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Veröffentlicht am 26.05.2017

Mit Dustlands – Die Entführung ist Moira Young ein fantastischer Serienauftakt gelungen, dessen Fortsetzung(en) man nun kaum noch erwarten kann.

Dustlands - Die Entführung
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Müsste man Dustlands – Die Entführung in einem Wort beschreiben, gäbe es eigentlich nur ein passendes: fesselnd. Moira Young hat mit diesem Trilogieauftakt ein Buch geschrieben, dass den Leser wirklich ...

Müsste man Dustlands – Die Entführung in einem Wort beschreiben, gäbe es eigentlich nur ein passendes: fesselnd. Moira Young hat mit diesem Trilogieauftakt ein Buch geschrieben, dass den Leser wirklich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen in seinen Band zieht und welches man aus diesem Grund zwischendurch kaum aus der Hand legen kann bzw. will.
Schon die ersten drei Seiten, die scheinbar unabhängig vom eigentlichen Anfang der Geschichte sind, bilden einen interessanten Einstieg und wecken durch rätselhaften Andeutungen die Neugier des Lesers.
Mit dem Sandsturm und Lughs Entführung kommt schon gleich zu Beginn das erste Mal Spannung auf und diese nimmt von da an kaum noch ab. Eher im Gegenteil, die Handlung wird immer spannender, während man Saba auf ihrer beschwerlichen Suche nach Lugh begleitet.

Immer wieder wird Saba vor neue Herausforderungen gestellt oder in irgendeiner Form aufgehalten. Da Lughs Entführer einen großen Vorsprung haben kann sie nicht einfach ihren Spuren folgen, sondern muss zunächst herausfinden, warum sie gerade Lugh entführt haben und was sie von ihm wollen, wenn sie ihn jemals wieder finden will. Doch wem kann sie trauen? Je mehr Zeit vergeht, desto mehr fragt man sich, ob sie es überhaupt noch rechtzeitig schaffen kann.

Doch Saba gibt niemals die Hoffnung auf und wartet selbst in anscheinend ausweglosen Situationen geduldig auf ihre Chance. Ihre Stärke und ihre Beharrlichkeit sind einfach bewundernswert und machen sie zu einer wahrhaft einzigartigen Protagonistin. Sie zählt nicht unbedingt zu den total sympathischen Heldinnen, die man einfach gern haben muss, ist aber dennoch eine Figur, in die man sich gut hinein versetzen kann und mit der man bis zum Schluss mitfiebert.

Gegen ihren Willen wird Saba auf der unermüdlichen Suche nach ihrem Zwillingsbruder von ihrer kleinen Schwester Emmi begleitet, die manchmal genauso stur ist wie Saba und die man als Leser schon bald sehr ins Herz schlossen hat. Saba gibt Emmi die Schuld am Tod ihrer Mutter und lässt sie das, zumindest zu Beginn, auch deutlich spüren. Mit der Zeit muss sie aber einsehen, dass sie Emmi damit Unrecht getan und ihre kleine Schwester ganz schön unterschätzt hat. Es ist sehr schön zu beobachten, wie Emmi für Saba von einem Klotz am Bein zu einer geliebten Schwester wird um die sie sich genauso sorgt wie um Lugh.

Saba und Emmi sind jedoch nicht die einzigen nennenswerten Figuren in Dustlands – Die Entführung. Im Verlauf der schwierigen Reise kommen immer wieder neue Charaktere hinzu, sowohl liebenswerte als auch verabscheuungswürdige, die Saba entweder helfen wollen oder ihr im Weg stehen. Viele von ihnen, sowohl Freund als auch Feind, sind auf ihre Weise äußerst interessant und man erfährt gern, was es mit ihnen auf sich hat. Während man einigen auf keinen Fall im nächsten Teil wieder begegnen möchte und andere schmerzlich vermissen wird, gibt es aber auch solche, die man unbedingt wieder sehen und noch besser kennen lernen möchte. Zu letzteren zählen allerdings nicht nur die Figuren, die man gern hat, sondern auch eine, die nur ein paar seltene Auftritte hatte und eigentlich ein Feind sein müsste, aber irgendeine besondere Verbindung zu Saba zu haben scheint und daher ziemlich faszinierend ist.

Das Buch hat aber leider auch einen Mangel, zwar nur einen, aber dafür ist es einer, der sich unglücklicherweise durch die gesamte Geschichte zieht: der eigenartige und recht gewöhnungsbedürftige Schreibstil. Mit der Umgangssprache und der Tatsache, dass die Endungen etlicher Wörter, insbesondere der Verben, ständig verschluckt werden, könnte man sich ja noch anfreunden. Wirklich verwirrend ist es aber, jedenfalls am Anfang, dass Moira Young die direkte Rede nie durch Anführungszeichen kennzeichnet, sondern diese einfach weglässt.
Der Roman enthält viele Dialoge, was eigentlich sehr schön ist, aber es ist äußerst schwierig diese als solche bzw. deren Anfang und Ende, schnell zu erkennen. Außerdem nutzt sie fast ausschließlich das Verb ‚sagen’ für Gespräche anstatt auch mal eines der unzähligen anderen Verben für den Ausdruck von Sprache zu verwenden, was auf Dauer ziemlich nervig sein kann.
Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch ein wenig an diesen merkwürdigen Stil und kann wegen der außerordentlich spannenden Handlung sowie der anderen Qualitäten des Buches darüber hinwegsehen. Man empfindet ihn also nicht durchgehend als störend.

FAZIT
Mit Dustlands – Die Entführung ist Moira Young ein fantastischer Serienauftakt gelungen, dessen Fortsetzung(en) man nun kaum noch erwarten kann. Es ist eine unglaublich mitreißende Abenteuergeschichte mit viel Nervenkitzel, aber auch ein bisschen Romantik und einem Funken Humor. Wer sich mit den sprachlichen Schwächen abfinden kann, sollte das Buch daher unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 26.05.2017

Ein großartiges Buch, das einen emotional tief berührt und zum Nachdenken anregt.

Du. Wirst. Vergessen.
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Du.Wirst.Vergessen. ist ein sehr beeindruckender Roman, der nicht nur mit interessanten Ansätzen und Ideen, sondern ebenso mit einer äußerst gelungenen Umsetzung überzeugen kann. Suzanne Young sichert ...

Du.Wirst.Vergessen. ist ein sehr beeindruckender Roman, der nicht nur mit interessanten Ansätzen und Ideen, sondern ebenso mit einer äußerst gelungenen Umsetzung überzeugen kann. Suzanne Young sichert sich mit ihrer düsteren Zukunftsversion zunächst die Aufmerksamkeit des Lesers und zieht ihn dann geschickt mehr und mehr in ihren Bann, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Der Schreibstil der Autorin wirkt anfangs ein wenig befremdlich, weil sie statt und/oder häufig einfach nur Kommata verwendet. Sobald man sich daran gewöhnt hat, fällt es einem jedoch kaum noch auf.

Der Kern der Geschichte – eine Selbstmordepidemie unter Jugendlichen – ist eine unbeschreiblich aufwühlende Thematik, die einen nachhaltig beschäftigt und selbst nach dem Lesen noch eine Weile verfolgen wird. Wie es, wahrscheinlich, letztendlich dazu kam, wird nur kurz am Rande erwähnt, aber das ist nicht schlimm, denn viel wesentlicher sind die Konsequenzen, die die Gesellschaft, oder zumindest große Teile davon, daraus gezogen hat.

Obwohl man sich als Leser vor allem mit den selbst betroffenen Protagonisten identifizieren kann, ist man durchaus in der Lage sich in beide „Fronten“ hineinzuversetzen, wodurch man sowohl die Sicht der Eltern als auch die der Jugendlichen sehr gut nachvollziehen kann.

Es ist mehr als verständlich, dass die Erwachsenen zunehmend besorgter um ihre Kinder sind und große Angst davor haben sie durch einen solchen Selbstmord, der inzwischen als ansteckende soziale Krankheit gilt, zu verlieren. Es ist wider die Natur, dass Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen, weshalb sie alles tun wollen um ihre Kinder zu schützen. Dabei entgeht den meisten von ihnen jedoch völlig, unter welchen Druck sie ihre Abkömmlinge dadurch setzen und in welchen Teufelskreis das unweigerlich führt. Da die Schüler nicht nur von den Mitarbeitern des Programms, sondern sogar von den eigenen Eltern, geradezu bespitzelt werden und somit unter permanenter Beobachtung stehen, dürfen sie keinerlei Emotionen mehr zeigen. Wer weint, gilt als depressiv und wird sofort ins Programm gesteckt, sodass sie nicht einmal trauern können, wenn sie einen Freund oder gar ein Familienmitglied verlieren. Sie müssen aufpassen, was sie tun, was sie sagen, wie sie wahrgenommen werden. Dieser Druck ist kaum auszuhalten und für den Leser förmlich greifbar.

Die Angst davor vom Programm, das eigentlich geschaffen wurde um die Selbstmorde zu verhindern, mitgenommen zu werden ist es daher, die bei vielen überhaupt erst zu Suizidgedanken führt. Denn die Therapie des Programms besteht darin, den Jugendlichen sämtliche „infizierte“ Erinnerungen zu nehmen, was alle Erinnerungen an Personen einschließt, die sich das Leben genommen haben oder ebenfalls als gefährdet gelten. Diese Vorstellung ist für viele schlimmer als der Tod, was man durchaus verstehen kann. Wer sind wir schon ohne unsere Vergangenheit?

Die sogenannten Rückkehrer wissen so gut wie nichts mehr über sich oder ihre Vergangenheit, sie sind innerlich leer und werden von all ihren bisherigen Bekanntschaften isoliert. Die einzigen Personen, die man nicht aus ihrem Gedächtnis – und ihrem Leben – streicht, sind ihre Eltern, doch fast alles andere wird ihnen genommen oder vollkommen verdreht. Natürlich alles unter dem Vorwand der „Heilung“ und immerhin kann das Programm eine hundertprozentige Erfolgsrate vorweisen. Nur zu welchem Preis?

Obgleich man beide Seiten der Medaille kennt, ergreift man schon bald Partei für die Jugendlichen, denn so ehrbar das Ziel des Programms ist, so verwerflich sind ihre Methoden. Alles was sie interessiert, ist dass die Jugendlichen überleben, was das für ein Leben ist, ist ihnen jedoch gleichgültig und dieser Auffassung scheint leider auch Sloanes Mutter zu sein. Im Gegensatz zu Sloanes Vater ist es ihr scheinbar egal, ob die Gefühle ihrer Tochter verletzt werden, ob sie unglücklich oder gebrochen ist, solange sie nur am Leben bleibt. Dass sie ihr dadurch vermutlich alles nimmt, was das Leben überhaupt erst lebenswert macht, ignoriert sie einfach. Das ist unverzeihlich und man kann sie dafür einfach nur hassen.

Da die Geschichte aus Sloanes Perspektiver erzählt wird und diese dem Programm Dank ihrer verabscheuungswürdigen Mutter nicht entkommen kann, erfährt man aus erster Hand, was mit den angeblich kranken Jugendlichen dort geschieht und wie verloren sie sich nach der Entlassung fühlen. Es zerreißt einem fast das Herz zusehen zu müssen, wie sehr Sloane leidet als man ihr immer mehr Stücke ihrer selbst entreißt und sie beginnt sich selbst zu verlieren; wie sehr sie sich an ihre Erinnerungen klammert und sie dennoch nicht halten kann. Doch zum Glück ist Sloane eine starke, mutige Frau und wehrt sich gegen das Programm so gut sie kann. Sie kann vielleicht nicht verhindern, dass sie sich auf Grund der fehlenden Erinnerungen ziemlich stark verändert, sie wird allerdings auch nicht zu einem völlig anderen Menschen. Sie weiß, dass sie dem Programm nicht trauen darf und einen Weg finden muss, sich aus ihren Klauen zu befreien, wenn sie jemals zu sich selbst zurückfinden will.

Als Leser möchte man natürlich, dass sie außerdem zu James zurückfindet, denn im Unterschied zu den beiden kann man sich gut an ihre tiefen, langjährigen Gefühle füreinander erinnern, wie intensiv sie versucht haben auf einander aufzupassen, und hofft, dass das Schicksal sie erneut zusammen führt. James ist einem nämlich genauso sympathisch wie Sloane, er ist ihre erste große Liebe und sie kennen einander in und auswendig. Nur dem jeweils anderen gegenüber können sie sich vollkommen öffnen, weil sie dasselbe durchlitten haben und verstehen, was der andere fühlt.

Etwas schade ist lediglich, dass die Autorin einerseits sehr offen mit dem Thema Sexualität umgeht und die Intimität ihrer Beziehung nicht verschweigt, sich aber andererseits nicht über das Vorspiel hinauswagt, also den eigentlichen Akt immer unter den Tisch fallen lässt, und erst unmittelbar danach wieder ansetzt.

Im Programm selbst lernt Sloane noch eine weitere Figur kennen, für die sie viel empfindet. Er liebt Sloane, ihr Herz hat diese Gefühle jedoch nie erwidert, sodass keine lästige Dreiecksgeschichte daraus wird. Obwohl er nicht ganz vertrauenswürdig ist und einem seine Vorstellung davon, wie er Sloane am besten schützen kann, nicht gefällt, ist man dankbar für diese Freundschaft, da er ihr in der Not eine große Stütze war und sie auch danach nicht im Stich gelassen hat.

Weil man, einmal abgesehen von den unvermeidlichen Schritten, nie weiß, was als nächstes kommt, während die Handlung sich spürbar weiter zuspitzt, bleibt die Geschichte durchgängig spannend, wobei sie zum Ende hin noch mehr zunimmt. Suzanne Young gelingt es sogar einen mit Enthüllungen zu bestürzen, die auf Grund ihrer Gedächtnislücken eigentlich nur für Sloane neu sind.

Du.Wirst.Vergessen. ist der Auftakt zu einer Dilogie, trotzdem verzichtet die Autorin glücklicherweise auf einen Cliffhanger, sodass man nach den vielen schlimmen Erlebnissen wenigstens einen Moment aufatmen kann. Es ist jedoch klar, dass diese kurze Verschnaufpause nicht lange anhalten wird und da man unbedingt erfahren möchte, wie es mit Sloane und James weiter geht, wird man sich die Fortsetzung keinesfalls entgehen lassen.

FAZIT
Du.Wirst.Vergessen. ist ein großartiges Buch, das einen emotional tief berührt und zum Nachdenken anregt, darüber, was das Leben lebenswert macht und wer man selbst eigentlich ist, was einen ausmacht. All das verpackt Suzanne Young in eine fesselnde Geschichte mit sympathischen Figuren, deren Schicksal einen alles andere als kalt lässt.
Der Kampf gegen das Programm hat begonnen und man kann es kaum erwarten zu erfahren, wer am Ende als Sieger daraus hervor geht!

Veröffentlicht am 26.05.2017

Insgesamt eine Trilogie, die ich jedem wirklich nur empfehlen kann!

Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr
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Runaway hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt. Die Handlung war fast durchgehend spannend. Zunächst fieberte man mit, weil man gespannt ist, wie Em sich aus Brandons Gefangenschaft ...

Runaway hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt. Die Handlung war fast durchgehend spannend. Zunächst fieberte man mit, weil man gespannt ist, wie Em sich aus Brandons Gefangenschaft befreien kann. Später zerbricht man sich den Kopf über den Grund, warum Stark all diese Daten über junge Menschen sammelt. Als man diesen erfährt, ist er so unglaublich, dass man es gar nicht fassen kann. Doch auch an dieser Stelle lässt die Spannung nicht nach, denn immerhin müssen Em, Nikki und ihre Freunde Stark nun aufhalten, ohne andere Menschen in Gefahr zu bringen.
Em ist genauso sympathisch wie schon in den ersten beiden Bänden. Immer noch fragt sie Lulu um Rat, wenn es um Jungs bzw. Christopher geht und entwickelt sogar echte Geschwistergefühle gegenüber Steven.
Ihren Hass auf Brandon zeigt sie auch während er sie gefangen hält, allerdings nur indirekt, indem sie z.B. seinen Lamborghini in Brand setzt, was für mehr als ein Schmunzeln sorgt.
Auch mit ihren Eltern muss Em sich auseinandersetzen, da sie befürchten, ihre Tochter stehe unter falschem Einfluss und gerate auf die schiefe Bahn. Dies stimmt natürlich nicht, aber sie kann ihre Eltern unmöglich in alle Geheimnisse einweihen. Em möchte weder sie noch ihre kleine Schwester in Gefahr bringen.

Nikki hingegen macht in diesem Band eine ziemlich große Entwicklung durch. Anfangs ist sie immer noch extrem selbstsüchtig, nervtötend und unsympathisch, vor allem, wenn sie nicht ihren Willen bekommt. Außerdem ist sie ziemlich naiv und will einfach nicht einsehen, dass Stark wirklich versucht hat, sie umzubringen.
Im Laufe der Handlung bessert sie sich jedoch, nachdem Lulu auch ihrem neuen Körper ein tolles Aussehen verpasst und sich etwas zwischen ihr und Gabriel anbahnt.

In der Beziehung zwischen Em und Christopher geht es immerzu hin und her, was für den Leser ziemlich nervenaufreibend ist. In manchen Situationen wird man aus Christopher einfach nicht schlau, was Em genauso geht. Erst küsst er sie und befreit sie aus Brandons Gefangenschaft, dann zeigt er ihr wieder die kalte Schulter und behauptet sogar, ihre Angelegenheiten würden ihn nicht mehr interessieren. Er ist sauer auf Em, weil sie ihn damals angelogen hat, obwohl er wusste, dass sie nicht die Wahrheit sagte und Brandon sie irgendwie dazu gezwungen hat. Trotzdem eilt er erneut zu ihrer Rettung als sie mal wieder in Schwierigkeiten gerät und hilft er schließlich auch Stark zur Strecke zu bringen.

Die Auflösung des Ganzen ist dann nicht nur spannend, sondern auch perfekt gelöst. Alles ergibt endlich einen Sinn. Auch das letzte Kapitel ist noch mal besonders schön und vor allem sehr romantisch.


FAZIT
Runaway ist nicht nur ein gelungener, sondern ein atemberaubender Abschluss der Airhead-Trilogie von Meg Cabot. Die konstante Spannung um das Geheimnis von Stark sowie das Hin und Her zwischen Em und Christopher schaffen es, den Leser auf jeder einzelnen Seite zu fesseln. Hinzu kommt dann noch der gewohnt amüsante Schreibstil der Autorin, den man einfach lieben muss.
Insgesamt eine Trilogie, die ich jedem wirklich nur empfehlen kann!

Veröffentlicht am 26.05.2017

Ein wunderbarer Auftakt

Plötzlich blond
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Zunächst wusste ich nicht so richtig, was ich von dem Buch halten sollte, da die Story ja schon ziemlich außergewöhnlich ist. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, ist es gar nicht mal so weit hergeholt. ...

Zunächst wusste ich nicht so richtig, was ich von dem Buch halten sollte, da die Story ja schon ziemlich außergewöhnlich ist. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, ist es gar nicht mal so weit hergeholt. Wenn man Organe wie das Herz und sogar die Linsen im Augen heute schon transplantieren kann, warum soll es dann nicht auch möglich sein, dass Gehirn eines Menschen zu transplantieren?
Wenn man sich erst einmal an diesen Gedanken gewöhnt hat, gelingt es der Geschichte durchaus einen zu fesseln und man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Es macht viel Spaß zu lesen, wie Emerson damit umgeht, von einem eher jungenhaften Mädchen zu einem von Allen begehrten Topmodel zu werden, wo sie diese vorher alle verachtet und als Hohlköpfe abgetan hat. Sie stellt immer wieder fest, dass viele ihrer Vorurteile nicht zutreffen. So ist Modeln zum Beispiel ein wesentlich anstrengenderer Job, als sie annahm.

FAZIT
Durch die ungelösten Fragen am Ende, wie es mit ihr und Christopher weiter gehen soll ist eine davon, möchte man natürlich auch den nächsten Band nicht verpassen. Auf jeden Fall ist alles andere als einfach für Em, so zu tun als sei sie Nikki, was das Buch wirklich sehr interessant macht.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Ein weiterer, wundervoller New Adult Roman, der mit vielen, unheimlich liebenswürdigen Figuren und einer mitreißenden Handlung, die sowohl amüsant als auch sehr emotional ist, überzeugen kann.

Der letzte erste Blick
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'Der letzte erste Blick' ist ein großartiger New Adult Roman, der mühelos mit anderen Bestsellern des Genres mithalten und dessen Fortsetzungen man daher schon jetzt kaum noch erwarten kann. Bianca Iosivoni ...

'Der letzte erste Blick' ist ein großartiger New Adult Roman, der mühelos mit anderen Bestsellern des Genres mithalten und dessen Fortsetzungen man daher schon jetzt kaum noch erwarten kann. Bianca Iosivoni ist es also gelungen die nach 'Was auch immer geschieht' ohnehin schon sehr hohen Erwartungen noch zu übertreffen.

Die Autorin kann ihre Leser vor allem mit ihren vielen liebenswerten Figuren begeistern, die alle individuell und vielseitig gestaltet sind. Man schließt sie sofort ins Herz und will unbedingt mehr über jeden einzelnen von ihnen erfahren. Neben den eigentlichen Protagonisten zählen dazu insbesondere Elle, Tate, Luke und, trotz des eher schlechten Starts, sogar Maze. Sie sind alle völlig verschieden, aber jeder ist auf seine Art liebenswürdig, und zumindest eines haben sie alle gemeinsam: Sie wissen, was wahre Freundschaft bedeutet und beweisen Emery durch ihren Zusammenhalt, dass es so etwas tatsächlich gibt. Außerdem verpassen sie ihren besten Freunden, wenn nötig, auch mal einen Tritt in den Allerwertesten. Sofern man es nicht schon ist, wünscht man sich demnach spätestens am Ende des Buches selbst ebenso Teil einer so tollen Clique zu sein.

Man ist ihnen unheimlich dankbar dafür, dass sie Emery so herzlich in ihre eingeschworene Gruppe aufgenommen haben und ihr dabei helfen ihr Vertrauen in andere Menschen zurückzugewinnen. Deshalb freut man sich bereits nach den ersten Kapiteln auf die weiteren Romane, in denen dann hoffentlich die eine oder andere Lieblingsfigur – nicht, dass man in der Lage wäre, sich für eine zu entscheiden – eine Hauptrolle spielen wird.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Dylan und Emery geschildert. So lernt man beide sehr gut kennen und kann ihre Gedanken sowie Gefühle, nicht nur in Bezug auf den jeweils anderen, besser nachvollziehen. Man weiß, was sie wirklich empfinden, kennt ihre Schwächen und liebt sie gleichwohl. Es wird einem dadurch auch nichts von der Spannung genommen, sodass man dessen ungeachtet die ganze Zeit über mit ihnen mitfiebert.

Die Protagonistin Emery, deren große Leidenschaft die Photographie ist, was man ihr an mehreren Stellen deutlich anmerken kann, mag man ebenfalls auf Anhieb, weil sie ihren ganz eigenen Kopf hat und sich absolut nichts (mehr) gefallen lässt. Ihre frechen, schlagfertigen Sprüche bringen einen oft zum Schmunzeln. Gleichzeitig bringt man ihr viel Mitgefühl entgegen, da man spürt, dass sie in der Vergangenheit sehr verletzt wurde und viel durchgemacht hat. Ihre Stärke ist bewundernswert, nichtsdestotrotz kann man sie tief verletzten. Sie versucht nur diesen Schmerz vor anderen zu verbergen, um sich keine Blöße zu geben. Es empört einen sehr, dass ihr Vertrauen in andere so stark erschüttert wurde, dass sie sich nicht mehr vorstellen kann, jemand könnte einem anderen ganz uneigennützig, ohne irgendwelche Hintergedanken, helfen. Sie rechnet immer wieder damit plötzlich fallen gelassen zu werden und diese Angst ist durchaus nachvollziehbar. Umso mehr freut man sich für sie als sie Menschen kennenlernt, die anders sind, ihr neue Hoffnung geben und dafür sorgen, dass sie sich wieder etwas mehr öffnet. Dank ihrer Freunde, Dylan eingeschlossen, macht sie im Verlauf der Handlung eine große, positive Entwicklung durch. Sie fasst neues Vertrauen und stellt fest, wie viel Spaß es machen kann Zeit mit anderen zu verbringen. Letzteres macht sich insbesondere auf dem gemeinsamen Camping-Trip bemerkbar.

Als Leser stellt man sich selbstverständlich die Frage, was genau in Emerys Vergangenheit vorgefallen ist und die Antwort, die man auf Grund diverser Andeutungen schon bald erahnt, ist wirklich furchtbar. Wobei die Reaktionen ihrer Mitmenschen sogar noch schlimmer waren als die eigentliche, verwerfliche Tat, die sie nicht verdient hatte. Nach der Enthüllung der Wahrheit versteht man zudem sehr gut, warum sie auf ein bestimmtes Thema stets so empfindlich reagiert.

Auch Dylan ist einem von Anfang an überaus sympathisch und man liebt ihn für seine unermüdliche Hilfsbereitschaft, obschon diese ihm manchmal eher schadet, weil er für die Menschen, die er liebt, einfach alles tun würde, ohne Rücksicht auf seine eigenen Bedürfnisse. Es ist rührend, wie sehr er sich um Mrs. Pettyfer, gewissermaßen seine Ersatzoma, kümmert und es tut einem regelrecht weh, dass er gegen ihre Krankheit so machtlos ist und nichts tun kann, um ihr zu helfen. Dank Emery gelingt es ihm jedoch sich mal von seinen vielen Sorgen zu lösen und auf andere Gedanken zu kommen. Dylan verändert sich durch seine, anfänglich lediglich freundschaftliche, Beziehung zu ihr also ebenfalls, wird entspannter und hat wieder mehr Spaß am Leben.

Genau wie Emery hat auch ihr Gegenstück Geheimnisse und Bianca Iosivoni macht einen mit ihren Hinweisen ganz schön neugierig, sodass man natürlich wissen möchte, worum es sich dabei handelt. Die Auflösung ist eine ziemliche Überraschung und erfrischend unverfänglich. Man hat nämlich, wie es bei dem Genre oft der Fall ist, mit etwas viel Schlimmerem gerechnet. Es ist schön, dass an dieser Stelle stattdessen zur Abwechslung einmal kein unnötiges, künstliches Drama geschaffen wird. Es muss ja nicht immer jeder Protagonist ein außerordentlich düsteres Geheimnis haben, das ihn verfolgt. Normale, ganz alltägliche Probleme, die jeder kennt, reichen manchmal vollkommen aus. Außerdem sind sie viel authentischer und sorgen dafür, dass man sich noch besser mit den Charakteren identifizieren kann.

Im späteren Verlauf baut Dylan leider ziemlichen Mist, doch man kann ihm nicht richtig böse sein, da er tatsächlich einer von den Guten ist, viel für Emery empfindet und sie nie verletzen wollte. Seine Absichten waren stets gut, weshalb man inständig hofft, es möge ihm gelingen, dass Emery ihm nicht nur verzeiht, sondern ihm erneut ihr Vertrauen schenkt und ihn wieder an sich heran lässt.

Emery und Dylan ergänzen sich als Paar perfekt. Sie passen äußerst gut zusammen und haben eine tolle Wirkung aufeinander. Sie fordern einander heraus, sowohl im übertragenden als auch im wortwörtlichen Sinn, und die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach. Sie spielen einander harmlose, dafür aber umso witzigere Streiche, zum Teil mit Hilfe ihre Freunde, die die Handlung ungemein auflockern und einen mehrfach zum Lachen bringen. Dennoch ist ihre einzigartige Beziehung auch sehr emotional und romantisch, ihre Flirterei mitunter sehr sexy. Man spürt, wie es zwischen ihnen knistert, und kann sich der starken gegenseitigen Anziehung kaum entziehen. Durch seine gute Beobachtungsgabe entgeht Dylan kaum etwas und er kann Emery unheimlich gut einschätzen. Trotzdem zögern sie den nächsten Schritt zu wagen, denn beide sind in der Vergangenheit tief verletzt worden und wollen sich eigentlich auf ihr jeweiliges Studium konzentrieren statt sich auf eine Beziehung einzulassen. Obwohl Dylan ein wirklich guter Kerl ist, hat Emery große Bedenken, weil sie befürchtet, dass es sich dabei, wie bei ihrem Exfreund, nur um eine Fassade handeln könnte. Gebannt wartet man daher auf den Moment, in dem sie einander nicht länger widerstehen können und ihren Gefühlen füreinander endlich nachgeben, so sehr sie sich auch dagegen sträuben.

Die Handlung ist durchgängig fesselnd und erinnert zwischendurch ein wenig an 'Der Widerspenstigen Zähmung', auf eine gute Art. Darüber hinaus schafft es Bianca Iosivoni ihrer Geschichte die nötige Dramatik zu verleihen, ohne ihre Charaktere ausgesprochen herbe Rückschläge oder (beinahe) tödliche Verluste erleiden zu lassen und zeigt damit gekonnt, dass es auch anders geht. Davon könnten sich manche Autoren gern eine Scheibe abschneiden.

Zum Ende hin nimmt die Spannung dann noch einmal zu und es passiert vieles, womit man so nicht mehr gerechnet hätte, ohne, dass die Geschichte jemals überfrachtet wirkt. Die größte Überraschung hat sich die Autorin ebenfalls bis zum Schluss aufgehoben: Für eine gewisse Übeltat hatte man als Leser eine gänzlich andere Figur im Verdacht und den wahren Schuldigen nicht einmal in Erwägung gezogen.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni lässt sich gewohnt flüssig lesen und ist gespickt mit wundervollen Popkulturanspielungen, die einem immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Dem Genre entsprechend gibt es ein paar Sexszenen, allerdings nur sehr wenige, die sich dafür harmonisch in die Handlung einfügen und sehr ansprechend beschrieben sind. Sie sind sehr intensiv, gefühlvoll und erstrecken sich meistens sogar über mehrere Seiten. Besonders schön ist zudem, dass sich in einer dieser emotionalen Szenen auch der Titel des Buches wiederfindet und man somit mehr über dessen wahre Bedeutung erfährt.

Mit West Virginia hat die Autorin sich ferner für ein herrliches College-Setting entschieden. Sie beschreibt den schönen US-Bundesstaat so malerisch, dass sie damit das Bedürfnis weckt die wundervollen Landschaften einmal mit eigenen Augen zu betrachten. Ihre Schilderungen der Outdoor-Aktivitäten sowie der natürlichen Veränderungen, z.B. der langsame Temperaturabfall oder das Farbenspiel der Blätter, verdeutlichen ganz ohne ständige konkrete Zeitangaben, wie viel Zeit im Rahmen der Geschichte vergeht.

Das Ende ist insgesamt sehr zufriedenstellend und schließt die Handlung um Dylan und Emery wunderbar ab. Beide sehen positiv in die Zukunft und ziehen etwas Gutes aus den vorangegangenen Ereignissen. Die Botschaft ist eindeutig: Es gibt sie, die Menschen, die immer zu einem halten, man muss sie nur finden und dann gut festhalten.



FAZIT
Mit 'Der letzte erste Blick' hat Bianca Iosivoni einen weiteren, wundervollen New Adult Roman geschrieben, der mit vielen, unheimlich liebenswürdigen Figuren und einer mitreißenden Handlung, die sowohl amüsant als auch sehr emotional ist, überzeugen kann. Den nächsten Band der Reihe kann man nach diesem fantastischen Auftakt, der ab und zu auf angenehme Weise an 'Der Widerspenstigen Zähmung' erinnert, also kaum noch erwarten.

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