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Veröffentlicht am 27.04.2022

Rot

Russischer Sommer
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In ihrem Roman beschreibt die Autorin die Geschichte einiger Russen im Berlin der 20er Jahre.

Viele Russen sind geflüchtet , manche konnten nur das blanke Leben retten, andere konnten Geld und Wertsachen ...

In ihrem Roman beschreibt die Autorin die Geschichte einiger Russen im Berlin der 20er Jahre.

Viele Russen sind geflüchtet , manche konnten nur das blanke Leben retten, andere konnten Geld und Wertsachen retten, besonders beliebt war der Stadtteil Charlottenburg, dort siedelten sich die meisten von ihnen an und nahmen zum Teil ihre alten Gewohnheiten wieder an. Die Ärmeren unter ihnen allerdings mussten sich schon oft mit unlauteren Mitteln helfen, um überleben zu können. Und natürlich waren die Vorlieben und Animositäten den meisten von ihnen geblieben oder hatten sich sogar verstärkt.

Im Buch geht es hauptsächlich um den nun armen Adeligen Sergej Popow, der sich nach langem, unschuldig erduldeten Leben als Strafgefangener in Sibirien, nun mit Fälscherarbeiten durchschlägt. Ein vom Lager her Bekannter , der sich als Fürst ausgibt, bei einer Dame der Gesellschaft nun als Geschäftsführer arbeitet und seine Dienstgeberin nach Kräften betrügt, ist Sergejs Partner.

Als Sergej die Milchverkäuferin Paula sieht und an einem Schmuckstück erkennt, dass es sich um seine uneheliche Tochter handeln könnte, will er sein Leben ändern.

Doch es kommt anders, als er sich das vorgestellt hat.

Mit viel Gespür und Einfühlungsvermögen schreibt die Autorin über das Schicksal dieser Menschen und vergißt auch nicht, dass es Sonnen- und Schattenmenschen in der Gesellschaft gibt, die so oder so in das Schicksal anderer eingreifen .

Witzig, berührend, einfühlsam und spannend.

Das Cover betont die Farbe rot.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Brunner ermittelt

Einstand
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Die Autorin Sonja Hauer hat einen Ermittler geschaffen, Felix Brunner, der sowohl fachlich als auch menschlich genau diese Menge an guten Eigenschaften und Fehlern mitbringt, die das Lesen zum Vergnügen ...

Die Autorin Sonja Hauer hat einen Ermittler geschaffen, Felix Brunner, der sowohl fachlich als auch menschlich genau diese Menge an guten Eigenschaften und Fehlern mitbringt, die das Lesen zum Vergnügen machen.

Er ist eher der ruppige, nicht besonders mitteilsame Kollege, mit dem man nicht ganz gut arbeiten kann. Aber er hat das berühmte Bauchgefühl und fühlt sich auch gegenüber seinen " Klienten " in die Pflicht genommen.

Privat steckt er zudem in einer handfesten Ehekrise, die er aber wegen des aktuellen Falles gar nicht ausleben kann.

Ein erschossener Tennisspieler, der wegen seiner Art nicht wirklich beliebt war, eröffnet das Ermittlungskarussell, nicht lange danach wird auch ein zweiter Erschossener gefunden.

Nun brennt sprichwörtlich der Hut.

Chef, Presse, Staatsanwalt, alle machen Drück.

Bald wird klar, dass auch die beiden anderen Teilnehmer der wöchentlichen Herren-Doppels gefährdet sind.

Viele Anhaltspunkte gibt es nicht, alles ist noch sehr unklar. Zeugen werden vernommen, neue Spuren tauchen auf, und privat wird es auch nicht besser.

Bis dann doch einer der Zeugen etwas gesprächiger wird und auch neue Verdächtige kommen ins Spiel.

Brunner geht allen Hinweisen nach, aber sein Bauch lenkt ihn nach einigen Irrwegen doch in die richtige Richtung.

Ein Krimi, den man recht schnell lesen kann, der einen mitreißt und auch zum Schmunzeln bringt, der gut und solide unterhält und so manches Dejavu hervorruft.

Ein hübsches Cover verspricht, was der Inhalt hält.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Wo die Liebe hinfällt

Das Immaguat
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Eva Maria Schwarz-Pretner hat sich selbst übertroffen.

Ihre Liebesgeschichte um mehrere Paare, die sich am Beginn der Story noch gar nicht kennen, ist mit sehr viel Liebe zum Detail geschrieben. Darüber ...

Eva Maria Schwarz-Pretner hat sich selbst übertroffen.

Ihre Liebesgeschichte um mehrere Paare, die sich am Beginn der Story noch gar nicht kennen, ist mit sehr viel Liebe zum Detail geschrieben. Darüber hinaus hat die Autorin als Hintergrund die Stadt Wien und jede Menge Humor in die Handlung gepackt.

Auf die Idee, der Angebeteten Rosen zu schenken, die täglich etwas dunkler werden, bis zum Schluß eine schwarze Rose verschenkt wird, muß Mann erst einmal kommen. Und dazu braucht es auch eine erfahrene Blumenhändlerin.

Das titelgebende Restaurant " Das Immaguat " spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn der Besitzer ist auch der Rosenkavalier. Weitere Hauptrollen: Ingrid, Sandkastenfreundin von Markus, dem Besitzer des Immaguat, der auch noch eine ganz besondere Beziehung zu seinen Möbeln und Gläsern hat, Verena, die Blumenfrau, die von ihrem Nachbarn Max bebacken wird, Sandra und Olli, deren Urlaub in Griechenland völlig anders verläuft, als geplant, und natürlich Angelika, die Angebetete von Markus, und auch ein Zeitungsausträger der besonderen Art bekommt eine Chance.

Wer gerne leicht - luftige Geschichten mit viel Lokalkolorit und noch mehr Humor liest, wird hier ums Zugreifen nicht herumkommen. Dafür wird er aber mit einer lesenswerten Collage der Wiener Lebensart belohnt.

Ein romantisches Cover lädt ebenfalls zum Zugreifen und Lesen ein.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Plan B

Leo und Dora
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Agnes Krups dritter Roman erzählt von Leo Perlstein, einem kriegsvertriebenen Wiener jüdischer Abstammung, der vor dem Krieg große Erfolge als Schriftsteller feierte.
Doch nun sitzt er mit einer ...

Agnes Krups dritter Roman erzählt von Leo Perlstein, einem kriegsvertriebenen Wiener jüdischer Abstammung, der vor dem Krieg große Erfolge als Schriftsteller feierte.
Doch nun sitzt er mit einer gewaltigen Schreibhemmung in einem Versicherungsbüro in Tel Aviv und berechnet die Wahrscheinlichkeit von Versicherungsfällen.
Er ist geschieden und hat eine Tochter. Seine Ex-Frau und die Tochter leben in Indien.
Und er hat eine Ex-Freundin, Alma, die auch seine Agentin ist und ihm gerne helfen würde, wieder als Schriftsteller Fuß zu fassen. In Amerika, wo sie mit ihrem Mann lebt.
Dort gibt es ein Ferienhaus, das aber dummerweise in der Nacht, bevor Leo dort eintrifft, bis auf die Grundmauern niederbrennt.
Am Bahnhof erwartet ihn nicht das Auto Almas sondern ein recht schäbiger Wagen mit einem sehr jungen Burschen, Anton, , der ihm alles erklärt und Plan B vorstellt.
Leo soll nun eben im Roxy, das ist eine Art Pension, unterkommen und eben dort seinen neuen Roman schreiben.
Zuerst ist Leo gar nicht angetan von der Idee, doch ja länger er dort wohnt, desto mehr wachsen ihm die Menschen dort ans Herz.
Dora, die Pensionswirtin , taut nach und nach auf und erzählt von ihrem Leben, das nie wirklich einfach war, Anton, der junge Bursche, der Dora unterstützt, wo und wie er kann, das Ehepaar Geringer, mit dem Leo freundschaftlich verbunden ist, alle sind wie eine Familie für ihn.
Nun fehlt ihm nur noch der Stoff zu seinem neuen Buch.
Ein Gespenst, das durchs Haus geistert, gibt den Ausschlag dazu.
Das Cover mit den beiden schönen Vögeln verrät schon , was den Leser erwartet.
Es ist eine bezaubernde Geschichte, in der die Protagonisten, die alle verschiedene Wurzeln und Traditionen haben, in einem für sie noch fremden Land, lernen, miteinander auszukommen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Emmenegger hat es schwer

Merano mortale
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Ispettore Emmenegger hat es nicht ganz leicht in Meran, er hat sich nicht nur in seine Kollegin Eva verliebt, das wäre ja eh positiv. aber er traut sich nicht so recht, Farbe zu bekennen, weil er um etliches ...

Ispettore Emmenegger hat es nicht ganz leicht in Meran, er hat sich nicht nur in seine Kollegin Eva verliebt, das wäre ja eh positiv. aber er traut sich nicht so recht, Farbe zu bekennen, weil er um etliches älter ist. Er hat einen Chef, der jung und gerade von der Internen auf diesen Posten gesetzt, sehr streng ist und schwer einzuschätzen. Und den Rest besorgt eine Nachbarin, um die ihn niemand, aber wirklich niemand beneidet.

Und genau die wird auf dem Hundeplatz tot aufgefunden.

Ausserdem ist da noch Paul, ein etwas aus der Norm gefallener Schauspielschüler, der mehr als Talent hat, sich aber nicht gut verkaufen kann, denn auch er hat so seine Probleme.

Und da sind auch noch Freunde aus dem Motorradclub, einer von denen hat ebenfalls ein Riesen-Problem.

Alles hängt irgendwie mit dem Mordopfer zusammen, sogar der Ehemann, der nicht mehr mit ihr zusammenlebt und mittlerweile eine geerbte Parfümerie betreibt, leidet immer noch unter der schlechten Laune der Ermordeten.

Emmenegger und Eva tappen im Dunkeln, aber nebenbei passiert so allerhand, was das Lesen dieses Romanes so kurzweilig macht, dass man sich am Ende fragt. ob man denn wirklich alles gelesen hat.

Wenn man hat, wird man aber begeistert sein.

Das schöne passende Cover tut sein Übriges dazu.

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