auch Christine hat einen Brief erhalten!...und zwar von Marie. Doch diese hat nie einen Brief an Christine geschickt. Marie fährt kurzerhand nach Paris zu der Adresse, die als Absender auf dem Brief stand.

Eben habe ich die letzte Seiten des Buches gelesen...und habe mich gefragt, ob da denn nicht noch ein paar Seiten vergessen wurden ? Ja was denn nun? Voller Fragen, die mich völlig unbefriedigt zurück lassen, spüre ich eine leichte Enttäuschung.Dabei hat alles so gut begonnen. Diese geheimnisvolle Sache rund um den Brief hat mich das Buch verschlingen lassen. Ich wollte unbedingt wissen, wer und ob jemand Marie übel mitspielt? Oder leidet die Gute vielleicht selbst an Halluzinationen?Was ist Wirklichkeit ,was Traum ?Und dann so eine Ende...da fühle ich mich schon etwas verschaukelt, ehrlich gesagt.

Der Schreibstil, ist nett ausgedrückt, einfach gestrickt. Ohne Details, die eine Geschichte beleben, wird die Story etwas oberflächlich und trocken hingeklatscht. Zudem fallen Tatsachen vom Himmel, die davor nie thematisiert wurden. Plötzlich ist die Rede davon, und das erst gegen Schluss des Buches ,dass Marie sich auf Grund ihrer Erkrankung einer OP unterziehen sollte .Diese Erkrankung wurde jedoch nur oberflächlich erwähnt und so hat man als Leser schon das Gefühl, da fehlt was.

Die Protagonisten sind ebenfalls etwas oberflächlich beschrieben, man bekommt zwar Gefühle mit. Doch die sind so beschrieben, dass ich immerzu den Eindruck hatte: hier wird ein Theaterstück aufgeführt,in denen die Protagonisten ihre Rolle spielen. Zudem sind Marie und Johanna doch arg pubertär. Zwei erwachsene Frauen, vermuten dass hinter den Briefen ein ehemaliger Schulkollege steckt. Marie fährt postwendend zu ihm und stellt ihn zur Rede. Und das nach Jahren ohne Kontakt und obwohl er Marie nicht mal mehr erkennt.Da hatte ich das Gefühl, hier musste unbedingt jemand her um uns Leser auf irgendeine falsche Fährte zu locken.

Die Geschichte ist mit 222 Seiten eher kurz,die Schrift noch dazu sehr gross. In zwei Stunden war ich locker durch damit. Für mich ein Preis -Leistungsverhältnis, das überhaupt nicht aufgeht.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Vorhersehbar!

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Auf der Rheinbrücke in Duisburg steht ein Polizist und will sich in die Tiefe stürzen. Polizeiseelsorger Martin Bauer ,der dazu kommt ,kann ihn davon abhalten. Doch Stunden später ist Werner Kühnert trotzdem ...

Auf der Rheinbrücke in Duisburg steht ein Polizist und will sich in die Tiefe stürzen. Polizeiseelsorger Martin Bauer ,der dazu kommt ,kann ihn davon abhalten. Doch Stunden später ist Werner Kühnert trotzdem tot. Er hat sich beim Altstadtparkhaus in die Tiefe gestürzt. Bauer will nicht so recht an den Selbstmord glauben und beginnt zu ermitteln. Eine Spur führt in in ein Lokal, in dem vor allem rumänische Prostituierte arbeiten. Als eine von ihnen tot aufgefunden wird, glaubt Bauer definitiv nicht mehr an Zufälle.

Nach einem Start ins Buch, der aufregender nicht sein könnte, musste ich immer wieder zwischen den theologischen Fragen und Grundsatzdiskussionen und den privaten Ereignissen in Bauers Leben die Ermittlungen suchen. Ermittelt wird nämlich sehr dezent und unaufgeregt, eines führt zum anderen und die Ergebnisse sind erzielt. Einige Ermittlungsergebnisse sind zudem an den Haaren herbei gezogen. Die junge Kommissarin Verena Dohl hört zum Beispiel „Mehl“, stellt Assoziationen her und weiss wo eine Klappe ist, und wo sie dementsprechend ermitteln muss.

Mir reicht das leider nicht um Spannung zu fühlen, um mitzufiebern und so kann ein Buch mich nicht packen!Die Handlung plätschert sehr und ich musste mich durchkämpfen bis zum Schluss des Buches . Ich weiss auch nicht woran das liegt, denn die Story hat einen Plot, der eine spannende Geschichte ergeben würde. Mir haben vor allem bis zur Mitte des Buches spannende Szenen gefehlt. Nach einem Drittel wird klar, dass der Tod von Kuhnert in der Vergangenheit seinen Ursprung hat.Da waren die Hinweise zu offensichtlich .Dazu kommt, dass eine Figur von Beginn weg sehr unsympathisch dar gestellt wird, auch hier keine Überraschung, dass sie ein falsches Spiel gespielt hat. Durch zahlreiche und zu offensichtliche Andeutungen war ,was wohl als Überraschungsbombe geplant war, keine Überraschung mehr.Genau in der Mitte konnte ich den Zusammenhang ahnen und die Story hat sich dann auch genau so entwickelt.Sehr vorhersehbar! Einzig der Strang rund um die Postituierte Mariana hat mich gefesselt und bei der Stange gehalten.Ich wollte unbedingt wissen, ob und wie sie sich retten kann.

Die Figur Bauer ist Theologe , sehr spröde und gefühlsarm .So wirkte die Figur flach und konturenlos und ich habe mich etwas gelangweilt. Schade hat er nicht mehr Ecken und Kanten, das hätte der Figur gut getan.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, Unnötiges hat keinen Platz. Die Szenen, die eigentlich Gänsehaut auslösen sollten, haben bei mir praktisch gar keine Emotionen ausgelöst. Ob das nun dem Schreibstil, der flachen Hauptfigur oder der plätschernden Handlung geschuldet ist, habe ich auch nach dem Ende nicht heraus gefunden.