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Veröffentlicht am 07.07.2022

Enttäuschend

Tochter der Tiefe
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Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die ...

Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die Verfilmungen …). TOCHTER DER TIEFE war nun die Gelegenheit eines der neuen Bücher von Riordan zu lesen, bzw. zu hören.
Die Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung groß, denn TOCHTER DER TIEFE ist nett, aber nicht mehr. Kein wirkliches Highlight, vorhersehbar und minder spannend. Passend dazu Sprecherin Toini Ruhnke, die ganz ok ist, aber ganz überzeugt hat sie mich nicht.
Jules Vernes Abenteuer des Kapitän Nemo fortzusetzen und in die jetzige Zeit zu versetzen sagt mir sehr zu und auch die Protagonisten sind liebevoll beschrieben. Zumindest in dieser Hinsicht gibt es einige kleine Überraschungen. Wie Jules Verne damals wirft auch Rick Riordan einen Blick in unsere Zukunft, aber natürlich gelingt ihm das weniger gut (da erst später sich beweisen lässt, inwieweit seine Aussagen zutreffen). Die Nautilus gehört auch zu den gut dargestellten Protagonisten, wenn ich mir erlauben darf das zu sagen, denn sie ist hier mehr als nur ein Schiff (aber Riordan geht nicht so weit, ein lebendiges Schiff daraus zu machen, jedenfalls bleibt er innerhalb mehr oder weniger realistischer Grenzen).
An sich wäre das Potential für eine interessante Geschichte vorhanden und soweit ich das bei Percy Jackson in Erinnerung habe (leider ist das bisher das einzige andere Buch des Autors, welches mir bekannt ist), kann Riordan auch spannende unterhaltsame Geschichten schreiben, aber das fehlte bei TOCHTER DER TIEFE etwas. Ganz nett, aber nicht überragend, das kann man sagen (und gleiches gilt für die Sprecherin).
Aber weil ich Jules Verne mag (und weil ich manchmal Autoren/Büchern/Reihen eine zweite Chance gebe und ich auch weiß, dass jeder Autor mal ein weniger gutes Buch schreibt) und die Anspielungen auf seine Romane (20 000 Meilen unter dem Meer und Die geheimnisvolle Insel) unterhaltsam sind (und zum unterhaltsamsten Teil des Buchs gehören) werde ich mir auch eventuelle Fortsetzungen anhören (oder vielleicht lesen, so ganz passend scheint mir Toini Ruhnke nicht, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann woran das liegt, vielleicht schafft sie es einfach nicht die Charaktere lebendig genug zu erschaffen)

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Ruhig, Philosophisch, Meditativ

Der Bär
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Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung ...

Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung aus Road Movie, Coming of Age Geschichte und Dystopie. Ein interessantes Konzept, das in vielen Ländern für Erfolg sorgt, doch ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht berührt. In vielen Aspekten (und vor allem der Erzählweise) wirkt die Handlung zu abstrakt, zu philosophisch und für mich nicht wirklich greifbar. Auch kann man die Geschichte nicht auf das wesentliche reduzieren, dazu wird zu viel beschrieben. Als Film kann ich mir DER BÄR gut vorstellen, ein bildgewaltiges Epos über eine Reise, mit sprechenden Tieren und den letzten Überlebenden unserer Art. Als Buch hat mir der entsprechende Funken gefehlt und auch wenn die Sprache gut gewählt ist wirkt die Erzählweise stellenweise sehr zäh, was sich vor allem gegen Ende des Buchs bemerkbar macht. Und das sollte man auf knapp 200 Seiten nicht erwarten müssen.

Ich habe mich dem meditativen Lesen hingegeben und durchaus das eine oder andere aus dem Buch gezogen, aber ein Highlight stellt es für mich nicht dar. Vielleicht erhebt DER BÄR auch einen Anspruch, dem ich nicht gerecht werde.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Könnte mehr Spannung vertragen

Drachenkönigin
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Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie ...

Ich mag Drachen und China (bzw. Shanghai) ist ein interessantes Land (bzw. eine interessante Stadt). Charlotte Charonne erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich dennoch nicht ganz berührte, da sie sehr viel Zeit benötigte um eine gewisse Spannung zu entwickeln. Zudem waren viele Dinge sehr vorhersehbar, die ebenfalls den Spaß an der Geschichte nahmen. Es gab einige Szenen, die etwas Potential aufwiesen, aber leider nicht die Erwartungen erfüllten. Es war meines Erachtens zu einfach an die Drachen zu gelangen und auch die Geschichte mit Jades Vater hätte man interessanter gestalten können.
Das größte Problem, das ich mit der Geschichte hatte waren aber zum einen die beiden Hauptprotagonisten, die mir ein bisschen farblos blieben (was vielleicht auch der Erzählweise aus Jades Sicht zu verschulden ist) und die Beschreibung von China/Shanghai. Diese nahm viel Platz ein, der durchaus berechtigt ist, aber leider die eigentliche Story in den Hintergrund geraten lies. Chine­sische Gegen­warts­kultur, Schattenkinder und Kindes­ent­führungen, ille­gale Medi­kamen­ten­tests … weniger wäre mehr gewesen.
So bleibt am Ende eine nette Geschichte, die einen Blick auf das moderne China ermöglicht und nebenbei mit ein paar Drachen und kreativen Ideen aufwarten kann. Aber so ganz hat mich die Geschichte nicht berührt, ich hatte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ausbaufähig

Höllendämmerung
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Bereits 2009 erschien der erste Teil der Sandman Slim- Reihe, die seit dem in über 20 Bänden fortgesetzt wurde. Der Blanvalet-Verlag bringt nun den ersten Teil in überarbeiteter Version neu heraus. Und ...

Bereits 2009 erschien der erste Teil der Sandman Slim- Reihe, die seit dem in über 20 Bänden fortgesetzt wurde. Der Blanvalet-Verlag bringt nun den ersten Teil in überarbeiteter Version neu heraus. Und eigentlich klingt die Handlung ziemlich interessant. Urban Fantasy mit düsterem Touch. Aber so ganz überzeugt hat mich HÖLLENDÄMMERUNG nicht. Das mag vielleicht am Alter der Geschichte liegen andererseits gibt es so manchen Klassiker, der selbst nach Jahrzehnten noch überzeugen kann) oder der Umsetzung. Engel und Dämonen bieten so einiges an interessantem Potential, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass das genutzt wurde. Es gibt interessante Charaktere (vor allem Vidocq hat mir gefallen), aber durch die Vielzahl der agierenden Personen verliert man schnell den Überblick, zumal der Großteil der Figuren eher oberflächlich beschrieben werden und austauschbar scheinen. Selbst Stark ist nicht wirklich überzeugend. Es gibt einige spannende Szenen, aber manchmal fällt es schwer den Roten Faden zu finden und manche Szenen wirken lieblos aneinandergereiht.
Dabei ist die Haupthandlung ziemlich einfach, auch wenn sie durch zahlreiche Nebenhandlungen so verwässert wird, dass man schnell das Interesse verliert. Dadurch wirkt der Plot teilweise zu langatmig erzählt.
So wird eine interessant erscheinende Geschichte belanglos. Kann man lesen, muss man aber nicht und ich werde die KULT-Serie (dessen Status für mich nicht nachvollziehbar ist, es sei denn die Nachfolgeteile wären besser) nicht weiter verfolgen.
HÖLLENDÄMMERUNG mag vielleicht für Urban-Fantasy-Fans geeignet sein, die auf coole Szenen stehen (von denen es durchaus einuige gibt) und sich wenig um Charakterentwicklung kümmern, aber das Genre hat besseres zu bieten.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Ausbaufähig

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Cosy Crime-Geschichten mit älteren Herrschaften erfreuen sich wohl großer Beliebtheit. Und wenn dann noch ein urenglischer Krimi klasischer ARt versprochen wird, dann könnte man meinen, dass dabei nicht ...

Cosy Crime-Geschichten mit älteren Herrschaften erfreuen sich wohl großer Beliebtheit. Und wenn dann noch ein urenglischer Krimi klasischer ARt versprochen wird, dann könnte man meinen, dass dabei nicht viel schief gehen kann. Nun ja ... man sollte nicht zu viel erwarten. Obwohl man das durchaus könnte (ein interessantes Setting, ein klassischer Krimi in der Moderne und ein Autor, der auch als Drehbuchauor und Executive Producer für Death in Paradise verantwortlich ist ... und ich liebe diese Serie.
Was ist dann schief gelaufen? Ich kann es nicht erklären, aber mir fiel es schwer Zugang zur Geschichte zu finden. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und jede(r) für sich sympathisch und gut vorstellbar. Nur habe ich den Eindruck, dass sie als Gruppe nicht funktionieren. Als Freundinnen funktionieren sie nicht. Man darf von Cosy Crimes eigentlich nicht viel erwarten, außer, dass man gut unterhalten wird. Aber das war hier nicht der Fall. Der Schreibstil (oder die Übersetzung, ich kann das nicht beurteilen) ist nicht flüssig genug und es fällt schwer sich auf das Setting einzulassen. Gut gemeint, aber im Vergleich zu anderen Cosy Crimes auch nur Durchschnitt und nichts besonderes.
Ich gebe ja zu, dass ich bei diesem Genre nicht sehr anspruchsvoll bin und selbst die größte an den Haaren herbeigezogene Handlung "glaube", wenn das Umfeld passt. Aber bei Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar hat mir das gewisse Etwas gefehlt, das Besondere.
Kann man lesen, muss man aber nicht. Und ich bezweifle dass ich die Reihe weiter verfolge, da halte ich mich doch lieber an Richard Osman.

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