Profilbild von SalMar

SalMar

Lesejury Star
offline

SalMar ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SalMar über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2023

Silvesterfeier endet im Alptraum

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
0

Was als traditionelle Silvesterfeier zweier Familien beginnt, endet am nächsten Morgen mit einem Albtraum: Die 17jährige Tochter ist verschwunden. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was passiert ...

Was als traditionelle Silvesterfeier zweier Familien beginnt, endet am nächsten Morgen mit einem Albtraum: Die 17jährige Tochter ist verschwunden. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was passiert ist, kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht.
Malin Stehn hat hier insgesamt einen richtigen Pageturner geschrieben, den man nur schwer beiseitelegen kann. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Beteiligter, so dass man als Leser in die Gefühlswelten der einzelnen Personen eintauchen kann. Vor allem wenn man selbst Kinder hat, kann man viele Gedankengänge und Ängste der Figuren ziemlich gut nachempfinden.
Stellenweise gibt es durch einige zu ausführliche Beschreibungen ein paar Längen, was die Spannung etwas schmälert. Zum Schluss zieht das Tempo aber noch einmal an und die Geschichte wartet mit einer tollen unerwarteten Wendung auf.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Rückblick auf das eigene Leben

Das glückliche Geheimnis
0

Arno Geiger erzählt von den bisherigen Jahrzehnten seines Lebens – von seiner Entwicklung als Schriftsteller, von Familie und von der Liebe, und von einem (wie er es nennt) glücklichen Geheimnis, das all ...

Arno Geiger erzählt von den bisherigen Jahrzehnten seines Lebens – von seiner Entwicklung als Schriftsteller, von Familie und von der Liebe, und von einem (wie er es nennt) glücklichen Geheimnis, das all dem zugrundeliegt.
Von Arno Geiger hatte ich bislang nur „Der alte König in seinem Exil“ gelesen, welches ich sehr ergreifend und gleichzeitig wunderschön geschrieben fand. Auch in seinem neuen Buch konnte mich dieser Schreibstil erneut begeistern – hier liest es sich, als würde der Autor einfach aus dem Nähkästchen plaudern, und gleichzeitig gibt es viele Sätze, die man anstreichen und aufheben möchte.
Es ist auf jeden Fall ein sehr ehrliches Buch, in dem sich der Autor sehr wohl auch der Problematik bewusst ist, die so ein Rückblick mit ausschließlichem Fokus auf das eigene Leben mit sich bringt. Gerade das hat mich am Ende versöhnt, denn zwischendurch – so muss ich zugeben – gab es für mich doch einige Längen, bei denen bei mir das Interesse etwas schwand.
Wer den Schreibstil des Autors mag und gerne mehr über das Leben von Arno Geiger erfahren möchte, wird an diesem Buch auf jeden Fall seine Freude haben. Es ist aber ein eher leises, gemächliches Buch, ohne spektakuläre Offenbarungen, und somit eher Geschmackssache.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Speziell, aber wunderbar gesprochen

Ich verliebe mich so leicht
0

Der namenlose Protagonist des Buches reist aus Frankreich nach Schottland, um eine wesentlich jüngere Frau für sich zu erobern – muss aber bald erkennen, dass seine Erfolgschancen wohl eher gering sind.
Inhaltlich ...

Der namenlose Protagonist des Buches reist aus Frankreich nach Schottland, um eine wesentlich jüngere Frau für sich zu erobern – muss aber bald erkennen, dass seine Erfolgschancen wohl eher gering sind.
Inhaltlich passiert in diesem recht kurzen Buch nicht allzu viel und auch einen Spannungsbogen wird man hier größtenteils vergeblich suchen. Sprachlich allerdings konnte mich die Geschichte dann doch begeistern – vor allem in Form des Hörbuchs, gesprochen von Uve Teschner. Ihm gelingt es fantastisch, die Raffinessen der Sprache und den trockenen Humor noch zu betonen, und er hat mir damit auch den einen oder anderen Lacher entlockt.
In Buchform hätte mich dieses Werk vermutlich nicht überzeugt, dafür geschieht einfach zu wenig. Aber im Audioformat hat es für mich gut funktioniert und ich habe die Gedanken des Protagonisten gerne verfolgt. Aus diesem Grund gibt es von mir eher eine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 17.03.2022

Schwere Kost

Zum Paradies
0

Über drei Jahrhunderte, jeweils mit Schauplatz in den USA, erstreckt sich die Geschichte – oder besser: drei Geschichten – und führt den Leser von der Vergangenheit über die nähere Gegenwart bis hin zur ...

Über drei Jahrhunderte, jeweils mit Schauplatz in den USA, erstreckt sich die Geschichte – oder besser: drei Geschichten – und führt den Leser von der Vergangenheit über die nähere Gegenwart bis hin zur Zukunft. Dabei bekommt man Einblick in drei völlig unterschiedliche Lebensumstände mit jeweils einer ganz eigenen Besetzung an Charakteren.
Dieses Buch zu bewerten, fällt mir ausgesprochen schwer. Zum einen liegt das daran, dass es sich wirklich um drei abgeschlossene Geschichten handelt, bei denen sich keine Verbindung zu den jeweils anderen beiden erkennen lässt. Während mich der erste Teil noch stellenweise begeistern konnte, konnte ich mich mit dem zweiten leider gar nicht anfreunden. Der dritte und letzte Teil in der – aus unserer Sicht – Zukunft hat mir tatsächlich am besten gefallen – einfach aus dem Grund, weil ich hier tatsächlich mit den Figuren mitgefiebert habe, aber vermutlich auch aufgrund der Aktualität der hier enthaltenen Themen.
Zum anderen fällt mir die Bewertung deswegen schwer, weil ich den Schreibstil der Autorin wirklich gerne mochte, aber es mir in der Masse einfach zu viel war. Ein Drittel davon hätte mich vermutlich wesentlich mehr begeistert.
Insgesamt würde ich das Buch daher nur mit Einschränkung empfehlen. Die Idee der Aufteilung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gefällt mir nach wie vor, es werden viele wichtige Themen aufgegriffen, aber insgesamt war es mir zu langatmig.

Veröffentlicht am 16.03.2022

Zwischen Realität und Zukunftsszenario

Die Kinder sind Könige
0

Die Französin Mélanie zeigt schon als junge Frau großes Interesse an diversen Reality-TV-Formaten, aber erst in Zeiten von YouTube und Instagramm kann sie sich voll und ganz verwirklichen. Dabei steht ...

Die Französin Mélanie zeigt schon als junge Frau großes Interesse an diversen Reality-TV-Formaten, aber erst in Zeiten von YouTube und Instagramm kann sie sich voll und ganz verwirklichen. Dabei steht jedoch nicht sie selbst im Vordergrund, sondern ihre Kinder sind diejenigen vor der Kamera. Erst als eines Tages ihre Tochter Kimmy beim Spielen mit den Nachbarskindern spurlos verschwindet, kommt die tägliche Flut an Bildern und Videos ins Stocken.
Mit diesem Buch greift die Autorin ein wirklich interessantes und brisantes Thema auf und lässt den Leser hinter die Kulissen dieser Maschinerie blicken. Gerade als Mutter mit eigenen Kindern finde ich Mélanies Handlungen und Ansichten sehr beklemmend und deprimierend – vor allem angesichts der Tatsache, dass die Geschichte eben nicht fernab der Realität ist.
So gerne ich die Autorin aber bisher immer gelesen habe, das Format und der Schreibstil in diesem Buch haben mir einfach nicht gefallen. Auch den Zeitsprung gegen Ende fand ich sehr merkwürdig und ich hätte mir angesichts der schweren Kost eine etwas weniger „kantige“ Umsetzung gewünscht.
Gefallen hat mir aber insbesondere die Figur der ermittelnden Polizistin Clara, die dem Leser einen objektiven Blick auf die Geschehnisse und Hintergründe bietet und so ein gutes Gegengewicht in der Geschichte darstellt.
Alles in allem denke ich, dass das Buch Geschmackssache ist und daher sicher auch viele begeistern wird – gerade aufgrund der Aktualität der Thematik.