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Veröffentlicht am 30.03.2018

Der weiße Stern verliert Glanz ...

Der weiße Stern
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Klappentext: 19. Jahrhundert in Amerika: Gisela und Walther hat es bei ihrer Flucht aus Preußen in die mexikanische Provinz Tejas verschlagen. Dort haben sie von den Behörden Land erhalten, auf dem sie ...

Klappentext: 19. Jahrhundert in Amerika: Gisela und Walther hat es bei ihrer Flucht aus Preußen in die mexikanische Provinz Tejas verschlagen. Dort haben sie von den Behörden Land erhalten, auf dem sie siedeln können. Gisela erwartet ihr erstes Kind, während ihr Mann Bekanntschaft mit den gefürchteten Komantschen macht. Wider alle Befürchtungen kann er mit ihrem Häuptling Frieden schließen. Als Gisela einen Sohn zur Welt bringt, erweist sich dieser Friedensschluss als höchst hilfreich, denn ihr Mann kann den Komantschen die geraubte Navajo Nizhoni abkaufen, die kurz vorher ihr Kind verloren hat und nun den kleinen Josef stillen soll. Zunächst fürchtet sich Nizhoni vor Walther, mit Gisela aber verbindet sie bald eine ungewöhnliche Freundschaft - sehr zum Befremden der anderen Siedlerfrauen. Doch die junge Indianerin wird sich in mehr als einer Hinsicht hilfreich für das junge Paar erweisen ...

Bewertung: Dieser Teil war recht spannend die ersten 4 CDs. Die 5 und 6 CD ließ stark nach und mir gefielen viele Handlungen nicht. Über Walther wurde kaum noch berichtet und Giselas Tod passt mir gar nicht. Das kam viel zu schnell und unerwartet! ich hatte gehofft, noch einige Teile mit ihr und Walther zu erleben. Nizhoni mochte ich zwar sehr gerne, aber die Anbandlung mit Walther zum Ende hin ging einfach alles viel zu schnell. Klar, in dieser Zeit war das auch so. Da musste man praktisch denken und konnte es sich nicht erlauben, so lange zu trauern. Schade!!!! Obwohl die Geschichte erst super spannend war wie der erste Teil ab der Mitte hin, finde ich ihn etwas schwächer als den ersten Teil! Den Stil von Iny Lorentz ist dennoch nach wie vor flüssig und gut. Das Cover der Serie sagt mir ja nicht so zu, wie ich schon bei der Bewertung des ersten Teils erwähnt habe... finde ich einfach nicht passend zur Geschichte mit nur der Frau im Bild.

Für mich gibt es 3,5 Sterne! Werde trotzdem die Serie weiterverfolgen. Vielleicht kommt noch etwas Dampf rein.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Einmal ins Abendland und zurück!

Aladin und die Wunderlampe und weitere Geschichten aus 1001 Nacht
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Klappentext: Die zauberhaftesten Geschichten aus 1001 Nacht erwecken die Abenteuer des Orients zum Leben und entführen in die fantastische Welt des Morgenlandes. Das Hörbuch »Aladin und die Wunderlampe ...

Klappentext: Die zauberhaftesten Geschichten aus 1001 Nacht erwecken die Abenteuer des Orients zum Leben und entführen in die fantastische Welt des Morgenlandes. Das Hörbuch »Aladin und die Wunderlampe und weitere Märchen aus 1001 Nacht« versammelt Original-Hörspiele aus den 50er- und 60er-Jahren und begeistert kleine und große Hörer mit farbenfrohen Erzählungen von verschollenen Schätzen, dem mächtigen Vogel Roch sowie dem jungen Aladin und seinem gewitzten Dschinn.

Große, unvergessene Stimmen wie Eduard Marks und Hans Paetsch laden zu einer magischen Entdeckungsreise begleitet von atmosphärischer Musik:

»Aladin und die Wunderlampe«, Produktion: 1956
»Sindbad, der Seefahrer«, Produktion: 1956
»Ali Baba und die 40 Räuber«, Produktion: 1955
»Der Geist in der Flasche«, Produktion: 1967
»Kalif Storch«, Produktion: 1961

Hörspiele mit Hans Paetsch, Eduard Marks u.v.a.
1 CD | ca. 58 min

Bewertung:

Hier kann ich nicht allzu viel schreiben wie bei den anderen Märchen, da ich keine von diesen Märchen als Hörbuch kenne. Aladin, Ali Baba und Sindbad kenne ich nur aus Büchern. An "der Geist in der Flasche" konnte ich mich kaum erinnern bis zu diesem Hörbuch. Und "Kali Storch" kannte ich bis dahin noch gar nicht.

Aladin und die Wunderlampe: Die Musik finde ich sehr gut und der Erzähler, gesprochen von Max Schweigmann, finde ich auch sehr ansprechend. Hat mir sehr gut gefallen! Mir fehlte der ganze Abschnitt zur Heirat von Aladin und der Prinzessin. Plötzlich waren sie verheiratet und viele Jahre vergangen. Das fand ich nicht gut!

Ali Baba und die 40 Räuber: Da ist alles so, wie ich es kenne. Die Stimme der Räuber hat mir am meisten gefallen! Die haben super gepasst, wie man sich so Räuberstimmen als Kind vorstellt und waren auch sehr schön gemischt.

Kalif Storch: Am meisten irritiert hat mich der König in der Geschichte: Der ist kein bisschen verärgert oder genervt über seinen "Freund," der ständig was zu sagen hat. Wie er mit dem König spricht, würde sich keiner trauen! Und kein König wäre da so sanftmütig und freundlich! Sehr unrealistisch! Obwohl es ein Märchen ist, hat mich das schon gestört. So ganz aus der Luft gegriffen sollte ein Märchen nicht sein!

Fazit: Alles in allem ein besonderes Hörbuch für mich, da ich ein Fan von 1001 Nacht bin! Die ausgewählten Märchen allerdings treffen nicht 100%ig meinen Geschmack. Daher von mir nur 3,5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.03.2018

Außergewöhnliche Märchen!

Der Rattenfänger von Hameln und weitere Geschichten
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Info: Die Original-Hörspiele »Der Rattenfänger von Hameln und weitere Geschichten« bringen den Hörspiel-Charme der 50er- und 60er-Jahre zurück ins Kinderzimmer und verzaubern mit bekannten und beliebten ...

Info: Die Original-Hörspiele »Der Rattenfänger von Hameln und weitere Geschichten« bringen den Hörspiel-Charme der 50er- und 60er-Jahre zurück ins Kinderzimmer und verzaubern mit bekannten und beliebten Sprechern wie Hans Irle und Eduard Marks sowie atmosphärischer Musikuntermalung. Vorhang auf für die bekanntesten Sagengestalten und Handpuppen Deutschlands. Kleine und große Hörer können der zauberhaften Flötenmelodie des Rattenfängers von Hameln in die Welt der Sagen und Märchen folgen:

»Der Rattenfänger von Hameln«, Produktion: 1960
»Till Eulenspiegel«, Produktion: 1960
»Kasper und des Königs goldene Krone«, Produktion: 1960
»Kasper bei der Waldhexe«, Produktion: 1959
»Zwei kleine Osterhasen«, Produktion: 1962

Hörspiele mit Eduard Marks, Hans Irle u.v.a.
1 CD | ca. 59 min

Klappentext: Sándor Ferenczy, Deutschlands erster großer Schallplatten - Produzent, vereint in seinen Hörspielen bekannte und beliebte Märchen- und Sagengestalten eigens komponierter Orchestermusik und großartigen Sprechern wie Eduard Marks und Hans Irle zu einem unvergesslichen Hörerlebnis für die ganze Familie.


Bewertungen:

Der Rattenfänger von Hameln: Dieses Märchen kenne ich zwar, habe es aber nie als Hörbuch gehört. Die Kindesentführung ist grausam, auch wenn es nicht so furchtbar rüberkommt. Dieses Thema spricht auch eine der heutigen gesellschaftlichen Themen an. Rache ist auch ein immer noch aktuelles Thema. Es hat mir gut gefallen, obwohl ich solche Ego - Typen, die auf Rache sinnen, nicht leiden kann.

Till Eulenspiegel: Der arme Wolf, der ja nur eine nicht wissende Nebenrolle gespielt hat, tat mir sehr leid! Noch ein Thema unserer Gesellschaft: Hochmut kommt vor dem Fall! Diesen Trieb, es jemanden zu zeigen, ist ein schwacher Charakterzug, wenn auch menschlich. Ebenso die hochmütige Angeberei des Wirtes ist mir zuwider. Aber ich finde es gut, dass es im Märchen widergespiegelt wird. Das ist ein großer Lehrschatz für Kinder.

Kaspar und des Königs goldene Krone: Mir ging etwas das immer wieder gesagte "Herr König" auf die Nerven! :) Aber mir ist bewusst, dass es aus einer anderen Zeit stammt und somit alltäglich war. Es hat mich doch stark an Dornröschen erinnert: Der Zauberer verflucht die Krone mit einer Bedingung. Die Ãhnlichkeit war für mich jetzt nichts schlechtes, es ist mir nur aufgefallen. :) Den Zauberspruch fand ich toll, richtig drollig! :D Die Großmutter von Kaspar hat erst geflüstert, dann wurde sie plötzlich laut und pampig ... diese Wechselspiel der Stimmlage hat mir sehr gut gefallen. :D

Witzig fand ich den Mini - Dialog zwischen dem König und Kaspar: "Wenn der aber nicht der Richtige ist..." "... dann habe ich meine Mütze wieder!" XD Denn die Krone des Königs und die Mütze von Kaspar wurden in einen topf verwandelt. warum ausgerechnet einen Topf? XD Keine Ahnung! Ich bin mir nicht sicher, ob der Satz "Jetzt brausen wir ab!" damals gängig war ... hört sich für mich schon etwas merkwürdig an. Alles in allem hat mir das Märchen aber sehr gut gefallen.

Kaspar bei der Waldhexe:: Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Märchen kenne ... allerdings erinnere ich mich auch nicht an alle. Der Kaspar hier hat eine tolle Stimme (gesprochen von Hans Irle), ebenso die Stimmlagen der Räuber sagen mir sehr zu (gesprochen von Benno Gellenbeck und Joachim Wolff). War mir jetzt nicht so zugetan.

Zwei kleine Osterhasen: Ich bin mir sicher, dieses Märchen kannte ich zuvor nicht! Es passt hervorragend zur jetzigen Jahreszeit. Von all den Geschichten hier ist das am besten erzählt worden (gesprochen von Peter René Körner). Die Stimme hat mich an meine Märchenzeit erinnert.

"Ich will dich nur mal aus Spaß runterschlucken!" XD Das war eine witzige Stelle, bei der die kleinen Osterhasen von der Katze fast verspeist worden wären. Doch die Katze hatte Mitleid mit ihnen. Der eitle Hahn war mir irgendwie sympathisch trotz seines Egos. "Wie soll die Welt aufwachen, wenn ich nicht krähe?" Die Handlungen des Hahns fand ich auch äußerst amüsant: Er verglich seine Uhr mit den Sternen? :D Etwas poetisch noch dazu! :D Der Endsatz hörte sich auch an wie eine Melodie: Und die Welt erwachte. Ein tolles Märchen!!!!

Fazit: Dieses Hörbuch ist einzigartig mit seinen etwas ungewöhnlichen Märchen, die nicht so bekannt sind. 3,5 Sterne




Rezension auf: www.buechertreff.de/thread/100851-brueder-grimm-der-rattenfaenger-von-hameln-und-weitere-maerchen/

Veröffentlicht am 26.09.2022

Weder schlecht noch recht

Casa Zarrella
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Kurzmeinung:
Das Konzept ist für mich nicht überzeugend umgesetzt. Mehr Chefkoch wäre hier hilfreich. Gibt schlechtere, aber auch bessere Kochbücher.

Klappentext:
Liebe geht durch den Magen - das weiß ...

Kurzmeinung:
Das Konzept ist für mich nicht überzeugend umgesetzt. Mehr Chefkoch wäre hier hilfreich. Gibt schlechtere, aber auch bessere Kochbücher.

Klappentext:
Liebe geht durch den Magen - das weiß keiner besser als Moderatorin Jana Ina Zarrella. Um in der kochbegeisterten Familie Zarrella bestehen zu können, musste sie ihre Liebsten mit gutem Essen überzeugen. Jahrelang kam nur die Familie in den Genuss ihrer Fusion-Küche. In ihrem ersten Kochbuch zeigt Jana Ina Zarrella nun gemeinsam mit Johann Lafer, wie einfach es sein kann, gesunde und familiengerechte Rezepte zu kochen. Die Einflüsse der brasilianischen Küche von Jana Ina, Giovannis Liebe für italienische Gerichte und Johann Lafers Expertise für die deutsch-österreichischen Rezepte bereichern jede Familienküche. Damit kann man alle Lieblingsmenschen verwöhnen und glücklich machen. Ganz nach dem Motto: einfach - lecker - gesund!

Autorin:
Jana Ina Zarrella arbeitet als Moderatorin und Werbegesicht und präsentiert sehr erfolgreich ihre eigene Modelinie auf HSE. Die kochbegeisterte Familie ihres Mannes Giovanni verwöhnt sie am liebsten mit ihrer brasilianisch-italienischen Crossoverküche.

Co.-Autor:
Johann Lafer blickt auf eine über 40jährige kulinarische Karriere zurück. In zahlreichen TV-Sendungen, Büchern und Magazinen beweist er seit Jahren, dass er ein Meister seines Faches ist.


Bewertung:
Das Cover ist nichts herausragendes, es wirkt frisch, hat mich aber nicht in den Bann gezogen - ebenso wenig der Titel. Ich kann gar nicht erklären, wieso ich mich nach zögern doch für das Buch entschieden habe. Ich habe auch danach wieder einen Zöger-Moment gehabt. Also dringend lesen wollte ich es nicht. Aber ich hatte Lust nach langer Zeit wieder etwas anderes in der Hand zu halten. Eine Launenentscheidung. Was der Chefkoch Johann Lafer mit dem Buch zu tun hat, war mir vorher nicht ersichtlich. Die Einleitung beantwortet diese Frage zum Glück.

Die Einleitung ist groß mit verschiedenen Kapiteln: Tricks und Tipps, Hintergründe der Familie und Rezepte, Lebensmittel, Küchenwerkzeuge etc. Die Einleitung ist abwechselnd von Jana und Johann oder beide zusammen. Es ist Platz für einen Wochenplan, für mich lächerlich. Wenn man das den Lesern anbieten möchte, sollte die Vorlagen auch für mehrere Wochen reichen, sonst fühle ich mich veralbert.


Nach der Einleitung folgen:

Frühstück, Snacks und Smoothies

Suppen und Salate

Einfach und lecker für jeden Tag

Süße Schlemmereien

Wenn Zarrellas feiern



Das Buch verspricht exotische Rezepte, die ich - bis auf Ausnahmen - nicht finde. Vorbild für Kinder sein passt für mich bei einigen Zutaten nicht zusammen, wie Löffelbiskuits, die es nur mit Bodenhaltungseiern gibt (und ich habe reichlich gesucht, da ich selbst nur Bioeier kaufe, auch was verarbeitete Produkte angeht).

In der Einleitung steht, dass kein Haushaltszucker verwendet wird, steht aber in einigen Rezepten. Gesunde Ernährung steht groß im Vordergrund, was sich nicht in allen Rezepten widerspiegelt.


Fazit:
Mir fehlt eindeutig etwas mehr Input vom Chefkoch. Die Rezepte sind dem Konzept gegenüber nicht ganz ausgereift. Die Idee einer exotischen Mischküche ist toll, nur kann mich das Buch hierzu nicht begeistern. Dennoch sind ein paar tolle Tipps und Rezepte dabei.

Für meinen Geschmack ist das Buch etwas zu teuer, was wohl daran liegt, dass die Autorin eine bekannte Persönlichkeit ist. Für mich eines der schlechteste Gründe, Preise zu bemessen.

Abschließend möchte ich auf die vielen Kritiken anderer Leser eingehen. Diese sind genervt von berühmten Persönlichkeiten, die plötzlich ein Koch-/Backbuch veröffentlichen. Das geht an der Realität vorbei. Wieso sollten solche Menschen keine Bücher veröffentlichen dürfen? Das ist absurd, wenn man richtig darüber nachdenkt. Ob einem diese Werke zusagen, ist ja eine andere Frage und darf auch kritisiert werden, wie jedes andere Werk auch. Genau darum geht es ja: Den Inhalt kritisieren und nicht die Person, die es rausgibt. Wenn ich in einem anderen Bereich tätig bin und dann ein Buch veröffentliche, habe ich das Recht auf die gleichen Kritikpunkte wie alle anderen. Für mich ist das ein Belegt dafür, wie unsere Gesellschaft heute ist. Alle müssen ihren Platz haben und auch dort bleiben, dasselbe gilt für Meinungen und Vorurteilen. Ansonsten hagelt es Shitstorms und Deformierungen. Das ist schade wie ärgerlich.


BERICHTESTIL ⭐⭐⭐,🌠

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐



Gelesen am 6. September 2022

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.03.2022

Könnte eine durchweg charmante Geschichte sein ... ist sie aber nicht!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht ...

Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht absurd, dass die Zeit mit jedem kleinen Ticken, das ein Uhrwerk von sich gibt, immer einen Schritt weiter in Richtung Zukunft geht, während die Gegenwart zur Vergangenheit verrinnt? Unaufhörlich ist dieser Ablauf, stur dem Chronos folgend. Aber stimmt das wirklich, oder gibt uns die Zeit vielleicht Rätsel auf, weil sie nur scheinbar mit der gleichen Unbeirrtheit voranschreitet, mit der auch die Gestirne am Himmel ihre Bahnen ziehen?"

(Seite 280)


Autorin:
Aniela Ley war von Kindesbeinen an ein Bücherwurm, getrieben von der Hoffnung, dass sich zwischen den Buchdeckeln ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Nachdem sie als Autorin viele solcher Buchwelten selbst schöpfen durfte, weiß sie, dass dieses Tor immer dort ist, wo gelesen wird.


Bewertung:
Das Cover scheint zu der Geschichte sehr zu passen. Mir gefällt vor allem, dass es kreativ farblich erstellt wurde und nicht eine echte junge Frau gesetzt wurde. Das mag ich nämlich nicht so. Aber diese Kombination von gemalter Frau und den Farben sieht toll aus.

Die Aufmachung ist wirklich ein Hingucker! Die Blumen und der Titel sind mit Relief-Druck aufgesetzt. Falls das jemand nicht kennt, es erinnert an Windows Color. Der innere Buchdeckel ist ebenfalls schön designt mit Teegeschirr und Pudel. Sieht richtig englisch süß aus. Sie Seitenzahlen zieren kleine schwungvolle Muster, nur die Kapitelzahlen nicht, was mich erstaunt. Dafür sind zwischen den Seiten immer wieder kleine Zeichnungen gesetzt.

Auf dem Cover ist ein Handy abgebildet, was erstmal gar nicht zum Rest passt. Aber zur Geschichte passt es sehr gut. Ich habe den Titel mit dem Hashtag auch gar nicht richtig in Verbindung gebracht - erst, als ich ein paar Seiten gelesen habe. Dann hat es bei mir "Klick" gemacht. Für mich sind die Hashtags vor jedem Kapitel etwas irritierend gewesen, weil ich dachte, sie gelten dem Kapitel davor. Aber nach zwei Kapiteln wurde mir klar, sie beziehen sich auf die Kapitel, die noch kommen. Als Zoe im 19. Jahrhundert landet, werden aus den Hashtags handgeschriebene Briefe.

Ich kann ehrlich nicht viel mit solchen Geschichten anfangen, die so modern mit sozialen Medien interagieren. Auch die Jugendsprache dazu ist für mich etwas schwer verständlich. So erging es mir mit "Kate in Waiting" und so ergeht es mir mit dieser Geschichte auch. Besonders das erste Kapitel finde ich etwas geschwollen in der Jugendsprache. Danach geht es gut. Mir gefällt, dass die unterschiedliche Art der Sprachen in den ersten Kapiteln realistisch erzählt werden. Also Zoe's Jugendsprache im 21. Jahrhundert und die vornehme Sprache im 19. Jahrhundert. Die beiden kollidieren realistisch miteinander. Ich habe schon Geschichten gelesen, da konnte die Protagonistin auf einmal perfekt die alte Sprachart sprechen, obwohl sie nie in irgendeiner Weise Kontakt zu dieser Zeit gehabt hat. Bei Zoe ist das anders, sie ist Fan von dieser Zeit und das bekommt der Leser auch erzählt, sodass es glaubhaft rüberkommt.

Leider verhaspelt sich die Autorin immer mehr mit der realistischen Sprache einer 15-Jährigen. Was in der ersten Hälfte noch charmant trotz der Fehler ist, ist in der zweiten Hälfte nur nervig. Plötzlich kennt Zoe Wörter, die selbst ich nicht kannte. Am Anfang ist es noch realistisch, weil Zoe Fan von historischen Romanen ist, aber die Art, wie sie sich im Laufe der Zeit immer gehobener ausdrückt, findet sich nicht in Büchern. Selbst damalige Zofen werden nicht so gesprochen haben, da sie keine Bildung hatten genießen dürfen. Dafür musste man vor allem zur reichen Gesellschaft gehören, wenn man eine Frau war. Dass sie trotz ihrer Eigenheiten kein Misstrauen bei den Menschen dort erregt ist wiederum logisch von der Autorin gemacht. Zoe erzählt immer, dass diese Zofenschule sie das gelehrt habe und alle glauben das. Ob das so realistisch ist, muss jeder selbst entscheiden. Jedenfalls gibt es hier realistische Gründe, wieso Zoe mit allem durchkommt. Es ist eben eine besondere Schule.

Was völlig unrealistisch rüberkommt sind die Schwierigkeiten, die mit der Zeit einhergehen. Zoe hat sich an alles sofort gewöhnt. Wenn jemand vom 21. Jahrhundert plötzlich ins 19. Jahrhundert katapultiert wird, dann hat er mehr als heftige Schwierigkeiten, und das betrifft nicht bloß die Sprache. Die Kleiderordnung, die Gesellschaftsnormen - vor allem für Frauen -, die Lebensformen wie Schlafkammern, Hygiene und und und ... Bei Zoe ist aber nichts davon ein Problem. Dieses Thema wird von der Autorin einfach rausgeschrieben. Wahrscheinlich wollte sie den süßen Charme, den der Verlauf nimmt, nicht zerstören, aber ein paar Unzulänglichkeiten würden das Ganze überhaupt nicht gefährden. Im Gegenteil, es wäre realistischer. Die Autorin überspringt auch die Anfangszeit von Zoe dort. Sie kommt in der Zofenschule an, ist 10 Minuten dort und fährt in ihre neue Stellung. Fertig. Dann erfahren wir erst nach 10 Tagen, was mit ihr ist. Gerade diese ersten Tage sind wichtig für das Verständnis des Verlaufes bei Zeitreisen. Es fehlt einfach ein wichtiger Grundstein. So wirkt ihre problemlose Anpassung total unrealistisch. Vielleicht hatte sie welche, aber sie erwähnt es gar nicht und wir lesen auch nichts davon.

Man merkt leider bei allen Personen, die Zeitreisende sind, dass sie auch welche sind. Es gibt da keinerlei Spannung. Ob das Hayden oder die Marquise ist, man verrät hier gar nichts, was nicht auch direkt lesbar ist, also gibt es faktisch keinen Spoiler dazu. Bei Hayden ist es sogar schlimmer, da verraten Klappentext und Prolog schon, dass er einer ist. Und selbst wenn man das weggelassen hätte, die Autorin hat es so spannungslos und rätsellos in der Szene geschrieben. Man hat also keinerlei Chance zu raten, man weiß es direkt. Was total rätselhaft bleibt, ist die Tatsache, dass Hayden dort eine Familie hat, wie geht das? Das hat mich die ganze Zeit umgetrieben und gestört. Es wird immer von seiner Mutter und seinem Vater berichtet, die ja eigentlich nicht seine Eltern sind ... ah, das kann jetzt lange gehen, aber ich spare mir das. Zoe und Hayden scheinen auch generell mit allem sofort klarzukommen, keinerlei Probleme. Die ganzen Zwischenschritte bis dahin fehlen und hinterlassen Wissens- und Unlogik-Lücken.

Die im Klappentext ebenfalls erwähnte Beziehung zwischen Zoe und Hayden ist kalt. Das ist auch enttäuschend. Gerade für ein Jugendbuch müsste so eine erste Jugendliebe etwas Feuer fangen. Aber man spürt gar nichts zwischen den beiden. Es wird halt von Zoes Seite nur erzählt, dass sie ihn mag, und das kommt auch sehr zögerlich und spät. Da ist für mich gar nichts zu spüren. Vor allem wirkt das zwischen ihnen total künstlich gewollt. Hayden schießt sich auf einem Ball sofort auf Zoe ein, das ist mehr als unrealistisch.

Die Charaktere im Allgemeinen sind eher blass gehalten, bis auf Zoe. Man erfährt nicht viel über die einzelnen Akteure, das kann in Band 2 anders aussehen.

Also ich verstehe den Sinn des Mitternachtsclubs nicht, der den Beginn darstellen soll, bevor Zoe in die Zeit zurück reist. Es wirkt auf mich chaotisch und unstrukturiert, planlos. Irgendwie total unnötig künstlich aufgesetzt von der Autorin, damit Zoes Verschwinden irgendwie erklärt werden kann. Das wäre aber auch ohne so eine merkwürdige Party gegangen. Dann gibt es noch einige Merkwürdigkeiten, die ich hier nicht auflisten möchte.

Die Whisper-Whisper-Briefe sind leider nicht sehr aussagekräftig, eher flach und oberflächig. Dafür, dass sie an eine Freundin geschrieben sind, sind sie echt kurz und flach. Die Begeisterung der Damen verstehe ich nicht. Auch die Themen sind für diese Zeit meistens total belanglos und passen eher ins 21. Jahrhundert. Mir fallen etliche Themen ein, die Zoe für die Damen hätte schreiben können. Das hätte die Autorin besser machen können.

Es endet offen, aber auch mit vielen Fragen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie nicht mal in Band 2 gelöst werden. Dafür gibt es schon hier keinen Anhaltspunkt. Ein richtiges Show-Down gibt es nicht. Selbst die Aktionszenen hinterlassen Fragen, die ungeklärt bleiben.


"Es ist billig, eine Löwin in einem Käfig aufzuziehen und dann zu verspotten, weil sie sich vor der Freiheit fürchtet. Obwohl, vielleicht würde sie sich gar nicht fürchten, sie bekommt sie nur niemals angeboten."

(Seite 206)



Fazit:
Das ist eines dieser Werke, wo mir die Leseprobe gar nichts bringt, denn die ersten Kapitel sind sehr charmant, trotz Makel, und ließen sich sehr schnell lesen. Es strotzt von Unlogikkeiten ... Es hat nichts damit zu tun, dass ich keine Jugendliche mehr bin. In diesem Alter wäre mir der Surrealismus auch aufgefallen, ich konnte das noch nie leiden. Zu behaupten, solche Bücher sind eher was für Jugendliche, unterstellt, dass diese nicht logisch denken und somit Unlogik nicht deuten können. Als ob Unlogik bis zu einem Alter okay wären, totaler Quatsch. Mit 12 Jahren hätte ich das genauso kritisiert. Die Jugendsprache kann man auf das Alter schieben, aber keine Norm, die gehalten werden muss in allen Altersklassen und Genre. Das Buch liest sich trotz der Fehler schnell durch.

Die Fehler in der ersten Hälfte habe ich noch weggelacht, weil es so charmant war, aber in der zweiten Hälfte wird es immer kurioser und unrealistischer. Daneben sind auch einige Logikfehler, die nicht aufgeklärt sind. Ich hatte dann richtig Mühe, das Buch zuende zu lesen. Sehr schade! Mich hat es sehr enttäuscht, nachdem ich so begeistert war. Und ich bezweifle, dass Band 2 dem etwas entgegensetzt. Hier passt die Beschreibung "Außen hui, innen pfui", wenn auch in etwas übertriebener Manier ganz gut. Das Beste ist die Aufmachung.

Dazu will ich erwähnen, dass es äußerst selten und ungewöhnlich ist, dass ein Hardcover soviel kostet wie eine Klappbroschüre. Dieses Buch kostet nur 15 Euro, das ist sehr überraschend. Klappbroschüren kosten 13-17 Euro, je nach Verlag und Seitenanzahl. Ich merke immer wieder, dass die Verlage die Preise willkürlich setzen, da scheint kein festes System bezüglich Kosten dahinterzustecken, sondern eher die Gewinnspanne wichtig zu sein. Das hier ist wieder so ein Beispiel, dass das aufzeigt.


Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar! Die Leserunde fand ich sehr erfrischend!



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